Autor Thema: Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert  (Gelesen 16888 mal)

hjmaier

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #15 am: 11. Juni 2007, 23:25:37 »
Zitat
Original von Hermann v. Scharffensteyn
Es gibt doch Darstellungen die die Verhaftung der Templer und die Verbrennung auf dem Scheiterhaufen zeigen. Vom Stil der Zeichnung her würd ich auf das 15./16.Jahrh. tippen. Dort sind die Templer mit Tonsur abgebildet. Waren es nur die Geistliche, die man am 13.10.1307 verhaftete?

Ich glaube eher, dass die Künstler aus dem 15./16. Jahrhundert genauso vorgegangen sind wie wir hier: "Templer? Dat waren doch Mönche! Ich mach denen mal 'ne Tonsur auf's Bild.".

Nein, wirklich ernsthaft. Ich halte sowas für künstleriche Freiheit, bzw. Fantasie des Künstlers, der eigentlich nicht so genau wusste was er da zeichnet.

Viele Grüße
hj

Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #16 am: 11. Juni 2007, 23:36:12 »
Zwecks Kopfbedeckung bei den Templern ist mir etwas neues eingefallen.
Ich habe über dieses Thema lange überlegt und gebrütet, aber jetzt habe ich eine Schlussfolgerung die logisch erscheint:
(Ich kopiere mal aus meinem halbfertigen Büchlein)

Interessanterweise wird in Artikel 324 scheinbar zusammenhangslos ein Verbot für Kapuzen ausgesprochen:
Zitat
„No brother should wear a hood on his head. [...]“
(S. ORE 324, Körner schreibt hier von „Käppchen“, was nicht ganz so zutreffend ist)

In Artikel 281 wird bestimmt, dass die Brüder zur Matutin mit aufgestzem Käppchen kommen sollen:
Zitat
„And each brother should come to matins in breeches and shirt, without any belt except the small one, and with his hood up.“
Da aber laut diesem Artikel entweder keine Tunika (die eine angesetzte Kapuze hat) getragen werden soll, bleibt offen, was dieser Hood genau ist. Auf der Webseite „Some Clothing of the Middle Ages“ ist der „Hood“ des Bocksten-Bog Mannes beschrieben. Bei diesem „Hood“ handelt es sich um eine Gugel. Bei dem in Artikel 324 erwähnten „Hood“ handelt es sich also sehr wahrscheinlich um eine Gugel; Bei dem „Hood“ in Artikel 281 um den Filzhut aus Artikel 140.


Was sagt ihr dazu?

Ich komme schließlich zu der Meinung, dass im Orden ein Verbot für Gugeln herrschte, aber ein Filzhut [1] und die allgemein übliche Bundhaube getragen werden konnte, was durch die Abbildungen im "Libro de los Juegos" und im „Capbreu d' Argles“ belegt ist.

[1] (S. ORE 140; Körner schreibt hier, dass der Bruder entweder einen Filzhut oder einen Baumwollenen Hut haben soll, Upton-Ward dagegen, dass er beides haben soll. Bei Upton-Ward stellt sich später (Art. 324) die „Baumwollene Haube“ als Polsterhaube heraus.)
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Alesandro von Hainichen

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #17 am: 11. Juni 2007, 23:42:03 »
Für die Gugel spricht das Bild von der Verhaftung, die reitenden Templer tragen alle Gugel, einer hat sie auf dem Kopf der andere trägt sie abgesetzt auf dem Rücken. *pope*

Gibt aber noch andere Bilder, die mit den Templern auf dem Turm, mW.

http://www.templariusze.org/obrazy/bevignate3.gif

Gruß
Alesandro von Hainichen


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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #18 am: 11. Juni 2007, 23:57:18 »
in folgenden Buch (Knight Templar 1120-1312 (Warrior))

werden Templer gezeigt,die sich im Feldlager ohne Bundhaube bewegen...anscheinend war diese nicht überall "Vorschrift"..desweiteren werden in gleichen Buch auch Brüder mit einem "Barettförmigen" Hut gezeigt..ev ist das dieser "Huth"
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!

Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #19 am: 12. Juni 2007, 09:09:48 »
Die Hauben sind doch direkt an der Kutte befestigt. Von dem Strich darf man sich nicht narren lassen, bei dem rechten Bruder findet sich ein solcher nicht. Wenn man die Kutten genauer ansieht, sieht man durch die Striche den Faltenwurf der Kutte gezeichnet; die vermeintlichen Reitschlitze (dunkle, senkrechte Striche) sind ebenfalls keine Schlitze sondern Falten.

Welches Bild von der Verhaftung meinst du?
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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #20 am: 12. Juni 2007, 10:38:09 »
Das mit den zwei in dunkle Gewänder gekleideten Templern, die abgeführt werden und der Dritte der gerade im Turm verschwindet. Habs leider nur im Osprey Warrior "The Knights of Christ". Seite 6
Alesandro von Hainichen


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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #21 am: 12. Juni 2007, 11:06:21 »
Die mit der Tonsur? Das Titelbild von Martin Bauers Buch?
Ich kenne das Bild in Farbe, und die Kutten sind schwarz/dunkelbraun, mit weißem Kreuz. Von Templern kann also keine Rede sein.


(Angebot von Amazon.de)
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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #22 am: 12. Juni 2007, 11:08:08 »
Keine Templer??? Und was trugen dann Dienende? *pope*
Alesandro von Hainichen


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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #23 am: 12. Juni 2007, 11:09:48 »
Schwarz mit rotem Kreuz auf der linken (wobei das Bild gespiegelt sein könnte) Brust.

Solange uns nicht bekannt ist, wann das Bild gezeichnet wurde, und in welchem Kontext es steht, würde ich es nicht als Quelle für das Aussehen von Templern betrachten; und selbst wenn, ist der Fehler mit der Kreuzfarbe mehr als merkwürdig, was den Bildautor unglaubwürdig macht.
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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #24 am: 25. Juni 2007, 14:26:23 »
Zurück zum eigentlichen Thema Kopfbedeckungen im 12. Jhd:

Sarah Thursfield schreibt in ihrem "Medieval Tailors Assistant", dass es im 12. Jhd für Männer nicht unüblich war, ohne Kopfbedeckung herumzulaufen.
Ich habe das kurz in Abbildungen Quergeprüft.
Sowohl im "Hortus Deliciarum", als auch im "Liber ad Honorem Augusti" sind die wenigsten Männer mit Kopfbedeckungen zu sehen - der Schluß, dass im 12.Jhd Kopfbedeckungen bei Männern nicht stark verbreitet waren, liegt also nahe.
Ansehen will ich aber noch das Rolandslied sowie einige Psalter.

[UPDATE]
Auch im Rolandslied, im Psalter G.25 (England, ca.1225), G.43 (England, ca. 1180, gibt aber kaum Bilder, aber interessante Mützen teilweise!, zb. Folio 111v), G.73 (Dtl. 1253), M.43, (Huntingfield psalter. Oxford, England, between 1212 and 122; aber in fol. 9r, sieht man einen eigentümlichen Hut!!!), M.81 (c. 1185)

[NOCHMAL UPDATE]
M.81 (ca. 1185), M.153 (Paris, ca. 1228-1234), M.163 (1229), M.280 (Augsburg, ca. 1235-1250), M.281 (Dtl. vor 1228), M.283 (1228-1247), M.299 (schon das Deckblatt ist sehr interessant: ein „neumodischer“ Hut und eine Feldflasche!1220-1230), M.313 (1220-1230), M.429 (Spanien, 1220), M.645 (Dtl. 1175-1199), M.673 (England, ca. 1130), M.737 (Florenz, 116-1170), M.739 (Bamberg, 1204-1219, viele Kegelhüte und Spangenhelme), M.791 (England, 1220, viele einfache Mützen und Helme)

