Autor Thema: Ein pragmatischer Blick  (Gelesen 20359 mal)

Lazarus v. Akkon

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #15 am: 01. Juli 2012, 17:13:18 »
Ich würde das "Mäh" ja eher auf das "Templerschaf"-Lied von Rabenschrey zurückführen, die meisten Blöcker berufen sich darauf.
Aber der Grundgedanke mit der Sodomie ist ja der gleiche.  ;)

Neee meineswissens ist das lied von 2006, die filme aber wesendlich älter und das geblöcke auch. *gg*
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Heribert von Werden

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #16 am: 03. Juli 2012, 23:20:20 »

Ich höre meistens Antworten wie...
... "Ihr Lazarener seid doch alle krank!"
... "komm mir bloß nicht zu nahe. Ihr habt doch alle Aussatz!"
... "Servus. Die 'grüne Fraktion' hat hier (vor unserem Lager) nix zu suchen."
... "Tach."
... "Wann lässt Du (mal wieder) dieFetzen fliegen??!"



Lieber Nemo, diese Sätze höre ich auch oft, früher hat mich das oft gestört, aber mittlerweile habe ich ein dickes Fell bekommen, ich bin mit Leib und Seele Lazarener und nicht nur in der Darstellung, sondern auch im realen Leben, wie du ja weisst gehöre ich auch der "Hospitalischen Bruderschaft des heiligen Lazarus " an dessen Ordenshaus sich in Solingen (NRW) befindet.

Auch wenn ich dieser Bruderschaft angehöre, kann ich immer noch zwischen Darstellung und realem Leben unterscheiden, aber leider muss ich immer wieder auf die totale Unwissenheit und besonders die Dummheit gewisser Darsteller gerade in der Mittelalterszene miterleben und da tut Aufklärung oftmals Not, nur leider sind da sehr viele eher beratungsresistent, denn die meisten kennen den Lazausorden nur als militärische Einheit und eben nicht als hospitalitischen, monastischen Orden.

@Bruder Johannes, ich danke für das Kompliment, ich arbeite auch immer wieder gerne mit euch zusammen und möchte unsere gemeinsamen Lager nicht missen und freue mich schon auf das nächste mal.
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Nemo

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #17 am: 04. Juli 2012, 00:20:58 »
Zurück von Dillenburg mit neuen Erfahrungen....

- Es gab Anfeindungen von radikalen Heiden.
- Es gab viele Templer - Darsteller die (Entschuldigung) wie eine Herde Schafe blankes Halbwissen vor sich hin blöken.
- noch mehr dumme Witze und daher geblökte Klischees, die nicht nur weh tun sondern grenzwertig unverschämt waren.
. Es fiel als Antwort auf die Begrüssung "Laudetur Jesu Christi" die Äußerung "Tach auch".
- Es gab aber auch Besucher und Lagernde, die von sich auch interessiert nachgefragt haben. Ich wünsche mir mehr von diesem Schlag.

Diese Erfahrungen bringen mich zu der These, daß es bei den sog. "Klischee - Liebhabern" kein Nord - Süd - Gefälle gibt.
Vielleicht habe ich lediglich das Glück immer an die 'Pappnasen' (Begrifflichkeit aus dem LARP für sehr schlechte Spieler/innen) unter den Ordensdarstellern zu geraten, die einerseits von einer großen Waffenausbildung und Feuer - Kessel - Dreibein - Krimskrams von Ihrem Noviziat und ihrer Waffenausbildung erzählen können und hinterher immer noch die selben entsetzlich - abscheulichen Klischees vor sich hin blöken.

Ich kam in Dillenburg nicht um die Äußerung herrum daß ich mich im Namen seiner Brüder für die beiden Herren gründlich schäme weil sie die Ordenszeichen durch Ihr Verhalten ins Lächerliche ziehen.
Etwas ähnliches ist mir vor einigen Wochen auf dem Markt in Regensburg passiert.

