Templerforum - Das Forum des Templernetzwerkes
Darstellung => Eure Gewandungsfotos => Thema gestartet von: Thomas W. am 27. Dezember 2016, 17:52:13
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Ich möchte die ruhigen Tage nutzen, um meine überarbeitete "Hauptdarstellung" nun auch noch mal in dieser Ruprik vorzustellen.
An meinem Hospitaliter Ritterbruder arbeite ich* bereits seit 2013. Im Jahre 2014 wurde einiges nochmals neu geplant, überarbeitet und auch über den Haufen gerworfen. Es wurde sich für diese Austattung an Belegen und Quellen der Zeit orientiert, bzw. (falls nicht zureichend vorhanden) nach bestem Gewissen interpretiert. Ziel war, dem ganzen Projekt mehr "Geschichtsnähe & Qualität" zu verleihen und Stück für Stück weg vom "GroMi" zu kommen. Mein Schwerpunktgebiet ist der militärische Zweig des Ordens. Im Jahre 2015 und 2016 konnte nochmals ein weitere Schritt an Verbesserungen umgesetzt werden.
Den aktuell herzeigbaren Stand der Dinge meiner Interpretationen möchte hier anhand dieser drei Collagen kurz sichtbar machen.
(http://i67.tinypic.com/24l1rug.jpg)
Zusehen sind hier die zivilen Varianten meines Ritterbuders. Einmal mit Sommermantel und die mit Wintermantel, sowie eine mit Arbeitsbekleidung für das letzte Viertel des 12. Jhd.
(http://i66.tinypic.com/6nsghs.jpg)
Auf der oberen Collage sieht man verschiedene militärische Varianten für das letzte Viertel des 12.Jhd. Sie zeigen für diese Zeit mögliche Schildformen auf. Auch verschiedene Körperpanzerungen sind zu sehen (zwei verschiedene Ringpanzer & ein Schuppenpanzer). Einige für diese Zeit mögliche Helmvarianten, Überbekleidungen und Bewaffnungen sind ebenfalls zu erkennen.
(http://i68.tinypic.com/e8jxhz.jpg)
Wie bereits oben erwähnt, konnte in diesem Jahr nochmals einiges überarbeitet und verbessert werden. Zu nennen wären hier z.B. einige Helme, deren Kalotten aus einem Stück getrieben wurden. Neu ist auch ein Schild der in Blankenbauweise gebaut und Knochenleim verleimt, mit Rohhaut bezogen und historischen Pigmenten bemalt wurde. Zudem gelang in diesem Jahr (zivil wie militärisch) der Sprung ins erste Viertel des 13. Jhd (siehe auch die obere Collage).
Und hier wird es im kommenden Jahr weiter gehen. Ziel ist immer noch das ganze Projekt in den nächsten Jahren bis auf ~1300 herum auszubauen.
Grössere Bilder und detailiertere Beschreibungen zu den meisten einzelnen Bildern findet ihr bei Interesse in meiner Galerie im Mittelalterforum oder auf facebook.
Die Profis unter euch werden hier und da sicher noch den ein oder anderen "Schnitzer" erkennen. Ich bin stark daran interessiert, diese in Zukunft noch zu verbessern und Stück für Stück abzustellen. Neue Rechercheerkentnisse können und werden in Zukunft ebenfalls immer wieder eine Berücksichtigung erfahren.
*Auf diesem Wege möchte ich mich nochmals ganz herzlich bei allen Freunden & Ideengebern, Kritikern, Schmieden, Handwerkern und Schneidern bedanken, die mich bei diesem Projekt direkt und indirekt unterstützt haben. Ohne euch wäre das so nicht möglich gewesen! Ich freue mich weiterhin auf eine gute Zusammenarbeit mit euch!
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Respekt für deine Arbeit!
Die Collagen sind sehr schön geworden.
Interessant finde ich die Helmbemalung; die ist den Templern ja grundsätzlich* verboten gewesen. Taucht das in den Hospi-Statuten auf?
(*: Es gibt allerdings in Perugia Bilbelege für Bemalte Helme, man weiß nicht, was das zu bedeuten hat; vermutet wird eine militärische Kennzeichnung der Anführer)
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Respekt für deine Arbeit!
Die Collagen sind sehr schön geworden.
Interessant finde ich die Helmbemalung; die ist den Templern ja grundsätzlich* verboten gewesen. Taucht das in den Hospi-Statuten auf?
(*: Es gibt allerdings in Perugia Bilbelege für Bemalte Helme, man weiß nicht, was das zu bedeuten hat; vermutet wird eine militärische Kennzeichnung der Anführer)
Vielen Dank Benedikt von Söllbach!
Zu bemalten Helmen. Mir ist bei den Hospitalitern kein Verbot, das bemalte Helme beinnhaltet, bekannt. Allerdings steht meines Wissens auch nirgends geschrieben, dass Helme bemalt sein durften. Ich halte eine Bemalung aber durchaus auch für den Hospitaliterorden (aus ähnlichen Gründen die du für den Templerorden anführst) für möglich.
Das Fresko aus der Hospitaliterkomturei Santa Maria in Sigena (Katalanien/Spanien) hat mich dazu bewogen, mal eine historische Helmbemalung umzusetzen. Es zeigt laut Prof. M. Pagès i. Paretas mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei frühe Hospitaliter Ritterbrüder die einen Pilgerzug begleiten. Einer der beiden Ritter, trägt einen rot bemalten Helm. Auf der eingelagerten Freske konnte die rote Originalfarbe am Bereich des Helmes nachgewiesen werden.
Man kann davon halten was man möchte. Ich weiss, dass die Meinungen dazu auseinander gehen. Mich interessierte zudem auch, ob es mit rein historischen Mitteln (in diesem Fall rot-ockernes Pigment & Leinöl) überhaupt möglich war, eine deckbare und haltbare Farbe auf's Metal zu bringen. Und was soll ich sagen, es hat mit dem roten Pigment gut funktioniert. Die Farbe deckt und hält (siehe Bild) soweit wie eben eine Pigmentfarbe (ohne moderne Zusätze) halten kann. Ohne Fremdeinwirkung blättert nichts ab. Pro Helm benötigte es (nach einigen Experimenten zum Mischungsverhältnis) nur einen Anstrich.
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Hier zusehen sind Teile meiner geschichtsnahen Kriegsausrüstung eines Hospitaliter Ritterbruders um 1200.
(http://i65.tinypic.com/2j50sqp.jpg)
(Bildquelle: Ritter Erasco)
Zusehen sind:
- ein Ringpanzer, vernietet, vom Kopf bis zu den Füssen
- Einhandschwert (Typ XII) mit Paranussknauf (nach Abbildung aus dem Rolandslied um 1180 und original Funden), scharf ausgeschliffen, Scheide ist vorhanden, aber nicht auf dem Bild
- Stachelsporen, aus Messing, verzinnt
- früher Topfhelm mit aus einem Stück getriebener Kallotte, Gesichtsplatte in Anlehnung an Abbildungen aus Schweden (12. Jhd.) und Deutschland (13. Jhd.)
- Streitkolben aus Bronze, Schaft aus Esche
- Lanze mit panzerbrechender Blattform, scharf ausgeschliffen, (nach einem Fund aus Mecklenburg (12./13. Jhd), Schaft aus Esche
- Schild, Plankenbauweise mit Knochenleim verleimt, Rohhautbezug, Pigment-Leinölanstrich (rot-ocker & Eierschale)
- kleines Kreuz, handgeschmiedet (ohne Beleg)
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Schön!
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Hurra, das Forum ist wieder einfach erreichbar! Sehr schöne Darstellung; hast du spontan mal die Quellen für diese Gesichtsplattenform am Helm parat? Die Zacken sind ja schon abgefahren. Die Schildberiemung würde mich auch mal interessieren, falls du mal Zeit für eine Innenansicht hast.
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Hallo Cornelius,
Sehr schöne Darstellung; hast du spontan mal die Quellen für diese Gesichtsplattenform am Helm parat? Die Zacken sind ja schon abgefahren. Die Schildberiemung würde mich auch mal interessieren, falls du mal Zeit für eine Innenansicht hast.
Die Form des Helmes respektive der Gesichtsplatte ist an ein schwedisches Vorbild aus dem späten 12. Jhd. angelehnt. Die Vorlagen für diese Interpretation stammen aus der Lyngsjo Kirche in Schweden. Die Abbildungen sind auf dem dortigen Taufbecken zu finden.
