Autor Thema: Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter  (Gelesen 75568 mal)

Rannulf

  • Gast
Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« am: 17. Dezember 2003, 19:30:03 »
Ich erlaube mir hier mal ein neues Thema aufzumachen, da mir aufgefallen ist, das wir dieses Thema von der technischen Seite überhaupt noch nicht haben.
Ich denke hier kann man zu Armbrüsten(Mirko war der Auslöser), Ballista, Trebuchet, Mangonel, Rammböcken, Belagerungstürmen, Schanzmaterial usw. Fragen stellen und auch antworten, oder was meint ihr???
Mirkos Anliegen war eine Suche, hat sich aber sehr schnell in Detailfragen verwandelt....!
Daher hoffe ich , das hier was abgeht.....schließlich werden wir in Eu 2005 einen Haufen von dem Zeug einsetzen, grins.....!
                                Gruß Rannulf

Rannulf

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #1 am: 17. Dezember 2003, 19:49:55 »
@Mirko:
Ich hab mir beim Holzgroßhandel einen Eichendielen geholt, und hab in den vom Dorfschreiner sägen und hobeln lassen. Das hat insgesamt knapp 11 Schäfte gegeben und das von einer Länge das es sogar für die Wallarmbrust gereicht hat (100cm!). Mit dem Rest hab ich die Lafette der Ballista gebaut.
Du kannst dich ja mal umhören, ob noch jemand Interesse hat sich selbst eine zu bauen und auch noch Holz braucht.Dann könnt ihr euch ja zusammentun.
@Schwertbruder karl.
Die Bögen die in unsere Zeit passen sind alle unpraktikabel im normalen Einsatz bei uns im Belagerunggeschehen.
Ich bin dazu übergegangen, den Stahlbogen oder Carbonbogen in 6mm Spleitexseil komplett einzuwickeln und dann mit Leim zu bestreichen. Das ganze wird dann in Leder eingenäht. Dadurch bekommt der Bogen die Dicke welche er hätte wenns ein Composit-Holz/Hornbogen wäre. Ist ersten, wenn man einen Tag im Regen vor einer Burg rumbelagert nicht so anfällig, (man kann auch mal mit Rüstung drauffallen ohne das sie kaputt ist), zweitens billiger, und drittens einfacher zu machen bzw zu kaufen(Carbonbogen für die Barnett, ca.68 lbs kostet um die 65 Euro!!)
                       Gruß Rannulf

Johanna von Callmunz

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #2 am: 17. Dezember 2003, 20:02:36 »
Klasse Rannulf !

Endlich ein Thema was auch mich brennend interessiert ;-))

Gruß

Johanna
Früher Vogel fängt den Wurm.

Laurin de Géromin

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #3 am: 17. Dezember 2003, 20:27:19 »
Ich überlege mir, mir eine kleine 20kg Armbrust zu machen zum übern Rücken hängen so etwa 50cm Lang... nur ich weiß nicht wie...

Benny

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #4 am: 18. Dezember 2003, 22:46:13 »
Nabänd!
Bei einer "Eichendielengroßbestellung" für Schäfte würde ich mich anschließen da mich eine Armbrust ebenfals reizt.
Das ist mir einfach billiger als das Bogenschießen mit Pompfen im Kampf da sie nicht so leicht brechen, länger halten, billiger im bauen sind,etc,etc..
@Rannulf
 Was hast du für das zusägen beim Schreiner etwa bezahlt?
ciao Benny

--> Ist wirklich eine Gute Idee mit den Thema!

Gebuin

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #5 am: 19. Dezember 2003, 07:04:45 »
Denke das beim Schreiner zahlen hängt ab ob man ihn kennt oder nicht.
Und wie der Schreiner drauf ist.

Also denke mal kann man ned verallgemeinern.

Mirko v. Lippolthausen

  • Gast
Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #6 am: 19. Dezember 2003, 08:52:22 »
@Rannulf,
das klingt ja sehr interssant.Eichendielen wären wirklich gut. Schaun wir mal, wie die Resonanz bei den anderen ist.
@Laurin:
Zu Deinem Problem "Ich weiß nicht wie":
Bruder Rannulf hat mir ein sehr gutes Buch empfohlen.

The Book of the Crossbow

Da steht alle haarklein erklärt drin. Ein bisschen technisches Verständnis ist aber schon erforderlich, schließlich fliegt einem sonst ein bis zu 150 lbs Bogen um die Ohren.

Schau einfach mal bei Biete/Suche... Eichenholz für Armbrust. Da habe ich die ISBN Nummer hingeschrieben.

