Autor Thema: Blutverschmierte Gewandung  (Gelesen 21932 mal)

Nicolas von Holzhuuse

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #30 am: 01. Juli 2008, 11:18:23 »
Experimental-Archäologie?

Hermann von Redentin

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #31 am: 01. Juli 2008, 17:43:59 »
Wartet mal bis ein Foto von mir in der BILD auftaucht!  *ballern1*

Nein, kleiner Scherz!  *smoky*

Die Frage kam mir irgendwie mal in den Sinn, nachdem ich ner Mücke den Gar ausgemacht hatte! Das Blut ging natürlich mit der Chemiekeule gut raus! Aber das hatte man ja damals nicht!  *jokely*
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Berthold von Krukow

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #32 am: 01. Juli 2008, 21:12:17 »
Bei dieser Fragestellung fällt mir natürlich sofort der lang erwartete und dann viel gescholtene Film "Soldiers of God" (Die Kreuzritter 2) ein, wo der Templer mit total blutverkrusteter Gewandung in das Lager der einsamen Wüstenschönheit gebracht wird und sie seine Sachen wäscht und flickt und die dann wieder fast blütenweiß sind.
Vielleicht half damals ja auch das wirksamste aller Waschmittel - Zeit. Mit der Zeit gehen alle Flecken rausund Wolle hat ohnehin den Effekt Flecken nur bedingt anzunehmen. Das ist auch das Problem beim Färben von Wolle, daß die Farbe nur schwer angenommen wird.
Ich bin trotzdem der Meinung, daß die alte zerschundene Gewandung einfach gegen neue getauscht wurde und gut - wenn denn jemand da war, der sie tauschen konnte. Wenn nicht, dann war es auch nicht mehr so wichtig, wie man nun aussah, weil dann die Karten sowieso ganz dumm lagen.

Aber bitte postet weiter hier Eure Ergebnisse aus der Experimental-Archäologie.

Gruß Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Martí

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #33 am: 22. Juli 2008, 02:02:29 »
Zitat
Original von Heinrich von Grubenhagen
>>Narr
Ich schenk dir einen neuen Avatar:




Schade eigentlich...

2 Narren sollte jedes gute Forum ertragen können (mindestens) -

...>

Martí
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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #34 am: 24. Juli 2008, 01:32:21 »
Zitat
Original von Berthold von Krukow
Vielleicht half damals ja auch das wirksamste aller Waschmittel - Zeit. ...Aber bitte postet weiter hier Eure Ergebnisse aus der Experimental-Archäologie...Gruß Berthold

Eher nicht, nach 300 Jahren Zeit sind die Blutspuren noch vorhanden lieber Berthold...



Martí
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Berthold von Krukow

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #35 am: 24. Juli 2008, 09:09:47 »
Lübster Marti,
diese Blutspuren wurden aber sicher auch gut "gepflegt", denn sonderlich benutzt sehen die Handschuhe auch nicht aus. Klar, der rote Blutfarbstoff enthält Eisen, rein chemisch gesehen ist das also Rost.

Übrigens Flecken: Fettflecke werden wie neu, wenn man sie regelmäßig mit Butter bestreicht.  *jokely*

Gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #36 am: 24. Juli 2008, 09:25:14 »
Ich hab in Glasgow einen Polsterrock (aus dem 18.) gesehen, der hatte ein hbsches, etwa Daumennagelgroßes kreisrundes Loch in der nähe des Herzens. drunter hats dann ganz schön rausgesifft. Ist echt irgendwie beklemmend, soetwas zu sehen...
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Martí

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #37 am: 24. Juli 2008, 12:01:02 »
Zitat
Original von Berthold von Krukow
Lübster Marti,
diese Blutspuren wurden aber sicher auch gut "gepflegt", denn sonderlich benutzt sehen die Handschuhe auch nicht aus. Klar, der rote Blutfarbstoff enthält Eisen, rein chemisch gesehen ist das also Rost.

Übrigens Flecken: Fettflecke werden wie neu, wenn man sie regelmäßig mit Butter bestreicht.  *jokely*

Gruß Berthold

@Berthold:

ich denke, authentischer geht es nicht -
Das ist "A"  in Realität -
Wirklich "A" finde ich persönlich gar nicht soooo sehr erstrebenswert *jokely*

Hier die Beschreibung zu den Handschuhen:


@Benedikt:
Eigentlich wollte ich das folgende Bild gar nicht bringen -
Jedoch, vielleicht ist es sogar richtig einmal das beklemmende "A" zu zeigen...