(https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/14479621_297509040641880_3021287587850065083_n.jpg?oh=963cca8433b5005c155b7002a590413f&oe=5A66A7C2)
(https://scontent-frx5-1.xx.fbcdn.net/v/t1.0-9/14485018_297509467308504_1760508473058285449_n.jpg?oh=03175c23d3f980698bc6cf17ac99a090&oe=5A8775D9)
(Bildquellen: myarmoury.com)
Es gibt zudem noch eine deutsche Vorlage aus dem 13. Jhd. (wenn ich mich recht erinnere 1220iger Jahre) für diese Helmglocken- und Gesichtsplattenform . Hier sind die Gesichtsplatten allerdings goldfarben und die Ecken sind nicht so spitz, sondern abgerundet. Kann dazu leider gerade den Bildbeleg auf die schnelle nicht finden... wenn ich ihn hab, reiche ich ihn nach.
Die Rückseite bzw. die Riemen des Schildes sehen so aus:
(http://i64.tinypic.com/260pgev.jpg)
(Bildquelle: ich)
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Wunderbar, danke dir! Was die Schilde angeht, bin ich von den Armriemen für die frühen und größeren Dreiecksschilde fast gänzlich abgekommen. Aber mein erster selbstgebauter hat das Ding natürlich ganz brav noch nach Kohlmorgen. Hast du ihn mal nur mit Fessel und Handriemen geführt?
(Falls wir darüber schon mal gesprochen haben, ist es mir leider entfallen; ich bin auch nicht mehr der jüngste...)
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Dies ist meine Adelsdarstellung ("Graf Hartmann I. von Werdenberg-Sargans"). Die Bilder entstanden auf dem "Mittelaltertag in Sargans" (2017). Sie zeigen eine Interpretation des Grafen Hartmann aus den späten 1260ern.
(http://i67.tinypic.com/16bjb61.jpg)
(Bildquellen für diese Collage: MDJ Photo & eigenes Bild)
Die Bruche und ein Untergewand wurden aus Leinen gefertigt. Die beiden Cottas auf dem Bild sind aus reiner Seide. Die blaue Cotta ist am Kragen und den Ärmeln aufwendig bestickt und mit Perlen und Koralle verziert. Der Mantel ist aussen aus Wolle und innen mit Seidenbrokat gefüttert. Die Beinlinge sind aus feiner, dunkelblau gefärbter, Wolle und die Schuhe sind nach einem Konstanzer Fund von Stefan von der Heide gefertigt. Die Sporen sind aus verzinntem Messing hergestellt. Der Hut ist gefilzt, mit Seidenbrokat gefüttert und mit zahlreichen Pfauenfedern verziert. Die Krempe wurde mit Fehpelz besetzt. Man sieht zudem einen gewebten Seidengürtel, der mit zeitgenössischen Beschlägen versehen wurde. An ihm hängt ein Almosenbeutel (Wolle/Seide), sowie eine Tasche nach Runneburg Fund (mit Knochenschnallen), die ebenfalls mit Seide hinterlegt wurde. Es sind zudem wappenförmige Tasselscheiben und zeitgenössischer Schmuck zu erkennen.
Es war ein wirklich spannendes Projekt, in dem runde 12 Monate der Planung und Vorbereitung lagen. Ein Projekt, das mal keinen „militärischen Schwerpunkt“ hatte und sich voll und ganz auf den „zivilen Part“ konzentrierte (der für mich persönlich sonst eher „zweitrangig“ ist). Dabei habe ich mich für diese Interpretation neben den Standartwerken von Ulrich Lehnart und Cösta Dittmar-Trauth auch an zeitgenössische Belegen aus Mittel- und Süddeutschland, sowie der Schweiz und Frankreich gehalten und hatte das grosse Glück, dass mich ein "kleines Heer" an fähigen Handwerkern bei der Umsetzung unterstützte.
Kommen wir nun noch zu den Leihgaben: Die wunderschöne grüne mit Perlen verzierte Surcote aus Seidenbrokat zum Beispiel. Daniel und seine liebe Frau Alice von der "comthurey alpinum.ch" haben mir dieses schöne Stück für diesen Tag ausgeliehen. Auch das Schwert ist eine Leihgabe, die mir Jürgen von "projekt-deutschritter.de" zur Verfügung gestellt hat. Denn (jetzt bitte nicht lachen...) ich hatte Mitte des letzten Jahres noch keine geeignete Schwert-Scheidenkombination im eigenen Bestand (dieser Mangel wird aber derzeit behoben). Gut, dass man sich dann auf Freunde verlassen kann!
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Das ist ja mal dekadent! Sind die Brokatstoffe von Sartor? War ja mittelschwer beeindruckt, als ich die das erste Mal auf der Reenactment-Messe gesehen habe.
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Das ist ja mal dekadent! Sind die Brokatstoffe von Sartor? War ja mittelschwer beeindruckt, als ich die das erste Mal auf der Reenactment-Messe gesehen habe.
Ja, sind sie. Der Stoff ist der beste Kompromiss, den ich finden konnte. Alleine für das Mantelfutter wurden ~5m davon verarbeitet.
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Dekadent trifft es ja mal voll!
SEHR schöne Darstellung wieder einmal!!! Großes Kompliment!
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Dekadent trifft es ja mal voll!
SEHR schöne Darstellung wieder einmal!!! Großes Kompliment!
Danke Johanna! Ja, ein bisschen "bling bling" war in diesem Fall notwendig. Es hat Spass gemacht, sich mit diesen Themen auseinander zusetzen. "Perfekt" ist diese Interpretation zwar noch nicht, aber die Basis ist ok.
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Da bleibt mir echt die Spucke weg!
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Da bleibt mir echt die Spucke weg!
Danke dir, Benedikt!
Beim Hospitaliter ist für den März/April 2018 auch ein Update in Planung. Du hast vermutlich die Recherchen (um z.B. die Belegbarkeit der Schildfarben und der Verwendung der "Cappa" über der Rüstung im 12./13. Jhd.) im Facebook und MAF verfolgt? In diesem Punkt (und einigen anderen Details) wird es für meine Darstellung weitere Optimierungen/Ergänzungen geben.
Das ist der aktuelle Zwischenstand bzw. "Ausblick":
(http://i64.tinypic.com/21l3hbt.jpg)
(Bildquellen für diese Collage: eigene Bilder & Kitguide Comthurey Alpinum)
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Im Winter durfte "Graf Hartmann" auch mal in den Schnee.
(http://i65.tinypic.com/dqx36.jpg)
(Bildquelle:ich)
Fazit: Knapp 6 Stunden bei bis zu -13 Grad mit 5 Kleiderschichten Leinen und Wolle (2 davon gefüttert) sind absolut kein Problem. Einzig die Füsse waren zwischendrin (trotz zwei paar nadelgebundener Socken und Trippen) etwas "frostig". Aber auch das war auszuhalten.
Die rote "Reisekappe" (als oberste Kleiderschicht) wurde insgesamt aus über 7m Wollstoff (Wolle mit Wolle gefüttert) gefertigt. Man kann sie wirklich nur bei Kälte tragen, sonst vergeht man darin.
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"Winter is coming"!
Großartig!!!!
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Dekadent trifft es ja mal voll!
SEHR schöne Darstellung wieder einmal!!! Großes Kompliment!
Es gibt so viele schöne Fotos (auch von "Graf Hartmann") von diesem ereignisreichen Tag, dass ich noch zwei Collagen nachschieben möchte. Der "Mittelaltertag Sargans" bleibt mir noch lange in guter Erinnerung.
mit:
- den Ameningern https://www.facebook.com/ameninger/?ref=br_rs
- der Comthurey Alpinum https://www.facebook.com/profile.php…
- dem Verein Liberi Ensis https://www.facebook.com/profile.php…
- dem roten Hufen https://www.facebook.com/derrotehufen/?ref=br_rs
- und vielen mehr...
(http://oi64.tinypic.com/t9gmtj.jpg)
(Bildquellen für diese Collage: MDJ Photo & eigene Bilder)
(http://oi68.tinypic.com/flzkm.jpg)
(Bildquellen für diese Collage: MDJ Photo & eigene Bilder)
Ich freue mich auf Sargans 2019!
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Wie seit ihr denn an die schönen Ringe gekommen?
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Wie seit ihr denn an die schönen Ringe gekommen?
