Der Gral als literarisches Motiv existiert und in Form z.B. des Kelches in Valencia existiert er auch als materieller Gegenstand. Insofern „gibt” es ihn tatsächlich.
Ob es ihn aber als Schale oder Kelch in dem das Blut von Jesus aufgefangen wurde gegeben hat oder immer noch gibt, das wage ich zu bezweifeln. Ich will jetzt nichts falsches behaupten, aber ich meine mich zu entsinnen, daß Chrestien der erste war, der den Gral in dieser Form beschrieben hat. Und damit wäre das dann eine klare literarische Fiktion des Mittelalters. Ich lese das aber gern noch mal nach.
Eine spannende Frage wäre vielleicht noch, wie man das im Mittelalter gesehen hat: Haben sie den Gral als literarische Fiktion verstanden, haben sie ihn für einen Gegenstand gehalten, der tatsächlich mal existiert hat und gab es sogar Leute, die ihn tatsächlich gesucht haben? Rein gefühlsmäßig würde ich letzteres verneinen, aber das müßte man tatsächlich mal prüfen. Letztendlich hängt daran ja dann auch die These, daß die Templer nach dem Gral gesucht hätten (was ich persönlich für völligen Unfug halte ..)
Gruß
Henriette