Autor Thema: Ein pragmatischer Blick  (Gelesen 20452 mal)

Nemo

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 83
  • Libera et Cerritus.
    • http://www.lebendige-geschichten.de
Ein pragmatischer Blick
« am: 28. Juni 2012, 18:05:54 »
Es gibt einen Blickwinkel den Du siehst.
Es gibt einen Blickwinkel den ich sehe.
Es gibt einen Blickwinkel den wir beide nicht sehen.
(altes Sprichwort)



Hallo liebe Brüder und Schwestern in Christo,

Ich praktiziere seit über einem Jahr eine mittelalterliche Lazarener - Darstellung als dienender Bruder in der Krankenpflege. Es kommt immer wieder vor daß ich auf diversen Veranstaltungen Personen begegne, die ein Mitglied der „Armen Ritterschaft Christi und des salomonischen Tempels“ oder des deutschen Ritter - Ordens begegne.

Mir wurde als Novize von meinem Pater (Heribert von Werden) erklärt, daß Frau/ Mann sich ordensübergreifend mit den Worten "Laudetur Jesu Christi" bzw. auf deutsch "gelobt sei Jesus Christus" begrüsst.
Die dazu gehörige Antwort lautet laut meinem Pater: "Et in eternam, Amen." bzw. auf deutsch "in Ewigkeit Amen."

So weit so gut...

Ich höre meistens Antworten wie...
... "Ihr Lazarener seid doch alle krank!"
... "komm mir bloß nicht zu nahe. Ihr habt doch alle Aussatz!"
... "Servus. Die 'grüne Fraktion' hat hier (vor unserem Lager) nix zu suchen."
... "Tach."
... "Wann lässt Du (mal wieder) dieFetzen fliegen??!"


Ich möchte mich nicht beklagen. Am Anfang waren diese Sprüche und (laut meiner Warnehmung) und lapidaren Antworten noch lustig. Inzwischen tun sie mir nicht nur weh, sie bringen mich ins Nachdenken.
Mir ist klar, daß ich in Sachen Lagerleben eine sehr strenge Erziehung genossen habe.
Mir ist auch bewusst, daß ich mich bei meiner Darstellung als pflegender Laienbruder im Orden des Hl. Lazarus im Noviziat um eine gewisse Ernsthaftigkeit bemühe. Der Orden existiert bis Heute. Ich bin aus meiner bescheidenen Sicht meinen Schwestern und Brüdern etwas schuldig. Dazu gehört für mich das Mönch - sein nicht ins Lächerliche zu ziehen.

Gut - ich kann mir bei Do - Darstellern und Templern manchmal die Äußerung nicht verkneifen, daß wir (die Lazarener) früher oder später jede(n) mittelalterliche(n) Darsteller(in) kriegen, der den Aussatz hat. :D
Solche Äußerungen kommen bei mir meistens, wenn das Maß mal wieder übervoll ist.

Was am Ende immer wieder bleibt sind einige Gedanken und Fragen:
Bin ich jetzt unbewusst in einer fanatischen Richtung unterwegs weil ich mich mit den Fakten über den Orden und die Medizingeschichte auseinander setze?
Stelle ich an mich und meine Umgebung zu hohe Erwartungen?
Oder begegne ich seit einem Jahr hauptsächlich grottenschlechten Templer- und Do - Ritter Darstellungen?

Ich möchte bittte niemanden für seine Interessen durch den Kakao ziehen.
Ich bitte um Eure geschätzte und ehrliche Meinung.
Für mich ist die mittelalterliche Ordensdarstellung eine Herzensangelegenheit. 

viele liebe Grüße,

Nemo
Ich spinne Lebensfäden - ich webe mit Fäden und Worten Tücher von Lebensabschnitten.
----
Our greatest Strength ist the Gentleness and Tenderness of Our Heart.
(Rumi)

Jorge von Brunswik

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 428
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #1 am: 28. Juni 2012, 19:54:29 »
Pax tecum Bruder Nemo!