Gruß

Mirko v. Lippolthausen

Rannulf

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #7 am: 19. Dezember 2003, 10:30:50 »
@Laurin u. Mirko:
Ich denke das größte Problem für eine Armbrust in der Größenordnung wie sie Laurin sich vorstellt,(klein , leicht und mit relativ wenig Spannkraft) ist es, einen so leichten Bogen zu bekommen. Ich wollte zwar mal wieder eine Serie von kleinen 4mm starken Federstahlbögen machen, da ich aber an meiner neuen Ballista am werkeln bin, werde ich wohl nicht dazu kommen. Eine Möglichkeit wäre es vielleicht einen Bogen von einer Barnett- Pistolenarmbrust mit Seil und Leder zu verkleiden, die haben nicht so den Wumms drauf.
Zweite Möglichkeit wäre einen billigen Kinderbogen (Ihr wißt, diese schönen orangenen, grins!!)umzubauen und zu verkleiden.
Die einfachste Ausführung einer Armbrust, wenn man keine großen technischen Möglichkeiten hat, ist die mit der Einkerbung im Schaft, wo die Sehne eingehängt wird, und dann mit einem Stift von unten, über einen Hebel herausgeschoben wird. Ist übrigens auch für unser Jahrhundert eigentlich das passendere.
                                      Gruß Rannulf

Malachias v. Ronove

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #8 am: 19. Dezember 2003, 12:30:33 »
Leute
Ich kenn mich da ja nicht so aus und las mich gerne belehren,
Aber war die Armbrust nicht :
a) vom Papst verboten?
b) keine *ritterliche Waffe* ?
und
c) wesentlich später ?
mfg
Malachias von Ronove

Laurin de Géromin

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #9 am: 19. Dezember 2003, 14:43:27 »
Malachias

meines wissens nach war die Armbruste verboten, aber nur gegen Christen, da wir Templer gegen heiden kämpfen *gg*, meistens zumindest, ist das für uns nicht von Belang.
Außerdem ist die Armbrust genau unsere Zeit, denn sie wurde meinen Informationen nach (Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren) um 1250 herum erfunden worden.
Und da die Armbrüste von Novizen/dienenden Brüdern/ Sergeanten bedient werden, ist die "ritterloch Waffe" für uns auch nicht von Bedeutung.

Laurin de Géromin

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #10 am: 19. Dezember 2003, 14:45:34 »
@ Rannulf

Ich würde mich gerne Benny anschließen und mich auch an einer Eichenholzbestellung beteiligen. Ich bräuchte, wie gesagt, einen 50cm Schaft, ich will das Ding ja "nur" als effektive Seitenwaffe.
Und wenn du noch eine "Nussmechanik" übrig hättest, wäre ich dir sehr dankbar, wenn du sie mir überließest.

Heinrich von Hohenfels

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #11 am: 19. Dezember 2003, 17:13:28 »
Prima Thema.

Also wir wollten uns auch bis Brandenburg Armrüste zulegen.

@Rannulf:
Der Carbonbogen, war der von Frankonia, oder von wo ?

Zum Thema Templer und Armbrust:
Die Armbrust steht in der Ordensregel als Standartwaffe des Ordens. Würde jetzt auch den Artikel dazu schreiben, wenn meine Ordensregel nicht bei Bruder Pascal wäre.

Gruß Heiko

Siegfried von Eppstein

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #12 am: 19. Dezember 2003, 17:17:32 »
Selbst Ritter trugen Armbrüste irgendwo in der Ordensregel habe ich da was gelesen und auch schon mal gepostet wo!

Im Deutschen Orden sind sie auch für den Ritter in der Regel erwähnt!

Außerdem gab es Armbrüste schon mitte des 10 Jahrhunderts

Verboten waren sie wie Laurin bereits erwähnte gegen Christen!



Gruß Siegfried
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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #13 am: 19. Dezember 2003, 20:38:06 »
Hmmm so langsam Artet das ja in nem richtigen bau Fieber aus, wenn ich ned zu blöd wäre, würd ich mir auch eine bauen.

Rannulf

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Fern- und Belagerungswaffen im Mittelalter
« Antwort #14 am: 21. Dezember 2003, 15:19:38 »
@Malachias:
Die Amerikaner verbieten den anderen Staaten auch ABC-Waffen zu haben und haben selbst genug davon....ich will damit sagen, das der Papstbann im Endeffekt nur eine Juristerei war. Niemand der eine effektive Waffe im Arsenal hat, wird auf sie verzichten, nur weil ein anderer ein moralisches Problem damit hat.
Sie durften, wie schon Laurin richtig erwähnt wurde, gegen Nichtchristen eingesetzt werden, und wenn er Christ war, wurde im einfach bewiesen das er keiner war. Hat ja bei anderen Gelegenheiten sogar gegen die Templer gewirkt. Abgesehen davon, das auch in der Antike bei den Römern und Griechen Armbrüste bekannt waren, wurden in der Schlacht von Hasting 1066 Armbrüste eingesetzt.
Artur hat ein paar nette polnische Bücher zu dem Thema Deutscher Orden und Armbrüste. Der DO z.B. hatte eigene Armbrusterkompanien und es gab sogar eine Lateinische Berzeichnung für den Oberkomandierenden Offizier der den Befehl über alle Armbrustschützen gebot.
Bloß weil die Templer stolz auf ihren Umgang mit Schwert und Lanze waren, waren sie nicht so bescheuert auf die Armbrustschützen zu verzichten.
Heiko:
Ja, Frankonia!!!!
@Laurin:
Wie gesagt, momentan ist die Ballista in mache, was heißt das an Kleinzeug kaum was geht, wenn ihr mit der Nuß Probleme habt, baut halt die Version mit der Nut.
Man schießt halt nicht ganz so schnell damit.
                              Gruß Rannulf