Autor Thema: Templer in Schottland  (Gelesen 25624 mal)

Heinrich von Hohenfels

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Templer in Schottland
« Antwort #15 am: 06. Januar 2007, 12:05:36 »
Und noch einer der Lincoln / Beigent / Leigh gelesen hat.

Von Osprey Publishing gibt es das Buch "Battle Of Bannockburn".

Hier wird nach historichen Schriften der Schlachtverlauf beschrieben.

Die Engländer waren stark versträut, d.h. die Ritter griffen die Engländer an ohne auf die Fußtruppen zu warten.
Die Schotten hatte nicht viele Ritter, so kämpften diese am Anfang in den Reihen der Speerkämpfer mit. Die Schotten waren in Blöcke unterteilt, die hauptsächlich aus Kämpfern mit langen Speeren bestanden. 500 Mann leichte Reiterer wurden in der Hinterhand behalten, diese griffen dann die Bogenschützen an.

Wenn da Ex-Templer bei den Schotten waren, war es nur eine handvoll und keine ganze Armee und diese haben dann bestimmt auch keinen Beauseant mitgeführt.

Die englsichen Ritter haben sich eigentlich selbst geschlagen. Wäre Edward II. ein Taktiker wie sein Vater gewesen, hätte es bestimmt anders ausgesehen.

Die Freimaurer-Legende stammt aus dem 17. Jahrhundert, dass es eine Legende ist, wurde auch mittlerweile öfters von den Freimauren bestätigt.

In der Schlacht von Falkirk 1298 kämpften übrigens Templer auf der Seite der Engländer gegen Schottland, denn der Meister der Templer fiel in dieser Schlacht.

Bruder_Henrie

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Templer in Schottland
« Antwort #16 am: 07. Januar 2007, 01:12:30 »
Ich weiß nicht, ob der Orden noch nach 1314 existierte... aber es gibt zumindest ein juristisches Detail, daß das ermöglicht hätte!
Die Bulle des Papstes wurde nicht überall anerkannt. Somit galt der Orden in diesen Ländern (dazu zählen Deutschland und England/ Schottland) nicht offiziell als aufgelöst. Die Güter gingen zwar offiziell trotzdem an den Johanniterorden, da man sich dem öffentlichen Druck bäugte, es war jedoch nicht verboten, den Templern anzugehören und sie wurden nicht weiter verfolgt.
Demnach ist es schon möglich, dass der Orden noch weiter existiert hat. Nur dürfte er ohne eine feste Organisierung und Infrastruktur bald danach zerfallen sein...
Pax Vobiscum

Frater Henrie


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Neithan

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Templer in Schottland
« Antwort #17 am: 07. Januar 2007, 10:16:04 »
Es gibt keine juristische Möglichkeit, dass der Orden weiterexistiert hat. Denn ob es Länder gab die die Pabstbulle nicht anerkannten, ist nicht relevant. Denn sie ist eine kirchenrechtliche und betrifft nur Leute die dem Kirchenrecht unterworfen sind dazu gehören sämtliche Ordensangehörige egal ob der weltliche herrscher dies anerkennt oder nicht.
Die Auflösungsbulle des Pabstes war für den gesamten Orden genauso bindend wie die Privilegien die der Pabst dem Orden bei seiner Gründung gewährt hatte. Durch diese wurde der Orden exemt gestellt und nur dem kirchlichen Recht unterworfen, daher ist es völlig unerheblich ob die weltlichen Herrscher in Deutschland, England oder Schottland diese nicht anerkannten.
gruß Neithan

Heinrich von Hohenfels

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Templer in Schottland
« Antwort #18 am: 07. Januar 2007, 10:52:29 »
Warum sollte die Bulle in Deutschland nicht wirksam geworden sein ?

Bei Schottland hatte mal jemand (L/B/L ?) den Gedanken, da Robert the Bruce exkommuniziert war, hätte die Bulle keine Wirksamkeit gehabt, jedoch hat diese Tatsache nichts damit zu tun, dass die Bulle an die Kirchenoberen von Schottland ging und somit wirksam wurde.

Die Besitztümer in Schottland und die dortigen Templer können sowieso nicht viele gewesen sein, da Schottland nie einen Templermeister hatte. Die Ländereien unterstanden immer dem Templermeister von England.

Die einzigen Orte, an denen die Templergüter nicht an die Johanniter gingen waren Portugal und manche Gebiete in Spanien. In Portugal ging alles an den Christusorden und in manchen Teilen von Spanien an den Orden von Montesa.

Gruß Heinrich

Bruder Arno

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Templer in Schottland
« Antwort #19 am: 07. Januar 2007, 11:16:29 »
Pax vobiscum...

Ist der Christusorden in Portugal nicht durch die Auflösung des Templerordens entstanden, bzw. wurde er umbenannt...???

Michel le Bouc

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Templer in Schottland
« Antwort #20 am: 07. Januar 2007, 12:33:59 »
pax vobiscum,

werter Bruder Arno, mit deiner "Vermutung" liegst du ganz richtig. Der Christusorden oder richtig ist der Christusritterorden (Orden de Cavalaria de Nosso Senhor Jesu Cristo) wurde anlässlich der Auflösung des Templerordens von König Diniz in Portugal gegründet. Alle Komthureien und das bewegliche Gut in Portugal wurde dem neuen Orden übertragen. Papst Johannes XXII bestätigte am 14. März 1318 den Orden in der Bulle "Ad ea ex quibus" und legte fest das der Orden nach den Regeln des heiligen Benedikt und der Satzung der Zisterzienser zu leben hat. 1550 wurde der Orden durch Papst Julius III direkt der Krone Portugals unterstellt.
Quelle: Internationanles Templerlexikon, Weltbildverlag, ISBN 3-902509-39-2

Meine persönliche Meinung zu diesem Orden: der Christusritterorden ist der einzig legitime Nachfolgeorden der Templer. Und verkörpert eigentlich das was sich einige der heutigen Neotempler gerne auf die Fahne schreiben, nämlich das sie "echte" Nachfolgeorden sind. Da die heutigen Neotempler aber in der Regel gar kein Orden sind sondern Vereine und Interessengemeinschaften (tja, eigentlich genau so wie wir Reenactor-Templer), ist wie gesagt aus meiner Sicht der Christusritterorden der eigentliche und wirkliche Nachfolgeorden der Templer.

In diesem Sinne

Michel le Bouc

Anja von Heidesee

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Templer in Schottland
« Antwort #21 am: 07. Januar 2007, 15:14:26 »
Ich persönlich halte den Orden der Freien Templer aus Bayern
als die wahren Nachfolger des alten Templerordens!

Bruder Arno

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Templer in Schottland
« Antwort #22 am: 07. Januar 2007, 16:27:01 »
Pax vobiscum, Bruder Michel.

Vielen Dank für Deine Antwort mit dem Hinweis des Buches (Internationales Templerlexikon)...

Ich war eben noch bei Weltbild und habe es mir sofort bestellt !

Gruß
Bruder Arno

Balthasar

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Templer in Schottland
« Antwort #23 am: 07. Januar 2007, 16:36:21 »
Zitat
Original von Matthias Rehm
Gute Fragen Berthold, die in allen Diskussion über dieses Thema, die ich gelesen habe, bisher nie gestellt worden sind.

In diesem Kampf traten Christen gegen Christen an. Durften die Templer sich überhaupt daran beteiligen?

Gruß
Matthias


Da Robert de Bruce wie die Templer exkomuniziert waren,
haben nicht Christen gegen Christen gekämpft.

Gruß Balthasar
So lange Fiktionsapperaturen latente Illusionen nicht manifestieren können, ist eine Realisation des Illusionären latent fiktiv...

