Autor Thema: Christlich oder nicht?  (Gelesen 43135 mal)

Markus von Verden

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Christlich oder nicht?
« Antwort #45 am: 21. September 2005, 10:49:51 »
Falls ich mich auch mal zu Wort melden darf, sag ich jetzt auch mal meine Meinung. Auch wenn ich nicht immer einverstanden bin wie Matthias mit den Leuten redetet, muss ich ihm aber recht geben, genau so wie ich Michaelus recht geben muss. Es war nun einmal Keuschheit angesagt. Also, wie soll es da Nachfahren geben wenn der Orden nicht mehr existiert und niemand mehr angeworben werden kann? Also, es hat jeder seine Meinung und jeder glaubt das er das richtige weiß, aber da es uns keiner 100% erzählen kann sollten wir friedlich und freundlich diskutieren und nicht Rumzicken nur weil sich einer mehr damit beschäftigt hat und daher mehr weiß als ein anderer.

Also Brüder, Friede sei mit euch...! *pope*
Dominus pascit me nihil mihi deerit

Heinrich von Hohenfels

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Christlich oder nicht?
« Antwort #46 am: 21. September 2005, 11:37:07 »
@Marcion

Wann wurde denn Dein Orden gegündet ?

1313 ?

Um Mal bei den Fakten zu bleiben, der Templerorden,der 1312 aufgelöst wurde, war Papsttreu !
Die Nachfolgeorganistationen (Chistusorden in Porugal, Montesaorden in Spanien) waren Papsttreu. Alle anderen Templer gingen in den Johanniterorden oder in Mönchsorden und die waren alle Papsttreu.

Wenn der Orden, dem du angehörst, sich vom Glauben nicht mit dem heutigen christlichen Glauben deckt, warum benennt ihr euch nach einem alten katholischen Orden ?
Warum heisst ihr Templerorden und nicht Marcioniterorden ?

Gruß Frater Heinrich

Heinrich von der Losheide

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Christlich oder nicht?
« Antwort #47 am: 21. September 2005, 16:41:33 »
Hallo..auch nochmal Senf von mir


Nachfahren von Templern...sollte es wirklich jemanden geben, der über fast 7 Jahrhunderte seine Nachkommenschaft von einem Ordensritter nachweisen kann und seine "Ansprüche" auf ein "Erbe"(nichts materielles..eher geistliches Erbe*g*) oder eine Nachfolgeorganisation damit legitimiert,sollte sich fragen ob das wirklich eine gute Werbung für den Vorfahren ist...
Unter dem Motto: "Huch, der Orden ist aufgelöst..nun kann ich endlich alle meine Glaubensgrundsätze usw. über Bord werfen..."


Erstmal meine 2Cent

Grüsse
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!