Diese Ringe haben Ira König und ihr Mann (www.replik-online.de) nach hochgotischen Vorlagen aus 925'er Silber (goldplattiert) gefertigt. Sie sind (im wahrsten Sinne des Wortes) richtige "Schmuckstücke"!
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Da räumt man einmal seine Rüstkammer auf und findet plötzlich alles mögliche (einen Schild und einen Waffenrock) wieder... naja ihr kennt das... und "schwupps" räumt man nicht mehr auf, sondern steckt plötzlich im "falschen Orden"...
Ja klar, sicher noch ausbaufähig (zudem nur schnell mal "übergeworfen"), aber in Kombination mit etwas aktueller Ausrüstung... kann man es glaube ich schon gelten lassen (in diesem Fall etwa um 1220 herum).
Der deutsche Orden ist ja auch mega spannend... mal schauen... muss gleich mal ein paar Bücher zum Thema rauskramen...
(http://oi65.tinypic.com/30cablu.jpg)
(Bildquelle: ich)
(http://oi64.tinypic.com/f1xljs.jpg)
(Bildquelle: ich)
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Da bleibt mir echt die Spucke weg!
Danke dir, Benedikt!
Beim Hospitaliter ist für den März/April 2018 auch ein Update in Planung. Du hast vermutlich die Recherchen (um z.B. die Belegbarkeit der Schildfarben und der Verwendung der "Cappa" über der Rüstung im 12./13. Jhd.) im Facebook und MAF verfolgt? In diesem Punkt (und einigen anderen Details) wird es für meine Darstellung weitere Optimierungen/Ergänzungen geben.
Das ist der aktuelle Zwischenstand bzw. "Ausblick":
(http://i64.tinypic.com/21l3hbt.jpg)
(Bildquellen für diese Collage: eigene Bilder & Kitguide Comthurey Alpinum)
Hier wäre mal der erste Teil des Ergebnisses. Zusehen ist ein Ritterbruder des Hospitaliterordens, so wie er nach aktuellem Stand der Recherche höchstwahrscheinlich im späten 12. Jhd. ausgesehen haben könnte.
(http://oi67.tinypic.com/30ndfmw.jpg)
(Bildquelle: ich)
Der private Schild, den der Ritterbruder mit in den Orden brachte, ist nach einer Abbildung aus nach einer französischen Handschrift (Fécamp Psalter, um 1180) gestaltet. Für den Anstrich wurde (über dem Kreidegrund) roter und gelber Okker, sowie Indigo verwendet. Der in dieser Zeit häufig in ganz Eurpoa zu sehende Nasalhelm wurde mit rotem Okker und Leinöl farblich gestaltet. An der Flügellanze weht weit sichtbar das Banner des Ordens. Der Ritterbruder trägt auf diesen Bild ein Einhandschwert (nach Oakeshott: Klinge Typ XII / Parier Style 2 / Knauftyp D) über seiner Rüstung (die grösstenteils durch eine körperbetont geschnittene, langärmelige Cotte ohne Kapuze, verdeckt wird). Über den Isenhosen erkennt man im Fussbereich noch schemenhaft die Riemen seiner Dornsporen.
Hier noch der link zum Beitrag der Comthurey Alpinum auf Facebook: https://www.facebook.com/comthureyalpinum/?hc_ref=ARRMmSYkGLNp8CIgXoGR83n47J1Ye1uwFymuTnTt02oGpb27vcTfKYR9zYUXuxcFZqU&fref=nf (Quelle: Facebook/comthurey alpinum)
Mir bleibt nur, mich bei allen an diesem Projekt beteiligten Handwerkern, Unterstützern und auch den Kritikern zu bedanken!
Weitere Bilder mit anderen zeitgenössischen Ausrüstungsdetails folgen in kürze!
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Gute Arbeit! Freue mich schon auf deine nächsten Fotos.
Interessant auch dein Experiment "Graf Hartmann im Schnee".
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Gute Arbeit! Freue mich schon auf deine nächsten Fotos.
Ich danke dir! An diesem Projekt haben etliche Leute mitgewirkt! Ihnen gilt das Lob und mein Dank!
Anbei noch ein Foto, dass ich vorerst einfach mal unkommentiert wirken lassen möchte...
(http://oi64.tinypic.com/2zste0p.jpg)
(Bildquelle: ich)
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Was hast du über dem Kettenhemd angezogen?
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Was hast du über dem Kettenhemd angezogen?
Ich trage die gleiche Cotte wie beim Foto davor. Über ihr trage ich eine wunderbar wärmende halblange Reisecappa aus dicker natur braungrauer Wolle. Die geht normalerweise bis über das Gesäss, ist aber hier (vermutlich durch den Schild den ich auf dem Rücken trage) leicht nach oben gerutscht.
Andere kleine Veränderungen zum ersten Foto sind, die fehlenden Isenhosen, ein anderes zeitgenössisches scharfes Einhandschwert (nach Oakeshott: Klingentyp XII / Parier Style 1 / Knauftyp H) mit Scheide, ein anderer Nasalhelm (Kalotte aus einem Stück getrieben) und eine scharfe Lanze mit panzerbrechendem Querschnitt (ohne Flügel).
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Da räumt man einmal seine Rüstkammer auf und findet plötzlich alles mögliche (einen Schild und einen Waffenrock) wieder... naja ihr kennt das... und "schwupps" räumt man nicht mehr auf, sondern steckt plötzlich im "falschen Orden"...
Ja klar, sicher noch ausbaufähig (zudem nur schnell mal "übergeworfen"), aber in Kombination mit etwas aktueller Ausrüstung... kann man es glaube ich schon gelten lassen (in diesem Fall etwa um 1220 herum).
Der deutsche Orden ist ja auch mega spannend... mal schauen... muss gleich mal ein paar Bücher zum Thema rauskramen...
(http://oi65.tinypic.com/30cablu.jpg)
(Bildquelle: ich)
(http://oi64.tinypic.com/f1xljs.jpg)
(Bildquelle: ich)
Was ist das denn für ein abgefahrener Helm? Hast du mal ein paar Infos für mich?
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Was ist das denn für ein abgefahrener Helm? Hast du mal ein paar Infos für mich?
Ja, der ist wirklich "abgefahren", da hast du Recht! Hier mal ein Bild von diesem Helm im "Rohzustand" (da ist er noch unvollständig) mit eingefügtem Bildausschnitt der Vorlagen aus dem Eneasroman. Man sieht das Vorbild in etlichen verschiedenen (in Details unterschiedlichen) Varianten auf der Abbildung. Es gibt davon noch viele weitere im Eneasroman. Die Kalotte ist aus einem Stück getrieben. Dieser (an meine Kopfform angepasste) Rekonstruktionsversuch dieses Helmtypes ist einer von zwei mir bisher bekannten. Ich möchte später noch (für die Nutzung in einer weltlichen Darstellung) ein Zimier ergänzen lassen.
(http://i63.tinypic.com/v77gon.jpg)
(Bildquelle: Patryk Nieczarowski + eingefügtem Auszug aus dem Eneasroman von manuscriptminiatures.com)
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...und ganz nebenbei: Die Schildformen in dieser Eneît-Handschrift sind auch nicht völlig normal. Von dem Ding gibt's aber immer noch keine guten Digitalisate, oder?
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...und ganz nebenbei: Die Schildformen in dieser Eneît-Handschrift sind auch nicht völlig normal. Von dem Ding gibt's aber immer noch keine guten Digitalisate, oder?
Ja, insgesamt eine interessante Quelle. Nein, mir ist keines bekannt.
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Übrigens, ein ebenfalls nicht "alltäglicher/normaler" Rekonstruktionsversuch für meine Sammlung wird dieses Exemplar hier werden... Ein früher Topfhelm (nach Abbildungen des Freskenzyklus auf Schloss Rodenegg):
(http://oi65.tinypic.com/a0kpdu.jpg)
(Bildquelle dieser Collage: pinterest.com)
Der Helm wird Merkmale aus fast all den verschiedenen Abbildungen der Rodenegg-Fresken (was z.B. die allgemeine Form betrifft) erhalten. Das ganze wurde natürlich noch an meine Kopfform- und Abmessungen angepasst, sodass dieses Stück dann später auch voll tragbar/verwendbar ist (allerdings nicht in den Ordensdarstellungen).
(http://oi63.tinypic.com/1r6gpe.jpg)
(Bildquelle dieser Collage: Patryk Nieczarowski / eigenes Foto / pinterest.com)
Wenn die Messingteile dann irgendwann mal alle fertig bearbeitet sind, werden sie noch vergoldet. Danach folgt dann der Zusammenbau.
