Autor Thema: Bräuchte Starthilfe  (Gelesen 18252 mal)

Tobias

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Bräuchte Starthilfe
« am: 21. Oktober 2009, 19:17:05 »
hallo.
Ich bräuchte ein bisschen Starthilfe in sachen Gewandung und Ausrüstung eines dienenden Bruders den ich darstellen möchte.
Jetzt wollte ich mal fragen was wichtig ist und was eher unwichtig an Ausrüstung, sprich was für den Einstieg erstmal notwendig ist.
Desweiteren würde ich gerne wissen was man gut selbst schneidern kann und was man sich eher kaufen sollte und wo man es dann vorallem kauft, also wie die Qualität stimmt und auch der Preis.
In nomine patris et filii et spiritus sancti

Lazarus v. Akkon

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« Antwort #1 am: 21. Oktober 2009, 19:29:07 »
Dienender Bruder ist schon mal ein guter Anfang.

Nun sollteste die Zeit etwas genauer in Augenschein nehmen
und natürlich mit welchem Anspruch du das Hobby betreiben möchtest.

Generell denk ich mal solltest du mit:

Schuhe
Bruche + Beinlinge
Leibhemd

anfangen.
und dir hier
Druckorga: Der Dienende Bruder im Templerorden um 1190; Auflage II
schon mal ein exemplar reservieren
lassen.
mfg
Lazarus
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Hermann von Redentin

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« Antwort #2 am: 21. Oktober 2009, 19:54:43 »
Es wäre auch nicht von Nachteil, wenn du mit Brüdern aus Bayern kontakt aufnehmen würdest! Bei einem persönlichen Gespräch, lässt es sich auch sicherlich einfacher erklären.

Am besten schreibst du mal Benedikt von Söllbach an. Falls er allerdings zu weit weg von dir in Bayern wohnt, kann er dir ja eventuell andere Ansprechpartner geben, die näher bei dir wohnen!

Gruß
Hermann
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Xia

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« Antwort #3 am: 21. Oktober 2009, 20:27:53 »
Ja nee, der Wimmer Sepp is da  *djpartypeople*
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Johannes vom Gollenstein

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« Antwort #4 am: 22. Oktober 2009, 10:07:38 »
Ein neuer Bruder, wie schön! Herzlich Willkommen!

Ich kann mich den Vorrednern anschließen.
Das Buch von Beni ist einfach nur genial und absolut empfehlenswert!
Kaufen oder als PDF angucken. Frag Beni.

Zu den Klamotten:
Die meisten Sachen, die für uns in Frage kommen, wirst du im Handel nicht in ordentlicher Qualität kaufen können, schon gar nicht für einen Dienenden Bruder.

Ich mache unsere ganzen Klamotten selber, damit fährst du am besten. Die Schnitte sind sehr einfach und auch für den Anfänger zu bewältigen, passende Stoffe findest du ebenfalls relativ einfach.
(Falls du Hilfe brauchst, kannst du mich gerne fragen)

Was ist wichtig? Schwere Frage...
Bist du kämpfender oder nicht-kämpfender Bruder?
Die Zeit wäre auch einzugrenzen, es gibt da gravierende Unterschiede.

Eine Möglichkeit wäre, dir für den Einstieg eine "zvile" Tunika, sprich Kutte, anzuschaffen. Damit kannst du gleich loslaufen, bist aber auch nicht direkt als Templer erkennbar.
Wenn du "unter Waffen" einsteigen willst, wird es teuerer und etwas schwieriger.

Aber gucken wir mal:
Bruche/Beinlinge (alternativ eine dunkle Hose mit engem Unterschenkel, nicht alle sind Bruchen-Fans...)
Cotta, lange Ärmel, untere Länge bis gut Mitte Wade, dunkle Wolle
Waffenrock, vorne und hinten Reitschlitz, vorne und hinten rotes Tatzenkreuz, gut wadenlang (Ärmel oder nicht Ärmel je nach Zeit), Wolle, schwarz oder dunkelbraun
Radmantel, schwarz oder dunkelbraun, rotes Kreuz auf der Schulter, Wolle

Zubehör:
ordentliche Schuhe!
Einfacher Ledergürtel ohne Schnickschnack

Damit könntest du theoretisch schon ganz gut unterwegs sein für den Anfang.

Dann käme natürlich noch diverses Rüstzeug dazu, je nach dem:
Schwert, Einhänder, einfach gehalten mit ordentlicher Schwertscheide
Kettenzeug (Hemd, langärmelig, Haube)
Helm, Schild, Lanze, Brotbeutel, Feldflasche... Kommt dann mit der Zeit.
Die Rüstungsteile müsste man dan in Einzelheiten besprechen, das führt sonst zu weit.

Habe ich was vergessen?

Tobias

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« Antwort #5 am: 22. Oktober 2009, 15:13:22 »
So. die Pdf von Beni ist schon auf dem Pc und ausgedruck.

So. Ich möchte mich erstmal noch weiter informieren und einlesen bevor ich mich auf eine Zeit beschränke die ich darstelle. Vorallem als kämpender Bruder.

Ich habe auch schon mit Beni ein bisschen geredet. Denn ich werde mir dieses Jahr noch die "zivile Gewandung" herstellen und mich danach auf den kämpfenden Bruder konzentrieren.
Wobei ich da gleich noch eine Frage habe. Wo bekomme ich denn die richtigen schnittmuster für die einzelnen Sachen her?