Markion

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Christlich oder nicht?
« Antwort #48 am: 21. September 2005, 17:25:31 »
So viele Fragen auf einmal!
Der Orden dem ich heute angehöre nennt sich Marcioniterorden.Da er aber von ehemaligen Tempelrittern gegründet wurde sehen wir uns im gewissen Sinne auch als Templer.Unerschöpfliches Wissen habe ich nicht und habe dies im Gegensatz zu anderen im Forum auch nicht behauptet.Vielleicht habe ich mich auch teils unverständlich ausgedrückt.Ich stimme der These natürlich zu,das es kaum echte Nachfahren der ehm. Templer geben kann,da sie wie jemand im Forum zurecht sagte ja Mönche waren.Es soll aber das Templerarchiv in Wien geben und dieses soll tatsächlich wenn auch von entfernten Nachfahren noch im Besitz sein.Zwar habe ich dorthin keinen Kontakt da diese sich aus Sicherheitsgründen bedeckt halten, soll das dortige Material ja brisant bis heute sein.Natürlich war der Alt-Templerorden ein Katholischer Orden.Auch Marcion war der Vorsteher der Katholischen Gemeinden seiner Ideen.Diese nannte man dann Marcioniter.Und wie ich schon sagte,die Katholische Kirche wäre um ein Haar Marcionitisch geworden.Ist auch kein Wiederspruch weil Marcioniter Christen sind.Als Zeichen hatten die Marcioniter das Tatzenkreuz in Kirchlichen Kreisen Häretikerkreuz genannt.Später wurde es dann zum Zeichen der Templer und löste ihr normales Rotes Kreuz ab.Auch die Orthodoxe Kirche und auch die Altlutheraner bezeichnen sich bis heute als Katholisch! Denn was heißt Katholisch?
Von mir aus kann jeder seine Meinung haben und Kundtun wie er will,auch ich tue das.Ich sage nur das was ich glaube und was mir gelehrt wurde.Warum sollte ich andere Meinungen als Schwachsinnig bezeichnen?Nicht alle Templer-Organisationen waren Papsttreu.Vor allem Komtureien die weit weg waren von der Zentrale (ich nenne es mal so)kristallisierten Eigenarten heraus.So die Komturei Altbayern des Komturs Koch der an Kreuzzügen teilnahm und dessen Leute durchaus ich nenne es so Arbeitskreise unterhielten die Wissenschaftliche Forschungen und Ausgrabungen betrieben.Ihr könnt das nun glauben oder nicht,aber Koch und seine Anhänger bezeichneten sich als Christen Marcionitischen Geistes.Soviel bekannt ist soll es auch mehrmals Mahnungen Seitens der Ordensführung an Koch gegeben haben.Eingeschritten wurde jedoch nicht.Dann die Englische Komturei zu der sich ebenfalls nicht wenige Templer nach dem Verbot retteten.Sie unterstützten in England dann die Anglikaner gegen die Katholische Kirche im dortigen Krieg.Was ich damit sagen will.Die Oberste Ordensführung ist mit Sicherheit Papsttreu gewesen,sonst hätte man dem Orden der der größte Militärfaktor der damaligen Zeit war gar nichts tun können!Denn wer hätte den Orden entwaffnen sollen?Wer hätte es sich getraut dem Orden mit Waffengewalt gegenüberzutreten?Mein ehm.Großkomtur sagte mir mal:Es gibt damals und heute kein einziges Buch über die Templer das man als gut und Neutral geschrieben bezeichnen könnte.Auch im Hinblick auf Mithrasianer habe ich mich wohl mißverständlich ausgedrückt.Die Bezeichnung wurde denjenigen Templern angedichtet die in diese Richtung geforscht haben.Es kann doch keiner Ernsthaft glauben die Templer seien nur primitive Katholische Kämpfer gewesen die alles gemacht hätten was die Kirche wollte.Die Templer haben neben Kriege führen geforscht,Handel betrieben und nebenbei auch noch das Moderne Bankwesen geschaffen!Aber vielleicht ist das ja auch alles Schwachsinn?Beim Mitrasglauben ist es ja so das dieser die Dominierende Religion im Römischen Reich war,bis der Kaiser der auch der Vorsteher dieser Religion war wie bei den Katholiken der Papst,das Christentum zur Staatsreligion erhob und den Mitrasglauben und andere Glaubensgemeinschaften unter Todesstrafe verboten hat.Beim Mithras Glauben war es so:Gott schickte Mithras auf die Erde um den Menschen zu erlösen.Mithras wurde am 25.Dezember von einer Jungfrau zur Welt gebracht.In einer Höhle bei Hirten usw. In der Mithrasreligion kannte man Taufe,Kommunion,Firmung,Abendmahl usw.Um die Leute für die Christlich Religion zu gewinnen führte man diese Kulte unter geringfügiger Abwandlung des Sinnes in der Katholischen Kirche ein.Für diejenigen die darauf stießen,war die Ähnlichkeit beider Religionen so frappierend das sie sich fragten was den der Unterschied sei?Auch hierzu gibt es Anmerkungen aus dem Internet eines füge ich hier ein:timediver´s Anmerkungen:
Auch das schwarz-weisse Banner (Béausant) der Templer wird häufig als Versinnbildlichung des universellen Dualismus gedeutet. Manche Autoren gingen in ihren Interpretationen sogar noch weiter, indem sie die These aufstellten, dass die Templer (modifizierte) Mithrasverehrer gewesen seien.Wie gesagt dies stammt nicht von mir.Lange Rede kurzer Sinn.Die meisten Templer/Marcioniter die ich kenne,gehörten früher der Katholischen Kirche an auch ich.Außerdem was die Kirche über die Templer behauptet und sagt dem stehe ich skeptisch gegenüber.Die haben schon mal beim Verbot Lügen über die Templer verbreitet warum sollte es heute anders sein?Außerdem wurde der Templerorden auch als unkatholisch verboten.Da also der Altorden nicht mehr existiert müssen die Neo-Templer Organisationen nicht Katholisch sein.Der Orden dem ich angehöre nennt sich deshalb auch nicht Offiziell Templer Orden!Seine Mitglieder fühlen sich aber als solche.Und die die sich so nennen haben mit dem Altorden auch nicht viel gemeinsam.Suchen wir also den gemeinsamen Nenner und sagen das sich aus dieser Lage heraus heute die unterschiedlichsten Ausrichtungen ergeben haben.Keiner hat vermutlich das Recht sich als der Wahre Orden bezeichnen zu können.So Ärgerte es mich nur das jedwedige andere Meinung oder Ausrichtung als Schwachsinn bezeichnet wird!Im übrigen bekam ich fünf Zuschriften per E-Mail.Zwei gingen auch in Richtung Marcionitischer Ausrichtung,zwei wollen ähnliche Orden gründen und einer tat Kund das in diesem Forum jeder der eine andere Meinung oder Esoterisches vertritt als Spinner usw. tituliert wird.Nun damit kann ich leben,ich tue es diesen nicht gleich.Jeder soll seine Meinung vertreten können.Ich kann und darf auch nicht für meinen Orden sprechen sondern nur für mich als Privatperson.Damit hoffe ich einigermaßen für Klärung gesorgt zu haben.Ich finde das Forum sehr interessant vor allem von Geschichtsgängen,Kriegerischen Ereignissen der Templer her dem ich viel entnehmen konnte.Wollte auch als Neuling im Forum Bestimmt nicht gleich Anecken und habe auch nicht mit solch einer Reaktion gerechnet.