Ich meine daß Deine Einstellumg zur Ordensdarstellung völlig korrekt ist. Auch finde ich solche Äußerungen von Darstellern anderer Orden mehr als befremdlich, oder einfach nur "flach". Siehe es einfach so: Du bist mit Herz und Seele bei Deiner Darstellung... die Leute, die Dir auf Deinen Gruß so herablassend antworten kannst Du wohl getrost als "kostümierte Hobby-Schauspieler" betrachten. ;)
Deine Art die Darstellung zu leben ist keinesfalls fanatisch, sondern mit ganzem Herzen gelebt.

Brüderliche Grüße

Jorge
Wer kämpft kann verlieren - Wer nicht kämpft hat schon verloren!

Lazarus v. Akkon

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 615
    • http://www.Pilger-in-Waffen.de
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #2 am: 28. Juni 2012, 21:05:49 »
Ärger dich nicht Bruder Nemo,
und denke dir *Seelig sind die geistig Armen*
Als stark übergewichtiger Darsteller kann ich tragen was ich will, es vergeht fast kein Event
auf dem mich eine dummgeborene oder besoffene Flachzange mit *Bruder Tuck* betitelt
egal ob ich ne orangfarbene krappgefärbte Cotte ,nen Eisenhut und Glefe, oder Gambeson und Schwert trage.
Geh auf die Märkte wenns dir Spass macht, aber stell keine Ansprüche dann kannst du nen netten Tag verleben.
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Cornelius

  • Donat
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 398
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #3 am: 28. Juni 2012, 21:21:40 »
Ich denke, dass das alles eine Frage der richtigen Antworten (oder mitleidigen Blicke) ist. Wenn man sich in seinem Feld auskennt und weiß, was man macht, kann man so etwas mit Distanz betrachten, sofern niemand zu Schaden kommt.

Allerdings – auch wenn ich das Fass jetzt noch weiter aufmache – denke ich nicht, dass es die richtige Gegenbewegung zum Hobby-Marktler (oder GroMi, was auch immer) ist, aus historischer Darstellung eine Religion zu machen. Die Initiationen und Noviziate, die es in einigen Gruppen von euch gibt, mögen schön und in einem bestimmten Rahmen auch nützlich sein, weil sonst noch mehr uninformierte Möchtegernritter (oder noch besser: -krieger) herumlaufen. Allerdings habe ich beim Betrachten vieler Internetpräsenzen immer das Gefühl, dass es mit der wissenschaftlichen Bildung besser aussehen könnte, vor allem wenn man tatsächlich anderen Leuten etwas über DAS Mittelalter erzählen will. Und die vielen schwarzen Gambesons, separaten Kettenhandschuhe und Helmbrünnen, die man bei den deutschen Templern noch sieht, konnten durch Noviziate und nachempfundenen Standesdünkel anscheinend nicht beseitigt werden, wenn ich mal ganz scharf kommentieren darf. Als ich vor etwa sieben Jahren langsam in Richtung Reenactment tendierte, hat man mir gesagt, dass die HoMis es doch merklich pathetischer angehen lassen; und dieses Vorurteil habe ich bisher leider nicht entkräftet gesehen. Wenn es in diesem Hobby eine Vehemenz geben sollte, dann sowohl in der Gelassenheit, dass wir nur Menschen des 21. Jahrhunderts sind, die in ihrer Freizeit alten Menschen nacheifern, ohne die romantische Verklärung vollends ablegen zu können. Andererseits muss es aber das Anliegen sein, seine Sache wenn überhaupt, dann richtig zu machen. Wenn für meine Darstellung Helmbrünnen oder schwarze Gambis praktisch nicht belegt sind, dann lasse ich sie weg. Wenn ich nicht weiß, ob und wie zwei Typen mit Dreiecksschilden im späten 12. Jahrhundert gekämpft haben, dann führe ich keine Schaukämpfe auf, die genau das behaupten. Und wenn ich eine gute Lazarenerdarstellung mache und jedem Typen die neusten Forschungskenntnisse über Entstehung, Geschichte und soziale Einbindung runterleiern könnte, dann kann ich eben einem Dumme-Sprüche-GroMi eben nur raten, sein Trinkhorn wieder aufzufüllen und den Rest dieser Volksromantikbewegung namens Mittelaltermarkt friedlich weiterzugenießen.