Ps; Hi Sanni. Wie gehts
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #6 am: 22. Oktober 2009, 15:39:09 »
Ich stelle mir die Schnittmuster selber her. ein paar sind in meinem Tagebuch (siehe http://beni.skyforcesystems.de/mittelaltertagebuch) dokumentiert; ansonsten folgen die Schnitte eigentlich einfachen Prinzipien (Stoffsparend zuschneiden, mit Rechtecken und Dreiecken arbeiten etc). Das Entwickeln der Muster kann viel Spaß machen und beschert die ein- oder andere Einsicht.

Wenn du spezielle Hilfe brauchst, dann einfach hier im Forum melden oder jemandem eine PN senden! :)
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« Antwort #7 am: 22. Oktober 2009, 19:24:19 »
Zitat
Original von Tobias


Ps; Hi Sanni. Wie gehts

Mir gehts eigentlich gut, aber wenn die Klamotten fürs Hüttentreffen endlich fertig wären und mein Emaile-Becher wieder auftauchen würde, der in Genk verschollen ist, gings mir besser ;) Kommst Du auf die Hütte?
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Tobias

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« Antwort #8 am: 22. Oktober 2009, 20:36:05 »
Ah ja. Danke Beni. Ich werde da dann gleich mal mit ner schneiderin die ich gut kenn reden.
die stoffe sind ja im Prinzip nur einfache wie Baumwolle, Leinen usw. also nichts besonderes.

@Sanni.
Oh. Das tut mir leid für dich das du was verschollenes suchst. Viel glück noch dabei. vielleicht taucht er ja doch wieder auf.
Ach ja. Ich bin auch auf der Hütte dabei.
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #9 am: 22. Oktober 2009, 20:43:51 »
Leinen  und Wolle um genau zu sein, Baumwolle war zu der Zeit nicht verbreitet. Die Templer trugen übrigens, bis aufs Leibhemd, Wollklamotten :)
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Tobias

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« Antwort #10 am: 23. Oktober 2009, 09:17:22 »
Wollklamotten sind doch gut. Kann mich nicht beschweren darüber. Hab öfters schon wollsachen getragen. kratzt am anfang zwar ein wenig aber dann es das zeug echt gut, solangs nicht richtig nass wird
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Niclais van Poele

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« Antwort #11 am: 23. Oktober 2009, 20:29:39 »
Selbst wenns nass ist ist wolle besser als andere Stoffe, denn wolle wärmt auch nass noch bedeutend besser als z.B. BW oder Leinen.

Tobias

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« Antwort #12 am: 24. Oktober 2009, 13:31:49 »
so. Also damit bei mir da mal was vorwärts geht möchte ich fragen was ich da alles brauche um den dienenden Bruder (zivil) erstmal darstellen zu können. Denn wenn ich mich nicht täusche ist die Bruche so eine art Unterhose oder so, denn darüber kommen de Beinlinge. soll ich mir diese beiden sachen am besten auch selbst nähen?
Und wegen den Stiefeln hab ich auch noch so ein problemchen. Welche Stiefel oder Schuhe sollten es denn am besten sein. Und kann man die kaufen oder ist es da auch besser diese machen zu lassen?
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #13 am: 26. Oktober 2009, 10:14:10 »
Meine subjektive Auffassung ist folgende:
Also als "Grundausrüstung - zivil" würde ich mir als erstes die Tunika (d.i. die Kutte) und einen Mantel zulegen, damit hast du schonmal gut 90% der sichtbaren Fläche abgedeckt.
Das nächste wesentliche sind dann die Schuhe. Dort kommt es wesentlich drauf an, welche Zeit du anstrebst. mit einem Halbstiefel bzw. hohem Schuh (Knöchelhoch) bist du auf jeden Fall schonmal gut beraten. Dafür gibt es schon ein paar gute Händler. Früher war Christian Pohen recht gut, weis aber nicht, wie er hetzt ist, da er selber nicht mehr näht, sondern das ausgelagert hat. Knieriem.net wurde mir auch mal empfohlen, dort habe ich aber nie etwas gekauft.
Danach würde ich Bruche und Beinlinge nähen. Beinlinge sind recht einfach zu nähen. Für die Bruche habe ich sogar mal einen Workshop gehalten (http://beni.hallinger.org/history/bibliothek/BruchenWS_Skript.pdf), bei dem ich den Thursfield-Schnitt erkläre. Diesen Schnitt empfehle ich uneingeschränkt, der "szeneübliche" andere Hosenartige Schnitt hat nämlich diverse Schwachstellen, die die Lebenszeit dieser Bruchen verkürzen.
Das Leibhemd ist dann anschließend die Krönung, auf die du aber nicht verzichten solltest, auch da habe ich nen Workshop gehalten (http://beni.hallinger.org/history/bibliothek/LeibhemdWS_Skript.pdf).
Das Sahnehäubchen ist dann der wollene kleine Gürtel, den die Templer stets über dem Leibhemd trugen.
Bruche, Beinlinge und Leibhemd würde ich in jedem Fall selber machen, damits ordendlich passt; außerdem sinds nicht so viele Nähte und damit ist das relativ schnell erledigt. Du könntest das aber auch beauftragen.

Das ist natürlich nur meine subjektive Meinung, aber meines Erachtens der beste Kompromiss, schnell "ansehnlich" und damit Einsatzfähig zu werden, und dem Zwischentragen von Neuzeitklamotte.
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Hermann von Redentin

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« Antwort #14 am: 26. Oktober 2009, 10:16:24 »
Das Sahnehäubchen hab ich jetzt endlich auch. Dank Beni!  *smoky*

Gibts da eigentlich ne spezielle Knotentechnik oder wird da einfach ein normaler Knoten rein gemacht?

Gruß
Hermann
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