Beste Templer Grüße

Berthold von Krukow

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Christlich oder nicht?
« Antwort #49 am: 21. September 2005, 19:12:11 »
Zitat
Original von Markion
Es kann doch keiner Ernsthaft glauben die Templer seien nur primitive Katholische Kämpfer gewesen die alles gemacht hätten was die Kirche wollte.

@ Markion,
doch genau das wollen die meisten hier glauben und nichts anderes. Sorry, aber vor ein paar Wochen hab ich die gleichen Erfahrungen machen müssen wie Du. Ich hab´s dann aufgegeben.
Ich finde Deine Ausführungen sehr interessant und an einigen Stellen klingen sie logischer als das, was als die übliche "Lehrmeinung" gilt.

cu Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Benedikt von Söllbach

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Christlich oder nicht?
« Antwort #50 am: 21. September 2005, 19:35:53 »
Ich denke, das Hauptproblem ist einfach die "moderne" Denkweise.
Früher glaubten die Menschen *wirklich* an die Hölle, nicht so wie wir ("jaja, die hölle, heiss und so; Teufel"), sie waren überzeugt davon.

Ausserdem war der Papst (und damit die Katholische Kirche) der "Befehlshaber" (sozusagen) der Templer.
Die Templer wollten ihr Seelenheil retten, also werden sie der Kirche (die ihr das seelenheil geben kann) auf folge geleistet haben.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
Rule of the day:

Berthold von Krukow

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Christlich oder nicht?
« Antwort #51 am: 21. September 2005, 22:54:56 »
In den Anfangsjahren vielleicht noch. Aber auch da denke ich, daß durch das Aufeinandertreffen verschiedener Kulturen und Weltanschauungen ein Wandel stattgefunden hat.
Letztendlich war einer der Anklagepunkte, daß man mit den Sarazenen gar zu freundschaftliche Beziehungen unterhalten hätte, ihre Sitten nd Gewohnheiten angenommen habe usw.
Und wer mal eine Weile irgendwo in einem anderen Kulturkreis gelebt hat, der weiß, daß man sich dem nicht völlig entziehen kann.
Diese absolute Kirchenhörigkeit traf mit Sicherheit auf das gemeine Volk zu, das in Unwissenheit gehalten wurde, nie aus seiner Klitsche raus kam und die einzige Lektüre, die es hatte, was die Bibel, die der Pfarrer jeden Sonntag in der Kirche vorlaß und das auch noch in Latein.
Wer die Möglichkeit hatte sich die Welt anzuschauen, entwickelte früher oder später auch eine Weltanschauung und begann Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen.

