Möglich wäre es. Ich habe mich aber sehr lange mit Steinmetzzeichen beschäftigt. Dabei hat sich folgendes herausgestellt:
Frühe Steinmetzzeichen hatten immer einfache Formen wie Dreiecke, offene Winkel, Sinuslinien usw.
Spätere Steinmetzzeichen hatten abstrakte geometrische Formen, entstanden aus dem sogenannten Vierpaß.
Meister hatten ihre eigenen Zeichen. Z.B. hatte Villard de Honnecourt ein "H". Die hat er auch in der Zisterzienserabtei von Heiligenkreuz hinterlassen.
Alle anderen Zeichen, wo man einen Sinn erkennen kann, hatten andere Bedeutung (Kreuz, Tau, Stern oder was auch immer)
Der Burgunder Villard hat an der Abtei Heiligenkreuz mitgewirkt. Steinmetzzeichen aus Heiligenkreuz findet man auch in der Burg Lockenhaus. Die Zisterzienser und die Templer hatten enge Verbindungen. Nachdem die Zisterzienser keine Burgen gebaut haben, liegen andere Schlüsse nahe.
Das Sternsymbol (ob Schildverstrebung oder nicht), findet man in Lockenhaus, auf den Schildern auf dem Templersiegel, auf dem Königsportal von Chartres usw. Welche Schlüsse lassen sich da ziehen?
Die Kathedrale von Chartres wurde innerhalb von 20 oder 30 Jahren komplett Errichtet (anders als z.B. der Kölner Dom). Mitten in einem Bauerndorf, in einer Zeit der Naturalwirtschaft mit wessen Finanzen? (Chartres ist keine Königskathedrale).
Die Indizienkette ist ohne Zweifel sehr dicht.
Jene Historiker, die Lockenhaus in Zweifel ziehen, stützen sich auf eine einzige Urkunde (Besitzteilungsvertrag zwischen zwei Grenzgrafen, die seit Jahrhunderten nicht mehr existiert. Es existiert nur eine Beschreibung aus dem 18. Jhdt. über ein Regest aus dem 14. Jhdt., also aus einer Zeit, in der der Orden nicht mehr existierte.
Ich stütze mich, nachdem keine Templerarchive existieren, auf vergleichende Studien (Bauweise, Zeichen in den Steinen, Fresken usw.).
Wenn du also die Templerburg anzweifeln möchtest, müsstest du schon handfeste Belege gegen die Theorie vorlegen können.