Autor Thema: Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert  (Gelesen 18890 mal)

Stephan de Schieritz

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« am: 19. November 2006, 10:26:53 »
Ich habe eine Frage, was trug der Ritter als Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert? Eine Bundhaube?

Mir fehlt nämlich noch die passende Kopfbedeckung für meine Darstellung.

Michel le Bouc

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #1 am: 19. November 2006, 11:39:51 »
werter Bruder Stephan,

die Bundhaube war sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern im gesamten Mittelalter "die" Kopfbedeckung. Sie war einfach herzustellen und verbrauchte wenig Stoff, also war sie preiswert und für nahezu jeden erschwinglich.
Die Bundhaube schützte vor Verschmutzung und vor allem diente sie zum Schutz vor Ungeziefer.
Weiterhin gehörte die Gugel zur typischen Kopfbedeckung. Beide Arten gibt es in unterschiedlichen Ausführungen.
Beispiele findest du in folgenden Büchern:
Kleidung und Waffen 1150 - 1320, Ulrich Lehnart, ISBN 3-9805642-2-3
Das Buch der Gewandung, Krämer/Störmer, ISBN3-925698-42-6
Kleidung des Mittelalters selbst anfertigen Teil 1, Zerkowski/Fuhrmann, ISBN 3-937353-04-6
Letzteres Buch ist sehr zu empfehlen da es viele gute und einfache Schnittmuster zeigt die eigentlich jeder nachvollziehen kann um sich eine einfache und zweckmäßige Gewandung anzufertigen. Vielleicht auch ein kleiner Hinweis für die Forumsmitglieder die gerne am Templertreffen 2007 teilnehmen möchten aber noch keine Gewandung haben *pfeifl*

In diesem Sinne

Michel le Bouc

Fabianus

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #2 am: 19. November 2006, 14:12:50 »
Salve,

bei der Gugel würde ich darauf achten keinen Zipfel bzw. keinen allzu langen anzunähen. Die wären später (14., 15. Jh.). Gugeln im 12. Jh. waren wenn überhaupt noch sehr eng bemessen.
Ansonsten gäbe es noch diverse Kappen, tw. mit Pelz etc., allerdings fallen die bei einer Ordensdarstellung wohl weg..

Gruß,
Fabianus
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Stephan de Schieritz

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #3 am: 19. November 2006, 15:54:04 »
Ich danke Euch für die Hilfe. Die Bücher lieber Michel le Bouc werde ich mir mal besorgen.

Daniel

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #4 am: 27. November 2006, 10:16:33 »
Hallo,

wir schlagen uns gerade auch mit dem Thema Kopfbedeckung herum. Haben auch schon die Regeln durchforstet und teils widersprüchliche Informationen gefunden.

zB. Sollen die Brüder einen Umhang mit und einen ohne Kaputze haben jedoch wird an anderer stelle das Tragen einer Kaputze ausdrücklich verboten. Das macht keinen Sinn!

In der Regel steht zur Kopfbedeckung, dass ein "Huth" getragen werden soll. Was ist das? Was war ein "Huth" in der Zeit?

Und noch ne kleine frage: Hat man immer eine Kopfbedeckung getragen?

Gruß,
Daniel
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Berthold von Krukow

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #5 am: 27. November 2006, 12:18:54 »
Kopfbedeckungen im Hochmittelalter
Auf dieser Seite gibt es einige Informationen dazu.
Ob nun generell eine Kopfbedeckung getragen werden mußte, läßt sich aus heutiger Sicht schwer sagen.
Einen Zwang zum Tragen einer Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit gab es wohl nur für Frauen (ala Kopftuchzwang in einigen Regionen der Erde heute noch)
Inwieweit die dargesetllten Kopfbedeckungen nun regelkonform und damit für Ordensbrüder zulässig sind, mag jeder für sich eintscheiden.

Gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #6 am: 27. November 2006, 12:36:39 »
Irgendwo in der Regel steht zu lesen, dass es verboten ist, eine "Baumwollene Kappe"  zu tragen...
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Michael

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #7 am: 27. November 2006, 12:48:48 »
öh..nein..ist nicht verboten, im Gegenteil:

140: Außerdem kann er einen Hut aus Baumwollenstoff oder Filz haben.

Wobei man beachten sollte, das die Regel in dieser Form erst später entstanden ist (1260?????) und somit in früheren Darstellungen Baumwolle evtl. garnicht erhältlich war

Fabianus

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #8 am: 27. November 2006, 16:20:29 »
Naja, im Orient war Baumwolle und Barchent (Leinenkette mit Baumwollschuss) schon vorher erhältlich.

Ja, in Nr. 140 wird den Brüdern ein "Hut" aus Baumwolle zugestanden, an anderer Stelle wird ihnen verboten eine Harnischkappe ohne Baumwollenen Hut -darunter- zu tragen. Hatte vermutlich praktische Hintergründe.
Ich schau nochmal in meinem Regelprojekt nach ;-)
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Hermann v. Scharffensteyn

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #9 am: 11. Mai 2007, 14:58:54 »
Zu der Frage ob man immer eine Kopfbedeckung tragen muss.. die Templer waren ja vordergründig Mönche mit dem dazugehörigen Kloster-Alltag. Schon mal ein Mönch mit Hut gesehen? Was die Ritter allerdings als Mönche ebenfalls hatten, war die Tonsur! Mal sehen wer so mutig ist  {lalalalala}
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Heinrich von Hohenfels

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #10 am: 11. Mai 2007, 16:28:04 »
Ein Beispiel für einen Hut sieht man doch gut bei den beiden Schach spielenden Templern.

Zur Tonsur: Nein, sie hatten keine Tonsur. Nur die Priester. Das sieht man auch gut auf Darstellungen von Deutschordensrittern. Die Ritter haben Haare auf dem Kopf und die Priester erkännt man an der Tonsur.

Gruß Heinrich

Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #11 am: 11. Mai 2007, 17:02:48 »
Zitat
Das sieht man auch gut auf Darstellungen von Deutschordensrittern.
Und auch an den ganzen Abbildungen von Templern. Dort hat keiner eine Tonsur...
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Berthold von Krukow

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #12 am: 11. Mai 2007, 17:59:47 »
Ich hatte zwar auch irgendwo mal gelesen, daß die Haare nicht zu üppig sprießen durften, was die allseits bekannte Abbildung des letzten Großmeisters fragwürdig macht.
Doch andererseits war den Tempelrittern sogar das tragen eines Bartes gestattet, was keinem Mönch sonst gestattet war, wenn ich mich recht entsinne.
Die Templer waren auch Laienbrüder und auch wenn sie wie Mönche lebten, waren sie nicht alle Geistliche im Sinne von Mönchen, die ihr Leben ganz und gar hinter Klostermauern verbrachten. Ich denke, da gab es Unterschiede und wenn ich mich recht entsinne, was das auch einer der Anklagepunkte bei den Templerprozessen. Aber da müßte ich nochmal genau nachsehen.
Abgesehen davon "wächst" meine Tonsur von ganz alleine  *smoky*.

Gruß Berthold
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Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #13 am: 11. Mai 2007, 21:45:07 »
Zitat
Ich hatte zwar auch irgendwo mal gelesen, daß die Haare nicht zu üppig sprießen durften
Und zwar in der Ordensregel selber ;)

Sind die Abbildungen vom letzten Tempelmeister nicht alle neuzeitlich?
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Hermann v. Scharffensteyn

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #14 am: 14. Mai 2007, 11:59:06 »
Es gibt doch Darstellungen die die Verhaftung der Templer und die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen zeigen. Vom Stil der Zeichnung her würd ich auf das 15./16.Jahrh. tippen. Dort sind die Templer mit Tonsur abgebildet. Waren es nur die Geistliche, die man am 13.10.1307 verhaftete?
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