Autor Thema: Reit- und Lasttiere  (Gelesen 25820 mal)

Pascal de Rennard

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Reit- und Lasttiere
« Antwort #15 am: 26. Februar 2004, 21:19:04 »
Pax allerseits.

Nun, ich habe mir die Templerregeln im bezug auf Pferde und Lasttiere nochmal angeschaut. In Anbetracht der späten Uhrzeit können mene Schlüße durchaus fehlerhaft sein, jedoch:

- wird immer eigens von Pferden und an anderen Stellen von Lasttieren/Packpferden gesprochen --> Schluß: Die Anzahl der jeweiligen Pferde sind ausschließlich Reitpferde.

- wird von der Karawane gesprochen. Handelt es sich dabei um den Tross, so sind die eigenen Pferde davon ausgeschlossen. ---> Schluß: eigene Pferde als ausschließlich Reittiere.

- Kapitel 106: ...In der Provinz kann der Komtur der Provinz da wo der Marschall des Konvents ist, die Pferde des Konvents nicht zum Lastentragen heranziehen, ohne mit diesem zu sprechen.
 --->Also bedarf es eigens einer Absprache bevor die Pferde als Lasttiere verwendet werden dürfen - Ausnahmen sozusagen.

-114.
Der Komtur kann den Brüdern ein oder zwei Maultiere von seiner Koppel oder eins seiner Lasttiere geben;

Hier wird sogar zwischen Maultieren und Lasttieren unterschieden.

-115: ...Der Komtur kann Lasttiere, Kamele und andre Tiere, welche er zur Ausübung seines Amtes braucht, kaufen.
---> Lasttiere können zugekauft werden, fallen also nicht unter die erlaubte Anzahl von Pferden ---> Pferde ungleich Lasttiere!


Da ich auch gelesen habe, dass bei einer langen Reise, ermüdete Pferde ausgetauscht wurden (bei späterer wiederabholung der eigenen und Rückgabe der getauschten)  unterstützt dies auch meine Annahme, dass die Anzahl der eigenen Pferde, Maultiere.. sich nur auf  Reittiere bezieht, damit genügend Reittiere für einen solchen Fall vorhanden sind um selbst noch genug frische zu haben, wenn ein paar müde im Stall stehen.

Ich schließe auch nicht aus, dass es sich bei der unterschiedlichen Anzahl an Pferden die ein jeder besitzen durfte um eine Art "Statussymbol" innerhalb des Ordens handelte. Eine ordenslegitime Unterscheidung der Ränge, da auch Pferde als Reichtum galten und eigener Reichtum ja nicht gewünscht wurde.

Wie gesagt, es ist spät und ich lasse mich nur zu gerne korrigieren :-)

Grüße

Pascal

Turkoman

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Reit- und Lasttiere
« Antwort #16 am: 26. Februar 2004, 23:32:12 »
@Laurin:
Komisch, ich habe genau das Gegenteil gelesen...
Nämlich, daß es sich beim Zelter um ein leichteres Reitpferd handelte (leichter im Vergleich zum Schlachtroß)
Bei den heutigen Pferderassen fallen mir eigendlich auch ausnahmslos leiche bis mittelschwere Tölter ein.

Vielleicht sollte man hier die Unterschiede mit Autos vergleichen (reißt mir jetzt bitte nicht gleich den Kopf ab!):
Zelter=gemütliche Limusine, um lange Stecken bequem zurückzulegen.
Maulesel=Geländewagen, um schwierige Geländepassagen zügig und vorallem sicher zu überstehen.
Arabischer Hengst=Rennwagen, um größere Entfernungen in hohem Tempo zurückzulegen.
Schlachtroß=Fällt mir kein passendes Auto ein.

Diese Spezialisierungen beziehen sich nicht! auf irgendwelche Quellenbeweise, sondern auf eigene
Überlegungen.
Z.B. Tölt ist bequem und für lange Strecken geeignet,
ABER sehr hohe Geschwindigkeiten werden in dieser
Gangart im allgemeinen nicht erreicht.
Esel, daher auch die Mischlinge Maulesel, haben sehr kleine, steinharte Hufe, was sie sehr zäh und trittsicher macht, Steine und Geröll macht ihnen weniger aus als Pferden.
Araber sind die Marathonläufer unter den Pferden!
Mal als Vorstellung für nicht Reiter:
Bei den Weltreiterspielen 2002 in Jerez, extreme Hitze,
brauchte das Mittelfeld für 160km 11-12 Stunden!
Das kann nicht jedes Pferd leisten.
Schlachtrösser müssen größeres Gewicht über kurze Distanz tragen können und dabei noch relativ schnell und wendig sein, brauchen also ganz andere Muskulatur als ein "Langstreckler".

Aus solchen Überlegungen könnte man ableiten warum auf die unterschiedlichen Reittiere überhaupt eingegangen wird. Ist aber wie gesagt sehr spekulativ!