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(http://oi66.tinypic.com/2i9ijur.jpg)
(Bildquelle: ich)
Ich möchte euch gerne eine weitere militärische Einstellung meines Hospitaliterprojektes zeigen. Zusehen ist ein voll gerüsteter Ritterbruder des Hospitaliterordens, wie er nach aktuellem Stand der Recherche um 1200 herum ausgesehen haben könnte.
Im rechten Bildausschnitt sieht man den privaten Schild, den der Ritterbruder um diese Zeit mit in den Orden brachte. Er ist nach einer Abbildung aus nach einer französischen Handschrift (um 1180) gestaltet. Für den Anstrich wurde (über dem Kreidegrund) roter und gelber Okker, sowie Indigo verwendet.
Der frühe Topfhelm mit seiner gezackten Gesichtsplatte orientiert sich primär an einer schwedischen Quelle aus dem späten 12. Jhd. Auch im 13. Jhd. (um 1220) gibt es Bildbelege für diese Art von Helm mit welligen/gezackten Gesichtsplatten im heute deutschsprachigen Raum. Die Kalotte dieser Reproduktion wurde aus einem Stück getrieben.
An der Lanze, deren Blatt einen scharfkantigen panzerbrechenden Querschnitt (nach Belegen aus dem 12./13. Jhd) aufweisst, weht weit sichtbar das Banner des Ordens. Der Schaft ist auch Esche und wurde mit Leinöl versiegelt.
Im linken Bildteil sieht man den Ritterbruder ganz bewusst ohne seinen Schild. Auch die Isenhosen fehlen. In seiner Hand trägt er ein Schwert, dass auf dem rechten Bildteil noch komplett hinter dem Schild verborgen blieb.
Hierbei handelt es sich um ein „early great sword“ (Oakeshott: Klinge Typ XIII / Parier Style 2 / Knauftyp H), dessen Klingenlänge sich an den zu dieser Zeit üblichen Längen für einhändig geführte Schwerter orientiert. Die Hilze ist bei diesem Stück allerdings bereits so lang gehalten, dass sie (neben der einhändigen) eine zweihändige Führung möglich machte.
Bei diesem Klingentyp sind die fast parallel zum Ort hin verlaufenden scharfen Schneiden (die Klinge verjüngt sich zum Ort hin nicht so stark wie bei anderen Typen) ein herausstechendes Merkmal. Das Schwert orientiert sich von den Abmessungen (Klingen- und Hilzenlänge) bis auf wenige Millimeter an einem Stück, dass zu Beginn des 21. Jhd. über Sothepy’s versteigert wurde. Die Klingenlänge liegt bei 87,5cm und die Hilze bei 17cm. Gesamt (mit Knauf und Parier) liegt die Länge bei 110cm. Die Scheide verfügt über eine zeitgenössische Wicklung aus sämisch gegerbtem Leder (höchstwahrscheinlich Hirsch).
Verbesserungswürdig sind meiner Meinung nach noch die Passform/Details am Ringpanzer (das Upgrade startet hoffentlich im Sommer 2018). Die Lanze ist zu kurz, sie hat nur Spiesslänge (passt länger nicht in mein Auto). Die Cotte, die ich über der Rüstung trage, verfügt über keinen Reiterschlitz und könnte etwas länger sein. Zudem ist sie chemisch gefärbt. Wenn ich nochmal an Wolle im gleichen schwarzen Farbton kommen sollte, werden noch Zwickel eingesetzt.
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Ein schönes Display, dass auch etliches an hochmittelalterlicher Ausrüstung beinhaltete, durfte ich letztes Wochenende auf Schloss Wellenberg ausstellen. Anbei ein paar Impressionen für euch:
(http://i66.tinypic.com/167rom9.jpg)
(http://i68.tinypic.com/jt3upz.jpg)
(http://i63.tinypic.com/35jze35.jpg)
(http://i66.tinypic.com/10z3git.jpg)
(Bildquellen: ich)
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Ich habe es schon einmal gesagt und sage es noch einmal : beeindruckende Sammlung von Helmen und anderen Ausrüstungsgegenständen. Grossartig, fantastisch!
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In der tat sehr schön. Mein Respekt. :)
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Ich danke euch beiden! Es kam bei den Besuchern auch gut an und es entstanden gute Gespräche/Diskussionen.
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Nun habe ich auch endlich den ersten hochmittelalterlichen Eisenhut (angelehnt an den Wilnsdorfer Eisenhut, ca. 1200-1230) im Bestand. Für die Zukunft sind noch zwei bis drei weitere Stücke geplant.
(http://oi64.tinypic.com/2wh3yi9.jpg)
(Bildquelle: ich)
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Extrem cool, wo hast du den her?
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Extrem cool, wo hast du den her?
Den Helm hat mir ein Bekannter gebaut. Der kann mit Holz/Leder/Metall und fertigt bzw. überarbeitet immer mal wieder ein paar Stücke für mich. Ohne ihn wäre etliches nicht möglich gewesen... bin sehr dankbar dafür!
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Respekt für deine Arbeit!
Die Collagen sind sehr schön geworden.
Interessant finde ich die Helmbemalung; die ist den Templern ja grundsätzlich* verboten gewesen. Taucht das in den Hospi-Statuten auf?
(*: Es gibt allerdings in Perugia Bilbelege für Bemalte Helme, man weiß nicht, was das zu bedeuten hat; vermutet wird eine militärische Kennzeichnung der Anführer)
Servus!
Entschuldigt bitte den Einschub! Mich hat das mit den bemalten Helmen bei Templern nicht losgelassen und hab's nochmal herausgesucht.
Es gibt unter Umständen doch noch einen zweiten Bildbeleg für bemalte Helme bei Templern. Im Palast von Caldes in Barcelona!
In erster Linie ist es das Beausant welches hier heraussticht! Es sind aber rechts ein weißer Helm zu sehen mit schwarzen unterem Rand.
Weiter links ein weitere Reiter mit einer auffälligen weißen Helmglocke mit "gezackten" unterm schwarzen Rand.
Ich bin mir nur im Moment nicht ganz sicher ob es zur Eroberung von Mallorca oder Valencia gehört!
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Es stellt die Eroberung Mallorcas unter Jaime den I dar. Die Fahnen sind die Wappen der führenden Adligen, Das Haus Moncada (Montcada), Das Haus Ahones, das Haus Entenza, das Haus Alemany
(lustig, das Haus "Deutsch") und das Haus Cervello. Die Fahne, die als Templer-Gonfalon angesehen wird, ist das Wappen des Hauses Entenza, eigentlich gold-schwarz. Ich vermute,
dass sie das Wappen iwann geändert haben, oder das Gelb einfach zu verwaschen ist. Wobei das von den Montcada wiederum sehr klar ist.
Hier der Link zum spanischen Wiki...
https://es.wikipedia.org/wiki/Casa_de_Entenza
https://ca.wikipedia.org/wiki/Cervell%C3%B3_(llinatge)
http://www.armoria.info/libro_de_armoria/AHONES.html
Hier noch das Haus Montcada
https://de.wikipedia.org/wiki/Montcada_(Adelsgeschlecht)
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Kann sein, daß man mich vielleicht schon vergessen hat, aber ich spreche dennoch mal an dieser Stelle mein Kompliment für diese Arbeit bezüglich der Darstellung aus. Gruß Jorge
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Kann sein, daß man mich vielleicht schon vergessen hat, aber ich spreche dennoch mal an dieser Stelle mein Kompliment für diese Arbeit bezüglich der Darstellung aus. Gruß Jorge
Ich danke Dir für den Zuspruch Jorge! Bin regelmässig dran und schaue das es vorwärts geht!
Aktuell gibt's Neuigkeiten beim frühen Topfhelm (nach Abbildungen des Freskenzyklus auf Schloss Rodenegg). Diese Reproduktion nähert sich so langsam aber sicher dem Abschluss.
Es sind noch ein paar kleine Details anzupassen und danach können die Messingteile vergoldet werden. Das Stück ist für meine Helmsammlung geplant.
Es gibt zudem weitere Neuigkeiten. Für die Darstellung des "Graf Hartmann" fehlte mir (unter anderem, es fehlt noch etliches) noch eine passende Sitzgelegenheit. Auf dem Mittelaltertag in Sargans 2017 (für den die Figur des Graf Hartmann "erschaffen/rekonstruiert" wurde) durfte ich noch provisorisch auf einer Holztruhe Platz nehmen.
