@Br. Heinrich
Ok, vergesst das ganze Posting.
Stimmt, es gibt ja noch ein paar wenige Darstellungen des Ordenssiegel, auf denen man ein Kreuz sieht.
Müsste in Sceau des Templiers zu finden sein.
Sorry das ich Deinen Thread kaputt gemacht habe *tdance*
Jedoch könnte mann auch bei den allgemeinen Sigeln (also nicht für ein Ordensmitglied bestimmt) anführen, welche persöpnlichen Wappen sollten dort denn gezeigt werden, ausserdem sind die Schilde zu klein um noch ein pers. Wappen "darunterzupappen".
Trotzdem halte ich die These von der Weiterführung des pers. Wappen für nicht haltbar.
Besonders das von Dir angesprochene Wandbild - hier soll es sich um eine Szene aus dem zweiten Kreuzzug handeln. Leider konnte ich keine Datierung für das Wandbild finden (12Jhd ist für mich nur ein Hinweis, keine Datierung). Aber nach allgemeiner Annahme kam die Siegel und Wappenbildung durch die Kreuzzüge. Beschreibender Text zum Wandbild (Originaltext):
"Scènes de la victoire de Hugues le Brun de Lusignan et de Geoffroy Martel sur Noureddin, cavaliers en armes, registre supérieur "
vergl.:
http://www.culture.gouv.fr/public/mistral/merimee_fr?ACTION=CHERCHER&FIELD_98=LOCA&VALUE_98=%20Cressac%2dSaint%2dGenis&DOM=Tous&REL_SPECIFIC=1dann auf "tout les Images" - das erste Bild zeigt eine Skizze zur Bestandsaufnahme.
Dann kommen zwei Bilder die hier immer wieder kusieren, das vierte Bild soll angeblich ein Pferd mit zwei Reitern darstellen, was aber nur auf den ersten Blick so aussieht. Dann nochmals zwei Detailbilder und abschliessend ein halbwegs gutes Photo diese Fresko in der Totale. Hier sehen wir den Ritter mit Kreuz und zusätlicher Schildbemalung in der Mitte des Fresko.
Also eine Szene aus dem zweiten Kreuzzug, und da haben sich die Ritter, wenn überhaupt mal, irgendwas aufs Schild gepappt, was gut aussah. Und im hl. Land machen sich Kreuze halt immer gut. Ich denke das es sich hierbei nicht um einen Templer handelt. Denn:
1. Alle anderen Ritter die nicht zu erkennen sind, sind eindeutig keine Templer (da kein Kreuz auf dem Schild). Warum sollten die Templer nur einen Ihrer Ritter auf diesem Ritt zeigen. Keine Rotte, keine Kameranden. Der Ritter dahinter und davor haben einen gewissen Abstand. Dieser Ritter ist isoliert.
2. Am voderen Sattelgurt sehe ich Bommel bei diesem Ritter. Nun kann es sich hierbei um alles handeln, Stoff, oder Schmuck (also Zierrat). Aber am Zaumzeug meine ich ebenfalls eine "Silberplatte" über der Pferdestirn zu erkennen.
3. Was befremdlich ist, es ist der einzige Ritter der die Lanze halb gesenkt hat um gegen etwas anzureiten. Und dieser Ritter ist isoliert dargestellt. Alle anderen Ritter haben die Lanze soweit ich sehen kann nicht gesenkt.
4. Auf dem Beschreibenden Ausschnittstext wird er ebenfalls nur als Ritter, nicht als Templer identifiziert, was aber nix heissen muss.
Es ist also ein besonderer Ritter, in meinen Augen aber kein Templer. Hoffe ich kann die Kapelle im Sommer mal besuchen fahren. *smoky*
@Br. Benedikt
Ich halte es für absolut ausgeschlossen das ein Bruder sein weltliches Schildsymbol weitergeführt hat.
1. Schilder waren sicherlich der günstigste Teil einer Ausrüstung und ohne Probleme in jedem Teil der Welt herzustellen
2. Wenn wir den Mantelstreit der Templer sehen, glaube ich nicht das einem Templer erlaubt wurde ein anderes als ein Templerzeichen zu führen - wegen Ehre der Templer und so.
3. Kenne ich keine Belege in anderen Ordern, weder bei den Templern noch bei den dt. Rittern (evtl. hat Bruder Heinrich ja einen Nachweis)
Ggf. gibt es Wappen von hochgestellten Familien, deren Mitglider im Orden hochrangige Stellungen hatten, die sich ihres "Familienwappens" bedient haben (in späterer Zeit als die Templer schon nicht mehr da waren) - Jedoch war dies in meinen Augen nur dazu da um Werbung zu machen. Werbung für den Orden, seht mal, wir haben auch ein Mitglied der Familien "von Ringelpietz" also einen Neffen von König Ringelpatz etc. Und auch für die Familie selbst, hier könnte es eher vorsicht heissen, wir haben gute Beziehungen zu hochrangigen Ordensmitgliedern. Oder in Miniaturen zur darstellung und identifizierung des Ritters, siehe Manesse - Tannhäuser
4. Mit den Kreuzzügen kam die Schildbemahlung auf, zur gleichen Zeit wurde der Orden gegründet. Da hat man sich um so Sachen wie sein Schild weiterführen keine Gedanken gemacht. Da kam irgendwas buntes auf Schild, etc. Selbst vorher gab es schon Schildbemalungen, pers. Zeichen etc. Nur waren sie noch nicht so verbreitet. Und auch danach, es gab in Westfalen angeblich tunierfähige Familien die nie ein Wappen geführt haben, nur eine Helmzier. Gut, war jetzt nicht das Haupteinzugsgebiet des Ordens, aber ich denke so etwas gibt es in jedem damaligen Königreich.
5. War die Sigelbildung (also das eigene Schildzeichen als Erkennungszeichen) zu dieser Zeit noch nicht so abgebildet. Ein weitervererbbares "Familiensiegel" mit einheitlichem Schild war sicherlich schon vorhanden (ab 1200) aber nicht vorauszusetzen. Und ob kleine Adelsfamilien im Reich ab 1200 schon ein einheitliches vererbbares Familienschild haben wage ich zu bezweifeln. (Vergl. hierzu "Neue Gedanken zum Quedlinburger Wappenkästchen" Natalie Krupa) - wenn man nicht mal Könige eindeutig identifizieren kann.
Gruss
Kai