Autor Thema: Battle of the Nations  (Gelesen 47651 mal)

Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #60 am: 18. Juli 2012, 01:11:29 »
Salve!

Battle of the Nations war als Veranstaltung grandios! Aus deutscher Sicht auch recht erfolgreich, wir haben uns mit den besten messen dürfen und sehr sehr viel gelernt. Durch unsere Teilnahme scheint sich die Voll kontakt Scene in Deutschland langsam zu etablieren, das Team Germany ist richtig zusammen gewachsen und es gibt auch immer mehr interessierte und gute Nachwuchskräfte.

Wir hoffen nächstes Jahr noch besser zu sein und Deutschland weiter nach vorn zu bringen.
 ;)

Gruß

P.S: ...Training, Training, Training...
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Randolf

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #61 am: 18. Juli 2012, 08:57:04 »
Wie man im Gesichtsbuch jetzt von meiner Seite lesen würde:

*Like* :-)

Matthäus 7,3: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Berthold von Krukow

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #62 am: 20. Juli 2012, 15:41:46 »
Wahrscheinlich wurden solche Wettkämpfe schon vor 800 Jahren ausgetragen und werden heute nur falsch interpretiert von den Historikern und heute als Kreuzüge betitelt ...  ::)
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #63 am: 06. Dezember 2012, 21:19:40 »
Neuer Trailer für das TEAM GERMANY für 2013 bei "Battle of the Nations"
 ;D
http://www.youtube.com/watch?v=WttwXYkCrg

« Letzte Änderung: 13. Dezember 2012, 18:58:07 von Thomas aus Hindenburg »
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Cornelius

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #64 am: 06. Dezember 2012, 22:23:30 »
Sie werden unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Ländern. Sie werden ihre Schwerter zu Schaukampfprügeln und ihre Rüstungen zu Altmetall machen.

Äh, frei nach Micha 4. Toitoitoi.

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #65 am: 07. Dezember 2012, 08:42:12 »
Netter Trailer.
Weiß man schon wos 2013 hingeht?

Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #66 am: 09. Dezember 2012, 00:15:43 »
Oui, nach Frankreich ........  :-)
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Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #67 am: 13. Dezember 2012, 18:59:25 »
Sorry, hier nochmal der Trailer, der Link oben hat nicht mehr funktioniert...

Neuer Trailer für das TEAM GERMANY für 2013 bei "Battle of the Nations"
 ;D

http://www.youtube.com/watch?v=WttwXVYkCrg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #68 am: 15. Dezember 2012, 10:54:57 »
Sehr schön gemacht lieber Bruder :-)
Matthäus 7,3: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Jungraban

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #69 am: 23. Dezember 2012, 01:56:02 »
Sorry wenn ich das sage.....als Sport naja Ok wer es mag. Aber Reenactment ? Nein. Sehe ich nicht. Ich weiß was drunter getragen wird und mit was für Rüststärken man in Polen Zb arbeitet. Das ist auf keinen Fall historisch korrekt. Wäre es das, wären Verletzungen und ich denke auch welche mit Todesfolge nicht selten.
Viele Helme lagen gerade mal bei 1 bis 1,5mm stärke und nicht alle waren hochwertiger Stahl. Ich hab in denn Videos Kopftreffer gesehen, die mich echt zweifeln lassen ob das ein historisch Korrekter Helm abgehalten hätte. Da ich selber seit früher Kindheit verschiedene Klingen trainiere, kenn ich auch die Wirkung. Und auch historisch korrekte Klingen würden so eine beilerei nicht sehr lange mit machen. Haben sie ja zum Teil auch nicht. Anfang 2000 hat mir ein Pole in einer Schlacht aus der zweiten Reihe eine Stumpfe Axt durch meinen Schild geworfen. Ich bin gefragt worden, ob ich nicht als Schleuderer in Russland an Kämpfen teilnehmen möchte. Man könne auch mit Steinen schießen oder mit rohen Kartoffeln, falls Steine zu gefährlich seien. In meinem Leben hab ich etwas gelernt....alles schlechte beginnt mit der übertreibung des guten. Und was ich da so an Filmen gesehen haben, ist das Potential der übertreibung hier besonders hoch.
Bono Mellius

Cornelius

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #70 am: 23. Dezember 2012, 10:45:10 »
Man sollte es eben wirklich als Sport/körperliche Betätigung/Rugby-mit-Rüstung verstehen, bei allen anderen Kategorien wäre diese Art von Vollkontakt tatsächlich unzufriedenstellend. Richtige historische Darstellung ist es nicht und historisches Fechten (das sich ja, weil eine Kampfkunst dabei rauskommen soll, schon komplizierterer Schutzmechanismen bedienen muss) ist es auch nicht... und das nicht nur, weil es für die meisten im Vollkontakt verwendeten Waffenkombinationen eh keine Quellen gibt.

