@Stephan de Schieritz,
keine Meinung ist besser oder schlechter als die andere, lediglich die Basis ist unterschiedlich. Ich hasse es wenn mit Versatzstücken diskutiert wird.
@Berthold von Krukow,
ich habe nicht Theologie studiert, mich aber ein wenig mit mitterlalterlicher Philosophie und Kirchegeschichte beschäftigt. Es sind sehr interessante Gebiete und wiederlegen in sehr eindrucksvoller Weise diesen These von wegen der bösen Kirche die alles entstellt hat um dan der Macht zu bleiben.
z.B.:
Schaue dir mal das Leben und die Werke eines der Kirchenväter an: Augustinus (
http://www.heiligenlexikon.de/start.html?BiographienA/Augustinus.html). Sein Leben verlief sehr vielschichtig, war er doch erst Anhänger (er gehörte aber nicht zum inneren Kreis) der Lehre des Mani (Gnostiker), änderte dann seine Meinung und schrieb ein beindruckendes Manifest gegen die Gnosis.
Das Petrus nicht immer der überzeugenste Christi war steht schon in der Bibel (sonst hätten wir ja nicht sa bekannte Zitat: Quo vadis...). Ich finde es macht aber die Lehre, so wie wir sie haben (um es mal neutral auszudrücken) um so deutlicher, denn Petrus war ein einfacher Mann, ein Fischer, kein Gelehrter oder Kohen. Er verstand vielleicht nicht alles, aber das Wesentliche und hat er hatte zum Schluß den Mut für seinen Glauben einzutreten und zu sterben. Wer kann das von uns behaupten?
Paulus kam etwas später und auch heir haben wir wieder keinen perfekten Menschen: vom Saulus zum Paulus. Paulus war gebildeter als Jesus und hat bestimmt auch die revolutionären Gedanken des Jesus besser verstanden, vielleicht (und ich glaubt nicht nur vielleicht) besser als Jacobus, der ein reformiertes Judentum anstrebte. Die Diskussionen zwischen beiden sind hinlänglich bekannt (oder sollten mal nachgelesen werden).
Auch Jacobus, wie du schon anmerktest, war ein Mann. Das ist nicht verwunderlich, denn die jüdische Gesellschaft war (und ist es zum Teil noch) ein zutiefst patriarchalische. Auch Johannes der Täufer, den einige für den wahren Messias halten, war ein Mann und es wurde auch ein Mann erwartet und nicht eine Frau.
Es geht hier aber auch garnicht um Mann und Frau, das sind wieder nur von einigen Phantasten hervorgebrachte Ideen.
Die Bibel zu interpretieren ist ein problematische Sache, speziel wenn man eine Meinung hat und sie versucht anhand der Bibel zu belegen. Das klappt immer: So versuchen ja auch Schwule zu beweisen, das Homosexualität mit der Bibel im Einklang ist. Im Mathematikstudium habe ich gelernt, das bei einem bekannten (gewünschten) Ergebnis die Beweisführung/Herleitung einfach ist.
Vielleicht noch ein Denkanstoß: Wenn die katholische Kirche wirklich so böse ist, wie konnte sie ihre Unterdrückung fast 1700 ununterbrochen durchführen. Kein Reich hielt bisher so lange? Warum gab es zu Zeiten der Reformation, in der in der katholischen Kirche wirklich katastophale wenn nicht gar unchristliche Zustände herrschten, Menschen die nicht zu den Protestanten wechselten?
Es gibt einen Unterschied zwischen Lehre und der Organisation, denn die besteht aus Menschen und Menschen machen Fehler. Und dafür hat sich der Papst entschuldigt.
Ein Gnostiker kann das nicht, denn ein Gnostiker, sofern er initiert/wiedergeboren ist, kann nichts mehr falsch machen, auch wenn das in unsern Augen so aussieht. Er ist schon jeseits von Gut und Böse und unsere Gesetze und Moralvostellungen haben für ihn keine Gültigkeit mehr.
Gruß
Matthias