Aus den Statuten von D.Friedrich Münter S163 Absatz 20.
Aus Rücksicht auf die große Hitze des Morgenlandes gestatten wir, daß jedem Bruder von Ostern bis Allerheiligen, nicht aus Schuldigkeit, sondern allein aus Gnaden, ein leinenes Hemd gegeben werde, solchen nehmlich, die es brauchen wollen. Zu anderen Zeiten sollen sie aber alle wollene Hemden tragen.
Dies ist die mir einzige bekannte Stelle ind en Regeln sowie Statuten, die die große Hitze im Morgenland berücksichtigt. Also eine Ausnahme auf ganz eng beschränktem Zeitraum und klarer Definition wo sie gilt. Diese klar definierte Aussage erlaubt es nicht zu vermuten, dass es noch andere Ausnahmen der Kleiderordnung gab, denn sonst wäre sie nicht so exakt und unmißverständlich geschrieben.
Die erlaubten Kopfbedeckungen laut Münther waren:
Eine Kappe (S.161 Absatz4)
keine Kaputze (S.163 Absatz13)
nur Hüte mit Kalotte (S.163 Absatz13)
In den Statuen fidnet sich auch ein Hinweis darauf, dass die Templer außerordentlich auf ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre Wirkung auf die Restwelt gelegt haben. Da heisst es:
Denn die, welche dem höchsten Schöpfer dienen, müssen durchaus von innen und von aussen rein seyn, nach dem Zeugnis Gottes selbst, welcher spricht: Estote mundi, quia ego mundis sum.
Direkt davor ist beschrieben wie der Haarschnitt und die Barttracht auszusehen hat. Was bedeutet, dass die Templer äußerlich das widerspiegeln sollten, was sie sind; nämlich Ritter Christi.
Sein Gesicht mit einem sarazenischen Gegenstand zu bedecken widerspricht dem massiv! Ein Ritter kann die Christenheit und die Reinheit nicht repräsentieren, wenn er sein Angesicht mit einem unchristlichen Gegenstand verdeckt.
Zusammen mit der Tatsache, dass die Regeln klar definieren welche Kopfbedeckungen erlaubt waren komme ich zu dem Schluß, dass der Turban den Rittern verboten war und sie diesen auch niemals aufgesetzt hätten. Für mich kommt der Turban in der Darstellung nicht mehr in Frage, denn die Regeln und Statuten sind hier eindeutig und lassen keinen Raum für Interpretationen. Falls jemand doch noch schlagende Gegenargumente, die nichts mit praktisch zu tun haben findet, wäre ich natürlich froh drum, denn das Ding ist halt praktisch. Aber solch ein gedanke darf nicht einer Darstellung zugrunde liegen.
Gruß,
Daniel