Ich habe hier zum Thema Katharer was sehr interessantes gefunden:
Es hat in der Geschichte der Katharer wohl zahlreiche Gruppen,
Grüppchen und Abspaltungen gegeben, vielleicht ähnlich der heutigen
christlichen Szene, die eine eindeutige Festlegung in dieser oder jener
Richtung nicht zuläßt. (Die heutigen Katharer sehen sich übrigens, sicher
zum Unmut New-Age-Interessierter, als streng Christus-zentriert, wobei allerdings
erhebliche Differenzen zu anderen christlichen Kirchen bestehen, auf die hier später
eingegangen wird.) Und tatsächlich, in den existierenden Primärquellen aus
katharischer Feder ist kaum ein Hinweis auf nicht-christliche, insbesondere
manichäische Glaubenselemente zu finden. Alle anderen heutigen Ansichten, die die
Katharer als heidnisch einordnen, beruhen auf den Inquisitionsprotokollen (und sind
daher mit besonderer Vorsicht zu genießen) oder auf dem Wunschdenken derer, die
eine Nähe ihrer heidnischen Helden zum Christentum nicht wahrhaben wollen. Es
muss jedoch eingeräumt werden, daß die Inquisitionsprotokolle alles andere als eine
homogene, in sich geschlossene Religion nachweisen. Bei den ergriffenen
Katharerpriestern ist grundsätzlich ein ausgesprochen kreativer Umgang mit der
heiligen Schrift erkennbar. Die Predigten waren gespickt mit Bibelzitaten und deren
bisweilen recht freier Auslegung.
Unstrittig ist eine direkte Abstammung der Katharer von den Bogomilen. In mehreren
wissenschaftlichen Untersuchungen wurde diese Abstammung bewiesen. (Siehe hierzu
auch: Bogomilen und Katharer in ihrer Symbolik ). Beim Bogomilismus handelt es sich
nicht um eine Abspaltung von der römischen Kirche, sondern um eine Form des
Christentums, die sich wahrscheinlich ebenso wie die keltische Kirche direkt von den
Aposteln aus der Zeit Christi, allerdings auf anderem und unabhängigem Wege,
gebildet hat. Das damalige Kernland des Bogomilismus ist im heutigen Bosnien zu
finden. Nachweislich geschahen mehrere Reisen von katharischen Parfaits aus dem
Languedoc zurück an die Quelle, zu den Bogomilen. Auch ist ein bogomilischer
Bischoff, Niketas, in der katharischen Geschichte von erheblicher Bedeutung.
Im Laufe der Geschichte ist den Katharern Ähnlichkeit,
teilweise sogar Übereinstimmung mit dem Gnostizismus
nachgesagt worden. In einer recht gelungenen TV-Produktion
über Gnostizismus ist die Gnosis kurz und prägnant als
"Jenseits der Welt des Bösen das Gute suchend" beschrieben
worden. Diese Glaubensrichtung oder Philosophie, deren
Geschichte viel älter als die des Christentums ist, sieht wie die
Katharer die Welt als böse und vom göttlichen Prinzip
verlassen an. Die strengste Form der dualistischen Gnosis, der
Manichäismus, stiftete sogar eine eigene Kirche, die sich
allerdings im Dunkel der Geschichte verliert. Die Unterschiede
zu den Katharern als christlicher Religion liegen darin, dass
sich der Gnostizismus zu einer Art Universalreligion, die die
Lehren Zarathustras, das Christentums und den Buddhismus'
vereinigt, entwickelte. Die Erlösung des Menschen liegt in der Erkenntnis der göttlichen
Wahrheiten und geschieht gleichsam automatisch. Der Katholizismus bildete sich in
den ersten nachchristlichen Jahrhunderten in Konkurrenz zu diesen Anschuungen.
Man kann überspitzt formulieren, daß Christen die Welt als Aufgabe betrachten,
Gnostiker dagegen die Welt als aufgegeben.
Bezeichnenderweise hat sich der Gnostizismus bis in unsere Tage in verschiedensten
Formen herübergerettet.
Hier der Link dazu, es wäre empfehlenswert dort mal reinzuschauen!!!!
die Katharer