Ich nahm mir damals vor, diesen Umstand bis zum nächsten Mittelaltertag in 2019 zu ändern.
Die Rekonstruktion dieses Klapp-bzw. Faltsessels (faldistorium) ist an ein im Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestelltes Original angelehnt. Das Stück wird reichlich beschnitzt und soll zudem noch farblich gefasst werden. Die Schnitzereien werden sich an den hochmittelalterlichen Schnitzarbeiten des Originales orientieren (nicht alle Schnitzereien an dem Stück stammen aus dem HoMi). Das Original wurde auch Birnenholz hergestellt. Für diesen Stuhl wird Eiche verwendet. Eiche so filigran zu beschnitzen ist nicht einfach, aber Jakub gibt alles!
Hier noch ein Video vom aktuellen Fertigungsstand. Es sind bereits 50h in die Schnitzarbeiten investiert worden.
https://l.facebook.com/l.php?u=https%3A%2F%2Fwww.youtube.com%2Fwatch%3Fv%3DzDkQmzlSspA%26feature%3Dyoutu&h=AT0Zh-8CqOB2jnktERwOh5rpm5zSV6Rx932-ba9Z7--Upt4Ofh0vzwHRcT-FiUcwzxpgXgxZGygdHEEs3gOsAucmpfDXXNB4tEYLz9E0KYh6VTcsei3Pvr4m5E59Vqzth9GhMA (Quelle: Jakub Kolosta)
Ich werde in den nächsten Tagen hier noch ein paar Infos zu solchen Stühlen aus der Fachliteratur einpflegen.
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Es stellt die Eroberung Mallorcas unter Jaime den I dar. Die Fahnen sind die Wappen der führenden Adligen, Das Haus Moncada (Montcada), Das Haus Ahones, das Haus Entenza, das Haus Alemany
(lustig, das Haus "Deutsch") und das Haus Cervello. Die Fahne, die als Templer-Gonfalon angesehen wird, ist das Wappen des Hauses Entenza, eigentlich gold-schwarz. Ich vermute,
dass sie das Wappen iwann geändert haben, oder das Gelb einfach zu verwaschen ist. Wobei das von den Montcada wiederum sehr klar ist.
Hier der Link zum spanischen Wiki...
https://es.wikipedia.org/wiki/Casa_de_Entenza
https://ca.wikipedia.org/wiki/Cervell%C3%B3_(llinatge)
http://www.armoria.info/libro_de_armoria/AHONES.html
Hier noch das Haus Montcada
https://de.wikipedia.org/wiki/Montcada_(Adelsgeschlecht)
Das mit den Entenza stimmt zwar was die Farben angeht, jedoch sind bei den anderen abgebildeten Familien ebenfalls die farben Gelb in den Wappen und Insignien ebenfalls sehr stark vertreten und als solche zu erkennen!
Da auf dem Bild Alles was definitiv gelb dargestellt sein soll auch in einem gelben Ton ersichtlich ist und exakt Dieses Gonfalon und nur diese zwei Helme mit einem definitiv weißen Farbton dargestellt wird, glaube ich persönlich das es den Templerorden zuzuschreiben ist.
Ich glaube nicht das die damaligen Meister dieser Fresquen einen solchen Fehler oder farblichen Patzer in einerm königlichen Gemäuer hätten erlauben können ohne das es bemerkt wird.
Dafür ist mir die Verbundenheit von Jaime I. zu den Tempelrittern zu groß für einen solchen Zufall!
Werde versuchen mehr darüber herauszufinden. Fakt ist das sie ( die Familie Entenza) aus Aragon stammte und im Zuge der Gebietseroberungen von den Mauren eine Rolle in der Wiederbevölkerung dieser Gebiete eine Rolle spielte. Dies allerdings erst im 13. Jhd., Die Templer waren bereits seit 1153 in Miravet!
Sie besaßen unter anderem Mora d´ebre das von der Festung von Miravet aus in Sichtweite liegt. Auch hatten Templer und jene Familie mehrfach ordentlich Krach, dabei ging es um Zollstreitigkeiten aber auch Gebietsstreitigkeiten. Sogar wurde deren Burg in Mora d´ébre von den Templern belagert,
aber auf Druck vom Bischof und des Königs die Belagerung aufgehoben. Auch waren die Entenza mit die Herren über Tortosa. Ein Drittel der Stadt, und Festung in Besitz des Templerordens. Reibereien also Vorprogramiert!^^^
Mal sehen ob man noch näheres herausfinden kann!
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Könntet ihr dafür bitte ein eigenes Thema eröffnen?
Ich danke euch!
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Mal wieder etwas schönes für's LH-Hobby:
Eine hochmittelalterliche Schale aus Buntmetall für die "herrschaftliche Handwäsche". Nach dänischem Vorbild aus Kupfer getrieben und verziert. In solchen Schalen wurde das aus der Aquamanile über die Hände (eines höheren Adeligen oder Kirchenfürsten) gegossene Wasser aufgefangen.
Im kommenden Jahr steht dann eine Aquamanile aus Bronze auf dem Zettel... In Kombination mit dieser Schale wird das ein wunderbares Bild ergeben.
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Und noch einer hinterher:
Bei einem meiner Schwerter wurde die Handhabe neu gestaltet.
Das Schwert selbst ist von der Optik dem Schwert des heiligen Mauritius nachempfunden. Dieses wird auf 1200 - 1250 datiert.
Wie beim Original auch wurde über dem Holzkern eine Schicht Leinen angebracht. Darüber wurde dann ein dünnes, vegetabil gegerbtes Ziegenleder aufgeklebt. Das Leder wurde mit Krapp gefärbt. Der Holzkern wurde vor der Montage von Leinen und Leder überarbeitet.
Die Handhabe ist (wie beim Original auch) "glatt" gestaltet (ohne Ringe oder Schnur unter dem Leder).
(Bildquelle: Milan & pinterest)
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Die Rekonstruktion dieses Klapp-bzw. Faltsessels (faldistorium) ist an ein im Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestelltes Original angelehnt.
Das Stück wird reichlich beschnitzt und soll zudem noch farblich gefasst werden. Die Schnitzereien werden sich an den hochmittelalterlichen Schnitzarbeiten des Originales orientieren (nicht alle Schnitzereien an dem Stück stammen aus dem HoMi). Das Original wurde auch Birnenholz hergestellt. Für diesen Stuhl wird Eiche verwendet.
Eiche so filigran zu beschnitzen ist nicht einfach, aber Jakub gibt alles!
Auch hier ging es vorwärts. Der „holzige Teil“ dieses aufwendigen Projektes nähert sich dem Ende. Nahezu 100 Stunden stecken in den bisherigen Arbeiten. Es folgt nun noch eine passende Fussrast zum Stuhl.
Nun folgt der nächste Schritt. Für die authentische Bemalung meines faldistorium’s konnte ich einen wirklichen Fachmann gewinnen.
Marek ist nicht nur ein zeichnerisch sehr begabter Mensch und Künstler, nein er repliziert und restauriert auch beruflich historische Handschriften und Bücher, etc. für Museen und Privatsammler.
Mit Pigmenten und anderen historischen Materialien arbeitet er in seinen Aufträgen regelmässig und (und dieser Punkt freut mich ebenfalls besonders) er verfügt über einen „historischen Blick“ auf das Objekt.
Für den Bereich des Sitzleders haben sich bereits ein paar interessante Leute gemeldet. Zwei sind in der näheren Auswahl, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.
(Bildquellen: Jakub Kološta & Marek Kocka)
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Wow, das ist echt schön!
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Danke Benedikt!
Der "Grundstock" für ein weiteres wunderbares historisches Projekt steht!
Aus den hier zusehenden Stücken soll in den nächsten Monaten (...) ein atemberaubendes hochmittelalterliches Altarkreuz + passende Leuchter entstehen.
Hier ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch einiges an Fantasie gefragt!
Es fehlt noch Farbe, vergoldete Buntmetallbeschläge mit gefassten Steinen, usw.... *träum*
Der Fuss des Kreuzes muss noch etwas angepasst werden. Mit ihm bin ich noch nicht wirklich zufrieden. Er wird vermutlich auch noch gegen einen anderen ausgetauscht (wenn sich etwas passendes findet).