Wer ihn aber "authentisch" auf Latein begrüßen wollte...hm...  :-\

Midan von Malterstorp

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 520
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #4 am: 29. Juni 2012, 09:05:45 »
Ich denke viele von uns Templern können Dich verstehen, wir ernteten und ernten bis zum erbrechen die allseits bekannten Schaf Rufe. Allerdings finde ich dies inzwischen weder lustig noch ärgerlich, es langweilt nur noch. Im Gegenteil, wenn man mit den "Rufern" (sofern es lohnt) ins Gespräch kommt, wird es oft ziemlich interessant. Denk auch dran, das es oft nicht so gemeint ist, wie es rüberkommt.
Ich kann Dich auch nur ermutigen weiter an Deinem Outfit zu arbeiten und für andere Vorbild zu sein. Auch hier solltest Du aber andere Ansätze - ich sag mal geschichtsnahe Interpretation - gelten lassen. Nicht alles was nicht belegt ist gab es auch nicht. Hier ist ein gesundes Maß an Praxisorientierung und Wahrscheinlichkeit in unserem ohnehin experimentellen Umfeld durchaus sinnvoll.
Aus Deinem Eintrag entnehme ich, dass Du noch nicht so recht weißt wo Du hinwillst, Darsteller oder "echter" Lazarener? Ich denke es ist wichtig hier zu unterscheiden. Willst Du beides machen/sein solltest Du gut unterscheiden in welcher "Rolle" Du gerade mit den anderen sprichst. Anhand der Reaktionen wirst Du sicher schnell erkennen, ob Dein Gegenüber ein Gläubiger oder ein Reenactor (im Sinne dieses Forums) ist. Es ist auch nicht unwichtig, in welchem Kontext die von Dir erwähnten Antworten kommen. Befindet sich derjenige gerade in der Darstellung? Ist er gerade "off"? Im zweiten Fall ist ein "Tach" durchaus normal (wenn auch wenig feinfühlig). Was die übrigen Sprüche betrifft - schade das die von anderen Darstellern kamen. Nimm es wie wir Templer mit den eingangs erwähnten Schafrufen - gelassen.
pax vobiscum

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #5 am: 29. Juni 2012, 09:11:03 »
Nemo, du armer Mensch! Novize bei Bruder Heribert? Ein hartes Brot! ;-)
(Nee, war nur ein Witz, ich schätze den guten Vater Heribert sehr und bin jederzeit froh, ein Lager mit ihm bestreiten zu dürfen)

Tja, ein finsteres Kapitel...

Midran hat es gerade sehr treffend dargelegt, es ist ähnlich wie beim "Mäh" und den Templern. Auch sonst kann ich seine Ausführungen voll unterschreiben! Gut gesprochen!

Zuerst einmal sollte man unterscheiden, wer sich da nicht auskennt: einfache Besucher, die eben mal bei einem Carbonara-Vertreter einen Waffenrock gekauft haben und sich nun fühlen wie Richi Löwenherz persönlich, oder "ernsthafte" Darsteller.
Bei ersteren wirst du es schwer haben, sie zu belehren, weil viele Leute eben nicht das "Robin Hood Syndrom" aus Hollywood aus dem Schädel kriegen.
Bei Zweiteren ist es natürlich wesentlich peinlicher. Hier hast du entweder die Möglichkeit, ihnen zu erklären, was sie eigentlich wissen sollten (ich wünsche dir viel Spaß dabei!) oder du nimmst es gelassen und schickst ein fröhliches "Tach" zurück. Oder eben dieses "wir kriegen euch eh alle", das gefällt mir sehr gut!  :D

Ich habe nun schon so viele dämliche Bemerkungen am Waffenrock hängen, ich könnte ein Buch damit füllen. Inzwischen bin ich über das "Belehr-Stadium" hinaus und habe (meistens) in den "Ignorier-Modus" gewechselt.