Zu sehen sind die Objekte im Schloss Friedrichstein in Bad Wildungen.


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Lancelot Graf von Rothenfels

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #38 am: 24. Juli 2008, 12:23:49 »
....ich will ja niemandem zu nahe treten aber ist einem Reenactor oder eben nur MA-Fan denn nicht klar, daß das MA eine sehr grausame und blutige Epoche war ?
Oder warum wirkt ein Stich in einem Gambi mit Blut drann beklemmend ?

Einem WK 2 - Reenactor muss ja auch klar sein wie elend die "Helden" des Krieges in den Schützengräben, Panzern und Flugzeugen verreckt ( nicht gestorben ) sind.

Grausamkeiten und das Leben in Schmutz und Unrat waren an der Tagesordnung so wie es sich keiner heute mehr in seinen kühnsten Träumen vorstellen kann.

Reenactment so "A" wie möglich ist ja schön und gut aber um jeden Preis ?
Sicher nicht , denn kein Reeactor verrichtet in einem Lager seine Notdurft in ein Loch im Boden und wischt sich die Hände dann an einem Blatt ab.....oder ?

 Also bleibt doch alle mal auf dem  Boden der Tatsachen !

Keiner ist 1000 % A oder kann das in der heutigen Zeit leben. Wir alle sind nichts anderes als Abziehbilder realer Ritter ( egal welcher Konfession oder welches Jahrhunderts ) - eben weil wir 2008 leben und nicht 1200 !

Genießt doch unser schönes Hobby im Wissen im Heute zu leben und ein Weekend eine schöne Zeit haben zu können - sozusagen "Mittelalter light" ohne Blut ,Dreck, Seuchen und ohne ins Gebüsch ........... zu müssen !  *pope*
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Nicolas von Holzhuuse

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #39 am: 24. Juli 2008, 12:40:24 »
@Lancelot: AMEN! That´s it!
 
Ich habe vor kurzem mal wieder einen Roman mit einer kurzen Schilderung über die Zustände in Strassbourg (meiner Nachbarstadt) im Mittelalter gelesen.
Würde man einen von uns per Zeitreise dorthin schicken würde man wohl erst mal drei Tage lang permanent kot*en (Stichwort "mittelalterliche Trippen" unter den Schuhen), bei der ersten öffentlichen Hinrichtung ein PTSD ausbilden und spätestens am vierten Tag an einer längst ausgerotteten Krankheit krepieren.

Martí

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #40 am: 24. Juli 2008, 12:49:52 »
Damit keine Missverständnisse aufkommen...
Bei den Flecken in dem Unterbeinkleid handelt es sich um Blut.

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Benedikt von Söllbach

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #41 am: 24. Juli 2008, 12:54:00 »
@Lancelot: Klar ist das klar, zumindest wenn man sich damit ernsthaft auseinandersetzt.
Trotzdem finde ich, dass eine andere Stimmung aufkommt, wenn man so etwas unmittelbar (und nicht nur von Bildern) sehen kann. "Live" ist eben doch was anderes. Andere mag das komplett kalt lassen, ich habe da aber ein Gefühl von Ehrfurcht/Beklommenheit. Vielleicht ist das das falsche Wort, aber zumindest werde ich ruhig und denke drüber nach, was derjenige da erlebt hat.
Ach ja, es war ein Polsterrock, kein Gambi - und das Loch stammt von einer Musketenkugel (Schlacht von Culloden 1746)

@Nicolas: was ist ein PTSD?
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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #42 am: 24. Juli 2008, 13:00:03 »
PTSD Posttraumatische Belastungsstörung

Lancelot Graf von Rothenfels

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #43 am: 24. Juli 2008, 14:10:13 »
@Beni
Sorry - ich wollte dich nicht falsch zitieren  *smoky*  und das du dir Gedanken machst ist mir auch klar - gerade das schätze ich so an dir und deinen Posts ( ohne Bauchpinselei ) !
Wir verkörpern nunmal keine Schlümpfe sondern eine ziemlich brutale Kaste von Menschen die in einer ziemlich harten Realität gelebt haben ... und das sollte jedem Darsteller ( neben all dem Spass ) auch bewußt sein !
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Benedikt von Söllbach

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Blutverschmierte Gewandung
« Antwort #44 am: 24. Juli 2008, 16:06:14 »
Achso, dann ahbe ich dich wohl falsch interpretiert :D
Trotzdem kitzelt der Pinsel auf dem Bauch ;) (ist da Honig dran? sollte doch der Pinsel eher an meinen Bart gehen?)
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