****
Wer die politisch - historischen Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Orden in seine Darstellung mit einbeziehen möchte, der kann das gerne tun.
Ich bin Lazarener. Ich brauche das nicht. Ich vermittle nur, wenn es mein Pater erlaubt und ich dazu in der Lage bin. :)

Was den radikalen Heiden angeht...
Ich bin für gegenseitigen Respekt und für gegenseitige (religiöse) Toleranz. Klischees wie "Du trägst doch nur den Habit, damit Du (hobbymässig) Leute missionieren kannst" entwerten laut meiner Warnehmung die Person, die so etwas aussprechen ins Unglaubwürdige. Bitte nicht lachen. Mir ist diese Äußerung in diesem Jahr gehäuft unter gekommen.

Mir ist am Wochenende und durch den bisherigen Thread bewusst geworden, daß ich Ordensdarsteller mit Leib und Seele bin und das ich meine Darstellung auf Veranstaltungen lebe.
Ich weiss daß ich andere gleichzeitig leben lasse ohne sie bewusst einzuschränken.

Wenn das ganze so weiter geht, dann mache ich meine eigene historische Ordensdarstellung auf!
Mit leckeren Flüssigkeiten, guten Gesprächen und maximaler Toleranz von jeder Religion so lange sie mich und meinen Habit akzeptiert und respektiert!
Wer ernsthaft mitmachen möchte ist (sehr) gerne gesehener Gast. :)

Ma salam aleikon,

Nemo

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Lazarus v. Akkon

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #18 am: 04. Juli 2012, 00:39:51 »
Mir ist am Wochenende und durch den bisherigen Thread bewusst geworden, daß ich Ordensdarsteller mit Leib und Seele bin und das ich meine Darstellung auf Veranstaltungen lebe.

Das Freut mich für dich.
Ich für meinen Teil habe dieses Jahr 4 Märkte als tagesgast besucht und musste mit erschrecken feststellen das der Hiller davon noch der beste war.
Somit hat sich dieser teil des Hobbys für mich entgültig erledigt.
Ich habe lieber 1-2 gute Events ( zum Beispiel Dorstadt und wie ich hoffe das TT2012 ) im Jahr wo ich spass dran habe als mir den Niveaulosen untergang der sogenannten Szene mit anzusehen
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Jorge von Brunswik

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #19 am: 04. Juli 2012, 07:58:49 »
@Lazarus

Was die "Hiller-Märkte" angeht gebe ich Dir Recht, ich finde die auch nicht so schlecht, wenn man auf Authentizität nicht unbedingt sehr großen wert legt. Außer ein paar üblichen "Mäh-Rufern" ist mir da noch nichts negatives passiert. Außerdem hat sich der Marktvogt derartige Entgleisungen verbaler Art verbeten.

Dorstadt interessiert mich, falls ich mal wieder in meiner alten Heimat bin. Kannst mir ja mal ´ne PN mit Informationen (Link) darüber zusenden.

Ansonsten lasse ich mir durch irgendwelche "Vollpfosten" keine Veranstaltung vermiesen. Ich trage mein Habit in Würde und Stolz  :D
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William

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #20 am: 04. Juli 2012, 09:59:36 »
Ich kam in Dillenburg nicht um die Äußerung herrum daß ich mich im Namen seiner Brüder für die beiden Herren gründlich schäme weil sie die Ordenszeichen durch Ihr Verhalten ins Lächerliche ziehen.

Das ist einer der Gründe für die Entstehung und Festigung des Provinzialkapitels der darstellenden Templer in Deutschland!

Dort wollen wir nicht nur eine einheitlich gute Darstellung durch Ausrüstung erreichen, sondern eben auch den ebenso wichtigen Umgang miteinander und gegenüber anderen Darstellern - sowohl was neuzeitliche Dinge betrifft, als auch historisch korrekte "Begrüßungsfloskeln", Befehlssprache etc., etablieren.

Toleranz und die Grenze des Tolerierbaren, ebenso die Frage der möglichen und unerwünschten Kompromisse, ist nicht nur gegenüber anderen Darstellern wichtig, sondern oftmals sogar untereinander, daher war dies auch ein wesentliches Thema beim 2. Provinzialkapitel 2010.

