Original von Lazarus v. AkkonWarum ?
Ich will keinem Feldscher,Winzer oder Schmied seine Schürze absprechen, aber billig und einfach zu bekommen war leder gewiss nicht.
mfg
Lazarus
Billig ist natürlich immer relativ - wie auch bei Wollstoff und jedem anderen Artikel kannte man sicherlich auch bei Leder gute - sprich teure Qualität - und sehr einfaches!
Sicherlich spielte und spielt auch die Art des Leders eine Rolle - so wird Hirschleder wesentlich teurer gewesen sein als Rindleder - denn die Hirschjagd war nur dem Adel vorbehalten (in England zeitweise sogar nur dem König!), während hingegen jedes Dorf Rinder hatte.
Schau dir nur einmal eine Lederschürze, für Schweißer, bei VW an - billigstes Leder und billigste Verarbeitung - aber ausreichend!
Das Leder im MA billig war
haben archeologische Schuhfunde belegt - so wurden auch von der einfachen Bevölkerung Lederschuhe mit kleinen Mängeln nicht repariert, sondern sie wurden einfach weggeworfen!
Dem gegenüber wurde Kleidung, nicht nur im Orden, nach "unten" weitergereicht und immer wieder geflickt.
Geschlachtet wurde in nahezu jedem Haushalt und Gerber standen sehr weit außerhalb, am Rand der Gesellschaft - sie hatten keine "Lobby" denn sie waren sehr arm! Aber es gab sie in jedem größeren Dorf.
Das betraf aber viele "einfache" Handwerke - die wohl auch vom Adel künstlich unten gehalten wurden - erst die weiterverarbeitenden Gewerbe waren angesehener und brachten mehr Gewinn - das ist auch heute noch so.
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Zu "unserer" Zeit hatten nur einige wenige Handwerke bereits "einen goldenen Boden" aber eben nicht die Masse und schon gar nicht die unangesehenen Gewerbe.
Eine ähnliche Struktur findest du auch heute noch - z.B. in Marokko - dort ist Leder und die Verarbeitung auch noch sehr billig und nicht so angesehen, wie z.B. die Metallverarbeitung.
Gruß
William