Aber genau das tue ich, Dietrich.
Im übrigen habe ich vor kurzem gelesen, dass die Lateinische Regeln von den meisten Historikern als die ursprüngliche von 1128 (12. Jhd) angesehen wird, die Französische ist die Erweiterung dazu.
Bin ich da auf dem Holzweg?
Aber zum Thema:
LIII. Von Verheiraten.
Wir erlauben euch, verheiratete Brüder unter euch zu haben auf die Weise, daß, wenn die um die Wohltat und die Teilhabe an euerer Bruderschaft einmütig bitten, jeder für sich den Teil seines Vermögens und was immer sie ferner hinzuerwerben, der gemeinsamen Ordenskasse nach dem Tod vermachen und inzwischen ein ehrbares Leben führen und danach streben, den Brüdern gutes zu tun; jedoch dürfen sie nicht mit dem weißen Gewand und dem weißen Umhang einhergehen. Sollte ein Verheirateter sterben, hinterlasse er seinen Teil den Brüdern und die Gattin habe aus dem anderen den Lebensunterhalt. Wir erachten es nämlich als ungerecht, daß solche Brüder mit Brüdern, die Gott Keuschheit versprochen haben, derartig in ein und demselben Haus leben sollten.
Inder Regel steht zwar ausdrücklich "Bruder" aber ich denke nicht, dass dies als Konventsbruder zu deuten ist, sondern tatsächlich als Sponsor.
Es handelt sich um einen Ritterorden, die Regeln sind für die Ritterbrüder geschrieben (und nicht für die dienenden, die laufen sozusagen nur "nebenher"), denn das was die Sergeanten etc angeht, ist von den Regeln der Ritterbrüder abgeleitet (hier sieht man übrigends wieder schön die Ständephilosophie).
Wenn die Regel also sagt, "du kannst nicht weiß tragen" dann bedeutet das nicht nur nicht, dass du schwarz tragen sollst, sondern eben, dass du nicht die Ordenstracht tragen kannst.
Mit dem Satz "[...]jedoch dürfen sie nicht mit dem weißen Gewand und dem weißen Umhang einhergehen." ist gemeint, dass sie nicht den Habit (weder weiss noch schwarz) tragen dürfen, also auch nicht direkt dem Orden als Konventsbruder beitreten. Sie bleiben also aussen vor, sind nur "sponsoren" dürfen sich aber dennoch "Bruder" nennen, so wie du dir heute als [Sportmarke einfügen]-Sponsor den [Sportmarke einfügen]-Aufnäher dranmachst.
Mit dem Satz "[...]inzwischen ein ehrbares Leben führen und danach streben, den Brüdern gutes zu tun;[...]" werden zwei Dinge ausgedrückt:
1) das was du mit recht behauptest, dass nämlich der Eheliche Verkehr erlaubt ist
2) dass das Leben der verheirateten nicht unter der direkten Kontrolle des Ordens stand, wie sie nur in einem Kloster möglich wäre.
Folglich kann es sich bei den Verheirateten nicht um Brüder, wie wir sie darstellen, handeln, da Konventsbrüder sicher nicht dazu aufgefordert werden nach "treu und glauben" ehrbar zu leben - wie wir in den Statuten sehen, werden die Konventsbrüder streng kontrolliert und leben in genau definierten Regeln.
Es würde mich freuen, Dietrich, wenn du auf meine Argumente eingehen würdest, diese Diskussion ist zwar irgendwie leidig, aber dennoch wichtig, da offenbar immer noch Klärungsbedarf besteht.
Bitte verstehe mich nicht falsch, ich möchte weder dich noch deine Darstellung angreifen, aber deine Argumente überzeugen mich einfach nicht, weil mir die Logik (die sicherlich dahinter steht, weil du dich als verheiratete Darstellung sicher intensiv damit auseinandergesetzt hast) dahinter nicht einleuchtet.