Autor Thema: Jakobsweg  (Gelesen 39878 mal)

Charles v. säbelberg

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Jakobsweg
« Antwort #15 am: 28. Juli 2008, 10:19:36 »
Weehrte Brueder,

zur Zeit ist einer unserer Mitglieder vor Ort(Urlaub) um einige Sachen zu klären.Mit den Pferden ist es so,das man ca. 20 km vor dem Ziel Pferde mieten kann.Wird zur Zeit geklärt.Mit Gewandung einzureiten fänden wir auch toll.Wollen das Projekt Sept. 2009 ev.starten und auf dem Rueckweg nach Schweden zum Templertreffen.
Wir wollen nicht die ganze Strecke pilgern,weil das mit anreise aus Schweden(ca 4 tausend KM) mehr als den ganzen Urlaub verschlingen wuerde.Sobald der Bruder zurueck ist werde ich mich wieder melden,den danach wollen wir Strecke und Zeitablauf festlegen.Auch die Logistik muss stimmen.

Gott zum Grusse

Charles

Lancelot Graf von Rothenfels

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Jakobsweg
« Antwort #16 am: 29. Juli 2008, 06:50:59 »
Zitat
Mit den Pferden ist es so,das man ca. 20 km vor dem Ziel Pferde mieten kann.

Als "Pferdemensch" sehe ich so etwas eher skeptisch und als Geschäftemacherei ( klar wo keine Nachfrage da auch kein Angebot ).

Wenn man schon den Camino pilgert, dann entweder komplett zu Fuß oder mit dem eigenen Pferd.
Auch halte ich nichts von den Pilgerpässen um dann am Ende die Urkunde zu bekommen - das erinnert mich an die errunge Wandernadel vom Wandertag.....
Der Hauptgrund zum pilgern ist doch die innere Einkehr und nicht das ich zu Hause dann eine Urkunde vorweisen kann. Aus diesem Grund würde ich auch ( wenn nicht genügend Zeit zur Verfügung steht den gesamten Camino zu gehen ) ein Teilstück wählen welches nicht von Pilgern so wimmelt wie das letzte Stück ( auf dem wirklich jeder schon geht ).
Finde das mit der Urkunde für die letzten 200 km genauso abartig wie die Möglichkeit im Vatikan einen eigenen Segen zu kaufen   *sadangel*
Urkunde ja - aber nur für den ganzen Weg. Und wenn die Zeit nicht reicht kann man ihn ja in Etappen über einige Monate / Jahre gehen.
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Bernhard

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Jakobsweg
« Antwort #17 am: 29. Juli 2008, 08:40:54 »
Die Urkunde am Ende des Weges ist nichts anderes als wie schon vor 800 Jahren die Muschel welche jeder Pilger bekam und Stolz mit nach Hause nahm zum beweis seiner Mühen!

Die Urkunde nur für den kompletten Weg ist ziemlicher Schwachsinn, weil rein historisch gesehen der Camino an der eigenen Haustüre beginnt und lässt sich in heutiger Zeit nur schwer zeitlich komplett bewerkstelligen. Deshalb das Zugeständnis für die letzten 100 bzw. 200 km. Da finde ich persönlich Schlimmer wenn es diese Urkunde für den ganzen Weg geben würde auch wenn man ihn in Etappen geht, dies widerspricht nämlich dem Prinzip des Pilgerns.

Der Weg dorthin soll ja helfen zu Gott zu finden, um am Ende mit reinen Gedanken am Grab des Hl. Jakobus zu beten. Dieses zu Gott finden ist nicht möglich wenn ich sage: ich geh im Frühjahr 3 Wochen die eine Strecke, dann 1 Woche im August die nächste und den letzten Weg teil ich mir dann im Oktober und November ein wie ich gerade Zeit habe.
Größere Liebe kann niemand haben, als daß er sein Leben für seine Freunde läßt!
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Jakobsweg
« Antwort #18 am: 29. Juli 2008, 11:18:42 »
@Bernhard

Ist deine Meinung die ich zwar nicht teile aber respektiere  *smoky*
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Charles v. säbelberg

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Jakobsweg
« Antwort #19 am: 29. Juli 2008, 12:00:51 »
Weehrter Bruder,

den ganzen Weg pilgern wär perfekt,nur leider nicht möglich da das den Rahmen der Urlaube unserer Mitglieder sprengen wuerde.Die haben ja auch noch Familie.
Mit den Pferden sehe ich auch so,nur wollen wir unseren Pferden die das Kalte Lappland gewöhnt sind keine 4000 KM Reise in den heissen Sueden zumuten und danach 4000 Km zurueck.Auch sind die Vorschriften hier in Schweden so streng(Impfungen und Reisebestimmungen)das wir mit den Pferden ca 2 Wochen hin und 2 Wochen zurueck hätten und dan noch pilgern.Alles ist möglich nur das geht nicht.
Aber wir werden einen Weg finden.