FAZIT:
Üblicherweise keine Kopfbedeckung im 12-Jhd (aber auch noch einige Zeit danach, Kopfbedeckungen beginnen sich erst erst gegen 1220-1230 zu häufen).
Belegbare Formen: von Mützen ohne Zipfel bis zu Mützen mit großen Zipfeln (aber immer mehr oder weniger stehend!), dann Hüte ohne (dreieckig, kegelförmig; ähnlich den typischen Hüten der Chinesen im Reisfeld) Spitze bis zu Hüten mit großen Spitzen (geschätzte 20cm!!!), dann Hüte mit zylindrischen Säulen mit Kugelabschluss oben. Ich denke, dass die meisten extravaganten Hüte, da sie selten vorkommen, einer bestimmten Stellung oder Berufsgruppe zuzuordnen sind.
Auch einen ganz normalen "neumodischen" Hut habe ich gefunden, genauso wie runde Hüte (Krempe) mit Kugel (für den Kopf).
Alles in allem würde ich für Templer entweder einen mäßig spitzen Filzhut in Kegelform benutzen, was vor alem für den deutschen Raum zu empfehlen ist, oder aber eine einfache Mütze in Kopfform mit optionalem kleinen Zipfel.
Übrigends fand ich nur ganz wenig Gugeln (vll 5 in allen Manuskripten)

Nebenbei sind die Spangennasalhelme, die ich für 1190 gefunden habe, recht interessant, war ich doch bisher der Meinung, dass sie da schon ausnahmslos ohne Gespänge waren.

Die meisten erwähnten Psalter finden sich übrigens auf: http://utu.morganlibrary.org/medren/ListOfMssWithImages.cfm
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Berthold von Krukow

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #25 am: 25. Juni 2007, 15:40:55 »
Hallo Benedikt,
Deine Auffassung würde sich mit der allgemein im Mittelalter verbreiteten Denkweise decken.
Nach gängiger, von der Kirche verbreiteter Auffassung, waren die Frauen ans ich der Hort des Bösen. Der Teufel, so glaubte man verstecke sich gern im üppigen Haar der Frauen, warum Ordensschwestern auch kurzgeschoren waren. Sie wollte so schon zeigen, daß der Versucher bei ihnen keine Chance bekommt.
Nach heutiger Auffassung DÜRFEN Frauen in der Gastronomie oder in der Kirche ihre Kopfbedeckung aufbehalten. In Wahrheit lautete die Maxime, sie MÜSSEN sie aufbehalten, damit der Teufen nicht darunter hervorhuschen kann, um sich über den Nebenmann herzumachen.
Männern gestattete man die Hüte abzusetzen, wenn sie denn welche trugen. Die selbe Geste wird heute als MÜSSEN hingestellt.

Es ist also nicht so abwegig, daß es keinen "Hutzwang" für Männer gab und diese auch des öfteren barhäuptig anzutreffen waren. Entsprechend der Erfordernisse oder der Mode trugen sie die eine oder andere Kopfbedeckung, wobei modische Aspekte bei Templern eher zweitrangig seindürften.

(Quelle: Barbara G. Walker: DIe weise Alte)

Gruß Berthold
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Benedikt von Söllbach

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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #26 am: 26. Juni 2007, 18:54:37 »
Zwei Posts über diesem habe ich meine Recherche zusammengefasst, gibt noch ein Update!

Dann ist das hier leider ein bisschen untergegangen... ich würde mich freuen, wenn wir hierüber noch ein bisschen weiterdiskutieren würden! :)
Zitat
Zwecks Kopfbedeckung bei den Templern ist mir etwas neues eingefallen.
Ich habe über dieses Thema lange überlegt und gebrütet, aber jetzt habe ich eine Schlussfolgerung die logisch erscheint:
(Ich kopiere mal aus meinem halbfertigen Büchlein)

Interessanterweise wird in Artikel 324 scheinbar zusammenhangslos ein Verbot für Kapuzen ausgesprochen:
Zitat:
„No brother should wear a hood on his head. [...]“

