Ich schaue in solchen Zweifelsfällen seit Jahrzehnten sehr gern in "Deutsches Wörterbuch" von Jacob und Wilhelm Grimm nach, weil dort die Herkunft und die ersten Fundstellen erläutert werden. Die allgemeine Schreibweise von "th" statt "t" ist mir vor der Renaissance, vielleicht sogar erst dem Barock nicht gegenwärtig. Sie wurde erst bei der Duden-Reform Ende des 19. Jahrhunderts abgeschafft. Meine Uroma, Jahrgang 1871, schrieb auf ihren Karten zum Geburtstag noch "theuer" und "Thür". Im Mittelhochdeutschen gab es jedenfalls die Schreibweise "th" m. E. nicht.
Hier der Text aus dem Grimm:
"KOMTUR [Lfg. 11,8], m. gewöhnlich komthur (mit recht unnützem th), ordenspfründner, der die nutznieszung oder verwaltung einer commende, ordenspfründe hat, vorgesetzter eines ordenshauses oder ordensgebietes; dazu groszkomthur (SCHILLER 275b), hauskomthur, landkomthur. FRISCH 1, 172a gibt voll commenthur und gekürzt comter (vgl. unter komturhof). die gekürzte form setzt eine zwischenform komntur voraus. Schon im 15. (16.) jahrh. kumptur, auch kumpter, kompter, kometer, dann comiteur, chummoteur (FRISCH), comither, genauer commenter, comenther, comenteur, comendur, kummenthur, auch kummendurer, commenderer (cummeltur FRISCH, commelduer, kommertuer), s. DIEF. gl. 135b, n. gl. 103a unter lat. commendator (auch schon comptor lat.); mhd. kommentiur, commendiur, kummentiur wb. 1, 858b, nrh. commanduir HÖFERS ausw. d. urk. 221, md. lantcomentûr JEROSCHIN 180a, offenbar nach der altfranz. form commendeor, vgl. altfr. seignur für seignor."
Pax vobiscum
Walram