Mit der Zeit sieht man den Leuten (sowohl Besuchern als auch Darstellern) an, ob es Sinn macht, ihnen etwas von deinem Wissen und deinen Gedanken abzugeben. Bei ca. 85 % wirst du auf Granit stoßen. Die restlichen paar Prozent freuen sich meistens, wenn sie was lernen können, und viele machen dann auch was draus und setzen die Gedanken um.

Es gibt natürlich auch noch die Unbelehrbaren. Hier bei uns trollt eine DO-Gruppe herum, ich könnte sie erschießen! Gott-weiß-wie von sich eingenommen, fühlen sich absolut authentisch (aussehen tun sie eher autistisch... typische Bett-Tuch-Ordensritter...). Als kleiner Sergeant meint man dann, höflich grüßen zu müssen, wenn man am Lager vorbei kommt. Nicht mal mit "Laudetur..." nur mit "Pax...". Keine Reaktion, nicht mal ein "Tach". Nach dem 3. Versuch hab ich's aufgegeben und ignoriere den ganzen Haufen (aber irgendwann bringe ich die Taschenblide mit und schieße deren unsägliches Banner von der Fahnenstange...  >:( ).

Ansonsten ist meine Devise: Leben und Leben lassen!
So lange dich niemand ernsthaft beleidigen will, nimm es mit Humor. Manches "Mäh", das wir kassiert haben, entwickelte sich mit einem entsprechenden Scherz zurück zu einer langjährigen Freundschaft und brachte allen Beteiligten wesentlich mehr Spaß und interessante Gespräche als eine Belehrung oder Gezicke.


Mara

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 109
    • http://www.mara-vom-nikolassee.de
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #6 am: 29. Juni 2012, 09:34:00 »
Es gibt natürlich auch noch die Unbelehrbaren. Hier bei uns trollt eine DO-Gruppe herum, ich könnte sie erschießen! Gott-weiß-wie von sich eingenommen, fühlen sich absolut authentisch (aussehen tun sie eher autistisch... typische Bett-Tuch-Ordensritter...). Als kleiner Sergeant meint man dann, höflich grüßen zu müssen, wenn man am Lager vorbei kommt. Nicht mal mit "Laudetur..." nur mit "Pax...". Keine Reaktion, nicht mal ein "Tach". Nach dem 3. Versuch hab ich's aufgegeben und ignoriere den ganzen Haufen (aber irgendwann bringe ich die Taschenblide mit und schieße deren unsägliches Banner von der Fahnenstange...  >:( ).

@ Johannes: Du lässt sogar den alten Zwist zwischen Templern und DO wieder auferstehen... wie authentisch... Ja, ja die weißen Mäntel... ;D
*duck und wech*
Maxime peccantes, quia nihil peccare connantur.

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #7 am: 29. Juni 2012, 10:01:37 »
@Mara

Jahaaa! Wenn schon geschichtsnah, dann aber richtig!  :D  :D  :D (Aber irgenwann kriegen wir sie doch noch, diese  >:( - Spalter!  ;) )

Jorge von Brunswik

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 428
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #8 am: 29. Juni 2012, 12:54:34 »
Ist das nicht wahre "Living History???  :D :D :D Die alten Ordensstreitigkeiten weiterführen...sooowaaas aber auch  ::)
Wer kämpft kann verlieren - Wer nicht kämpft hat schon verloren!

