Autor Thema: Die Farbe der Brüder  (Gelesen 21383 mal)

Benedikt von Söllbach

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Die Farbe der Brüder
« Antwort #45 am: 25. November 2008, 15:09:03 »
Ich würde es derzeit so interpretieren, dass es egal ist, welche Farbe die Oberbekleidung hat, solange sie braun, schwarz oder weiß ist.
Die Frage ist auch, wenn die Unterbekleidung aus Wolle war (und das trifft mindestens auf die Bruche zu), war diese neben weißer, auch aus brauner oder schwarzer Wolle? Warum gehen wir immer davon aus, dass die Unterbkleidung weiß war? Bei Leinen trifft das ja zu (wegen nicht erlaubter und teurer Färbung), aber für die Wollstoffe?
Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch die Unterbekleidung aus farbiger wolle hergestellt wurde.
Im Templerkontext wird das aber leider spekulativ bleiben.

Das einzige Bild, das eine Vermutung zulässt, ist das aus dem Capreu d' Argles um 1280.
Unter der Tunika des Dienenden Bruders kann man ein braunes Untergewand erkennen.
Eventuell handelt es sich um eine Cotta, vielleicht (evtl wahrscheinlicher) auch um ein Leibhemd.
Das Kleidungsstück hat in jedem Fall die gleiche Stofffarbe wie das Obergewand (das ließ mich bisher auf eine Cotta schließen, sicher bin ich nicht.)
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Die Farbe der Brüder
« Antwort #46 am: 25. November 2008, 13:59:08 »
Also könnte man wie folgt zusammenfassen:


Mantel: Dienende - braun oder Schwarz
Ritterbrüder- weiß

Kutte: Dienende - braun oder schwarz
Ritterbrüder - ebenfalls, (weiß fraglich)

Waffenrock: Dienende - schwarz
Ritterbrüder - weiß

Unterfbekleidung: Naturfarbenes Leinen, bzw. Wollstoff für Leibhemd


Sehe ich das so richtig ?

@Johannes: Naturweis, ungebleicht würde ich bevorzugen. Geht etwas ins gelbliche
Alesandro von Hainichen


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Johannes vom Gollenstein

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Die Farbe der Brüder
« Antwort #47 am: 25. November 2008, 13:52:51 »
Ich hoffe, diese Frage passt hier her, aber es geht ja auch um Farbe:

Wie weiß muss das Weiß für einen Ritter-Mantel sein?
Reines Wollweiß? Oder darf es auch in Richtung Grau gehen?

Der Hintergrund: ich habe Stoff für einen Mantel gekauft, der nun aber doch recht grau rüber kommt...

Benedikt von Söllbach

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Die Farbe der Brüder
« Antwort #48 am: 27. November 2008, 09:20:14 »
Hallo Leute,
ich habe eben die Stofffrage ausgegliedert. bitte dort über die Stoffwahl weiterdiskutieren.

Hier möchte ich meine Frage vom  25.11.2008 nochmal aufgreifen (schaut euch dazu bitte unbedingt das oben angehängte Bild aus dem Capreu d' Argles an):
Zitat
Die Frage ist auch, wenn die Unterbekleidung aus Wolle war (und das trifft mindestens auf die Bruche zu), war diese neben weißer, auch aus brauner oder schwarzer Wolle? Warum gehen wir immer davon aus, dass die Unterbkleidung weiß war? Bei Leinen trifft das ja zu (wegen nicht erlaubter und teurer Färbung), aber für die Wollstoffe? Ich könnte mir gut vorstellen, dass auch die Unterbekleidung aus farbiger wolle hergestellt wurde. Im Templerkontext wird das aber leider spekulativ bleiben.  Das einzige Bild, das eine Vermutung zulässt, ist das aus dem Capreu d' Argles um 1280. Unter der Tunika des Dienenden Bruders kann man ein braunes Untergewand erkennen. Eventuell handelt es sich um eine Cotta, vielleicht (evtl wahrscheinlicher) auch um ein Leibhemd. Das Kleidungsstück hat in jedem Fall die gleiche Stofffarbe wie das Obergewand (das ließ mich bisher auf eine Cotta schließen, sicher bin ich nicht.)
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William

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Die Farbe der Brüder
« Antwort #49 am: 07. Dezember 2008, 17:50:19 »
Hallo Benedikt,

warum wir uns "Unterwäsche"  im Mittelalter immer weiß vorstellen hängt evtl damit zusammen, das wir vor unserem "geistigen Auge" immer Opas "Feinripp" sehen, wenn es um historische Wäsche geht! :)

Zumindest die Bruche wird auf so ziemlich allen Bildern hell dargestellt - und auf vielen Bildern auch das Leibhemd.

Aber sicherlich wird man das genommen haben was grad da war, bzw was man sich leisten konnte - also nach Region und auch Preis durchaus auch andersfarbige Wolle.

Die Darstellung einer blütenweissen Unterbekleidung bei einem armen Leibeigenen oder Bauern in mittelalterlichen Bildern ist dann eher wieder idealisiert zu sehen, während die Herren und Damen von Adel schon eher das "Ideal" - also z.B. feinstes Leinen genommen haben.(Bilder und Bücher waren ja auch eher dem Adel zugänglich - daher in Ausstattung auch eher an das gehobene Klientel angepaßt)

Evtl kann ja mal jemand was zu den praktisch /hausfraulichen Dingen sagen - also z.B. läßt sich der "Tigerlook" leichter aus Leinen entfernen? - Wolle kann man nicht kochen - deshalb im weltlichen eher Leinen als Unterwäsche? (ein Versuch wäre da mal sinnvoll ! lol)

Ich kann da nichts zu sagen, da ich unter meiner weissen Wollbruche immer noch eine moderne Unterhose trage - und naja.. mich auch etwas öffter wasche als es im MA üblich war  {lalalalala}

Wenn dann die "Bremsstreifen" aus Wolle schlechter rausgehen, dann kann man sich vorstellen, das eine dunkle Wollbruche da einige praktische Vorteile hatte! *jokely*


Beim Orden wird das dann erst recht so gewesen sein, denn es sollte ja auch sonst das genommen werden was leichter von einer Farbe zu beschaffen ist - also würde ich das auch auf die "Unterwäsche" beziehen.

Nur das Leinenhemd - wenn es denn gestattet wurde - wird sicherlich ungefärbt , also naturhell gewesen sein.

Gruß

William
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Benedikt von Söllbach

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Die Farbe der Brüder
« Antwort #50 am: 08. Dezember 2008, 08:27:15 »
Naja, Wolle nimmt Flecken nicht so schnell an wie Leinen.
Ansonsten sind diene Gedanken recht einleuchtend.
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