Man kann auf dieser Welt vieles tun und sagen, man sollte nur immer wissen, wo die Grenzen dessen liegen. Vollkontakt macht sicherlich eine Menge Spaß, sofern es nicht in völlig blöde Prügelei ausartet, aber man muss es dann eben bewusst als mittelalterlich angehauchten Sport verkaufen und nichts anderes.

Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #71 am: 24. Dezember 2012, 04:03:59 »
Lieber Jungraban, lieber Cornelius,

eigentlich sollte es nicht ein Post, über den Sinn oder Unsinn von Vollkontakt (VK) sein bzw. von anderen „Kampf-Fecht-Arten“ wie Belli, Huscarl, Schaufechten (auch gerne historisches Fechten genannt) etc. Ich habe diesen Post ursprünglich angelegt, um über die Weltmeisterschaft in VK (Battle of the Nations) für interessierte und die, die es vielleicht werden wollen zu berichten.

Aber gut, dann halt nochmal VK for Dummis: ……

Wenn man sich Boxen in TV ankuckt oder Fußball oder Formel 1 oder was auch immer für ein Spitzensport, kommt man nicht selten auf den Gedanken: ach was, das sieht doch gar nicht so schwierig aus, das könnte ich doch bestimmt auch …. Nein eben nicht! PUNKT!

Genauso ist es hier. Es sieht für ein ungeübtes Auge nur so aus, als wäre es ein heilloses Durcheinander, bzw. eine wilde Prügelei, doch weit gefehlt, es steckt immer ein System und eine Taktik dahinter, es gibt z.B. 3 Kategorien von Kämpfern, die unterschiedliche Aufgaben erfühlen und auch dementsprechend eingesetzt werden, dazu gibt es eine unzählige Menge an „Spielzügen“, ein klares und sehr strenges Regelwerk und und und….

HMB (Historical Medieval Battle) International Assotiation ist eine offizielle in der Schweiz eingetragene Sportorganisation ähnlich der FIA, FIFA, MME etc. mit einem klar dokumentierten Regelwerk (wo Quellen belegtes Reenactment einer der Kernbereiche ist), ausgebildeten Schiedsrichtern, einem Netzwerk aus Kampf und Schwertschulen (Vereinen), einer Weltmeisterschaft bei dem mittlerweile 25 Nationen antreten, strickt reglementierten Qualifikation und Rating Veranstaltungen und und und…

Klar steckt dieser Art von Kampf in Deutschland immer noch in Kinderschuhen, aber die Popularität wächst hier von Jahr zu Jahr!
Es gibt und es wird auch sicherlich weiterhin Veranstaltungen geben, ob in PL, Rus oder wo auch immer, bei den es keine Regeln gibt.
Na und? wenn Juckt´s ?? 
Und wenn Du Jungraban da mitgemacht hast, irgendwo, wo man sich mit Kartoffeln beschisst,  na ja, dann würde ich mal sagen selber schuld.
;-)
 … aber vergleiche bitte richtiges VK nicht mit so wat.


Jetzt mal zu Thema Reenactment:

Alle zugelassenen Waffen müssen historischen Quellen aus der jeweiligen Zeit entsprächen, dasselbe gilt für Rüstungen! Sie werden vor Beginn jeder Veranstaltung überprüft. Und jede Nationalmannschaft muss vor der WM Fotos ihrer Rüstungen mit den entsprechenden Quellenangaben einreichen.

Was die metallurgischen Kenntnisse angeht, so würde ich mal vorschlagen Ihr lest Euch mal in die Rüstungstechnologie des 15 Jahrhunderts ein und vergleicht es nicht mit 13 Jahrhundert wo ich Euch durchaus Recht geben würde.

