Autor Thema: Schnittmuster  (Gelesen 12527 mal)

Linhart de Pildenaw

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Schnittmuster
« am: 19. März 2010, 15:46:31 »
pax vobiscum

ich wollte mal fragen ob ihr schnittmuster fur die Cotta und die Cappa habt? (hab ich das richtig geschrieben)
da ich im netz leider bis jetz nichts gefunden habe.

Gruss Bruder Linhart
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Schnittmuster
« Antwort #1 am: 21. März 2010, 21:47:18 »
Eine Cotta zu schneidern ist wirklich ganz einfach und der Schnitt ist super simpel.

Guck mal hier:
http://www.gewandungen.de/
Auf "Anleitungen" klicken, dann auf "Allgemein". Nun erscheint eine Zeichnung eines Mannes und einer Frau, wenn du beim Mann auf "Cotta" klickst, kriegst du die Anleitung.

Für die Cotta verwende ich immer genau diesen Schnitt, einfacher geht es wirklich nicht.

Eine Cappa ist noch einfacher. Im Prinzip ist eine Cappa nichts anderes, als ein langes Oval mit einem Schlupfloch für den Kopf in der Mitte. Meist ist das Vorderteil etwas kürzer als das Hinterteil. Kapuze wie bei der Gugel (gibt es auch auf der genannten Seite) drangebastelt, fertig.

Falls du Hilfe beim Nähen oder Zuschneiden brauchst, schreib mir.

PS: nicht alle Anleitungen auf der Seite passen für jede Zeit! Bei der Cotta ist es egal, die hat sich kaum geändert, bei den anderen Sachen sollte man teilweise vorsichtig sein. Lieber nochmal nachfragen.

Was für eine Darstellung/Zeit strebst du an?

Benedikt von Söllbach

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Schnittmuster
« Antwort #2 am: 22. März 2010, 08:20:56 »
Bei der Cotte bitte vorne die Schnürung weglassen. Die ist total unnötig und prinzipiell unhistorisch für unsere Zeiten.

Meine Capa ist relativ lang und geht bis zum Knie. Die Breite ist 1,55-1,60, also eine heutige Stoffbahn. Dadurch sind die Hände frei.
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« Antwort #3 am: 22. März 2010, 09:07:21 »
Die Schnürung hatte ich übersehen!
Danke Beni, du hast natürlich völlig Recht, die ist völlig überflüssig.

Linhart de Pildenaw

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Schnittmuster
« Antwort #4 am: 23. März 2010, 21:13:03 »
Danke für die Informationen!
Haben mir sehr geholfen werde das jetz an meine Schneiderin weiterleiten.

jetz hätt ich aber noch eine frage:

Wie ist das schnittmustter für den Mantel eines Ordensritters? und mit welchen Material wird er gefüttert? (wenn überhaubt) Außen natürlich Loden oder?

lg Bruder Linhart
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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #5 am: 24. März 2010, 07:34:33 »
Loden ist immer eine gute Wahl für Mäntel. Gefüttert waren nur die Mäntel für den Winter, die Sommermäntel waren ungefüttert.
Der Mantel war in jedem Fall kein Rechteck- sondern ein Kreisförmiger, vermutlich Halbkreis oder Dreiviertelkreis.
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Linhart de Pildenaw

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Schnittmuster
« Antwort #6 am: 25. März 2010, 19:36:33 »
So eine Dumme frage hab ich noch!

Das Kreuz:

Templer: Tatzenkreuz welche possition hat des genau auf den Mantel?

Deutschritter: Welche art ist hier das Kreuz und wo kommt das hin? wie bei den Templermantel oder anders?

Und welches Material sollte es sein?

Und bekommt der mantel eigentlich eine Kapuze?

Ok das war jetz doch mehr als eine frage. *jokely*

Gruß Bruder Linhart
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« Antwort #7 am: 25. März 2010, 20:51:58 »
Der Mantel hatte keine Kapuze angenäht.
Das Kreuz befand sich den Abbildungen zufolge etwa auf Brusthöhe vorne links, etwa an der Position des Herzens.
Bei meinem neuen Avatar ist der Mantel etwas nach links (von mir aus gesehen) verrutscht, deswegen ist es dort eher auf der Schulter. Es dort anzunähen ist aber der Beleglage nach nicht korrekt.
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« Antwort #8 am: 26. März 2010, 16:47:07 »
Templer: rotes tatzenkreuz, es gibt da eine vielzahl von varianten, hauptsache, die kreuzarme werden nach aussen breiter.

