Morgen, William, danke für deine Zusammenfassung deiner Intention. Ich glaube, das hilft uns enorm.
Also warum sollte man nicht mutmaßen, das die "Kampfkutte" mit langem Arm und Kapuze auch noch nach Einführung des ärmellosen Waffenrocks getragen wurde?
Man braucht nicht mutmaßen, man hat hier Belege, dass das so war - die Brüder trugen bis zum Papstbrief (und wohl sicher auch noch ein paar Jährchen danach) von 1240 eine Art Kutte über der Rüstung.
Die Geschichte mit der Helmzier, die du ansprichst - ich weiß leider immer noch nicht, worauf du da raus willst, es hört sich für mich im Moment danach an, dass du gerne den Einsatz der Helmzier bei den Templern nachweisen/begründen willst. Wenn das dein Vorhaben ist, dann bitte ich dich darum, darzulegen, wie und wo sich die Helmzier entwickelt hat. Mit der Helmdecke habe ich mich nämlich aufgrund meiner Zeitwahl noch überhaupt nicht beschäftigt. Kommt sie denn zeitlich für die Templer in Betracht?
Hätten die Brüder also nur noch den "neuen" Waffenrock ohne Kapuze ab 12XX gehabt, stellt sich mir die Frage womit sie dann den Helm/Kopf vor der Sonne geschützt haben?
Eine berechtigte Frage.
Ich habe zwar nichts von Helmbemalung gesagt, aber wo du es schon ansprichst
Auch das wurde schon ausgiebigst diskutiert und sogar mit einem Experiment untermauert.
[Ordensregel etc] (daher nehme ich mir das Recht raus auch mal kritisch zu hinterfragen und Dinge in anderen Zusammenhängen zu betrachten.)
Das ist auch gut so. Aber gegen die Regel zu Argumentieren bringt nichts, denn wir sollten lieber die Belege, die wir haben, nutzen und den Rest sinnvoll ergänzen - auch mit Blick in den säkularen Bereich, natürlich.
Zu deinem Nachtrag:
Alles was in der Welt gut und für den Orden wichtig war - wie neue Waffen, Helme, Schilde etc wurde auch übernommen - ohne in die Regel einzufließen!
Das stimmt so nicht. Alle die genannten Dinge (und auch banalere, wie zb das Hafermaß, das ja wohl bei Pferdebesitz wirklich banal ist) sind erwähnt. nicht genau in aussehen und ausstaffierung, aber sie sind erwähnt. Es ist z.b. auch eine Serviette (Tischtuch, das ist so ein kleines Tuch als Unterlage zum Essen) erwähnt. Die Regel ist zu detailliert, gerade bei der Ausrüstung, dass z. B. eine Helmdecke erwähnt worden wäre.
Darum kann man den Orden nicht als völlig autark - fern der Welt sehen und muß eben einige - nicht erwähnte Dinge - aus dem Alltag der weltlichen Menschen annehmen - nur annehmen, denn eine absolute Sicherheit kann es da nicht geben, aber es ist sehr wahrscheinlich!
Etwas offtopic
wieso hab ich schon wieder das Gefühl mich rechtfertigen zu müssen, obwohl ich nur deine Aussage bestätigt hatte?
ich weiß es nicht, mir kommt es so vor, dass du dich nach wie vor angegriffen fühlst. Das ist aber nicht nötig!
Ich will nochmal betonen, dass ich kein Problem mit dir habe und deine Posts freundschaftlich aufnehme. Genauso sind auch meine Antworten gemeint. Es gibt keinen Grund, dass wir uns angegriffen fühlen.
Die meisten Leute hier im Forum sind halt an historischer Faktengewinnung interessiert. Niemand hier sieht den Orden isoliert, wir entlehnen öfters "von der Welt", wenn es um das interpretieren von Sachverhalten geht. Anders geht das auch gar nicht. Trotzdem sind Belege innerhalb des Ordenskontextes höher zu bewerten als irgendwelche Faktenlagen außerhalb dieses Kontextes.
Logisches Denken und Spekulation hängen zwar zusammen, sind aber nicht das gleiche. Man kann auch ohne logisches Denken Spekulieren.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen Spekulieren und Raten. Spekulation sollte immer auf Fakten basieren und mehrere Dinge logisch verknüpfen, wenn sie wahrscheinlich erscheinen und nichts anderes dagegen spricht. Raten tut man dann, wenn man auch sagen könnte: "Die waren ja nicht dumm damals". Das heißt nichts anderes als "Ich kanns nicht beweisen, will das aber jetzt so wahrhaben."
Friedliche Grüße,
Beni
(Ach ja: Heinrichs Hinweis ist wichtig und ein Beispiel dafür, was passiert, wenn man ohne Faktenlage spekuliert: Man wird leicht verleitet, bestehende Fakten zu vergessen und sich "sein Weltbild" zusammenzubiegen - nicht böse gemeint)