Weiter hin Jungraban, es würde mich sehr interessieren, was ich (wir) Deiner Meinung nach, unter der Rüstung so tragen???
Wenn Du damit meinst, dass wir KEINE Plastikprotektoren Tragen, wie bei so manchen Belli-Schlacht, sie auch nicht mit Hockey-Handschuhen kombinieren, sie dann mit Leinenhemden bedecken und so tun als hätten wir eine Rüstung an, so muss ich Dir zweifelsfrei Recht geben!
Ansonsten wüsste ich nicht was Du meinst?!

Was Deine reichhaltige Erfahrung mit verschiedenen Klingen angeht und der daraus resultierenden möglichen Schäden, so hoffe ich, dass Dir schon klar ist, dass wir NICHT mit scharfen Waffen kämpfen??! …oder??
Reenactment eben, Lebensmüde sicherlich nicht!
Ist VK dennoch gefährlich??   äähhhh hallo ….. KLAR!
Ist ja auch ein Kampfsport und kein Pussy Fighting!

Die Spitzenleute in diesem Sport trainieren 6-8 Stunden am TAG! Wie gut sie technisch sind, weißt man erst, wenn man gegen sie gekämpft hat. Sie verdienen damit teilweise sogar ihr Lebensunterhalt.
Wir (damit meine ich die deutschen VK-Kämpfer) versuchen da so gut es geht gleich zu ziehen.
Wenn Du zu Hause Wold of Worldkraft spielst – trainieren wir, wenn Du nähst oder stickst – trainieren wir, wenn Du Dir den Hobbit anschaust – trainieren wir! Das ist eben Kampf-Reenactment!
Möglicherweise ist mein Schwert nicht selbst geschmiedet, oder Mundgeblasen, aber ich weiß wie man damit umgeht.
;-)

…und ja Cornelius, es ist auf jeden Fall eine „Kampfkunst“ denn das Parieren ist beim 1 vs 1 VK das „non plus ultra“ und entscheidet am meisten über Sieg oder Niederlage der Duelle. Beim Buhurt dagegen spielt es „nur“ eine zweitrangige Rolle.

Was ist denn Eure Meinung nach das richtige Reenactment des „Ritterlichen“-Schwertkampfes Codex Belli etwa? …also bitte, jetzt mal ganz ehrlich, ein damaliger Ritter würde sich darüber Totlachen.
Damit will ich NICHT dem Codex Belli seine Berechtigung absprächen, es ist auch eine populäre und reglementierte Fecht-Art und sehr viele gute Jungs! (und Mädels) die ich sehr Schätze und Respektiere betreiben es gerne und richtig Gut, auch ich selbst kämpfte früher fast ausschließlich Belli und tue es heute immer noch gelegentlich, allerdings erzählt mir bitte nicht, dass VK kein Reenactment ist!
(Lest Euch am besten nochmal die Definition von Buhurt oder Mele durch)

Diejenigen die mich kennen, wissen ob und wie ich kämpfen kann, und von mir aus führe ich es beim nächsten TT gerne mal vor.
….in diesem Sinne frohe Weihnachten noch!
;-)
Komtur der Komturei Münzenberg

Cornelius

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #72 am: 24. Dezember 2012, 10:26:00 »
Soviel Apologetik wollte ich ja gar nicht provozieren, aber wenn's ans Eingemachte geht...
…und ja Cornelius, es ist auf jeden Fall eine „Kampfkunst“ denn das Parieren ist beim 1 vs 1 VK das „non plus ultra“ und entscheidet am meisten über Sieg oder Niederlage der Duelle. Beim Buhurt dagegen spielt es „nur“ eine zweitrangige Rolle.
Gut, dann kann ich also ein langes Schwert im Halbschwert fassen, meinem Gegner ins Gesicht und in die Achsel stechen und ihm mit etwas Geschick Hebel setzen? Das ist nämlich Kampfkunst, mich selbst so lange wie möglich am Leben zu erhalten und dann vielleicht dem Typen eins auszuwischen. Falls du von sowas Videos hast, zeige ich mich gern beeindruckt. Zahllose Treffer zu kassieren, weil die Waffen ja stumpf sind und die Polsterung ausreicht (und historische Rüstung ist meines Erachtens weniger Polsterung denn Abschirmung... sogar die wenigen erhaltenen Textilpanzer sollen ziemlich hart sein), und dabei vorzustürmen, weil man ja eh nicht sterben kann, ist Kampfsport. So etwas kann man beim Sportfechten in Kauf nehmen und beim Sportringen, wo Schläge und Tritte recht selten sind, weil das Regelwerk (und die Simulatoren) den Teilnehmer schützt.

