Autor Thema: Gedanken zur Ordensritterdarstellung  (Gelesen 23987 mal)

Heinrich von der Losheide

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Gedanken zur Ordensritterdarstellung
« Antwort #30 am: 12. Dezember 2011, 12:18:55 »
Ich habe vor 2 Jahren auf dem TT ein Gespräch mit Beni geführt, das genau das Thema des Glaubens und der Darstellung betraf.

Ich bezeichne mich selber als Agnostiker....ein Mensch, der durch seine naturwissenschaftliche Rationalität keinen Gott braucht um die Welt zu erklären, jedoch irgendwie hofft,dass es da was Höheres gibt und das Leben nicht einfach nach X Jahren zuende ist "Das wars jetzt eben" ... Ich bin ein Suchender...der hofft ein Zeichen Gottes zu finden um die Gewisseheit für sich zu haben, dass es Gott gibt...das ist eine sehr persönliche Sache und ob man jemals was findet, was man als "Zeichen" sieht und auch versteht ist ungewiss...es wäre jedoch toll...deswegen verschränke ich mich nicht gegen den Glauben...sondern sage mir selber "Es könnte Gott geben...hoffentlich werde ich es auch irgendwann wissen!" ... Des Weiteren habe ich eine christlich weltoffene Erziehung genoßen und bin auch heute noch nicht ausgetreten (Obwohl es ja ein Trend der Zeit zu scheinen ist)...von daher ist das Fundament da...es wird sich zeigen ob irgendwann auch mal nen "hübsches Haus" drauf steht ....hoffe ihr versteht was ich meine...

Ich habe auch keine Probleme mit der klerikalen Darstellung, oder ob das "falsch" sein könnte...es gehört für mich 1. zur Darstellung und 2. bin ich ja nicht jemand der Gott ablehnt. Ich denke Gott ,wenn es ihn gibt, wird mich verstehen.

Eigentlich kann man sagen,das meine Bindung zum Glauben durchs Hobby etwas gefestigt wurde, da ich es mehr als Interessant finde was Menschen vollbringen können, wenn sie nur Glauben....im Guten wie Bösen....ich find es bemerkenswert wenn zb (um in unserer Zeit zu bleiben)ein Gottfried v. B. zum 1. Kreuzzug all seinen Besitz verkaufte und sich auf den Weg macht ins heilige Land...um dort ein sehr ungewisses Ziel zu haben....Er hätte auch einfach in Nordfrankreich bleiben können und ein Leben in Saus und Braus zu führen...wie gesagt...sehr bemerkenswert...

Ich hoffe das war jetzt nicht zuuuu mystisch und unverständlich...es ist halt schwer sowas in Worte zu fassen...
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!

Raimundus von Bilicis

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Gedanken zur Ordensritterdarstellung
« Antwort #31 am: 12. Dezember 2011, 17:01:31 »
Ein sehr schwieriger Teil der Darstellung, ohne Zweifel. Jedoch ist es nicht so, das jeder von uns freiwillig eine Ordensdarstellung gewählt hat ? Wir sind alles Leute die mit beiden Beinen im Leben stehen, teilweise sicher auch Führungspersönlichkeiten im Beruf und Alltag. Nun dann sollte es doch selbstverständlich sein, das man sich im klaren darüber ist, was eine Ordensdarstellung alles beinhaltet. Wenn man zu irgendeinem Zeitpunkt merkt, es kollidiert mit meinem Glauben, mit meiner Religion, oder sonst einem wesentlichen Aspekt der Persönlichkeit, wie z.B. pazifistischem Denken und Handeln etc. steht es mir doch frei, mich anders zu orientieren und eine Darstellung zu wählen, die mir mehr entspricht.
Wie schon mehrfach angemerkt wurde, es geht hier nicht um die Glaubensfrage, sondern darum, wie stehe ich zur Darstellung auch dieses Teils der Darstellung.
Als Darsteller bin ich verpflichtet, den geistlichen Teil mindestens so ernst zu nehmen und so hoch zu schätzen, wie den militärischen Teil. Immerhin waren die Templer Mönche, die auch Krieger waren. Und das muß sich in der Darstellung auch niederschlagen.
Wenn jemand das nicht wirklich möchte, oder nicht tolerieren kann, muß derjenige daraus die Konequenzen ziehen.
Andererseits gibt es ja auch Darsteller, zu denen ich mich auch zählen möchte, die ein neues, anderes Bewußtsein für manche Aspekte von Glauben erfahren / gefunden haben.
Das ist ein sehr schöner Nebeneffekt und bringt jeden einzelnen der dieses Erlebnis hatte, weiter.
Innerhalb der Darstellung eines Templers gibt es aber darüber meiner Meinung nach keine Diskussion, ein Templer war ein tiefgläubiger Mann, der bereit war für seinen Glauben und für seine Brüder und für die Pilger sein Leben zu geben.
Wenn ich so etwas darstellen möchte und zwar ernsthaft, gehört ein gewisses Maß an Religiöser Darstellung dazu.
Ich bin recht unwissend was die Grenzen angeht, an denen die Kirche sich angegriffen oder veunglimpft fühlen würde.
Ich halte es da eher mit dem Satz: "Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind bin ich unter ihnen."
Und was kann daran falsch sein ? so etwas zu glauben ? Das einzige was falsch sein kann, ist da irgendeine Art von "Aufrechnung" aufzubauen, oder diesen Teil zu verspotten 7 zu velachen etc.
Was dorthin gehört ist Respekt und Toleranz, nicht mehr und nicht weniger.
Und diese Dinge sind nunmal keine Brotkrummen, die man dankbar aufsammeln kann, sondern etwas, das jeder einfordern kann, der sich selber auf diese Art verhält.
Im wirklichen Leben genauso wie in seiner Darstellung.
My 2 Cent
Man kann nicht jedes Problem mit dem Schwert lösen, manchmal braucht man die Axt dafür.

Jorge von Brunswik

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Gedanken zur Ordensritterdarstellung
« Antwort #32 am: 12. Dezember 2011, 18:32:40 »
Das hast Du gut formuliert Bruder Raimundus. Deinen Beitrag kann ich voll und ganz unterschreiben.   *smoky*

Gruß

Jorge
Wer kämpft kann verlieren - Wer nicht kämpft hat schon verloren!

Johannes vom Gollenstein

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Gedanken zur Ordensritterdarstellung
« Antwort #33 am: 13. Dezember 2011, 12:20:10 »
@Raimundus
Wundervoll gesprochen, besser kann man es nicht formulieren!!!
 *brvo*

Lancelot Graf von Rothenfels

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Gedanken zur Ordensritterdarstellung
« Antwort #34 am: 13. Dezember 2011, 17:43:02 »
Wahrlich gut gebrüllt ihr Löwen ! *smoky*

Und wenn ich durch die Darstellung auch nicht näher zum Glauben ( oder "Hoffen" @ Heinrich  *smoky*)  gefunden hätte , so habe ich doch in der Gemeinschaft der Ordensdarsteller eine Brüderlichkeit kennengelernt die in der anderen Welt ihresgleichen sucht !
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !