Nochmal zur Minne (Gerne kann ein Mod hier nen neuen Thread einrichten und verschieben, ich poste hierher, da der neue Thread sonst untergehen würde)
Unter Minnesang ist in erster Linie ein Hobby untereinander konkurrierender Ritter zu verstehen. Ein bei Hofe gut vorgetragenes Lied stellt ein Kompetenzbeweis in dem Hobby dar und wurde von anderen Rittern gelobt und gleichzeitig beneidet.
Die Begriffe "Hohe Minne" und "Niedere Minne" sind eigentlich populärwissenschaftliche Kunstbegriffe, die zu ungenau sind. Man sollte eher unterscheiden:
Früher Minnesang (1150-1170)
Die Lieder der frühen Minnesänger waren geprägt von einer natürlichen, nicht gekünstelt wirkende Auffassung von Liebe. Ein Formales Kennzeichen ist die an die epische Dichtung angenäherte Langzeile. Ein Vertreter des frühen Minnesangs ist Der von Kürenberg
Frühhöfischer Minnesang (1170-1190)
Hier wurde vor allem der Einfluss der Troubadoure in Form und Inhalt spürbar.
Die Form war gekennzeichnet von Vierheber, Zehn- und Elfsilber, der Inhalt stellte die sittliche Erhöhung des Mannes durch den Minnesang.
Der frühhöfische Minnesang war geprägt durch die Begriffe triuwe (Treue) und mâze (maßvoll; Bescheidenheit) Ein Vertreter des frühhöfischen Minnesangs ist Heinrich von Veldeke.
Hochhöfischer Minnesang (1190-1230)
In dieser Epoche folgte der ritterliche Liebhaber einem festgelegten Ritual:
Der Minnesänger stellt sich in den Dienst der für ihn unerreichbaren Edeldame. Der Sänger geht davon aus, dass seine Liebe nicht erfüllt wird, da er weis, dass „seine“ Dame bereits verheiratet oder versprochen ist und sie im Stand über ihm steht. Die frouwe (Dame) wird verherrlicht. Ihre innere und äußere Schönheit wird gepriesen, und die Ablehnung führen zu Trauer und Klage. Der Minnesänger wird durch den Minnedienst sozial (im Ansehen) und sittlich (durch Verzicht) erhöht. Durch den Minnedienst kommt ein freudiges Lebensgefühl, genannt Vroide an den Hof. Der Lohn des Minnesängers durch die Dame ist ein „Danke“.
Späthöfischer Minnesang (1210-1320)
In diesem Zeitraum kam man von der hohen höfischen Minne zur niederen Minne. In der niederen Minne ist die Liebe zwischen Mann und Frau gleichberechtigt und man beschränkte sich nicht auf den fürstlichen Hof. Man ging von lyrischen Formen hin zu epischen Form- und Themenmuster. Einer der Minnesänger dieser Epoche ist Neidhart von Reuenthal.
Die Definitionen liegen unter meinem eigenen Copyright
Das ganze entstammt einem Aufsatz von mir, bepunktet mit 15.
Nochmal zu den hist. Romanen:
Zeigen können die Romane nur die Vorstellungskraft des Autors, mehr nicht. Sie sind keine, absolut keine Alltagsbeschreibungen, auch wenn einige gute hist. Romane durchweg mit Primärquellen belegt sind. Als guter hist. Roman kann man schon Werke zählen, die zu 10% hist. belegt sind.