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Deutscher Orden

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Heinrich von Rabenfels:
Kleine verständnissfragen über den DO:
1.
Für die Darstellung eines Lehnsritters, benötige ich mein eigenes Wappenschild wo ich das Wappen des DO noch einarbeite und dazu noch einen grauen Wappenrock mit schwarzem Kreuz?

2.
Ist es egal wie ich das Wappen in meine Heraldik einbaue?

3.
An welche Pflichten bin ich als Lehnsritter denn gebunden?

Lancelot Graf von Rothenfels:
Kleine verständnissfragen über den DO:
Werde ich nach bestem Wissen und Gewissen zu beantworten versuchen

1.
Für die Darstellung eines Lehnsritters, benötige ich mein eigenes Wappenschild wo ich das Wappen des DO noch einarbeite
Nicht zwingend  - du kannst auch dein eigenes Wappen führen und in deiner Geschichte  den Vermerk des Lehensnehmers des DO angeben. Dann ist keine Aufnahme des Kreuzes in dein Wappen nötig. nwenn du es jedoch möchtest und du einen Ritter des DO darstellst, dann nur hinein damit ins wappen .... es darf sich dabei jedoch nur um ein einfaches deutsches Kreuz handeln - nix mit Lilie usw denn das war dem Hochmeister vorbehalten

und dazu noch einen grauen Wappenrock mit schwarzem Kreuz?
Nein .... die Lehensritter wurden erst mit der Christianisierung des Prussenlandes eingesetzt - sozusagen als zivile Verbündete die durch die Vergabe des Lehens zum Kriegsdienst verpflichtet waren.
Für Dich ist eine "zivile Darstellung"  am besten. Die Sachlage ist etwas schwierig da es darüber nahezu keine belegbaren Aufzeichnungen gibt ! Jedoch Von ihrer Kleidung und Panzerung waren die Lehensritter des DO oft nicht von denen des polnischen Heeres zu unterscheiden!2.

Ist es egal wie ich das Wappen in meine Heraldik einbaue?
Ich würde sagen es ist egal - wie gesagt nur kein Hochmeisterkreuz !

3.
An welche Pflichten bin ich als Lehnsritter denn gebunden?
Je nach Stand war der Lehensritter dem DO zur Waffentreue und zur Stellung von Waffen sowie Kämpfern verpflichtet. Die Menge der Streitmacht war von der Größe und dem Reichtum des Lehens abhängig .... wer Herr über ein Gut oder Dorf war, hatte in rittermäßiger, schwerer Rüstung als "Wapener" mit einem Streitross zum Kriegsdienst zu erscheinen. Grossgrundbesitzer,Gutsherren und igentümer von Dörfern waren nicht zwangsweise auch Träger der Ritterwürden !!! Auch waren sie nicht unbedingt von edler Herkunft....
Die Knappen und unfreien Landpächter und Gutsarbeiter trugen auf ihren Schilden und Wappenröcken nie ein Zugehörigkeitszeichen des >DO sondern immer die Farben ihres Gutsherren.
Im Prussenland gab es um die Zeit des Hochmeisters "Ulrich von Jungingen" gerade einmal 300 Ordensritter !  der Rest des Heeres bestand aus Preußischem Landadel, Söldnern aus Schlesien, Franken,Thüringen und dem Rheinland...sowie "Kriegsgästen" mit Gefolge aus Deutschland. Dann gab es noch Reiter der 4 preußischen Bistümer,Reiter der großen Städte Danzig,Elbing, Königsberg und Braunberg. Dazu kamen noch Aufgebote der kleineren Städte des Landes , sowie Reiter des Herzogs von Stettin, des Herzogs von Oels und Reiter der ungarischen Gesandtschaft....

Die Aufgebote und Gesandtschaften usw. trugen immer die Wappen iherer Städte und Herren ... jedoch waren in diesen Wappen und Fahnen fast immer Kreuze ( zb. Komturei Elbing / Mittig geteilt, oben weisser Untergrund mit rotem Kreuz und unterer Teil, roter Untergrund mit weissem Kreuz ) dabei.

Nochmals - um die Zeit von 1350-1410 ist die Uniformierung der DO-Lehensritter und Verbündeten so vielfältig, dass du ( wenn du im Jhdt. bleibst ) nahezu nichts falsch machen kannst!

Heinrich von Rabenfels:
Damit entstehen weitere Fragen für mich.

1.Verstehe ich das richtig, dass Lehnsritter sich nur auf das Pruzzenland bezieht und keiner von denen mit dem Orden ins heilige Land gezogen ist?

2. War es möglich, dass man sich dem Orden als vollwertiges Mitglied auch nur auf Zeit anschloss?

3. Wenn ja, als was galt man dann?

Lancelot Graf von Rothenfels:
1.Verstehe ich das richtig, dass Lehnsritter sich nur auf das Pruzzenland bezieht und keiner von denen mit dem Orden ins heilige Land gezogen ist?
genau - der stand der lehnsritter wurde erst mit der christianiserung des ostens aus der wiege gehoben. da man verbündete für die "Prussenfahrten" brauchte wurden die lehen an verdiente kämpfer, söldner und andere vergeben um sich der streitmacht derer zu bedienen wenn es darauf ankam und selbst kein zu großes, stehendes heer unterhalten zu müssen.

2. War es möglich, dass man sich dem Orden als vollwertiges Mitglied auch nur auf Zeit anschloss?
darüber weis man leider nicht genaues  - muss da auf meine secundärquellen zurückgreifen die besagen, dass Gastritter als Halbbrüder angesehen wurden - grauer wappenrock mit dem Halbkreuz / Tau. aber wie gesagt - das ist leider nicht belegbar  *sadangel*

3. Wenn ja, als was galt man dann?
Hirarchie:

Ritterbruder ( adlige Abstammung, hoher Stand) - weisser Wappenrock, Vollkreuz, weisser Mantel

Knappen und Ritteranwärter - weisser Wappenrock und Halbkreuz - kein Mantel in weiss ( jedoch braun oder andere Farbe )

Sariantbruder (niederer Adel ) - grauer Wappenrock und grauer Mantel , Vollkreuz

Halbbruder ( Gastritter auf Zeit ) - Grauer Mantel und Wappenrock - Halbkreuz / Tau - KÄMPFEND !!!

dienende Brüder - grauer Wappenrock - Halbkreuz/Tau - kein Mantel - HANDWERKER, HOSPITALDIENST usw USW.

Heinrich von Hohenfels:

--- Zitat ---Sariantbruder (niederer Adel )
--- Ende Zitat ---

Würde mal sagen, dass die gar nicht adlig waren.
Oder gibt es da Hinweise, dass doch?



--- Zitat ---Halbbruder ( Gastritter auf Zeit )
--- Ende Zitat ---

Kann es sein, dass Familiaren (also Gastritter) und Halbbrüder immer durcheinander geworfen werden?
Aus diesem einen Erlass aus dem späten 13. Jahrhundert geht doch ganz klar hervor, dass Halbbrüder Stallknechte waren.

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