Meine Gedanken geistern gerade etwas um die Cotta.
Bisher dachte ich das Cotta = Kutte = Tunika, aber ich glaube jetzt, dass das so nicht stimmen kann.
In der Ordensregel (138) wird separat nach dem Hemd ein "vorne und hinten mit Zacken verzierter Leibrock" genannt.
Ich glaube, dass es sich dabei um eine Cotta handelt.
Interessanterweise erwähnen die Ospreyautoren diese nirgends.
Weiter hinten in der Ordensregel wird gesagt, dass die Brüder Ausser zur Matutin (da nur in Hemd, Bruche, Mantel, Schuhe), voll bekleidet aber dem Wetter angemessen erscheinen sollen.
Dieses "dem wetter angepasst" deute ich als Hinweis auf den optionalen Charakter der cotta - schließlich würde bei warmen Wetter Tunika (="Kutte") und Leibhemd ausreichen.
Die weltlichen cottas sind in der regel wohl um 1190 maximal knielang, da die Obergwänder des "Liber ad honorem Augusti" ebenfalls knielnag sind und kien untergewand drunter hervorguckt; dort findet man nur bei hohen adligen oder geisltichen lange Obergewänder. Da drunter passt freileich dann auch eine lange Cotta, aber die Frage, ob die Cotta auch länger wurde, wenn das Obergewand länger wurde, bleibt offen.
Mein Fazit ist also nun, dass eine wollene, schlichte, knielange Cotta unter Tunika/Aketon getragen werden konnte, wen es das Wetter erforderte.
Offenbar war es übrigends nicht unüblich, unter der Rüstung eine cotta zu tragen, das sagt zumindest Ulrich Lehnart in "Kleidung und Waffen der früh- und hochgotik".
Was sagt ihr dazu?