Das Leuchterpaar besteht aus zwei stattlichen "Lothringer Ranken- bzw. Schaftleuchtern". Die Originale wurden in der zweiten Hälfte des 12. Jhd. hergestellt. Die beiden hier zusehenden Nachbildungen sind selbst schon "historisch", da sie aus dem 19. Jhd. stammen.
Mein ganz herzlicher Dank für die bisherige Unterstützung/Expertise gilt besonders Guido Körn (nicht im Forum aktiv) und unserer Mara!
(Bildquellen: ich/G. Körn/Falke)
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Aktuell gibt's Neuigkeiten beim frühen Topfhelm (nach Abbildungen des Freskenzyklus auf Schloss Rodenegg). Diese Reproduktion nähert sich so langsam aber sicher dem Abschluss.
Das Stück ist für meine Helmsammlung geplant.
Der Helm ist soweit komplett zusammen gebaut. Über den Winter 2018/19 werden die Messingteile noch galvanisch vergoldet und dann... Ja dann ist er fertig...
(Bildquellen: Patryk Nieczarowski & pinterest)
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Sieht sehr schick aus! Ich finde es auch lobenswert, dass solche Vorstöße unternommen werden, anstatt dass man sich immer mit den Standards zufrieden gibt.
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Sieht sehr schick aus! Ich finde es auch lobenswert, dass solche Vorstöße unternommen werden, anstatt dass man sich immer mit den Standards zufrieden gibt.
Danke Cornelius.
Beim Stuhl ging es auch voran. Verschiedenfarbige Pigmente wurden mit Eitempera gemischt und von fachkundiger Hand aufgetragen... Das bisherige Ergebnis ist ein Traum!
Noch ein paar kleinere Pinselstriche an der ein oder anderen Stelle und etwas Geduld bis alles richtig trocken ist... und dann ist die Bemalung dieses hochmittelalterlichen faldistoriums fertig!
Als nächstes geht es dann an die Sitzfläche. Die hochglänzenden modernen Verbindungen werden später selbstverständlich noch gegen geschmiedete Exemplare ausgetauscht. Eine Fussrast für diesen Stuhl ist bereits ebenfalls in Planung.
(Bildquelle: Jakub Kološta)
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Klein, aber fein. Ein von Nina Leisner wunderbar gearbeiteter Reliquiarbeutel (13. Jhd.) aus planzengefärbtem Seidengarn auf Leinengrund. Ein wirkliches Schmuckstück!
Mal schauen was für eine Reliquie darin Platz finden wird.
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Die Handhabe des zukünftigen "gräflichen Schwertes" hat nun ihren neuen Bezug erhalten. Er besteht aus einer Schicht Leinen und einer zweiten Schicht aus vegetabil gegerbten Lammleder.
Die kürzlich vorgenommene Vergoldung des Knaufes und der Parierstange kommt damit nun richtig gut zur Geltung.
Als nächstes entsteht eine Scheide für dieses Schwert. Diese wird ebenfalls "standesgemäss" werden! Angedacht ist eine zeitgenössische Punzierung des Scheidenleders, eine Beriemung aus Hirschleder, sowie ein vergoldetes Ortband.
Mein Dankeschön gilt bis hierher Damian Sulowski für das Schwert, Norman Damaschke für das vergolden der Teile und Milan von "MK - Lederarbeiten des Hoch- und Spätmittelalters" für die bisher erfolgten Lederarbeiten.
(Bildquelle: Milan Kl)
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Vor ein paar Tagen wurde damit begonnen, eine Madonna im romanischen Stil farblich zu fassen. Sie ist runde 37cm gross und wurde aus Eiche geschnitzt. Solche Madonnen sind ab dem 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. in dieserlei Form zu finden (siehe Collagen). Sie wird (wenn es ins Konzept passt) durchaus auch für Graf Hartmann eine Rolle spielen. Aber auch für Veranstaltungen im 12. Jhd. werde ich sie nutzen können.
Die farbliche Gestaltung wird mit verschiedenen Pigmenten umgesetzt. Die Bemalung wird sich an verschiedenen erhaltenen zeitgenössischen Vorbildern orientieren. In den beiden Collagen kann man schon die ein oder andere erkennen. Marek Kocka wird diese Arbeiten vornehmen. Er hatte auch den Stuhl bemalt und wird mich in Zukunft auch bei weiteren Projekten begleiten.
Eines kann ich euch jedenfalls jetzt schon mitteilen... Sie wird "umwerfend" werden!
(Bildquellen: Marek Kocka & pinterest)
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Die Handhabe des zukünftigen "gräflichen Schwertes" hat nun ihren neuen Bezug erhalten. Er besteht aus einer Schicht Leinen und einer zweiten Schicht aus vegetabil gegerbten Lammleder.
Die kürzlich vorgenommene Vergoldung des Knaufes und der Parierstange kommt damit nun richtig gut zur Geltung.
Als nächstes entsteht eine Scheide für dieses Schwert. Diese wird ebenfalls "standesgemäss" werden! Angedacht ist eine zeitgenössische Punzierung des Scheidenleders, eine Beriemung aus Hirschleder, sowie ein vergoldetes Ortband.
Hier ein Foto des aktuellen Zwischenstandes. (Bildquelle: Milan Kl)
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Vor ein paar Tagen wurde damit begonnen, eine Madonna im romanischen Stil farblich zu fassen. Sie ist runde 37cm gross und wurde aus Eiche geschnitzt. Solche Madonnen sind ab dem 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. in dieserlei Form zu finden. Sie wird (wenn es ins Konzept passt) durchaus auch für Graf Hartmann eine Rolle spielen. Aber auch für Veranstaltungen im 12. Jhd. werde ich sie nutzen können.
Die farbliche Gestaltung wird mit verschiedenen Pigmenten umgesetzt. Die Bemalung wird sich an verschiedenen erhaltenen zeitgenössischen Vorbildern orientieren. Marek Kocka wird diese Arbeiten vornehmen. Er hatte auch den Stuhl bemalt und wird mich in Zukunft auch bei weiteren Projekten begleiten.
Die Grundierung trocknet gerade. Das Madonnengesicht ist bereits etwas weiter bemalt und wirkt schon jetzt sehr ausdrucksstark. Bald geht es weiter. (Bildquelle: Marek Kocka)
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[...] soll in den nächsten Monaten (...) ein atemberaubendes hochmittelalterliches Altarkreuz + passende Leuchter entstehen.
Hier ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch einiges an Fantasie gefragt!
Es fehlt noch Farbe, vergoldete Buntmetallbeschläge mit gefassten Steinen, usw.... *träum*
Der Fuss des Kreuzes muss noch etwas angepasst werden. Mit ihm bin ich noch nicht wirklich zufrieden. Er wird vermutlich auch noch gegen einen anderen ausgetauscht (wenn sich etwas passendes findet).
Hier sieht man die Steine, die aktuell für das Kreuz angedacht sind. Es wären in verschiedenen Grössen: Rubine (rot), Lapislazuli (blau), Bergkistalle (weiss), Topase (gelb), Amethyste (lila) und Smaragde (grün) und Bernstein (hell-und dunkelbraun). Die Auswahl ist noch nicht endgültig, zudem fehlen noch ein paar Steine, sowie Süsswasserperlen.
Man muss sich jetzt noch das Holz weg- und dafür vergoldetes Blech (mit dem der Eichenkern beschlagen wird) hinzudenken. Dann wirkt es schon ganz ordentlich. (Bildquelle: ich)
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Hier seht ihr den Fuss eines weitere sogenannten Lothringer Altarleuchters aus dem 12. Jhd. (unten das Foto des Originales, oben die Reproduktion aus Buntmetall).
Dieses Leuchterpaar stammt (wie auch das andere bereits schon vorgestellte) aus dem 19. Jhd und wird (nachdem es gereinigt wurde) für Ausstellungen und die Darstellung verwendet werden.
(Bildquelle: ich & Falke/Meyer 1935)
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Die Scheide zum "überarbeiteten" gräflichen Schwert ist fertig. Hier noch eine Beschreibung dazu:
"Als Scheidenleder wurde das Beste vom Rind gewählt, sog. Crouponleder, welches eine sehr feine, ebenmäßige Struktur hat und sehr stabil ist. Der Gurt besteht aus weißgegerbtem Hirschleder, ein Material, welches wegen seiner Haptik in meinen Augen als einziges überzeugt für eine geknotete Scheide, wie man sie z.b. bei den Naumburger Stifterfiguren findet.