Gott zum Grusse

Charles

Lancelot Graf von Rothenfels

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Jakobsweg
« Antwort #20 am: 29. Juli 2008, 14:50:00 »
..... na aber dann doch wenigstens die 200 km komplett in Gewandung ...... das wäre mal ein Erlebnis der besonderen Art !
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Midan von Malterstorp

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Jakobsweg
« Antwort #21 am: 30. Juli 2008, 07:25:42 »
Ich habe auch schon oft darüber nachgedacht. Das Berufsleben macht solche Ansinnen natürlich schwer, wo bekommt man so viele Urlaubstage her? Unter Zeitdruck reisen würe das ganze irgendwie vom Zweck abbringen.
pax vobiscum

Martí

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Jakobsweg
« Antwort #22 am: 31. Juli 2008, 21:32:28 »
@ Lancelot vom See:

Zusammenreimen muss man sich den Text auf dem Kärtchen tatsächlich ;-)

(uerte = suerte) (enel = en el)

Als ich bei Herrn Lopéz vorbeikam hatten wir fünfunddreißig Grad im Schatten...
Er hat vor seiner Haustür in San Miguel del Camino immer ein paar leckere, erfrischende Kleinigkeiten für die vorbeikommenden Pilger in Körbchen aufgestellt. Außerdem meinte er zu mir, ich solle alle (zukünftigen) Pilger von ihm grüßen.
Also, wenn du dort einmal vorbei kommen solltest ;-)


.....

In der „Compostela“ wird bescheinigt, dass man mindestens die letzten 100km (vor Santiago) zu Fuß oder zu Pferd zurückgelegt hat (mit dem Drahtesel mindestens 200 km).

Voraussetzung für die Ausstellung der „Compostela“ ist die „Credencial del peregrino“, das ist der eigentliche Pilgerausweis, in der die Route nachprüfbar abgestempelt sein muss.
Durch die abgestempelte Credencial ist ersichtlich, in welchem Ort der Pilger den Weg begonnen hat und welchen Weg er genommen hat. Außerdem ist die Credencial in Spanien unerlässlich um in den Pilgerherbergen übernachten zu können. Damit ist die Credencial aussagekräftiger und wichtiger als die „Urkunde“.

Es ist sicher richtig, dass eine „Urkunde“ unwichtig ist, es sei denn als Erinnerungsstück.
Sie hilft nicht bei Bewerbungen um eine Arbeitsstelle, ebenso ist sie keine Eintrittskarte dorthin, wo ein guter Bekannter von Jakobus der „Türsteher“ sein soll –
Es ist richtig, dass der Weg heute von vielen als Konditionsteststrecke genutzt wird, insbesondere von Radfahrern - Oft gehörte Frage: „Von wo bist du gegangen, wie viele Kilometer bist du im Durchschnitt pro Tag gelaufen/gefahren?“

Einem Reiter bin ich mehrmals auf dem Weg nach Santiago begegnet.
Er war von Montecassino (Italien) mit zwei Pferden unterwegs, einem Reit- und einem Packpferd...
Oft ging er neben seinen Tieren zu Fuß –
Auch ihm war es ebenfalls nicht wichtig schnell anzukommen...
Am Ende waren wir am gleichen Tag in Monte do Gozo.


Martí

Wer bin ich - und wenn ja wie viele?
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Jakobsweg
« Antwort #23 am: 31. Juli 2008, 21:44:07 »
@Marti

Wie steht es mit den Versorgungs.- und Unterbringungsmöglichkeiten für die Pferde ?  
Ist dir da was aufgefallen ?
Ich persönlich würde lieber in einem Heubett neben meinem Pferd schlafen als in so mancher Pilgerherberge....
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Martí

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Jakobsweg
« Antwort #24 am: 31. Juli 2008, 22:22:22 »
Da hast du sicher Recht.
Selten entsprechen die Pilgerherbergen unseren "zivilisierten" Bedürfnissen.

Um die Unterbringung und Versorgung von Pferden habe ich mir keine Gedanken auf dem Camino gemacht, ich kann dir dazu also auch nicht viel sagen...
Pferde habe ich nur selten auf dem Weg gesehen.
Soweit ich weiß, hat dieser Reiter tatsächlich oft draußen übernachtet -


Ich auch manchmal...
In Kastilien ist es im Sommer oft extrem warm, da geht das sehr gut...
In Galicien habe ich mehrere Tage hintereinander durchgehend Regen im August erlebt - eher unangenehm um im Freien zu übernachten -

Martí
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« Antwort #25 am: 15. Januar 2009, 09:43:34 »
Gibt es Neuigkeiten? Ich bin übrigens am Wochende bei -6° in Kampfmontur fünf Kilometer durch den Schnee bergauf, bergab gestapft und will jetzt die gelaufenen Strecken permanent verlängern.