Das was den Mythos der Templer für die meisten Menschen ausmacht, ist die Templermystik, die Geheimnisse, der Templerschatz, die Macht und das geheime Wissen, von dem man in der "Secundärliteratur" so viel lesen kann. Diesen Mythos hält die Templer am Leben und ihn zu zerstören bedeutet, die Templer ein weiteres Mal auf dem Scheiterhaufen der Geschichte zu verbrennen und aus den geheimnisvollen Mönchskriegern marodierende Söldner im Namen der Kirche zu machen.

Ich weiß, das klingt jetzt etwas pathetisch. Aber um bei der Wahrheit zu bleiben - alle, die heute Templer in der Öffentlichkeit darstellen, egal ob als Reenactmentdarsteller oder als Mitglied eines Nachfolgeordens - sie alle sonnen sich in dem Templerbonus, der sie umgibt sobald sie das weiße Habit anlegen. Wenn dem nicht so wäre, würden sie wahrscheinlich weltliche Ritter darstellen oder ganz was anderes machen - Briefmarken sammeln beispielsweise.

Jetzt hab ich schon wieder meinen Senf dazugegeben, obwohl ich das gar nicht mehr tun wollte. Man vergebe mir.

cu Berthold von Krukow
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Matthias Rehm

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Christlich oder nicht?
« Antwort #52 am: 22. September 2005, 08:31:43 »
@Berthold von Krukow,

der Mythos der Templer beruht doch auf zwei Säulen:

1. der Mythos der geschlossenen Geselschaft: Jede Organisation die sich abschottet, zieht das Interesse der Öffentlichkeit auf sich und fördert Spekulationen, aber das kennst du ja..

2. der rasche Aufstieg und jähe Fall des Ordens:
Ich weiß nicht welcher Autor diese Fazination verglichen hatte mit der Faszination von früh verstorbenen Rock- und Filmstars. Man kann halt herrlich spekulieren was wäre wenn..

Das es zwei Klassen innerhalb es Orden gab ist gut möglich wobei die Lehren nicht unterschiedlich waren, sondern eher als einfache Lehre und erweiterte Lehre anzunehmen ist. Aber auch das ist nichts ungewöhnliches. Laß dir mal von einem Theologen die christliche Lehre erklären und vergleiche dies mit dem Volksglauben bzw. Religionsunterricht.

>Und wer mal eine Weile irgendwo in einem anderen Kulturkreis gelebt hat, der weiß, daß man sich dem nicht völlig entziehen kann.

Da hast du vollkommen Recht. Dies bezieht sich aber auch auf alle Ritterorden und Franken die im Heiligen Land lebten. Somit ist per se daraus kein Rückschluß zu führen, die Templer wären zum Islam übergetreten. Man vergißt dabei, das der Naahe Osten nicht rein Islamisch war und ist, sondern auch einen hohen Anteil von Christen hat. Eine Übernahme verschiedener orientalischer Bräuche im Gottesdienst halt ich für wahrscheinlicher.

>Aber um bei der Wahrheit zu bleiben - alle, die heute Templer in der Öffentlichkeit darstellen, egal ob als Reenactmentdarsteller oder als Mitglied eines Nachfolgeordens - sie alle sonnen sich in dem Templerbonus, der sie umgibt sobald sie das weiße Habit anlegen.

Das ist leider zu wahr, das Motto 'Non nobis ..' haben sie alle im Munde aber nur wenige im Herzen.

