Autor Thema: Hospitaliter, spätes 12./13. Jhd. / Adelsdarstellung, zweite Hälfte 13. Jhd.  (Gelesen 52636 mal)

Thomas W.

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Mal wieder etwas schönes für's LH-Hobby:

Eine hochmittelalterliche Schale aus Buntmetall für die "herrschaftliche Handwäsche". Nach dänischem Vorbild aus Kupfer getrieben und verziert. In solchen Schalen wurde das aus der Aquamanile über die Hände (eines höheren Adeligen oder Kirchenfürsten) gegossene Wasser aufgefangen.

Im kommenden Jahr steht dann eine Aquamanile aus Bronze auf dem Zettel... In Kombination mit dieser Schale wird das ein wunderbares Bild ergeben.
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Und noch einer hinterher:

Bei einem meiner Schwerter wurde die Handhabe neu gestaltet.

Das Schwert selbst ist von der Optik dem Schwert des heiligen Mauritius nachempfunden. Dieses wird auf 1200 - 1250 datiert.

Wie beim Original auch wurde über dem Holzkern eine Schicht Leinen angebracht. Darüber wurde dann ein dünnes, vegetabil gegerbtes Ziegenleder aufgeklebt. Das Leder wurde mit Krapp gefärbt. Der Holzkern wurde vor der Montage von Leinen und Leder überarbeitet.

Die Handhabe ist (wie beim Original auch) "glatt" gestaltet (ohne Ringe oder Schnur unter dem Leder).

(Bildquelle: Milan & pinterest)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Die Rekonstruktion dieses Klapp-bzw. Faltsessels (faldistorium) ist an ein im Museum für angewandte Kunst in Wien ausgestelltes Original angelehnt.
Das Stück wird reichlich beschnitzt und soll zudem noch farblich gefasst werden. Die Schnitzereien werden sich an den hochmittelalterlichen Schnitzarbeiten des Originales orientieren (nicht alle Schnitzereien an dem Stück stammen aus dem HoMi). Das Original wurde auch Birnenholz hergestellt. Für diesen Stuhl wird Eiche verwendet.
Eiche so filigran zu beschnitzen ist nicht einfach, aber Jakub gibt alles!

Auch hier ging es vorwärts. Der „holzige Teil“ dieses aufwendigen Projektes nähert sich dem Ende. Nahezu 100 Stunden stecken in den bisherigen Arbeiten. Es folgt nun noch eine passende Fussrast zum Stuhl.

Nun folgt der nächste Schritt. Für die authentische Bemalung meines faldistorium’s konnte ich einen wirklichen Fachmann gewinnen.
Marek ist nicht nur ein zeichnerisch sehr begabter Mensch und Künstler, nein er repliziert und restauriert auch beruflich historische Handschriften und Bücher, etc. für Museen und Privatsammler.
Mit Pigmenten und anderen historischen Materialien arbeitet er in seinen Aufträgen regelmässig und (und dieser Punkt freut mich ebenfalls besonders) er verfügt über einen „historischen Blick“ auf das Objekt.

Für den Bereich des Sitzleders haben sich bereits ein paar interessante Leute gemeldet. Zwei sind in der näheren Auswahl, aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen.

(Bildquellen: Jakub Kološta & Marek Kocka)
Grüsse, Thomas

Benedikt von Söllbach

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Wow, das ist echt schön!
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
Rule of the day:

Thomas W.

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Danke Benedikt!

Der "Grundstock" für ein weiteres wunderbares historisches Projekt steht!

Aus den hier zusehenden Stücken soll in den nächsten Monaten (...) ein atemberaubendes hochmittelalterliches Altarkreuz + passende Leuchter entstehen.
Hier ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch einiges an Fantasie gefragt!

Es fehlt noch Farbe, vergoldete Buntmetallbeschläge mit gefassten Steinen, usw.... *träum*
Der Fuss des Kreuzes muss noch etwas angepasst werden. Mit ihm bin ich noch nicht wirklich zufrieden. Er wird vermutlich auch noch gegen einen anderen ausgetauscht (wenn sich etwas passendes findet).