(S. ORE 324, Körner schreibt hier von „Käppchen“, was nicht ganz so zutreffend ist)

In Artikel 281 wird bestimmt, dass die Brüder zur Matutin mit aufgestzem Käppchen kommen sollen:
Zitat:
„And each brother should come to matins in breeches and shirt, without any belt except the small one, and with his hood up.“

Da aber laut diesem Artikel entweder keine Tunika (die eine angesetzte Kapuze hat) getragen werden soll, bleibt offen, was dieser Hood genau ist. Auf der Webseite „Some Clothing of the Middle Ages“ ist der „Hood“ des Bocksten-Bog Mannes beschrieben. Bei diesem „Hood“ handelt es sich um eine Gugel. Auch im Buch "Medieval Tailors assistant" wird die Gugel als "Hood" ausgewiesen. Bei dem in Artikel 324 erwähnten „Hood“ handelt es sich also recht wahrscheinlich um eine Gugel; Bei dem „Hood“ in Artikel 281 um den Filzhut aus Artikel 140.


Was sagt ihr dazu?

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[1] (S. ORE 140; Körner schreibt hier, dass der Bruder entweder einen Filzhut oder einen Baumwollenen Hut haben soll, Upton-Ward dagegen, dass er beides haben soll. Bei Upton-Ward stellt sich später (Art. 324) die „Baumwollene Haube“ als Polsterhaube heraus.)
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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #27 am: 26. Juni 2007, 20:42:39 »
Wie du schon selber erwähnt hast, wird hood hier verschieden Übersetzt. einmahl als Gugl und einmal als Filzhut. Ich persönlich vermute das mit hood einfach die modischen Hüte der Bevölkerung gemeint sind und nicht speziell die Gugl. aussnahme währe evtl. die italiänische trageweise als Hut.
Ich persönlich möchte meine Gugl (Ohne Zipfel) nicht missen, wer einmal bei Temperaturen nahe Null die Zivilkleidung ohne Gugl anhatte wird wissen warum *smoky*

desweiteren halte ich die Gugel für das absolute Mehrzweckbekleidungsstück: sie schützt den Kopf bei Nässe und Kälte, hält den Hals warm und schließt die wärmebrücke zwischen kotte und Mantel nahezu perfekt.

Fazit: Drei Daumen hoch für die Gugl *pope*

gruß
Alesandro von Hainichen


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« Antwort #28 am: 26. Juni 2007, 20:48:14 »
Dagegenhalten muss ich mit meiner kutte, die eine angesetzte Kaputze hat. Ist auch echt angenehm, netter Nebeneffekt ist, dass die abgesetzte Haube vor Sonnenbrand im Nacken schützt :)

Dass damit die neumodischen Hüte gemeint sein könnten ist eine interessante Theorie. Aber warum ist der Passus dann dermaßen allgemein gehalten? und völlig aus dem Kontext?
Vll lässt sich aus dem Kontext drumherum erschließen, was gemeint ist - vielleicht ist Körners "Kappe" ja ausnahmsweise doch richtiger oder genauer übersetzt und ein Hinweis.


Ein spekulatives Argument für ein gugelverbot ist, dass die Gugeln um die Zeit gerade in Mode kommen.

Um 1190 sind gugeln noch äusserst selten in Bildern anzutreffen.
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Kopfbedeckung im 12. Jahrhundert
« Antwort #29 am: 26. Juni 2007, 22:07:36 »
Wer mal die Romane von Sir Walter Scott gelesen hat, der wird des öfteren auf den Begriff "hood" stoßen, nicht nur weil sie der Namensgeber für einen Volkshelden war - Robin Hood. Gemeint ist damit die Kapuze also die Gugel.
Nun ist "Ivanhoe" ein Roman, der im Hochmittelalter spielt und Sir Walter Scott lebte im 18. - 19. Jh., ist also keine Primärliteratur.
Aber ich denke das Wort hood steht für Gugel.

Gruß Berthold
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