Hallo Bruder Hermann,
zunächst einmal ist es ein Spielfilm und als solchen sollte man ihn auch sehen.
Nichts desto trotz: Im Directors Cut ist er zu einem meiner Lieblingsfilme geworden.
Ich zitiere einfach mal aus dem internationalen Templerlexikon (Ausgabe Weltbild ;-)), Seite 141:
Guido von Lusignan: (Guy de Lusignan); (gest. Ende 1194); stammte aus dem Poitou, war ein Mann von beachtlichen körperlichen Vorteilen aber sonst ohne jede andere Qualität. Heiratete die Schwester Balduins IV. (Sibylle); nach dem Tod Balduins IV. (1185) wurde er mit Sybille nach vielen Intrigen 1186 gekrönt. Dies geschah gegen die von Balduin IV. festgelegte Vorgangsweise bei der Wahl des Nachfolgers.... . Auf der Seite Lusignans intrigierten der Patriarch von Jerusalem und der Tempelgroßmeister Gerhard von Ridefort. Durch seine übereilte Handlungsweise und die schlechten Ratschläge von Rainald de Châtaillon und des Tempelgroßmeisters Ridefort kam es zur verhängnisvollen Niederlage von Hattin (Guido wurde gefangen und bis Juli 1189 von Saladin festgehalten) und zum Verlust von Jerusalem. Danach verweigerten ihm die Überlebenden die Anerkennung als König. ......
Und dann auf Seite 98:
Châtillon, Rainald de: Renaud de Châtillon; .... Er war rücksichtslos, bösartig und auf die Vergrößerung seines Reichtums bedacht. Ließ nach seiner Hochzeit Aimery (Amalrich), den Patriarchen von Antiochia, der gegen die Heirat eingesprochen hatte, gefangen setzen, ihm den Kopf blutig schlagen und die Wunden mit Honig beschmieren; setzte ihn am Dach der Zitadele nackt an einen Pfahl gekettet der glühenden Sonne und den Insekten aus. Nach einem Tag der Qualen zahlte der Patriarch an Rainald "Lösegeld" und wurde daraufhin befreit.
Von Armenien eroberte Rainald 1153 das Gebiet um Alexandretta zurück und übergab es den Templern, die hier die Burg Baghras zum Schutz der syrischen Pforte errichteten. Damit wurde eine für das heilige Land verhängnisvolle Freundschaft begründet. Rainald war ein skrupelloser Abenteurer, hatte 1156 gemeinsam mit Thoros II. von Albanien das byzantische Zypern geplündert und verwüstet, hatte Alte und Kinder gemordet, den orthodoxen Priestern ließ er Nasen und Ohren abchneiden und Frauen vergewaltigen. Manuel I. Komnenos von Byzanz unterwarf ihn 1158 schmachvoll - Rainald musste barfüßig und barhäuptig vor dem Kaiser erscheinen und sich vor ihm in den Staub werfen. ......
Die Templer unter Odo de Saint Amand unterstützten die agressive Politik Rainalds. .....
Als Herr des Krak de Moab (Kerak) überfiel er 1187, trotz eines Waffenstillstandes mit Saladin, ein muslimische Karawane bei der sich die Schwester Saladins befand und verursachte damit die Vereinigung des muslimischen Heeres unter der Führung Saladins und die Ausrufung des Heiligen Krieges durch den Sultan. Durch Rainalds Freundschaft mit den Templern konnte er mit den Ordensrittern gemeinsam den König zum unseligen Angriff auf Hattin überreden. Bei der Schlacht von Hattin wurde Châtillon von en TRuppen Saladins gefangen genommen und von Saladin wahrscheinlich eigenhändig enthauptet.
Ich finde, dass der Film den historischen Hintergrund für Hollywood-Verhältnisse ziemlich gut getroffen hat. Im Hinblick auf die Einzelheiten kann ich das natürlich nicht sagen. Es ist aber ja auch keine Doku. Von daher .... genießt ihn einfach. Auch wenn die Templer die Bösen sind.
Wie gesagt: Ich finde den Film klasse und kann mittlerweile fast mitsprechen. ;-)
Evtl. Tippfehler bitte ich zu entschuldigen.
Es grüßet Euch
Elerus