Was das "Parieren" angeht, so sind die Kampfkünste, in denen es das "Nonplusultra" ist, erst ab einer Zeit belegt, da die Waffen leicht genug geworden sind (also etwa spätes 17./frühes 18. Jh.), zuvor ist die eigentliche Kunst die, Angriffe mit annähernd einer Bewegung zu kontern, also die Initiative zu übernehmen. Natürlich enthalten die Systeme auch einfache Paraden im heutigen Sinne, aber es ist nicht das Nonplusultra. Falls du "Parieren" hier generell für Selbstschutz verwendet hast, dann ist es natürlich lobenswert, genauso aber auch selbstverständlich, dass man sich selbst schützt; die Frage ist aber, ab welchem Punkt es aufgegeben wird und da schien es mir bei den bisherigen VK-Videos immer so, dass arg viel kassiert wird, sei es, weil der Treffer auf die Rüstung ging und man annimmt, dass es keinen Schaden getan hätte (was auch kampfkünstlerisch noch eine einigermaßen haltbare Argumentation wäre), oder weil man es ignoriert, da echte Treffer/Siege anders errungen werden (was kampfkünstlerisch wieder fragwürdig ist, denn man muss ja irgendwo eine Linie ziehen). Deshalb kam mir VK bisher wie Reenactmentfechten mit mehr Trefferfläche und Schadenstoleranz vor.

Daher sehe ich folgendes Dilemma, falls sich der VK nicht mit der Bezeichnung "Sport" zufrieden gibt (was ja völlig legitim wäre, die ganze Trainings- und Taktiksache wäre noch vorhanden und man wüsste, was man tut): Für eine Kampfkunst müssten meiner Meinung nach Techniken und Mittel erlaubt werden, die es bisher nicht gibt oder die ich zumindest noch nie im Einsatz gesehen habe (Stiche zum Gesicht, Achseln, Hoden; Armhebel und Brüche, Ringtechniken; kurz das ganze Zeug, das sich in den Fechtbüchern für den gerüsteten Zweikampf findet). Dafür müsste wiederum die Ausrüstung angepasst werden, denn Stiche durchs Visier können gern mal ins Auge gehen, ganz abgesehen davon, dass man die Mordsstücke selbstverständlich nicht durchziehen sollte; es wäre also nur etwas für sehr erfahrene Fechter, die sich auch bremsen können. Beides wiederum wäre Gift für die Komponenten Wettkampf und Reenactment. Was also tun?

Mir geht es hier nicht darum, Leuten ihre Hobbies madig zu machen; ich würde mich bei genügend Ausrüstung sicherlich auch mal selbst am VK versuchen. Das Problem ist nur, dass man -- wie im letzten Beitrag geschrieben -- immer wissen muss, was man tut. Wenn ich sportfechte, dann muss ich mir bewusst sein, dass ich ein reglementbedingt von der zugrundeliegenden Kampfkunst abstrahiertes Bewegungssystem praktiziere. Wenn ich historisches Fechten rekonstruiere, dann muss ich mir bewusst sein, dass ich zwar auf eine Kampfkunst hinarbeite, ich sie aber immer nur mit Einschränkungen trainieren kann. Genauso präzise muss man auch den VK einordnen können.
« Letzte Änderung: 24. Dezember 2012, 10:28:35 von Cornelius »

William

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #73 am: 24. Dezember 2012, 13:09:38 »
Um des weihnachtlichen Friedens willen:

Ihr habt alle Recht - es sind nur unterschiedliche Sichtweisen!

Natürlich ist es ein Sport - und ein sehr anstrengender dazu!(Training, Regeln, spezielle Ausrüstung,internationale Wettkämpfe etc.!)

Natürlich ist alles was wir in unserem Hobby machen den Erfordernissen und Bedürfnissen des 21. Jahrhunderts angepasst und somit niemals zu 100% historisch korrekt!

