Original von Berthold von Krukow
Es ist also durchaus auch vorstellbar, daß sich solche Frauen in den Reihen der Templer bewegten - Einzelfälle.
Templernonnen kann ich mir dagegen eher vorstellen.
Da es in den Komthureyen aber mit Sicherheit auch Frauen gab, ist nun die Frage nach deren Status zu stellen.
Da kann ich Bruder Berthold nur zustimmen - aber mit Einschränkungen, denn man muß eben klar den Status mit einbeziehen!
Es gab in fast jedem Orden auch einen weiblichen Zweig - im Falle der spanischen Templer-Nonnen soll es sich aber um einen angschlossenen Frauenkonvent gehandelt haben - ist im Spanien zur Zeit der Reconquista sicher nachvollziehbar, das sich jemand beschützend vor ein Nonnenkloster stellt - in dem Fall eben die Templer, da sie dort eh sehr aktiv waren! *pope*
Daraus ergibt sich auch der Sonderfall einer "Komturin", denn diese stand dem Nonnenkonvent schon vor dem Anschluß als Äbtissin vor.
Kämpfende Frauen im Orden halte ich für ausgeschlossen - da gibt es weder einen Hinweis, noch einen Beleg und es wäre absolut gegen jede Regel - bedenkt, sogar die verheirateten Männer die sich dem Orden angschlossen hatten, durften nicht bei den Brüder wohnen, schlafen - ja nicht einmal mit ihnen zusammen reiten - siehe Unterstellungsverhältnisse im heiligen Land!
Wenn es so etwas auch nur als Ausnahme gegeben hätte, wäre das auch ein "gefundenes Fressen" für die späteren Anschuldigungen in den Prozessen gewesen.
Sicher gab es adelige Frauen die als donates dem Orden angeschlossen waren - so auch eine reiche spanische Witwe, die sogar den Habit tragen durfte - aber das heißt nicht, das sie mit den Brüdern "herumzog" und kämpfte oder gar bei ihnen wohnte! *jokely*
Natürlich gab es in den Komtureien auch Frauen - das war gar nicht anders möglich, denn wenn Land gekauft, verschenkt oder getauscht wurde, dann waren die einfachen unfreien Bewohner dieses Landes da immer eingeschlossen.
Aber auch hier gilt eben das diese nicht bei den Brüder wohnen durften - Dienste verrichten wie z.B. Waschen, Putzen, Schneidern und Kochen sicherlich - aber eben als Magd die nicht ständig in der Komturei wohnte - also entweder außerhalb in angeschlossenen Gesindehäusern (dafür gibt es genug Belege von anderen Orden) oder eben im nahegelegenen Dorf.
Sicherlich gab es ebenso auch Sklavinnen, die eben für die Vermehrung des Ordenseigentums durch Zuwachs sorgeten! *smoky*
Aber diese Menschen waren zwar entweder "Eigentum" des Ordens oder aber "Angstellte" - auf keinem Fall aber Angehörige des Ordens - weder die Frauen, noch die Männer!
Über diese Ausnahmen kann man mit viel Fantasie natürlich jede Menge hineininterpretieren, aber bei genauerer Betrachtung bleibte es bei einer klaren Trennung!
Aus einer Ausnahme eine Regel zu machen ist eben immer bedenklich - wenn also irgendwo in unserer Darstellung mal EINE oder zwei Templernonnen auftauchen, kann man das sicher auch nehmen um diese
Ausnahme dem "zahlenden Volke" als solche zu präsentieren!
Wenn nun aber plötzlich "hunderte" Templernonnen rumlaufen, dann würde das ein völlig falsches Bild abgeben!
Das heißt also: Frauen als Bedienstet - Ja
Ehemalige Angehörige oder Edeldamen als großzügige Spender und Wohltäter - JA
(in dem Fall sogar Habit möglich! Entweder "ehrenhalber" oder als Nonnenhabit)
Angeschlossenen Nonnenkonvente - Ja
Aber kämpfende Frauen - ganz klar Nein
(das ist kein Chauvinismus, sondern ist weder im Ansatz belegbar, noch nach der Regel möglich!) *smoky*
Wenn also Frauen in unserer
heutigen Darstellung gerne kämpfen möchten, dann müssen sie eben in den "sauren Apfel" beissen und eine männliche Rolle darstellen - Emanzipation war im Mittelalter noch nicht einmal ein Fremdwort, sondern gar nicht vorhanden!
Gruß
William