Werter Bruder André,
das Frauenbild war im Früh- und Hochmittelalter nicht so schlimm, wie wir es uns heute vorstellen.
Die Hexenverfolgung begann erst Jahrhunderte nach dem "die Templer durch den Scheiterhaufen gegangen" waren. Der Großteil der heute bekannten Hexenprozesse war im 16. Jh.
Im Hochmittelalter also in jener Zeit, in der die Templer ihre Blüte erlebten, waren Wein, Weib und Gesang durchaus nichts verwerfliches.
Ich hatte schon mal erläutert, welche Gründe es gegeben haben mag, daß Templer den Anblick von Frauen und vor allem deren Gesellschaft meiden sollten - Make love not war war nicht gewünscht.
zur Reinheit Marias wäre noch anzumerken, daß Jesus das älteste von mehreren Geschwistern war. Mindestens einer seiner Brüder gehörte sogar zu seiner Anhängerschaft. Die sind jedoch nicht in Parthogenese (Jungfernzeugung - ein bekanntes biologisches Phänomen) entstanden. Also muß Maria "gesündigt" haben, aller Wahrscheinlichkeit mit dem Kerl, mit dem sie verheiratet war, was nun wieder bedeuteten würde, daß es gar keine Sünde war, denn in der Gensis heißt es: Gehet hin und mehret euch!
Über die Hintergründe der Marienverehrung bei den Templern kann man also nur spekulieren. Ein Buch, das sich mit dieser Frage ausgiebig befaßt, stammt von Monika Hauf "Die Templer und die Göttin". Ein Buch, daß hier mehr geächtet ist als Dan Brown´s "Da Vinci Code, weil sich Frau Hauf gestattet ein paar sehr "ketzerische" Theorien aufzustellen.
Gruß Berthold
P.S. Über die Rolle und die Stellung der Frauen im Mittelalter gab es in den letzten Ausgaben des Karfunkel-Magazins eine mehrteilige Abhandlung und auch bei Pax et Gaudium waren einige Artikel zum Thema "Liebe und Sex im Mittelalter"