Wir versuchen möglichst viele Templergruppen in Deutschland mit einzubinden, denn nur wenn sie dabei sind, hat man allein schon über das "Vorleben" einen gewissen Einfluss!

Mit mittlerweile 23 angeschlossenen Komtureien, von ganz hoch im Norden, bis in den tiefsten Süden, sind wir bereits auf einem guten Weg, aber es gibt immer noch viel zu tun!

Wenn dann beim Einzug einer "unserer" Komtureien, auf einer öffentlichen Veranstaltung, vom Veranstalter gesagt wird: " Ahh jetzt kommen die RICHTIGEN Templer..", dann ist das schon ein gutes Zeichen und gibt Hoffnung, das eben diese Veranstalter den Unterschied wahrnehmen und evtl. im nächsten Jahr ganz auf die "falschen" Templer verzichten! ;D

Die Templerdarstellung ist und war aus unterschiedlichen Gründen immer sehr beliebt - so das es eben leider auch viele Bettlaken-Gewandsäufer-Mittelaltercamping/-grillfreunde darunter gibt.
Das große Angebot an grottenschlechter "Templergewandung" von der Stange, macht den schlechten Einstieg auch leicht!
Was nicht heißen soll, das eine gute Ausstattung auch gleichbedeutend mit einer guten Darstellung ist! :o

Durch diese schlechten Gruppen hatte die Templerszene viele Jahre einen insgesamt eher schlechten Ruf im Mittelalterhobby - wir arbeiten daran das zu verbessern, aber leider gibt es immer noch sehr viele sehr schlechte Gruppen - wenn sie wenigstens interessiert sind, kann man sie auf unser Forum hier verweisen (manche wissen es vielleicht einfach nicht besser!).
Die Beratungsresistenten und Intelligenzimmunen sollte man einfach nur ignorieren!

Fragt am besten die hier im Forum vertretenen Gruppen nach Veranstaltungen, in eurer Nähe, an denen diese teilnehmen, denn dann sollte euch so etwas wie hier geschildert nicht passieren!
(zumindest nicht von den Templern ausgehend!)

Das "Geblöke" finde ich auch nur noch nervig - wie generell die meisten öffentlichen Märkte - es gibt nur wenige Ausnahmen, wo schon vom Veranstalter die besseren Gruppen ausgewählt wurden - aber auch da findet man immer wieder einzelne Blödköppe drunter.......aber es ist eben auch nur ein bunter Schnitt durch unsere Gesellschaft, also wird es die immer geben! ::)

Daher "Kopf hoch" und nicht nachlassen beim "Missionieren" - irgendwann sollte selbst den Dümmsten auffallen, das sie sich doch sehr von den "richtigen" Templerdarstellern unterscheiden und man evtl. mal ein Buch lesen sollte, bevor man etwas "historisch (un)korrekt" darstellt. ;)

Gruß
William
« Letzte Änderung: 04. Juli 2012, 10:12:09 von William »
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Lancelot Graf von Rothenfels

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #21 am: 04. Juli 2012, 12:22:44 »
Interessant - das Geblöke dürfte eine Erscheinung sein, die sich auf die BRD beschränkt ..... habe das noch nie hier in der Ostark vernommen.

Das übliche "Odin statt Jesus" oder "Achtung die Christen kommen" gibts bei uns schon auch aber ansich dürfte es bei uns etwas toller(anter) zugehen  ;)
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

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Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #22 am: 04. Juli 2012, 16:00:54 »
Bruder William,

ich kann Bruder Nemo recht gut verstehen, diverse Anfeindungen muss ich als bekennender Lazarener auch heute noch oft ertragen, manchmal ist das einfach nur nervig, aber was mich dann doch am meisten nervt ist, das es zu viele saufende Ordensdarsteller egal ob hospitaliter, Deutschorden, Lazarener oder Templer, gerade diese sogenannten selbsternannten ordensritter bringen unsere Orden mächtig in Verruf

Man hat mich zwar mal als Hardcore-Lazarener bezeichnet, aber das war für mich eine gewisse Auszeichnung, also muss ich ja doch was richtig gemacht haben,  ;)