Das Leuchterpaar besteht aus zwei stattlichen "Lothringer Ranken- bzw. Schaftleuchtern". Die Originale wurden in der zweiten Hälfte des 12. Jhd. hergestellt. Die beiden hier zusehenden Nachbildungen sind selbst schon "historisch", da sie aus dem 19. Jhd. stammen.

Mein ganz herzlicher Dank für die bisherige Unterstützung/Expertise gilt besonders Guido Körn (nicht im Forum aktiv) und unserer Mara!

(Bildquellen: ich/G. Körn/Falke)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Aktuell gibt's Neuigkeiten beim frühen Topfhelm (nach Abbildungen des Freskenzyklus auf Schloss Rodenegg). Diese Reproduktion nähert sich so langsam aber sicher dem Abschluss.
Das Stück ist für meine Helmsammlung geplant.

Der Helm ist soweit komplett zusammen gebaut. Über den Winter 2018/19 werden die Messingteile noch galvanisch vergoldet und dann... Ja dann ist er fertig...

(Bildquellen: Patryk Nieczarowski & pinterest)
Grüsse, Thomas

Cornelius

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Sieht sehr schick aus! Ich finde es auch lobenswert, dass solche Vorstöße unternommen werden, anstatt dass man sich immer mit den Standards zufrieden gibt.

Thomas W.

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Sieht sehr schick aus! Ich finde es auch lobenswert, dass solche Vorstöße unternommen werden, anstatt dass man sich immer mit den Standards zufrieden gibt.

Danke Cornelius.

Beim Stuhl ging es auch voran. Verschiedenfarbige Pigmente wurden mit Eitempera gemischt und von fachkundiger Hand aufgetragen... Das bisherige Ergebnis ist ein Traum!

Noch ein paar kleinere Pinselstriche an der ein oder anderen Stelle und etwas Geduld bis alles richtig trocken ist... und dann ist die Bemalung dieses hochmittelalterlichen faldistoriums fertig!

Als nächstes geht es dann an die Sitzfläche. Die hochglänzenden modernen Verbindungen werden später selbstverständlich noch gegen geschmiedete Exemplare ausgetauscht. Eine Fussrast für diesen Stuhl ist bereits ebenfalls in Planung.

(Bildquelle: Jakub Kološta)

Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Klein, aber fein. Ein von Nina Leisner wunderbar gearbeiteter Reliquiarbeutel (13. Jhd.) aus planzengefärbtem Seidengarn auf Leinengrund. Ein wirkliches Schmuckstück!

Mal schauen was für eine Reliquie darin Platz finden wird.
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Die Handhabe des zukünftigen "gräflichen Schwertes" hat nun ihren neuen Bezug erhalten. Er besteht aus einer Schicht Leinen und einer zweiten Schicht aus vegetabil gegerbten Lammleder.

Die kürzlich vorgenommene Vergoldung des Knaufes und der Parierstange kommt damit nun richtig gut zur Geltung.

Als nächstes entsteht eine Scheide für dieses Schwert. Diese wird ebenfalls "standesgemäss" werden! Angedacht ist eine zeitgenössische Punzierung des Scheidenleders, eine Beriemung aus Hirschleder, sowie ein vergoldetes Ortband.

Mein Dankeschön gilt bis hierher Damian Sulowski für das Schwert, Norman Damaschke für das vergolden der Teile und Milan von "MK - Lederarbeiten des Hoch- und Spätmittelalters" für die bisher erfolgten Lederarbeiten.

(Bildquelle: Milan Kl)
« Letzte Änderung: 10. Dezember 2018, 19:40:14 von Thomas W. »
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Vor ein paar Tagen wurde damit begonnen, eine Madonna im romanischen Stil farblich zu fassen. Sie ist runde 37cm gross und wurde aus Eiche geschnitzt. Solche Madonnen sind ab dem 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. in dieserlei Form zu finden (siehe Collagen). Sie wird (wenn es ins Konzept passt) durchaus auch für Graf Hartmann eine Rolle spielen. Aber auch für Veranstaltungen im 12. Jhd. werde ich sie nutzen können.

