Autor Thema: Schleifen scharfer Schwerter  (Gelesen 20705 mal)

Lancelot Graf von Rothenfels

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Schleifen scharfer Schwerter
« am: 01. Dezember 2008, 17:01:39 »
Nach Berthold v. K. habe ich es nun auch getan - habe mir eine DO Klinge und einen Dolch von G2 in scharfer Ausführung zugelegt.

Nun die Frage wie man die - wohl nicht zu vermeidenden - Scharten, die man bei Schnittproben "der besonderen Art" in die Schneide bekommt, am besten wieder ausmerzt.

Und wie bekommt man das Schwert in der richtigen Gratung wieder scharf ?
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Berthold von Krukow

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #1 am: 01. Dezember 2008, 20:32:18 »
Salve Lancelot,
Swords & more bietet auch einen professionellen Schleifservice an. Aber davon mal abgesehen kann ich Dir per PN eine entsprechene Anleitung zukommen lassen. Wäre etwas langatmig für das Forum hier und ich muß mich auch erst noch an die Übersetzung machen, es sei denn, Du nimmst die Datei auch im Original in English.

Gruß Berthold
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Hermann von Redentin

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #2 am: 01. Dezember 2008, 21:22:01 »
DO Klinge? Dolch von G2? Tschuldigung, aber ich steh grad auf dem Schlauch! ?( *pfeifl*
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Martí

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #3 am: 01. Dezember 2008, 22:46:53 »
Hallo Berthold,
so steht es bei Swords & more:

>>In Zusammenarbeit mit einem professionellen Schmied können wir nun alle Arten von Messern schleifen lassen.<<

Witzig...
Ich dachte immer, dass das professionelle Schärfen der Klingen die Aufgabe der Schleifer und Pliester sei und nicht der Schmiede... ;-)

Hallo Lancelot,
je nach dem, wie groß die Scharten im Schwert sind -

Vielleicht geht es bereits mit einem sogenannten „Belgischen Brocken“, zum Schärfen am nassen Stein...

Du kannst auch einen Kurs bei Böker in Solingen belegen:

Workshop Messerschleifen, Böker, Solingen

Ich nehme an, bei Böker bekommt man (auch) ein ramponiertes Schwert einigermaßen wieder hin...
Wenn nicht, könntest du immer noch mit einem Wellenschliff ein schönes großes Brotmesser zu friedlichen Zwecken daraus machen...

 *smoky*



Oder gib einfach  bei You Tube:

You Tube

„Schwert schärfen“ ins Suchfenster der Eingangsseite ein....

Martí
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Martí

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #4 am: 02. Dezember 2008, 00:53:02 »
Kleiner Zusatz...

Manchmal sagen Bilder mehr als Worte...
Werbeblock; nein, nicht für mich, sondern für Solingen *smoky*


Wipperkotten, Solingen


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Lancelot Graf von Rothenfels

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #5 am: 02. Dezember 2008, 07:54:51 »
@ Berthold
Die Übersetzung wäre mir lieber - wär weniger Arbeit  *smoky*

@Marti
Danke für die Bilder ( bist mir übrigends immer noch eines schuldig  *smoky* ) - da bekommt man ja Lust, allein schon der Gegend wegen,hinzufahren.

Aber es soll keine professionelle Art des Schleifen sein sondern die "A"rt wie es eben 1250 gemacht wurde.
Wie bekamen die die damals die Klingen so schön glatt und die Scharten raus ?

@Herman
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Berthold von Krukow

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #6 am: 02. Dezember 2008, 08:03:36 »
Zitat
Original von Lancelot vom See
Wie bekamen die die damals die Klingen so schön glatt und die Scharten raus ?
@Lancelot
Antwort: mit einer Feile, einem Stein, Wasser und gaaaanz viel Geduld.

Ich mach Dir die Übersetzung fertig und stell sie Dir dann per PN oder in einer Mail zu.

Liebe Grüße

Berthold
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Lazarus v. Akkon

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #7 am: 02. Dezember 2008, 09:21:48 »
Moin Moin
Hatte der DO spezielle Schwerter ?
Gibts von Generation 2 ne Homepage ?
mfg
Lazarus
Du weist du bist ein richtiger Reenactor wenn.....
.... dir klar ist das Mittelaltermärkte nix mit deinem Hobby zu tun haben.

Siegfrud von Burgund

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #8 am: 02. Dezember 2008, 11:20:49 »
Mal die eine oder andere Frage und ich will hier nicht schon wieder die Waffenrechtsfrage zum xten mal aufrufen aber...

- habt ihr Euch das gut überlegt mit dem Schärfen?
- wollt ihr diese Klingen dann auch transportieren?
- ich glaube, das diese Klingen dann unter des Waffenverbot fallen, oder? Ich glaube, das genau hier der Unterschied liegt, zwischen geschliffenen Messern und geschliffenen langen Klingen. Kein Schauspieler, Theater- oder Bühnenfechter braucht für seine Darstellung eine scharfe Klinge. Aber genau das ist es, der Darstellerpassus, was uns erlaubt diese langen aber stumpfen Klingen zu tragen (bei Events usw.).

Nicht das ich Euch madig machen will. Nur es ist so, dass ich selbst auch überlegt habe mir z.B. mein Sax zu schleifen für Arbeitszwecke (z.B. im letzten Oktoberwochenende diesen Jahres lagerte ich mit meiner Bruderschaft auf der Burg Querfurt und mußte dort zwei (!) Wildschweine auseinandernehmen, zerlegen usw.). Und so hat man viele Momente beim MA-Lagern, wo eine scharfe lange Klinge gefragt ist. Hab den Gedanken aber immer wieder weggeschoben, weil ich nicht will das man mir die Waffen konfisziert.

