Da bin ich auch mal wieder.
Wir brauchen auf jeden Fall ZWEI Polster, wenn man einen Sattel wie den Originalfund oben zugrunde legt:
Ein Polster/Decke UNTER dem Sattel zum Schutz des Pferderückens.
Hier war schon mehrfach vom Anpassen der Sättel ans Pferd die Rede. Ich denke, das diese Sattelform mit den seitlichen Trachten durch das Unterlegen einer Decke wie dem gezeigten Woilach sehr viel mehr unterschiedlich gebauten Pferden passte, als das bei modernen Sätteln der Fall ist, die ja größenteils maßgemacht sind. Maßsättel halte ich für unsere Zeitspanne für sehr unwahrscheinlich, da die Pferde sicherlich öfters gewechselt haben, als es heute der Fall ist. Sprich, man wird häufiger das Pferd als den Sattel gewechselt haben.
Parallelen dazu bieten Sättel aus dem 2. Weltkrieg, die nach einem ähnlichen Prinzip gearbeitet sind.
Dann brauchen wir logischerweise auch ein Polster für den Reiterhintern, dass dann ÜBER dem Sattelkonstrukt liegt. Auf blanken Brettern kann selbst ein hartgesottener Templer nicht lange hocken. Dies könnte dann besagtes Sattelkissen sein.
Was das Reiten mit Bruche angeht:
Ich halte es zwar für möglich, aber problematisch.
Das Hinterteil dürfte sich in der Bruche noch ganz wohl gefühlt haben, sitzen im Sattel sollte problemlos möglich sein, auch auf längeren Strecken.
Allerdings dürfte es Reibungspunkte an der Oberschenkelinnenseite geben, wo die Beinlinge enden. Zwar war der Reitstiel ein anderer als heute, aber wer einmal länger geritten ist weiß, wie schnell die kleinste Falte in der Hose zur Quälerei werden kann.
Bei Lehnert wird eine spezielle "Reit(unter)hose" beschrieben, aus Leder gefertigt. Ich halte das für einen interessanten Ansatz, wobei ich mich allerdings fragen muss, wo ich da mit den Beinlingen geblieben bin??