Die farbliche Gestaltung wird mit verschiedenen Pigmenten umgesetzt. Die Bemalung wird sich an verschiedenen erhaltenen zeitgenössischen Vorbildern orientieren. In den beiden Collagen kann man schon die ein oder andere erkennen. Marek Kocka wird diese Arbeiten vornehmen. Er hatte auch den Stuhl bemalt und wird mich in Zukunft auch bei weiteren Projekten begleiten.

Eines kann ich euch jedenfalls jetzt schon mitteilen... Sie wird "umwerfend" werden!

(Bildquellen: Marek Kocka & pinterest)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Die Handhabe des zukünftigen "gräflichen Schwertes" hat nun ihren neuen Bezug erhalten. Er besteht aus einer Schicht Leinen und einer zweiten Schicht aus vegetabil gegerbten Lammleder.

Die kürzlich vorgenommene Vergoldung des Knaufes und der Parierstange kommt damit nun richtig gut zur Geltung.

Als nächstes entsteht eine Scheide für dieses Schwert. Diese wird ebenfalls "standesgemäss" werden! Angedacht ist eine zeitgenössische Punzierung des Scheidenleders, eine Beriemung aus Hirschleder, sowie ein vergoldetes Ortband.

Hier ein Foto des aktuellen Zwischenstandes. (Bildquelle: Milan Kl)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Vor ein paar Tagen wurde damit begonnen, eine Madonna im romanischen Stil farblich zu fassen. Sie ist runde 37cm gross und wurde aus Eiche geschnitzt. Solche Madonnen sind ab dem 11. Jhd. bis ins 14. Jhd. in dieserlei Form zu finden. Sie wird (wenn es ins Konzept passt) durchaus auch für Graf Hartmann eine Rolle spielen. Aber auch für Veranstaltungen im 12. Jhd. werde ich sie nutzen können.

Die farbliche Gestaltung wird mit verschiedenen Pigmenten umgesetzt. Die Bemalung wird sich an verschiedenen erhaltenen zeitgenössischen Vorbildern orientieren. Marek Kocka wird diese Arbeiten vornehmen. Er hatte auch den Stuhl bemalt und wird mich in Zukunft auch bei weiteren Projekten begleiten.


Die Grundierung trocknet gerade. Das Madonnengesicht ist bereits etwas weiter bemalt und wirkt schon jetzt sehr ausdrucksstark. Bald geht es weiter. (Bildquelle: Marek Kocka)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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[...] soll in den nächsten Monaten (...) ein atemberaubendes hochmittelalterliches Altarkreuz + passende Leuchter entstehen.
Hier ist zum jetzigen Zeitpunkt natürlich noch einiges an Fantasie gefragt!

Es fehlt noch Farbe, vergoldete Buntmetallbeschläge mit gefassten Steinen, usw.... *träum*
Der Fuss des Kreuzes muss noch etwas angepasst werden. Mit ihm bin ich noch nicht wirklich zufrieden. Er wird vermutlich auch noch gegen einen anderen ausgetauscht (wenn sich etwas passendes findet).

Hier sieht man die Steine, die aktuell für das Kreuz angedacht sind. Es wären in verschiedenen Grössen: Rubine (rot), Lapislazuli (blau), Bergkistalle (weiss), Topase (gelb), Amethyste (lila) und Smaragde (grün) und Bernstein (hell-und dunkelbraun). Die Auswahl ist noch nicht endgültig, zudem fehlen noch ein paar Steine, sowie Süsswasserperlen.

Man muss sich jetzt noch das Holz weg- und dafür vergoldetes Blech (mit dem der Eichenkern beschlagen wird) hinzudenken. Dann wirkt es schon ganz ordentlich. (Bildquelle: ich)
Grüsse, Thomas

Thomas W.

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Hier seht ihr den Fuss eines weitere sogenannten Lothringer Altarleuchters aus dem 12. Jhd. (unten das Foto des Originales, oben die Reproduktion aus Buntmetall).

Dieses Leuchterpaar stammt (wie auch das andere bereits schon vorgestellte) aus dem 19. Jhd und wird (nachdem es gereinigt wurde) für Ausstellungen und die Darstellung verwendet werden.

(Bildquelle: ich & Falke/Meyer 1935)
Grüsse, Thomas