Das Leder wurde unterhalb des Gurtes nach dem vernähen noch punziert, wofür von mir eine Punze angefertigt wurde. Vorlage hierzu war ein Fund aus Schleswig." (Text- und Bildquelle: Milan Kl)
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Er war einer meiner ersten Helme, der "Typ Dargen"... damals noch aus einem Shop gekauft und ein paar Jahre später (2015) noch einmal aufwendig umgebaut, um ihn optisch noch etwas näher an das Original heranzubringen. Aber mit weiter gestiegenem Anspruch war ich schon bald darauf auch nicht mehr zufrieden damit...
Als ich am 24. Juli 2017 das Dörfchen Dargen auf der Insel Usedom besuchte (um diesen Ort einmal "zu fühlen" und nach der Stelle zu suchen wo dieser Helm gefunden wurde) traf ich den Entschluss mir diesen Helm noch einmal bauen zu lassen.
Nach einiger Suche und etliches an Absprachen wurde das Projekt "Topfhelm Typ Dargen" dann für den Herbst 2018 angesetzt. Aber wie es eben manchmal so ist, verschob sich der Termin "auf unbestimmete Zeit".
Glücklicherweise konnte nun im Januar 2019 mit den Arbeiten begonnen werden. Die Materialstärke des Helmes liegt bei mindestens 2mm. Ziel wird es sein, optisch so nahe an die Vorlage zu kommen, wie möglich.
Der Typ Dargen wurde in den letzten Jahren von einigen 13. Jhd.-Darstellern als Helm ausgewählt und man sieht ihn mittlerweile immer mal wieder auf Verantstaltungen. Das freut mich, denn er ist einer der schönsten Helme die ich kenne.
Mit der Fertigstellung dieses Stückes wird eine entscheidende Lücke in meiner "Zeitstrasse der Entwicklung euopäischer Reiterhelme" geschlossen werden können. Er ist einer der letzten Helmtypen die mir (im Zeitraum von 1150 bis 1300) noch fehlt. Zudem passt er gut in die Zeit des Grafen Hartmann.
Die weiteren Fortschritte beim Bau werde ich immer mal wieder hier dokumentieren.
(Bildquelle: C.S.I. & pinterest)
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Vor ein paar Tagen wurde damit begonnen, eine Madonna im romanischen Stil farblich zu fassen. Sie ist runde 37cm gross und wurde aus Eiche geschnitzt. Solche Madonnen sind ab dem 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. in dieserlei Form zu finden. Sie wird (wenn es ins Konzept passt) durchaus auch für Graf Hartmann eine Rolle spielen. Aber auch für Veranstaltungen im 12. Jhd. werde ich sie nutzen können.
Die farbliche Gestaltung wird mit verschiedenen Pigmenten umgesetzt. Die Bemalung wird sich an verschiedenen erhaltenen zeitgenössischen Vorbildern orientieren. Marek Kocka wird diese Arbeiten vornehmen. Er hatte auch den Stuhl bemalt und wird mich in Zukunft auch bei weiteren Projekten begleiten.
Die Grundierung trocknet gerade. Das Madonnengesicht ist bereits etwas weiter bemalt und wirkt schon jetzt sehr ausdrucksstark. Bald geht es weiter.
Heute kann ich die nächsten Fortschritte zeigen. Diese Details mit dem Pinsel aufzutragen erfordert Fingerspitzengefühl und Geduld. Gott sei Dank hat Marek Kocka von beidem reichlich! Zudem versteht er sein Handwerk sehr gut!
Das hier zusehende Dekor orientiert sich vor allem an einem zeitgenössischen Original.
(Bildquelle: Marek Kocka)
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Die Scheide zum "überarbeiteten" gräflichen Schwert ist fertig. Hier noch eine Beschreibung dazu:
"Als Scheidenleder wurde das Beste vom Rind gewählt, sog. Crouponleder, welches eine sehr feine, ebenmäßige Struktur hat und sehr stabil ist. Der Gurt besteht aus weißgegerbtem Hirschleder, ein Material, welches wegen seiner Haptik in meinen Augen als einziges überzeugt für eine geknotete Scheide, wie man sie z.b. bei den Naumburger Stifterfiguren findet.
Das Leder wurde unterhalb des Gurtes nach dem vernähen noch punziert, wofür von mir eine Punze angefertigt wurde. Vorlage hierzu war ein Fund aus Schleswig." (Text- und Bildquelle: Milan Kl)
Ihr kennt sie schon, aber ich zeige sie trotzdem nochmal... die bisher beste hochmittelalterliche Schwert-Scheidenkombination meines Bestandes! Gestern Abend ausgepackt und direkt nochmal verliebt!
Echt der Hammer, dieses Ensemble! Ich mag es gar nicht aus den Händen legen... Das Hirschleder des Gurtes ist ein Traum und es ist (wie alle Lederarbeiten an diesem Stück) toll verarbeitet. Die vergoldeten Teile wirken wunderbar und die Schwertscheide ansich... die ist so unglaublich schlank und fein gearbeitet... Wahnsinn!
Bei diesem Schwert handelt es sich um ein hochmittelalterliches Einhandschwert (Klinge: Oakeshott Type XII / Parierstange: Oakeshott Style 2 / Scheibenknauf: Oakeshott Type J).
Zwei sehr ähnliche Waffen (die der Reproduktion des Schwertes als Vorbild dienten) findet man beispielsweise in "Records of the Medieval Sword" auf Seite 87 und im Buch "Das Schwert - Gestalt und Gedanke" auf Seite 72.
Das Licht war zwar leider gestern Abend nicht mehr das beste, aber dieses Schwert wirkt auch ohne Sonne.
Nochmals meinen herzlichsten Dank an alle, die mir diesen Traum in die Realität umgesetzt haben!
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Auch wenn ich nicht oft kommentiere, so lese ich doch jeden deiner Beiträge mit Erstaunen.
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Ich danke dir Benedikt. Das alles kommentiert wird erwarte ich in keinster Weise, aber ich freue mich natürlich immer über Feedback. Erst Recht wenn es positiv ausfällt.
Hier sieht man die Steine, die aktuell für das Kreuz angedacht sind. Es wären in verschiedenen Grössen: Rubine (rot), Lapislazuli (blau), Bergkistalle (weiss), Topase (gelb), Amethyste (lila) und Smaragde (grün) und Bernstein (hell-und dunkelbraun). Die Auswahl ist noch nicht endgültig, zudem fehlen noch ein paar Steine, sowie Süsswasserperlen.
Man muss sich jetzt noch das Holz weg- und dafür vergoldetes Blech (mit dem der Eichenkern beschlagen wird) hinzudenken. Dann wirkt es schon ganz ordentlich.
Die letzte Bestellung an Steinen (in dem Fall noch einige Bergkistalle) und etliche Süsswasserperlen für mein Kreuzprojekt sind eingetroffen.
Jetzt gilt es noch einmal alles zu sortieren und probeweise aufzulegen. Ist das endgültige Ergebnis gefunden, wird alles so dokumentiert das der Handwerker später alles Steine an den richtigen Platz zuordnen und fassen kann.
Die nicht verwendeten Perlen und Steine werden entweder für ein anderes Projekt behalten, oder aber verkauft.
(Bildquellen: ich)
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Heute kann ich die nächsten Fortschritte zeigen. Diese Details mit dem Pinsel aufzutragen erfordert Fingerspitzengefühl und Geduld. Gott sei Dank hat Marek Kocka von beidem reichlich! Zudem versteht er sein Handwerk sehr gut!
Das hier zusehende Dekor orientiert sich vor allem an einem zeitgenössischen Original.
Der Stuhl/Thron meiner Madonna wurde nun noch einmal mit einem anderen -besser belegbaren- Motiv gestaltet. Die zuletzt gewählte Variante wirkte zwar auch sehr schön, überzeugte jedoch in der Ausführung (im Hinblick auf das 12. Jhd.) leider nicht endgültig. Die Interpretation aus Fragmenten wurde nicht gut genug getroffen.
Die neue Vorlage für einen Teil des Dekors der Sitzgelegenheit sieht man auf dem Stuhl in der Mitte der Collage. Die dort abgebildete Madonna stammt ursprünglich ebenfalls aus dem spanischen Raum und wird in die zweite Hälfte des 12. Jhd. datiert.
Romanische Madonnen (hier als thronende Madonna mit Kind zusehen) zählen zu den zentralen Formen der Marienverehrung des Hochmittelalters. Sie wurden aus Holz oder Stein gefertigt.