Auch ich habe seit einiger Zeit ein gewisses Lazarener-Netzwerk ins Leben gerufen, weil mir die vernünfige Darstellung unseres Ordens sehr am Herzen liegt, aber die meisten die dann einen Lazarener darstellen, machen das auch nur, weil es immer noch etwas exotisch wirkt auf den Märkten und wissen fast garnichts über den Lazarusorden.
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Nemo

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #23 am: 04. Juli 2012, 16:37:56 »
ich kann Bruder Nemo recht gut verstehen, diverse Anfeindungen muss ich als bekennender Lazarener auch heute noch oft ertragen, manchmal ist das einfach nur nervig, aber was mich dann doch am meisten nervt ist, das es zu viele saufende Ordensdarsteller egal ob hospitaliter, Deutschorden, Lazarener oder Templer, gerade diese sogenannten selbsternannten ordensritter bringen unsere Orden mächtig in Verruf.

Für mich ist der Alkohol ein milder Faktor, der lästig aber erträglich ist. Es besteht jederzeit die Möglichkeit für den Betroffenen Bruder in Christo einen Zapfenstreich anzuordnen; sprich ihn trocken zu legen. :)

Auch ich habe seit einiger Zeit ein gewisses Lazarener-Netzwerk ins Leben gerufen, weil mir die vernünfige Darstellung unseres Ordens sehr am Herzen liegt, aber die meisten die dann einen Lazarener darstellen, machen das auch nur, weil es immer noch etwas exotisch wirkt auf den Märkten und wissen fast garnichts über den Lazarusorden.
Der schlimmere Faktor ist für mich die namenlose Dummheit welche die (kindliche) Neugierde verdrängt.
Wenn sich jemand an eine seltene Darstellung wie einen Lazarener herran wagt, dann hat er laut meiner Ethik ein gewisses grundlegendes Maß an Respekt und Anerkennung verdient.

Thema Missionieren...
Diese Praxis fällt für mich wegen "das gibt es nicht" aus.

lg,

Nemo
Dienender Novize im Orden des hl. Lazarus der  - abgesehen von seinem Mundwerk - nicht unter Waffen steht.
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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #24 am: 04. Juli 2012, 17:11:35 »
@ Lancelot

Das war eine zeitlang auf deutschen Märkten richtig Mode. Wobei das die letzten 1-2 Jahre doch merklich abgebaut hat.

Auch wir Deutschritter werden von Heiden-Gruppen und Besuchern ab uns zu angeblökt. Erstere wohl weil es für den DO nichts anderes gibt, letztere weil sie den Unterschied zwischen schwarzen und roten Kreuz nicht kennen.
Wobei das aber lustigerweise unseren Priester bei weitem stärker betrifft als mich. Bei einem gerüsteten Krieger macht das wohl nicht ganz so viel Spaß.  ;D

 
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Daniel

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #25 am: 04. Juli 2012, 19:35:13 »
Mich würde doch glatt mal interessieren welche Tempelrgruppe das war. Ich bin mir sicher sie sind nicht offiziell hier im Forum angemeldet :)
Ganz ehrlich die Antwort auf deinen Gruß hätte ich ebenfalls nicht gekonnt. Aber auch etwas deutsches passendes als Antwort fällt einem zumindest ein.

Darstellung findet halt nicht auf Märkten statt. Diese Illusion habe ich mir abschminken müssen. Dort laufen zu viele Idioten rum :)

Viele Grüße
Daniel
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William

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Re:Ein pragmatischer Blick
« Antwort #26 am: 05. Juli 2012, 15:42:08 »
Thema Missionieren...
Diese Praxis fällt für mich wegen "das gibt es nicht" aus.

Nur damit es nicht falsch rüberkommt - mit "missionieren" in ".." meinte ich natürlich nicht das christliche Missionieren, sondern das "auf den Weg zu einer guten Darstellung an die Hand nehmen"! ;D

Nur als Anmerkung falls es falsch rübergekommen ist..... ;)
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