William

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« Antwort #26 am: 15. Januar 2009, 10:51:22 »
Wehrte Brüder,

auch ich hätte großes interesse an einer Pilgerreise nach Santiago, aber auch bei mir steht leider immer der Faktor Zeit im Vordergrund.

Ich könnte auch nur in den Ferien (alleinerziehender Vater) so eine Reise unternehmen - und das wäre schon schwierig genug, da auch noch selbstständig!

Mit dem eigenen Pferd wäre natürlich das Schönste, aber dazu bedarf es einer enormen Logistik und besonderer Vorbereitung und Pflege der Pferde.
Ein befreundeter Ritter hat es tatsächlich so gemacht, wobei die Pferde sehr lange auf Wanderritte trainiert wurden und mit einem besonderen "Gummischuh"(habe den Namen vergessen!) vor dem häufigen Asphalt geschützt wurden.

Dazu war ein ganzer Versorgungstroß, inklusive Hufschmied, nötig, der den Reitern immer vorraus fuhr.

In Frankreich gab es häufig Ärger oder Probleme, wenn man mit den Pferden in Ortschaften wollte - die Spanier waren da etwas freundlicher, aber eine Unterbringung mit Pferd war fast nie möglich, so das meistens ein Landwirt gesucht werden mußte, der für eine Nacht eine Wiese oder ähnliches zur Verfügung stellte.(oft gegen entsprechende Bezahlung!)

Auch führt der heutige Weg sehr oft über asphaltierte Straßen und einige der "beschaulichen" Dörfchen unterwegs sollen  heutzutage mehr an einen Touristenmarkt auf Ibiza erinnern!

Von daher finde ich die Idee mit den gemieteten Pferden für die letzte Etappe ganz gut, denn ich bin mir nicht sicher ob ich a) das meinem Pferd zutrauen will und b) mir selber den Streß zumuten mag - es stellt sich dann nämlich auch die Frage ob der Weg dabei nicht zu einem Wanderritt "verkäme" (mit eigenem Pferd und Autokonvoi) und sich kein "echtes" Pilgerfeeling einstellt.

Wenn man tatsächlich nicht den ganzen Weg geht, wäre es evtl wirklich eine schöne Alternative, den Weg in Portugal zu beginnen - ob ich nach Frankreich, Nordspanien oder über Portugal anreise spielt da ja kaum eine Rolle, wenn ich dazu ohnehin ein modernes Transportmittel (Flugzeug) nutze und eben keinen kompfortablen Versorgungstroß mit Auto dabeihaben will!


Ich denke mal das ich dieses Jahr wohl nicht die Zeit finden werde und generell die Sommerferien bei mir besser passen würden - aber das hängt eben von eurer geplanten Reisezeit und Reisedauer ab!

Gibt es schon genauere Daten?


Gruß

William
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Lancelot Graf von Rothenfels

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Jakobsweg
« Antwort #27 am: 15. Januar 2009, 13:05:55 »
Die ganze Sache mit oder Ohne Pferde anzugehen stellt schon eine gewisse, logistische Meisterleistung dar.

Jeder von uns hat "sein Leben" zu Hause und muss sich dementsprechend danach richten - der Faktor Pferd kommt da noch erschwerend dazu.

Die angesprochenen Hufschuhe ( so heißen diese Dinger tatsächlich ) sind eine gute alternative für barfüßige Pferde als auch welche die Beschlagen sind, da sich das Eisen nicht lockern oder abgehen kann und auch keine Steine in den Strahl eindrinegne können.

Weiters sollten die Hotties über eine sehr gute Kondi verfügen und der Futter / Wasseraspekt gehört auch noch bedacht.

Ergo würde es wohl einfacher sein, die Sache zu Fuß anzugehen - jedoch in Gewandung .......

Die Planung existiert zur Zeit erst hier im Kopf des Forums - daher hier mal die Frage wer grundsätzlich denn Interesse hätte an so einer Sache teilzunehmen ? !

Man könnte bei ausreichendem Interesse ja eine Arbeitsgruppe bilden und nötige Informationen zusammentragen.....
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

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Nicolas von Holzhuuse

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« Antwort #28 am: 15. Januar 2009, 14:51:36 »
Grundsätzlich würde ich gerne zwischen fünf und zehn Tage in Gewandung mitlaufen.

Midan von Malterstorp

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Jakobsweg
« Antwort #29 am: 16. Januar 2009, 09:26:04 »
Auch ich hätte ein grundsätzliche Interesse, sogar ein recht großes. Ich kann mich aber noch nicht von den "weltlichen Sachzwängen" lösen, so daß die Zeit füpr solch einen Gang eng begrenzt ist, also 1 bis 2 Wochen.
Sogar eine ähnliche Veranstaltung wie die unserer polnischen Brüder von Lietzen nach Quartschen zu wandern, was aber nicht wirklich etwas mit dem spirituellen pilgern zu tun hatte, fand ich sehr schön.
pax vobiscum