Maria, die Mutter Jesu, wird als Gnadenbild verehrt. Typisch für die Romanik ist die feierlich und strenge Darstellung mit dem sitzenden Jesuskind als "sedes sapientiae" (Sitz der Weisheit).
Maria selbst, sowie der Oberkörper des Kindes sind (ebenfalls typisch für die Romanik) frontal auf die Mittelachse hin ausgerichtet. Diese Frontalität wird nur durch das Sitzmotiv des Jesusknaben (der selten kindlich dargestellt ist) unterbrochen.
Ihre frontal-starre Haltung, die ornamentale Wiedergabe der Gewandfalten, das großflächige Gesicht der Maria mit weit geöffneten Augen und auch die grossen Hände mit ihren langen Fingern sind Merkmale, die man häufiger bei thronenden Madonnen dieser Zeitstellung findet.
Durch die grossartigen gestalterischen Fähigkeiten von Marek Kocka und die von ihm verwendeten Materialien (Pigmente, Ei, Öl, Blattgold) kann die Fassung für dieses Projekt als wirklich gelungen bezeichnet werden.
Ich bin sehr froh, dass ich meine Ideen und Vorstellungen mit ihm gemeinsam in die Realität umsetzen konnte.
Madonnen in diesem Stil haben sich aufgrund ihrer wichtigen Bedeutung und ihres nicht unerheblichen Wertes lange erhalten. Sie sind in sehr ähnlicher Form vom 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. hinein zu finden.
(Bildquelle: Marek Kocka & pinterest)
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Mal wieder etwas schönes für's LH-Hobby:
Eine hochmittelalterliche Schale aus Buntmetall für die "herrschaftliche Handwäsche". Nach dänischem Vorbild aus Kupfer getrieben und verziert. In solchen Schalen wurde das aus der Aquamanile über die Hände (eines höheren Adeligen oder Kirchenfürsten) gegossene Wasser aufgefangen.
Im kommenden Jahr steht dann eine Aquamanile aus Bronze auf dem Zettel... In Kombination mit dieser Schale wird das ein wunderbares Bild ergeben.
Wie im letzten Jahr angekündigt, konnte das Handwaschset nun komplettiert werden. Das bronzene Reiteraquamanile wurde nach einem Original aus der zweiten Hälfte des 13. Jhd. nachempfunden.
Das Handtuch (2m x 0,5m) aus hellem und feinem Leinen wurde anhand einiger zeitgenössischer Abbildungen nachempfunden.
(Bildquellen: ich & Larsdatter.com)
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Hier mal noch eine kleine Kostbarkeit, die sich schon länger in meinem Bestand befindet, aber bisher noch nicht vorgestellt wurde.
Es handelt es sich um einen Rekonstruktionsversuch einer Reliquiendose aus dem letzten Viertel des 13. Jhd., angelehnt an ein Exemplar aus Dortmund-Barop (unten links in der Collage zusehen).
Sie besticht besonders durch ihre schönen (ringsherum angebrachten) Seidenstickereien und den am Verschluss angebrachten Rubin.
(Bildquellen: pinterest, Rebekka Grüninger und ich)
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Zudem sind weitere Projekte der letzten Monate mittlerweile zum Abschluss gekommen.
Ich bin sehr dankbar und stolz, diese wunderbaren Stücke mein Eigen nennen zu können.
Ein Bild sagt hier sicher mehr als 1000 Worte.
(Bildquelle: ich)
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Früher Topfhelm, frühes 13.Jhd., geschmiedet vom talentierten Willhelm Schütz.
Diese Anlehnung wird einen weiteren sehr schönen "Baustein" für meine Sammlung, für Displays und evtl. auch für die historische Darstellung darstellen.
(Bildquellen: Willhelm Schütz & pinterest)
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24 Monate vergingen nun von der Planung bis zu Fertigstellung dieses aussergewöhnlichen Helmprojektes. Ich hatte euch darüber in den vergangenen Monaten immer mal wieder mit ein paar Zwischenschritten auf dem laufenden gehalten.
Die einteilige Kalotte wurde nun noch poliert und die Vergoldungsarbeiten der Messingteile sind ebenfalls komplett abgeschlossen.
Der Helm ist -wie ich finde- ein einzigartiges "Kunstwerk" geworden.
(Bildquelle: ich)
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Und mittlerweile wurde noch eine vorhandene Lücke in meiner Sammlung durch eine wunderbare Realie geschlossen. Ein sehr detailgetreuer Nachbau des Dargener Topfhelmes ist fertig.
Für den Zeitraum 1200 - 1300 habe ich in diesem Bereich nun (fast) keine Wünsche mehr offen...
(Bildquellen: C.S.I., G. Quasigroch, und ich)
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Hier sieht man Graf Hartmann mit seinem militärischen Berater Gerald von Ameningen auf dem Mittelaltertag Sargans 2019.
(Bildquelle: Daniel Severin)
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Zu der hübschen Dose hätte ih eine Frage; wie ist diese denn aufgebaut?
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Zu der hübschen Dose hätte ich eine Frage; wie ist diese denn aufgebaut?
Der Kern ist aus Holz. Der Deckel und die Dose sind innen mit Wolle ausgekleidet. Aussen sind rings um das Holz die Seidenstickereien angebracht.
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Danke!
Wie ist der Stoff aussen denn fixiert?
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Es handelt es sich um einen Rekonstruktionsversuch einer Reliquiendose aus dem letzten Viertel des 13. Jhd., angelehnt an ein Exemplar aus Dortmund-Barop (unten links in der Collage zusehen).
Sehr schönes Stück! Ich habe die Quadratkufi-Verzierung gerade nicht auf dem Bild des Originals sehen können; woher habt ihr die genommen?
Die Topfhelmsammlung ist ja auch klasse! Wer hat eigentlich die letzte Schwertscheide gemacht? Die sind bei mir auch ein Desiderat und ich glaube, ich lagere die Arbeit an fähigere Menschen als mich selbst aus.
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Cornelius, die Muster stammen allesamt aus dem späten 13. Jhd. sind aber nicht diejenigen, die man auf der originalen Dose vorfindet.
Kommen wir zurück zu einem Thema, für das mein Herz mehr schlägt... Waffen (grins).
Die grossen Einhandschwerter des Hochmittelalters (vor allem des 12. Jhd. bis um +-1200 herum) sieht man ja eher selten als Nachbildung in der Szene.
Ich war nun erneut in der glücklichen Situation einen weiteren dieser (heutigen) "Exoten" in meinen Bestand aufnehmen zu können.
Diese grosse Klinge des Types Oakeshott XIa ist an der Basis 5,5cm breit und hat eine Gesamtklingenlänge von 91cm. Das Schwert ist komplett etwas über 105cm lang und wiegt 1331g. Die Klinge stammt ursprünglich von Hanwei und wurde von Alojz Krišto aus Kroatien nochmal fein nachbearbeitet und vernünftig geschliffen und geschärft. Die zeitgenössisch passende Parierstange und den Knauf hat er ebenfalls für dieses Schwert geschmiedet und letztendlich alles montiert und vernietet.
Auf dem Bild sind für euch noch ein paar ähnlich grosse historische Schwerter (ebenfalls mit ähnlichen Paranussknäufen) um 1200 zu erkennen, an denen sich dieser Nachbau anlehnt.
(Bildquelle: ich und myarmoury.com)
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Weil ja lange Zeit alles dicke Schneiden (oder schlimmer: Schlagkanten) haben musste, ist das durchschnittliche Reenactor- und HFler-Schwert ohnehin zu schmal und zu kurz, von daher ist das hier die richtige Richtung, finde ich.
Aber war das Absicht, dass du streng genommen keiner meiner beiden Fragen beantwortet hast? ;-)
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Aber war das Absicht, dass du streng genommen keiner meiner beiden Fragen beantwortet hast? ;-)
Oh, entschuldige bitte,dass ging mir unter! Zu den Mustern auf der Dose schrieb ich bereits, dass diese aus dem späten 13. Jhd. stammen. Falls du es genauer Wissen möchtest, melde dich bitte per PN.
Ich müsste das erst nochmal raussuchen, da die "Stoffsachen" nicht alle im Kopf behalte.
Die Schwertscheide hat Milan Kl (das ist sein Name auf FB) gefertigt. Du findest seine Arbeiten auf seiner FB-Seite: "mk -Lederarbeiten des Hoch- und Spätmittelalters".