Gruß
Siegfrud

Berthold von Krukow

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #9 am: 02. Dezember 2008, 12:12:31 »
Salve Bruder Sigfrud,
Deine Bedenken bestehen zu Recht. Aber, sowohl Bruder Lancelot als auch ich sind "Waffenträger" im Sinne von Sportschützen, Jäger, Waffensammler, etc.
Für meine Langwaffen habe ich spezielle abschließbare Waffentransportkoffer, in die auch ohne Probleme zwei Schwerter reingehen würden.
Was nun die Darstellung betrifft, so kommt es auch hier wieder auf den Zweck an. Für Schaukämpfe sind scharf geschliffene Schwerter natürlich untauglich. Es gibt jedoch diverse Darsteller, hauptsächlich aus der Asiatischen Kampfsportszene, die mit Schnittvorführungen ihr Publikum begeistern, messerscharfe Katanas in teilweise atemberaubenden Aktionen einsetzen. Natürlich sind dafür Ausnahmegenehmigungen notwendig und ich werde mich hüten, mein Schwert irgendwo offen zu tragen, wo es nicht ausdrücklich genehmigt ist.
Was intrne Treffen, wie etwa auf Tannenberg oder auch in Jerichow angeht, steht es im Ermessen desjenigen, der das Hausrecht ausübt, ob er das Tragen scharfer Waffen genehmigt oder verbietet.
Auf meinem Hof darf ich meine Waffen geholstert am Mann tragen, schuß- und zugriffsbereit. Ich darf dann nur keinen fußbreit außerhalb meines umfriedenen Geländes gehen.
Die Waffenrechtsproblematik wurde hier schon lang und breit und mit sehr viel Pseudo-Fach-Nicht-Wissen diskutiert. Letztendlich bleibt alles eine vernünftige Absprache mit den zuständigen Ordnungsbehörden und die sind bei uns hier oben recht kooperativ, wenn man ihnen plausibel machen kann, warum man eine Ausnahmegenehmigung braucht. Daß diese Genehmigungen dann nicht automatisch in anderen Provinzen gelten, sollte natürlich jedem klar sein.


Gruß Berthold
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Alesandro von Hainichen

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #10 am: 02. Dezember 2008, 12:49:32 »
Auch von mir mal ein paar Cent:

Für meine SpäMi Darstellung habe ich mir einen Nierendolch zugelegt und in auf einem Schleifstein beidseitig schärfen lassen.

Das tragen ist erlaubt im Rahmen der Traditionspflege die wir auf diversen VA´s ja betreiben.

Das schleifen auf dem Stein hat sehr gut funktioniert, er hat mir aus ner 2mm Schlagkante einen rasiermesserscharfen Dolch gemacht, für wenig Geld. Scharf deswegen weil ich ihn auch als großes Essmesser gebrauche.

Gruß
Alesandro von Hainichen


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Lancelot Graf von Rothenfels

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #11 am: 02. Dezember 2008, 14:11:38 »
Bruder Berthold hat mit seinen Ausführungen ja bereits den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen.

Eine "scharfe" Waffe zu führen hat nicht zuletzt auch etwas mit Verantwortungsbewußtsein zu tun. So sollte eine Klinge nie aus der Scheide gezogen werden wenn kein Bedarf besteht.
Mit Schaukampfschwertern herum zu fuchteln kann genauso ins "Auge" gehen wie mit einer scharfen Klinge.

Mein Schwert wird größtenteils für Schnitt Tests herhalten müssen - der Dolch jedoch auch in so manchem Lager seine Bestimmung finden.

Übrigends - in Österreich tragen meist nur die Schaukämpfer Waffen mit 2mm Schlagkante  *smoky*

@Lazarus
Spezielle Schwerter en gros sind mir nicht bekannt - jedoch hat dieses ein nettes schwarzes Kreuz im Knauf und erschien mir daher für eine DO Darstellung ideal.
HP von G2 kenne ich nicht - Swords and more hat jedoch so einiges von denen im Angebot.
Komthur des DO - Kommende Burg Schleynitz

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Berthold von Krukow

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #12 am: 02. Dezember 2008, 15:23:28 »
Ich habe auf mein Schwert - weil halt mit rotem Kreuz - einpaar Tage länger warten müssen. Daher weiß ich, wie der Werdegang so eines Schwertes ist. Zum Schluß lag es noch gut eine Woche bbeim Zoll, da die Schmiede in England ist.

Eine Homepage ist mir jetzt auch nicht bekannt. könnte ich aber bei Swords & more erfragen.

Gruß Berthold
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Gunter

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #13 am: 12. Mai 2009, 14:14:22 »
Hallo zusammen,

hat jemand von euch Erfahrung mit Drahtwicklung eines Schwertgriffes
und welcher Draht eignet sich am besten?

Gruß
Gunter

Benedikt von Söllbach

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Schleifen scharfer Schwerter
« Antwort #14 am: 12. Mai 2009, 16:08:26 »
Nur so als Ergänzung: Drahtwicklungen sind lt. Oakeshott nicht belegbar und stammen allesamt (an den ihm bekannten, und er kannte viele...) erhaltenen Originalen aus neuzeitlichen Restaurationen.

Ansonsten liegt ein Holzgriff mit Leder umwickelt wohl besser in der Hand, wegen der erhöhten Reibung.
Prinzipiell sollte es aber reichen, einen Metalldraht entsprechend oft um den Griff zu wickeln. Der Draht sollte dabei wohl relativ weich sein, Messing vielleicht? Oder ordniärer Eisendraht.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
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