@Beni
Auch dazu habe ich was gefunden :
Der Sattel wird in drei Typen unterteilt:
Reitsattel (riding saddle), Kriegssattel (military saddle) und Tragsattel (pack saddle).
Ursprünglich verwendete man für friedliche und kriegerische Zwecke ein und denselben Typ Sattel.
Er bestand aus einer Art Kissen, das auf den Rücken des Pferdes aufgelegt wurde und mittels eines Bauchgurtes (Sattelgurt) befestigt wurde.
Es waren vermutlich die Kelten, die einen bedeutsamen Schritt in der Entwicklung des Sattels machten. Es entstand der Hörnersattel, der an der vier Ecken der Sitzfläche jeweils einen gepolsterten Höcker (oder Horn) aufwies.
Diese Hörner stützten Gesäß und Oberschenkel des Reiters und gaben ihm einen sicheren Halt. Der Hörnersattel hatte noch keine Steigbügel.
Später verband man jeweils die beiden vorderen und die beiden hinteren Hörner zu Stegen; hinzu kamen die Steigbügel.
Reitsättel, die für das Reiten in steileren Gegenden und/oder für die Arbeit im Sattel (berittene Hirten) gedacht waren, erhielten wie Kriegssättel Brust- und Schweifriemen.
Die Entwicklung der berittenen Kriegsführung und des gepanzerten Reiters nötigen einige Anpassungen des Sattels – der Kriegssattel entstand als eigneständiger Typus. Vorder- und Hintersteg wurden ausgeprägter, um dem Reiter einen noch sicheren Sitz zu gewährleisten. Die Steigbügelriemen wurden so weit verlängert, dass der Reiter mit durchgestreckten Beinen im Sattel saß.
Das hatte vermutlich zwei Vorteile: zum einen kamen die langen Steigbügelriemen der eingeschränkten Beweglichkeit der gepanzerten Beine entgegen, da man so das Knie nicht so stark zu beugen brauchte – zum anderen war die Bewegungsfreiheit in der Hüfte größer als bei einem Reiter, der im Sattel hockt.
Hiebe nach allen Seiten waren leichter auszuführen (man kann das überprüfen, indem man die Reichweite des Armes bei Sitzen auf einem Stuhl mit der beim Stehen vergleicht).
Schließlich wurde der Vordersteg so ausgeweitet, dass er den Unterleib der Reiters (der nicht durch die Rüstung vollständig geschützt war) zu schützen. Der Hintersteg umfasste die Hüfte des Reiters, sodass dieser auch beim Aufprall während eines Lanzenangriffes nicht aus dem Sattel gestoßen wurde.
Der Sattel erhielt zudem einen Brustriemen, d.h. einen breiten Gurt, der vom Sattel aus vor der Brust des Pferdes entlang lief, wodurch verhindert wurde, dass der Sattel samt Reiter nach hinten vom Pferd rutschte. Gelegentlich kam noch ein Schweifreimen hinzu, der das Abrutschen nach vorn verhindert.
Kriegssättel sind meist auch für die Verwendung in Verbindung mit einem Rosspanzer ausgelegt.
Der typisch mittelalterliche Kriegssattel kommt mit dem Lehnstuhl-Hinterzwiesel gegen Ende des 12. Jh. auf, der den Reitern auch bei der Handhabung der Lanze im Stillstand guten Halt bot. Mitte des 14. Jh. versah man den Sattel mit Stahlplatten vor dem vorderen und hinteren Zwiesel.Auch die Pferde wurden mit einem Harnisch versehen, der zum Teil am Sattel befestigt war.
Tragsattel sind in der Regel stark gepolstert und haben Gestelle, an denen zu beiden Seiten Gepäck festgezurrt werden kann. Seltener sind solche Packsättel, an denen verschließbare Behälter fest angebracht sind. Diese schützen die mitgeführten Dinger zwar besser, sind aber unflexibler als die einfachen Modelle.
Tragsättel verfügen meist über Brust- und Schweifreimen.