Gruß
Matthias

Gruß
Matthias

Heinrich von Hohenfels

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Christlich oder nicht?
« Antwort #53 am: 22. September 2005, 10:30:12 »
@ Markion:

Wenn du sagen würdest, dass du einem Neo-Templer-Orden agehörst und ihr habt den und den Glauben, weil der euch besser zusagt, dann kann ich damit leben.
Da du dich aber auf den alten Odren und auf eine Komturei "Altbayern" berufst, muss ich da nachhaken. Wo war der Sitz dieser Komturei, welche Urkunden gibt es als Beleg für diese Komturei ?
Der Name Koch hört sich nicht sehr mittelalterlich an, genauso komme ich ins Zweifeln bei der Nennung einer englischen Komturei (Wo war die ?) und den Anglikanern.
Korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber die Anglikanische Kirche wurde doch im 16. Jahrhundert von König Heinrich VIII in Leben gerufen und der hat dann die Kathiloken "rausgeworfen".
Wenn wir uns also im 16. Jahrhundert befinden, ist das über 200 Jahre nach der Auflösung des Ordens. Da waren alle Templerkomtureien in England zu Johanniterkomtureien geworden und die hat dann der König (Heinrich VIII) enteignet.

Also für mich hört sich das an, dass da wieder ein "Club" sich mit dem Mythos den es um die Templer gibt, umgeben will. Eine mythische Lehre mit ins Spiel bringt und "rosa Kriegselephanten"-Theorien in den Raum stellt.

Allen die sich mit der angeblichen Geheimlehre beschäftigen kann ich nur sagen, stelt euch folgende Fragen.
Warum sollen die Templer so ein Wissen gehabt haben ? Und warum hatten die Johanniter, der Deutsche Orden, der Orden von Calatrava, sowie der Santiagoorden dieses Geheimwissen nicht ?

Warum soll ein dummer Ritter oder ein dummer Handwerker, der einem Orden beitritt plötzlich einen anderen Glauben haben, als der römisch katholische, mit dem er aufgewachsen ist ?
(und kommt mir bitte nicht mit dem Glauben der Katharer, der weicht so sehr von dem der Templer ab, wie der eines Juden zu dem eines Moslems oder sogar noch mehr.)

Wann soll so ein Mann sich mit einem esotherischen Wissen beschäftigen, wenn er 7 mal am Tag beten gehen muss, dazwischen kämpfen üben muss, seine Ausrüstung in Schuss hält, isst und schläft ?

Gruß Heinrich

Markion

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Christlich oder nicht?
« Antwort #54 am: 22. September 2005, 11:33:19 »
Ich will keinen seinen Glauben nehmen! Auch muß ich nicht unbedingt andere die es sowieso nicht hören wollen überzeugen.Den in der Tat gibt es viele Pseudo- oder Neo--Templer Organisationen.Da der Alt-Orden verboten wurde wie wir ja alle wissen wird der alte Ordensname ja auch nicht als Name mehr verwendet.Und die Ordensregeln sind heute andere.Heute können alle Schichten des Volkes in den Orden aufgenommen werden wenn sie die heutigen Regeln usw. anerkennen.Die Marcioniter-Orden die es gibt sind Templergründungen.Aber die Frage ist gut warum sollte ein Templer Zeit für anderes haben wenn er 7 mal am Tage beten muß Krieg führt und seine Ausrüstung in Schuß hält.Hat er da überhaupt noch Zeit zu kämpfen?Würde ein Priester der Katholischen Kirche heute nur das tun was er täglich machen müßte,käme er auch zu nichts anderem.Warum hatten die Templer im Orient gute Kontakte zum Islam entgegen der Kirchenpolitik?Warum beteiligten sie sich nicht am Feldzug gegen die Katharer obwohl von der Kirche gewünscht?Wen dem so ist warum wurden sie überhaupt von der Kirche verboten und bis heute mit dem Ordensbann belegt?Nur weil der Französische König an den Schatz der Templer wollte,der Papst seine Marionette war und er nicht in den Orden aufgenommen wurde? Glaubt es ruhig weiter!
Und da hier im Forum eine festgesteckte Linie zum Thema Templer Grundvoraussetzung zu sein scheint lasse ich es.