Deutschordensritter: überwiegend lateinische Kreuze, also mit verlängertem unteren Kreuzarm, können tatzenkreuze oder Balkenkreuze sein, in späterer Zeit auch Kruckenkreuze. Farbe immer schwarz

Dienende des Deutschen Ordens: Tau-kreuz also ein "T", entweder Tatzen- oder balkenform

Bestimmte amtsträger des Dt. Ordens hatten besondere Kreuzformen, der Grossmeiszter z.B. hatte auf ein schwarzes lateinisches Kruckenkreuz ein schmaleres goldenes lateinisches Balkenkreuz aufgelegt. Der Deutschmeister trug zum Teil einen goldenen schild mit einem schwarzen Adler auf das Kreuz aufgelegt. Diese Sonderkreuze haben sich im laufe der Zeit immer wieder geändert und würden genug Stoff für ein ganzes Buch bieten.

Die Kreuze wurden aufgestickt, aufgenäht und möglicherweise auch aufgemalt. Zum aufnähen wurde meist das selbe Material wie der mantel selbst verwendet.

die Position hat beni ja schon klar definiert, das gilt auch für den dt. Orden.

Noch ein Tip: man sollte einen Wollenen Mantel nicht mit Leinen füttern, denn Leinen zieht Feuchtigkeit und der Mantel wärmt dann nicht richtig.
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« Antwort #9 am: 09. November 2011, 20:29:12 »
Auch wenn das ein altes Thema ist, würde ich was dazu schreiben.

Auch das Templerkreuz kann ein Balkenkreuz sein, allerdings gleichseitig.

Der Deutsche Orden nutzte anscheinend erst im 14. Jahrhundert Balkenkreuze.

Die Dienenden hatten auch ganze Kreuze. Die mit den T-Kreuzen sind zum einen die Familiaren und zum anderen die "Halbbrüder", die Knechte waren.
Sarianten entsprechen den Templer-Sergeanten und da gibt es nur in Sekundärliteratur die Aussage, dass die ein T-Kreuz hatten.

Lancelot Graf von Rothenfels

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« Antwort #10 am: 10. November 2011, 06:48:18 »
Sarianten im DO hatte deffinitiv ebenfalls Vollkreuze - eben auf Grauer Montur und Mäntel ......

Tau - oder Halbkreuze hatten die Familiearen, Halbbrüder, Handwerker, Halbschwestern und die Knappen - diese jedoch auf weissem Grund.
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Heinrich von Hohenfels

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« Antwort #11 am: 10. November 2011, 08:01:27 »
War weiss nicht nur den Rittern vorbehalten, wie bei den Templern?

Hatten Halbbrüder, Handwerker und Halbschwestern das T-Kreuz wirklich auf weissem Grund?

Lancelot Graf von Rothenfels

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« Antwort #12 am: 10. November 2011, 10:42:51 »
Du hast schlecht gelesen Heinrich oder ich hab´s mißverständlich geschrieben .... *smoky*

Tau - oder Halbkreuze hatten die Familiaren,Halbbrüder,Handwerker, Halbschwestern und die Knappen ....
die Knappen jedoch trugen das Tau auf weissem Grund ( jedoch ohne weissen Mantel ) da sie meist als Ritteranwäter zu sehen und daher über vorher genannten Ständen in der Hirarchie standen, was das Tau auf weissem Grund zeigen sollte.
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« Antwort #13 am: 10. November 2011, 17:06:33 »
Ja ok, so macht es sinn.

Steht das mit den Knappen in den Statuten?

William

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« Antwort #14 am: 11. November 2011, 10:05:41 »
Zitat
Original von Lancelot von Burg Schleynitz
da sie meist als Ritteranwäter zu sehen und daher über vorher genannten Ständen in der Hirarchie standen,.

....deckt sich sehr schön mit meiner Auslegung der Knappengewandung bei den Templern.....  *brvo*

Schließlich heißt es dort beim Drapier ja auch, das die gebrauchten Gewänder zuerst an die Knappen, dann an die dienenden Brüder und zum Schluß an die Armen weiter gegeben werden sollen!

Hier wird auch klar der adelige Stand als "Ritteranwärter" hervorgehoben.

Um eine bereits passierte Verwechslungsgefahr mit Rittern zu vermeiden, jedoch dann ohne den Ordensmantel!
Das bedeutet im Umkehrschluß dann, das der Rest sehr wohl getragen werden darf - eben wie es beim Drapier steht - ansonsten wäre eine Verwechslung ja auch nur wegen des Mantels kaum möglich gewesen! *smoky*
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?