Neithan

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Templer in Schottland
« Antwort #24 am: 08. Januar 2007, 10:58:48 »
@Balthasar: Wie kommst du darauf dass alle Templer exkommuniziert waren???
Auch waren nicht alle Gefolgsleute von Robert de Bruce exkommuniziert nur weil er selbst es war. Hast du dich eigentlich schon mal mit den Regeln der Exkommunikation beschäftigt???
Des Weiteren kämpften Templer auch schon bei anderen Gelegenheiten gegen Christen, beispielsweise während des Albigenserkreuzzuges in Südfrankreich.
gruß Neithan

Anja von Heidesee

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Templer in Schottland
« Antwort #25 am: 08. Januar 2007, 11:15:09 »
@Neithan

Gegen welche Christen kämften die Templer in Südfrankreich??
Waren die Katharer Christen? Ich habe mal gelesen das die Templer
sich aus diesem Kreuzzug rausgehalten haben.
Ich kann mich aber auch irren.

Gruß Anja
 *jump1*

Berthold von Krukow

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Templer in Schottland
« Antwort #26 am: 08. Januar 2007, 11:25:39 »
Sorry, aber meines Wissen nach haben sich die Templer aus dem "Kreuzzug" gegen die Kartharer herausgehalten - mit der Begründung sie würden nicht gegen Christen kämpfen.

Zur Praxis der "Exkommunizierung" weiß ich nicht sehr viel, meine aber mal gelesen zuhaben, daß im Falle der Exkommunizierung eines Landesherren auch sämtliche Untertanen betroffen waren, weil es keine Begräbnisse, Hochzeiten oder Taufen  etc. mit dem Segen der Kirche mehr geben durfte. (In meinen Augen ein gutes Druckmittel um den Landesherren reumütig in den Schoß von Mutter Kirche zurückzuführen.) Da bin ich mir allerdings nicht 100pro sicher.
Quellenangaben zu meiner Aussage bleibe ich im Moment schuldig, reich sie aber bei Gelegenheit nach. Ich weiß nur, daß es nicht bei B/L/B stand.
Die Templer in Schottland werden sicher nicht exkomuniziert worden sein - wozu auch - es gab sie ja offiziell gar nicht mehr. Eine Praxis, die sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut - es wird etwas unliebsames auf dem Papier gestrichen und ist dann der Meinung es sei damit erledigt nicht mehr existent, ausgelöscht.

Gruß Berthold
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Bruder_Henrie

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Templer in Schottland
« Antwort #27 am: 08. Januar 2007, 19:14:46 »
Die Templerregel verbot ausdrücklich den Kontakt mit Exkommunizierten und deren Aufnahme in den Orden. Praktisch sollen die Templer jedoch gerade diesen Personenkreis angesprochen haben, um ihre Truppenstärke aufzustocken. Nun stellt sich die Frage, wie ernst die Templer ihre eigene Regel wirklich nahmen... und inwiefern sie sich in solche Konflikte eingemischt haben.

Gruß

Bruder Henrie
Pax Vobiscum

Frater Henrie


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Benedikt von Söllbach

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Templer in Schottland
« Antwort #28 am: 08. Januar 2007, 19:45:09 »
Nur in der Lateinischen, in der Französischen Fassung ist dieser Passus ins Gegenteil verkehrt (sie sollen gerade exkommunizierte Ritter aufsuchen und rekrutieren)
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
Rule of the day:

Neithan

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Templer in Schottland
« Antwort #29 am: 08. Januar 2007, 19:55:56 »
Die Templer haben sich nicht aus dem Kreuzzug gegen die Katharer herausgehalten.
@Anja die Katharer waren Christen auch wenn sie von der Kirche als Häretiker verfolgt wurden. Denn sie waren noch nicht vor einem Inquisitionsgericht verurteilt worden. Des Weiteren hatten die Katharer in Südfrankreich einen starken rückhalt sowohl in der Bevölkerung als auch beim niederen Adel. Daher kämpften die Templer zwangsläufig gegen Christen.
@Berthold du verwechselst Exkommunikation mit Interdikt. Eine Exkommunikation richtet sich nur gegen eine Person, in diesem Fall Robert de Bruce, ein Interdikt gegen eine Stadt oder Kirchenprovinz. Daher hat nur ein Interdikt die Folgen dass es keine Hochzeiten und Beerdigungen mehr gibt und auch keine Messen gelesen werden.
gruß Neithan