Beste Grüße

Matthias Rehm

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Christlich oder nicht?
« Antwort #55 am: 22. September 2005, 12:12:57 »
@Markion,

du behauptest die Wahrheit zu kennen...

Sorry aber der Orden wurde nicht verboten, sondern aufgehoben worden. Das ist ein Unterschied. Wenn dies schon nicht bekannt ist, bzw. hier nicht akurat dargestellt wird, wie ist es um die anderen 'Fakten' bestellt?

>Aber die Frage ist gut warum sollte ein Templer Zeit für anderes haben wenn er 7 mal am Tage beten muß Krieg führt und seine Ausrüstung in Schuß hält.Hat er da überhaupt noch Zeit zu kämpfen?Würde ein Priester der Katholischen Kirche heute nur das tun was er täglich machen müßte,käme er auch zu nichts anderem.

Lies mal die erweiterten Statuten, dann weißt du was die Herrn den lieben langen Tag gemacht haben. Die Templer waren auch keine Priester sondern Laienbrüder und hatten Priester.

Das die Templer gute Kontakte hatten bestreitet keiner und ist wie ich im letzten Posting auch gesagt habe kein Indiz für einen Geheimkult bzw. Abkehr von der Kirche. Die Hospitaliter vergaben Mordaufträge an die Assasienen und keiner hat die Hospitaliter der Ketzterei beschuldigt.

Gruß
Matthias

Martin von Trier

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Christlich oder nicht?
« Antwort #56 am: 22. September 2005, 19:09:25 »
@Markion und Berthold
Ich möchte Euch wirklich nicht zu nahe treten, aber könntet Ihr vielleicht ein paar Literaturangaben geben, mit denen Ihr Eure Behauptungen abstützen könnt? Und zwar solche Literatur, die man in jeder guten Stadt- oder Universitätsbibliothek finden kann, die den wissenschaftlichen Stand der Forschung berücksichtigt, die auch von anderen Historikern als Basis verwendet wird und die auf den erhaltenen Primärquellen basiert. Ich denke, dass würde manche Missverständnisse und Unklarheiten klären. Ich für meinen Teil bemühe mich, dies ebenfalls zu tun.
Es ist ja nicht so, wie gerne behauptet wird, dass alles historische Wissen rein subjektiv ist. Aufgrund der erhaltenen Quellen können vergangene Epochen mal mehr, mal weniger zumindest annähernd rekonstruiert werden, wenn auch bei manchen Teilfragen durchaus Raum für verschiedene Deutungen und Kontroversen bleibt, die im wissenschaftlichen Diskurs geklärt werden müssen. Natürlich ist es klar, dass die Forschung im Laufe der Zeit immer wieder zu neuen, die früheren Ergebnisse korrigierenden oder gar umwerfenden Ergebnissen kommt. Immerhin basiert Wissenschaft allgemein auf der Vorläufigkeit der gegenwärtigen Erkenntnisse, die aber wieder die Basis für zukünftiges Erkennen bilden. Aber zu behaupten, wir würden sowieso nichts wissen und dann munter drauf los zu spekulieren ist nun auch nicht das Wahre.
Wie gesagt, ich möchte Euch nicht auf die Füsse treten, allerdings zeigt die Literatur, die ich selber im Laufe der Zeit rezipiert habe und die von renommierten Mediävisten, Althistorikern und Theologen verfasst wurde und den Konsens der wissenschaftlichen Forschung wiederspiegelt, doch eher jenes Bild der Templer, welches in diesem Forum doch von der Mehrheit vertreten wird. Sicherlich ist es möglich und erlaubt, diesen Konsens in Frage zu stellen. Dies kann mitunter für die Forschung sogar bereichernd sein. Aber dann sollte man auch wirklich gut fundierte Argumente und Belege bringen, die die Richtigkeit der eigenen Thesen bestätigen können.
Vielleicht noch ein kurzes Wort in eigener Sache: Was mich an der Templerdarstellung fasziniert, ist es, ein Ideal (hoffentlich) vermitteln zu können, welches heute veraltet wenn nicht gar fragwürdig geworden ist: Nämlich die Mentalität von Männern nachzufühlen, die gleichzeitig Beter und Kämpfer sein wollten und bereit waren, sich in den Dienst einer Sache, nämlich des Kampfes für Gott, zu stellen und dabei auf viele Dinge zu verzichten, die für ihre aristokratische Herkunft identitätsstiftend waren (zu erkennen und zu begründen heißt allerdings nicht, aus heutiger Sicht deswegen auch alles gutzuheißen). Zu bedenken und zu erforschen, was einen Ordensritter des 12. Jh. bewegt hat und seine Umwelt zu erklären, die ihn und seine Werte geprägt hat, ist für mich bei weitem interessanter als alle Spekulationen über angebliches geheimes Wissen, abweichlerisches Denken (welches in seiner Form eher ins 20. als ins 12. Jh. passt) oder geheime Verbindungen. Die historische Wirklichkeit, soweit wir sie erkennen können, ist verschleiernden Mythen bei weitem vorzuziehen. (Ich hätte übrigens genauso einen Johanniter darstellen können, die dieselben geistigen Hintergrund wie die Templer hatten, aber Bruder Kai hat mich nun mal für den Tempel gewinnen können.)

