Hallo Benedikt,
warum wir uns "Unterwäsche" im Mittelalter immer weiß vorstellen hängt evtl damit zusammen, das wir vor unserem "geistigen Auge" immer Opas "Feinripp" sehen, wenn es um historische Wäsche geht!
Zumindest die Bruche wird auf so ziemlich allen Bildern hell dargestellt - und auf vielen Bildern auch das Leibhemd.
Aber sicherlich wird man das genommen haben was grad da war, bzw was man sich leisten konnte - also nach Region und auch Preis durchaus auch andersfarbige Wolle.
Die Darstellung einer blütenweissen Unterbekleidung bei einem armen Leibeigenen oder Bauern in mittelalterlichen Bildern ist dann eher wieder
idealisiert zu sehen, während die Herren und Damen von Adel schon eher das "Ideal" - also z.B. feinstes Leinen genommen haben.(Bilder und Bücher waren ja auch eher dem Adel zugänglich - daher in Ausstattung auch eher an das gehobene Klientel angepaßt)
Evtl kann ja mal jemand was zu den praktisch /hausfraulichen Dingen sagen - also z.B. läßt sich der "Tigerlook" leichter aus Leinen entfernen? - Wolle kann man nicht kochen - deshalb im weltlichen eher Leinen als Unterwäsche? (ein Versuch wäre da mal sinnvoll ! lol)
Ich kann da nichts zu sagen, da ich unter meiner weissen Wollbruche immer noch eine moderne Unterhose trage - und naja.. mich auch etwas öffter wasche als es im MA üblich war {lalalalala}
Wenn dann die "Bremsstreifen" aus Wolle schlechter rausgehen, dann kann man sich vorstellen, das eine dunkle Wollbruche da einige praktische Vorteile hatte! *jokely*
Beim Orden wird das dann erst recht so gewesen sein, denn es sollte ja auch sonst das genommen werden was leichter von einer Farbe zu beschaffen ist - also würde ich das
auch auf die "Unterwäsche" beziehen.
Nur das Leinenhemd - wenn es denn gestattet wurde - wird sicherlich ungefärbt , also naturhell gewesen sein.
Gruß
William