Autor Thema: Kampf zu Pferd  (Gelesen 11395 mal)

Lancelot Graf von Rothenfels

  • Globaler Moderator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.415
  • Globaler Moderator
Kampf zu Pferd
« am: 25. April 2011, 08:36:57 »
Das Schwert trug der Ritter im Kampf an sich umgürtet.  Wäre es nicht denkbar, dass die Scheide mir dem sich darin befindlichen Schwert wärend eines Kampfes zu Pferd nicht um die Hüfte sondern am Sattel befestigt wurde ?

Dafür würde sprechen , dass im Falle eines Sturzes von Pferd und/oder Reiter die Schwertscheide nicht hinderlich gewesen wäre

In späteren Epochen war es jedenfalls bei der Kavallerie üblich den Säbel am Sattel befestigt zu versorgen .....
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

William

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 2.025
  • Komtur der Komturei Celle
Kampf zu Pferd
« Antwort #1 am: 26. April 2011, 15:35:16 »
Also sicherer wäre es schon, aber bei einem Sturz oder wenn das Pferd unter einem weggehaun wird, wäre evtl ebenfalls das Schwert futsch oder womöglich unter dem Pferd eingeklemmt.

Ich kann mich auch an kein mittelalterliches Bild erinnern wo bei einem Reiter das Schwert nicht am Gürtel zu sehen ist - also von den mir bekannten Belegen her war das Schwert gegürtet!

Gruß
William
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Lancelot Graf von Rothenfels

  • Globaler Moderator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.415
  • Globaler Moderator
Kampf zu Pferd
« Antwort #2 am: 26. April 2011, 15:51:13 »
Zitat
aber bei einem Sturz oder wenn das Pferd unter einem weggehaun wird, wäre evtl ebenfalls das Schwert futsch oder womöglich unter dem Pferd eingeklemmt

....so du es im Kampf nicht sowieso in der Hand hast .....  ergo : wenn du stürzt mit Schwert in der Hand isses weg wenn du es ( logischerweise ) losläßt und wenns am Sattel in der Scheide wäre, isses auch weg .....

Mit den Belegen ist das ja eben bekannterweise so eine Sache. Bildbelege zeigen ja immer ein Idealbild welches nich unbedingt stimmen muss .   Das ist so wie mit dem Mantel im Kampf - ist der jetzt um oder nicht ?  *smoky*
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

Charles v. säbelberg

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 731
Kampf zu Pferd
« Antwort #3 am: 26. April 2011, 16:06:38 »
Wehrter Lancelot,

was die Belege betrifft hast du recht,aber wir muessen sie ALS gegeben ansehen und dort findet man nur Bilder mit Schwert in der Hand und schwertscheide am Mann.
Ansonsten sind deine ueberlegungen dazu eigentlich schluessig.
Aber ich gehe davon aus das es so wie auf dem Bilder war.

Gott zum Grusse

Charles

Midan von Malterstorp

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 520
Kampf zu Pferd
« Antwort #4 am: 27. April 2011, 07:52:10 »
Ich gehe davon aus, dass der Primärangriff mit der Lanze geführt wurde. Bei diesem dürfte es auch zu Stürzen kommen, gerade beim ersten Aufprall. In diesem Fall wäre es sehr wichtig das Schwert am Mann zu haben. Ich tendiere also auch eher zum Schwertgurt am Mann.
pax vobiscum

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Kampf zu Pferd
« Antwort #5 am: 12. Mai 2011, 08:27:10 »
Ich wäre auch für die Variante Schwert-am-Mann.
Wenn ich beim ersten Anritt aus dem Sattel fliege und mein Schwert an demselben hängt, nützt es mich reichlich wenig.

FÜR die Schwert-am-Mann-Theorie würde auch die Sitte des Aufsteigen von Links sprechen, die eben aus diesem Umstand resultiert.

Was allerdings für mich denkbar wäre, ist ein Zweitschwert am Sattel, bzw. das Befestigen von sonstigen Waffen am Sattel, wie Streitkolben o.ä.

Was spätere Epochen angeht:
Ich glaube zu wissen (bin aber nicht sicher) das beispielsweise die Queens Guard auch heute noch mit Säbel am Mann aufmarschiert.
Säbel/Schwert am Sattel könnte ich mir eher bei Paraden o.ä. Anlässen vorstellen.