Berthold von Krukow

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Christlich oder nicht?
« Antwort #57 am: 23. September 2005, 08:11:00 »
Lieber Martin,
ich will die Erkennbarkeit der Welt nicht in Abrede stellen - in gewissen Grenzen.
Aus meiner eher negativen Erfahrung heraus kann ich Dir leider bescheinigen, daß Geschichtsbücher immer von den Siegern geschrieben werden und die Darstellung historischer "Fakten" eben sehr subjektiv ist und den jeweiligen Zeitgeist widerspiegelt.
Wenn man dann erfährt, daß ein renomierter und anerkannter, als internationale Kapazität geltender Historiker einer namhaften Universität und deren Lehrstuhlinhaber für Ur- und Frühgeschichte über Jahrzehnte Forschungsdaten gefälscht hat - aus welchen Beweggründen auch immer - dann frage ich mich mit Recht, wie verläßlich sind solche "Quellen"?
Es gibt also mehr Platz für kontroverse Diskussionen als Du annimmst.
Meine Quellenangaben sind so seriös wie andere auch und die Bücher von Barbara G. Walker und Walter- Jörg Langbein sind in jedem gut sortierten online-Büchershop zu beziehen. Versuchs mal hier http://www.amazon.de .
Die Autoren geben ausführliche Quellenangaben wieder und bieten eine Reihe weiterführender Literatur an.
Herr Langbein recherchiert sogar an dem "Buch der Bücher" der Bibel und die dürfte für einen christlich orientierten Menschen doch die seriöseste Quelle schlechthin sein - oder?

Aber egal - ich hab das hier schon mehrmals verkündet - ich werd mich hier im Forum nur noch den praktischen Dingen zuwenden. Aber da ich persönlich angesprochen wurde von Dir, sah ich mich veranlaßt, darauf zu antworten.

cu Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Stephan de Schieritz

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Christlich oder nicht?
« Antwort #58 am: 23. September 2005, 17:16:11 »
Also ich finde das jemand der einen Ritter des Templerordens darstellen will auch die geistige Reife dafür besitzen sollte. Nicht das dem jenigen nur ums kämpfen geht. Pfarrer wird man auch nicht nur wegen der Sultane.

Ich finde halt die Ideale sollten stimmen, nicht weil man damit die Leute beeindrucken kann.

Lieber Berthold, mach das nicht. Ich finde es gut das es auch jemand gibt, der mal etwas anderes fragt und wissen will. Nicht immer nur trockene Geschichte. Auch wenn man aneckt hier. Es gibt Leute die ähnlich denken. Also Kopf hoch.

Hagen von Kastl

  • Gast
Christlich oder nicht?
« Antwort #59 am: 23. September 2005, 17:54:02 »
Zum Anfang des Themas:

Ich glaube an Gott, ich bete täglich und ich trage im Einsatz ein kleines Kruzifix bei mir.