Niemand will beim Kampf - egal welcher reglementierte "Stil" - heute seinen "Gegner" töten, verletzen oder ihn von "überflüssigen" Gliedmaßen oder Augen trennen - im MA ging es aber meist genau darum. Bei den gestellten Kämpfen im MA - also z.B. Bohurt etc. - ging es darum den Gegner kampfunfähig zu machen und ihn gefangen zu nehmen. Auch und vor allem gegen Lösegeld und/oder Preisgeld. Da wurden Knochenbrüche und sogar tödliche Verletzungen nicht ausgeschlossen - weshalb die Kirche es verbieten oder abschwächen wollte (Beispiel: Krönleinlanze statt scharfer Lanze)

Ist es also nun Reenactment oder nicht?
Ich denke egal wie wir heute kämpfen, es geht immer darum zwar historisch angelehnt zu kämpfen, aber eben unbedingt den Gegner nicht zu verletzen! Das gilt für Schwertkampf ebenso wie fürs Bogenschießen, Schleudern oder Lanzenstechen! Also ist entweder jeder nachgestellte Kampf heute Reenactment oder keiner!

Aber bedeutet reenactment nicht "nacherleben"? Nur eben ohne tödliche Verletzungen im Kampf und ohne Typhus oder Pest im Lager - d.h. wir machen immer nur eine Light - Version des MA!
Auch beim Kochen, Waschen, etc. - manches etwas "härter" und manches eben etwas abgeschwächter - aber sonst wäre es ja auch kein Reenactment, sondern Wahnsinn! ;D


Das breträfe dann ja auch Hexenverbennungen, Folter, Zahnziehen Pestumzüge etc. - ich denke, wir sind alle froh, das dort nur "vorgetäuscht" wird! ;)

In diesem Sinne freue ich mich, das wir jedes Reenactment soweit abschwächen, das wir es alle überleben und damit gesund die Feiertage verbringen und uns im neuen Jahr, bei hoffentlich bester Gesundheit, wieder sehen werden! :-*

Gruß

Will

ps. : Bei den Russen ist dieser schmale Grad zwischen Reenactment und Wahnsinn sicher etwas schwammiger - aber naja das sind eben Russen, die brauchen das! :D :D
« Letzte Änderung: 24. Dezember 2012, 13:20:45 von William »
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Thomas aus Hindenburg

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Re:Battle of the Nations
« Antwort #74 am: 24. Dezember 2012, 15:38:24 »
Genau William AMEN!!!!!!!!!

…wie ich schon geschrieben habe es ist KEIN Post über den Sinn und Unsinn, sondern soll als Info zu Battle of the Nations dienen.   …OK??


@Cornelius, ich könnte Dir jetzt zu jedem Deiner Argumente 10 Gegenargumente schreiben, und Du mir dann wahrscheinlich auch wieder 10 darauf, und dann ich wieder, und dann Du, und ich und Du, und ich und Du …und und und…
Dieser Diskussion führt zu nichts, denn es vergleicht Äpfel mit Birnen, klar sind es beide Früchte, doch 2 völlig verschiedene.

Dazu ein kleines etwas ironisches Beispiel:

…stell Dir mal vor es gibt eine Weltmeisterschaft im Florettfechten, die Besten Fecht-Kampf-Meister dieser Disziplin aus aller Welt kommen zusammen um den besten von ihnen zu küren.
Dummerweise habe ich die Veranstaltung falsch verstanden und komme dorthin mit einer Vollplatte und einem Bihänder. Bevor ich geschafft habe mich aufzurödeln ist die Meisterschaft leider auch schon vorbei und der Weltmeister steht fest ( ;) ), dummgelaufen denke ich mir, aber da ich nicht völlig umsonst dorthin gereist sein möchte, fordere ich den Gewinner zu einem Freundschaftskampf heraus.
Er nimmt auch dankend an, denn er
 suchte schon immer den Vergleich mit anderen Fechtdisziplinen.
 
Also kämpfen wir, er springt vorwärts und pikst mich 3 mal bevor ich in meiner Rüstung nur einmal ausgeholt habe, leider merke ich es nicht und schlage mit voller Wucht zu, er pariert gekonnt mit einer wieselsgleichen Schnelligkeit, dummerweise bricht dabei sein Florett und ich zerteile versehentlich seinen Schädel mit meinem stumpfen Bihänder.
Schade denke ich mir, so ein begnadeter Fechter, er hat mich locker besiegt. Traurig kehre ich nach Hause zurück.  ….oder von mir aus in die Untersuchungshaft.
;)

...in diesem Sinne noch einmal frohe Weihnachten und schöne Feiertage Euch Allen!
Komtur der Komturei Münzenberg