Alexius

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 35
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #9 am: 29. Juni 2012, 17:59:45 »
Blöde Frage, was hat es mit den Schaf Rufen auf sich, habe sowas noch nicht mitbekommen?
Grüße
Alex(ius) der Lichtmaler

Lazarus v. Akkon

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 615
    • http://www.Pilger-in-Waffen.de
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #10 am: 29. Juni 2012, 22:53:04 »
Das Schafblöcken hat in seinem Ursprung eigendlich gar nix mit den templerdarstellern zu tun.
Vor jahren gab es auf grund des filmes Braveheart eine Schottenschwemme auf den Mittelalterfesten,
im Film Rob Roy unterstellen die Engländer den Schotten unsucht mit Schafen zu treiben  und blöckten
(aus sicherrer Entfernung) einen jungen Clansmann der sie zum kampf herausforderte an.
Nachdem die Schottenschwemme auf den Märkten abflaute suchten Idioten und geistig minderbemittelte
andere Opfer die sie *anblöcken* konnten und da waren die templer dann leider durch die Anschuldigungen der Kirche der
homosexualität ein gefundenes fressen für die flachzangen.
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Alexius

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 35
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #11 am: 30. Juni 2012, 01:02:54 »
Oh weh,....  :-[

Ja, so mancher geistige Endlosschleifen vermocht ich noch nie zu verstehen!  :o
Grüße
Alex(ius) der Lichtmaler

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #12 am: 01. Juli 2012, 10:22:33 »
Ich würde das "Mäh" ja eher auf das "Templerschaf"-Lied von Rabenschrey zurückführen, die meisten Blöcker berufen sich darauf.
Aber der Grundgedanke mit der Sodomie ist ja der gleiche.  ;)

Alexius

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 35
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #13 am: 01. Juli 2012, 14:20:47 »
Ach Rabenschrey ... Komisch das immer besonders schlechte Bands auf sich mit sowas aufmerksam machen müssen  :P
Grüße
Alex(ius) der Lichtmaler

Wilhelm von Sunderburg

  • Mitglied
  • **
  • Beiträge: 37
    • http://www.kommende-muenchen.de.tl
Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #14 am: 01. Juli 2012, 17:04:29 »
Salve,

meiner Meinung sollte man klar zwischen ernsthafte Darstellung und einem Gag hier oder da unterscheiden.
Wir hatten bei unserer letzten Veranstaltung auch einen Lazarener als Gast dabei und ich konnte mir auch ein "Auch wenn du das wahrscheinlich öfter hörst, keine Rekrutierung durch Ansteckung." verkneifen.

Wir versuchen zwar optisch unseren Vorbildern zu gleichen, aber letztendlich bleibt das ein Hobby in das wir viel Zeit und Mühen investieren und deswegen auch Spaß machen soll.
Nicht alle fangen an Latein zu lernen, weil häufig in den chr. Orden Befehle und Gebete in dieser Sprache gehalten wurden. Es mag schade seine keine Stilechte Antwort auf seinen Gruß zu bekommen, aber man sollte sich Fragen, weshalb andere Darsteller diese Darstellung betreiben.

Ist es der Glauben an sich? Der jeweilige Orden und seine Geschichte? Will jemand nur Kämpfen und zieht deswegen mit der nächstgelegenen Gruppe? Oder ist es ein Partybruder?

Ich selber bin ein Geschichtsfan, mein Glaube geht mit der der öffentlichen Kirche nicht konform. Sobald ich in meinem Habit stecke, gibt es keinen Alkohol/ Frauen usw. mehr. Ich versuche alles zu unterlassen was ein schlechtes Bild auf Kirche und Orden werfen könnte. Aber wenn wir uns mal treffen würden, könnte ich dir bestenfalls ein Pax Vobiscum anbieten.

Ich bin auch schon auf Hardliner gestossen die meinen, das ein Ordensdarsteller Latein und französisch lernen sollte. Aber ich frage mich da persönlich, wann ist es genug?
Sariant "Amici Ordo Teutonicus"