Autor Thema: Ritter werden, aber wie?  (Gelesen 32417 mal)

Marc-Anton

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Ritter werden, aber wie?
« Antwort #60 am: 29. September 2006, 14:41:09 »
Zitat
Original von Marco
Es ist gerade ein Buch über das Rittertum herausgekommen, bei C.H. Beck von einem Berliner Professor das ich hierzu nur empfehlen kann.

Das Rittertum hat seine Begründung darin, das Kriegertum mit seiner exzessiven Gewalt zu bändigen, durch Ideale, Ehrenkodex und Religion etc.!

Oberflächlich betrachtet sind die Samurai sicher auch philosophisch beeinflußte Krieger einer besonderen Elite. Jedoch sind die japanischen Religionen und die Kultur, die auf sie wirken, zu unterschiedlich von unserer, daß ein direkter Vergleich möglich wäre.

Nachahmungswert finde ich, übetragen auf das westliche Rittertum, die teilweise Übertragung der positiven Aspekte der Samurais auf das heutige Leben in Japan, bei bestimmten Personengruppen, wie z.B. Manager oder Kampfsportler etc.

Ich versuche die positiven Aspekte des Rittertums, auf mein jetziges Leben zu übertragen und seien es auch nur Ideale.

Ich selbst, ein eher "kriegerischer" Charakter, versuche mich an Dingen wie, "Schwache schützen, Verlässlichkeit, Ehre, Taperkeit (Zivilcourage) zu orientieren. Hierfür wurde man früher belächelt. Heute weniger!

Vieles was wir in anderen Kulturen suchen haben wir auch in unserer eigenen. Wir müssen es nur wiederfinden, was Erstere aber nicht schlechter macht.  

Ich hoffe das ging jetzt nicht zu sehr am Thema vorbei!
Nein, das war voll  der Treffer! *smoky*
Wotan mag uns den weg weisen.
Aber Balder erleuchtet ihn.

Andreas von Gamböck

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Ritter werden, aber wie?
« Antwort #61 am: 02. Oktober 2006, 13:59:29 »
Gott zum Gruße,

was den heutigen Ritter angeht. Ich denke, wie ja schon jemand so passend sagte, wir sind alle nur Darsteller und für uns alle ist es ein Hobby. Vielleicht sollte man hier nicht päpstlicher sein als der Papst. Ich habe letztlich 2 ältere Herren gesehen, die sich ihr König Arthur Gewand aus Goldpapier gebastelt hatten. War irgendwie seltsam, aber wenn die beiden Spaß am Markt hatten ist es doch auch gut.

Wir haben ja kein eigenes Lager und sind sozusagen immer nur Gäste und wir gehen zu den Märkten um Spaß zu haben und einen schönen nachmittag/Abend zu verleben. Das bedeutet jetzt nicht, dass uns das Hobby nicht wichtig wäre. Wir trainieren regelmäßig, lesen dutzende von Büchern, haben Kistenweise Ausrüstung und bauen uns sogar gerade ein eigenes kleines Mittelalterhäuschen draussen am Dorf, wo wir uns treffen können und unser eigenes kleines "Vereinsfest" abhalten können.

Bei uns ergab sich die Hackordnung einfach so, dass jeder das macht was er will und jeder ist erwachsen genug das zu wollen was er kann. Das bedeutet die Rollenverteilung (dienender Bruder, Turkopole, Priester, Ritter, Komtur) hat sich von ganz alleine ergeben.

Trotzdem haben wir bestimmt einige Sachen die nicht authentisch sind. Wir arbeiten daran und haben jedes Jahr wieder Spaß daran uns was neues zu kaufen oder zu bauen.

Wir haben auch Spaß daran als "Gäste" ein wenig für einen guten Auftritt zu sorgen, uns mit Nichtgewandeten fotografieren zu lassen, dutzende Fragen zum Templertum zu beantworten aber es gibt auch irgendwann eine Zeit, wo wir uns einfach nur noch gerne hinsetzen und unsere Ruhe haben. Deswegen sind wir ja auch Gäste und keine "Darsteller". :-)

Andreas von Gamböck

Marco

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Ritter werden, aber wie?
« Antwort #62 am: 08. Oktober 2006, 19:26:10 »
@ Andreas von Gamböck

Sehr gut beschrieben! Denm kann ich nur voll zustimmen! Das ganze könnte oder sollte aber auch für Darsteller, Lagerere ode ähnliche gelten. Aber das ist nur meine Meinung und obliegt jedem selber!

Nur die Goldpapiersache, das wäre mir selber zu wenig Anspruch!

Aber wenn jemand Bruder und der andere Ritter darstellen möchte, dann ist das doch ideal. Nur wenn es so sein muß, dann lehne ich es ab, für mich persönlich.

Es gibt Platz für fast jede Meinung und Herangehensweise!
Hie Waibling! Deus Lo Vult!