Lazarus v. Akkon

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 615
    • http://www.Pilger-in-Waffen.de
Kampf zu Pferd
« Antwort #6 am: 12. Mai 2011, 08:53:48 »
Ich weiß ja nicht von welchem Zeitraum ihr jetzt ausgeht,
aber gab es nicht extra *Sattelbaumschwerter+ ß
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Kampf zu Pferd
« Antwort #7 am: 12. Mai 2011, 14:06:46 »
Ich habe zum Thema Sattelbaumschwert eine interessante Diskussion in einem anderen Forum gefunden. Ich poste mal den Link in der Hoffnung, dass dies erlaubt ist. Wenn nicht, bitte eliminieren. Danke.
http://www.tempus-vivit.net/taverne/thema/1535/seite/2

Cornelius

  • Donat
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 398
Kampf zu Pferd
« Antwort #8 am: 12. Mai 2011, 15:33:46 »
Wahrscheinlich noch informativer ist dieser Aufsatz von der Seite der Fechtgruppe Ochs: http://www.schwertkampf-ochs.de/Essays/aufsatz_langesschwert_v1.pdf (S. 16f)

Weitere Diskussion bei Ars Gladii: http://www.arsgladii.at/forum/viewtopic.php?f=8&t=1233

(Wenn Fremdforenverweise tatsächlich böse sind, müssen sie uns jetzt beide ausschimpfen.)

Johannes vom Gollenstein

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 850
Kampf zu Pferd
« Antwort #9 am: 13. Mai 2011, 08:09:58 »
Der Aufsatz ist sehr aufschlußreich!
Besonders die Passage mit den Zweihänder Schlachtschwertern (Seite 38) ist interessant, da sich um diese großen Schwerter immer wieder Kontroversen ergeben.

Danke für die Links!

(Und wenn wir jetzt tatsächlich beide böse waren, lassen wir uns eben kollektiv verhauen.  *jokely*)

Charles v. säbelberg

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 731
Kampf zu Pferd
« Antwort #10 am: 14. Mai 2011, 17:04:01 »
Wehrte Brueder,

was das Sattelknaufschwert betrifft,gehe ich davon aus das es in eine DO Darstellung passen wuerde,aber bei der Templerdarstellung nicht,weil dieses Schwert erst später aufkamm.
Also der Zeitrahmen spielt hier eine Rolle.

Gott zum Grusse

Charles

Lancelot Graf von Rothenfels

  • Globaler Moderator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.415
  • Globaler Moderator
Kampf zu Pferd
« Antwort #11 am: 14. Mai 2011, 18:48:35 »
Eine Überlegung ist es wert ....
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

Charles v. säbelberg

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 731
Kampf zu Pferd
« Antwort #12 am: 14. Mai 2011, 19:39:31 »
Wehrter Bruder des DO,

bei diesem Schwert braucht man viel Kraftfutter fuer den Ritter,sind sau schwer und nur mit beiden Händen gut zu fuehren.Also auch Zuegelloses reiten ist von nöten,aber bei einem erfahrenen Westreiter wie dir,denke ich kein Problem.

Wuerde zu dir als DO Komtur auf deinem Schlachtross,sehr gut passen,wurde auch in Livland bei den kämpfen des DO,als die dickere Panzerung der Ritter kam eingesetzt.
Bei den Templer,in deren Zeit,wurde so starke Panzerung nicht eingesetz.

Gott zum Grusse

Charles

Lancelot Graf von Rothenfels

  • Globaler Moderator
  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 1.415
  • Globaler Moderator
Kampf zu Pferd
« Antwort #13 am: 15. Mai 2011, 08:08:04 »
... nur müßte ich da die zeit der darstellung ändern ....  weiss nicht ob ich in die konserve wechseln möchte  *smoky*
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

"HELFEN - WEHREN - HEILEN"

Für Gott, das heilige Reich und das Vaterland !

Lazarus v. Akkon

  • Engagiert
  • ***
  • Beiträge: 615
    • http://www.Pilger-in-Waffen.de
Kampf zu Pferd
« Antwort #14 am: 15. Mai 2011, 09:41:38 »
Hm
in der Mac-Bibel gibts doch auch den Reiter mit der ein Hiebschwert beidhäbndig führt.
Ok hat jetzt nicht unbedingt die klassische Schwertform aber ist zumal ne Bildquelle die in die Zeit der grossen 3 fällt.

http://outremer.beepworld.de/bewaffnung.htm


Ps.: Ah sorry wir weichen zu sehr vom Thema ab.
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.