Autor Thema: Plankenschild  (Gelesen 6960 mal)

Elfraor

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Plankenschild
« am: 26. April 2012, 12:18:27 »
Hallo Zusammen

Ich möchte meien Darstellung laufen perfektionieren und aus diesem Grund ein Plankenschild bauen. Kann mir jemand Tipps gebe bzw. seine Erfahrungen mitteilen? Vorallem die Masse der Planken würdem ich interessieren (Damit es auch schön gebogen wird). Als Holz habe ich Lindenholz gedacht.

Ich danke für eure Antworten!

Liebe Grüsse
Elfraor

Benedikt von Söllbach

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Re:Plankenschild
« Antwort #1 am: 26. April 2012, 15:30:02 »
Hallo,
ich habe seit jahren die Planung für meinen Plankenschild nach Brienzer-Art brachliegen :(

Genaue Maße und die Bauweise kannst du im "Reiterschild" von Jan Kohlmorgen nachlesen, ich hab die Maße leider grade nicht parat.
Die Planken waren aber relativ dünn (um die 19mm!). Sie wurden auch schräg verleimt und nicht nachträglich gebogen.
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Elfraor

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Re:Plankenschild
« Antwort #2 am: 27. April 2012, 10:08:40 »
Moin

Besten Dank für die Antwort. Dann muss ich mir das Buch wohl besorgen  ;)

Konrad von Friedrich

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Re:Plankenschild
« Antwort #3 am: 29. April 2012, 16:25:25 »
Moin moin,

das Buch ist's auf jedenfall wert.

So kurz zum Plankenschild : 1.- Schildkorpus besteht aus 4 Holzplanken- jeweils 15mm stark.
                                      2.- Nimm Erlenholz nicht Tanne oder Lindenholz. Erle ist echt besser habs ausprobiert (Tanne ist mir
                                           gesplittert und Linde saugt wie blöd).Aber vielleicht hab ich nur bescheidenes Holz gehabt, wenn Du
                                           Zeit hast probier die andern Holzsorten aus, weil Erle net gerade billig ist und kaum zu bekommen im
                                           normalen Holzhandel.
                                      3.- laut Buch mißt der Schild h/87 cm aber die Spitze ist ja ab also haben die so auf 95 bis 100 cm
                                           geschätzt.Breitetse Stelle  B/ 20 cm unterhalb der Oberkante-67 cm, der obere Schildrand war 57 cm lang.
                                      4.- Pergament soll es junges Rind gewesen sein, also net so dick aber!!...... Das gehört schon zu diesem besondern Art vom Schildbau,
                                            heißt fast alles was das Buch danach beschreibt sind die speziellen Dinge die diesem Schild seine  Besonderheit verliehen hat( so hab ich noch in der Erinnerung ;)).
                                            Aber wenn Du es auch im Kampf ausprobiern willst, musste die Kanten umschlagen, nimm noch'ne schicht Leinenstoff und dann erst die Kreide/Gips aber das dir überlassen

VIel spass beim Basteln

In Demut Konrad
"Größere Liebe kann niemand haben, als daß er sein Leben für seine Freunde läßt" Zitat;Papst Innocenz 2

Elfraor

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Re:Plankenschild
« Antwort #4 am: 29. April 2012, 22:16:26 »
Hallo Bruder Konrad

Besten Dank für deine Tipps. Da ich Anfangs Juni Abschlussprüfungen haben werde, werde ich das Projekt erst mitte Juni starten.
Mal schauen was dabei herauskommt  ;)
Gibt es irgendwelche Schildfunde aus dem 13. jhd? (Habe mir da Buch bestellt, weiss aber nicht ob etwas dazu drinne steht).

Grüsse
Elfraor

Cornelius

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Re:Plankenschild
« Antwort #5 am: 30. April 2012, 10:11:40 »
Jep, die Hälfte des Buches besteht aus der Auswertung von Funden, die andere Hälfte aus Bauanleitungen. Und zuvor gibt's ne Einleitung.

Cornelius

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Re:Plankenschild
« Antwort #6 am: 07. Mai 2012, 10:53:50 »
Verzeiht den Doppelbeitrag, aber ich habe eben noch eine sehr schöne Handschrift aus dem 13. Jh. gefunden:
http://cudl.lib.cam.ac.uk/view/MS-EE-00003-00059/

Auf fol. 5r sieht man einen Dreiecksschild von der Innenseite, der eine Beriemung hat, die ich so bei Kohlmorgen glaube ich nicht gesehen habe (höchstens umgekehrt: die überkreuzten Armriemen links und ein einfacher Handriemen rechts). Außerdem kommen in dem Buch eine Menge Ringpanzer für Pferde vor, was man sonst nur selten sieht, genauso mit heraldischen Waffenröcken, gemusterten Kleidern generell und sogar Kniekacheln weiter hinten.

Raimundus von Bilicis

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Re:Plankenschild
« Antwort #7 am: 08. Mai 2012, 18:04:46 »
Gelobt sei der HErr Brüder,
 also ich habe den Schild nach Kohlmorgen gebaut und war mit Erlenholzbrettern sehr zufrieden, sie müßen schon auf Gehrung gehobelt werden und dann über einer Schablone verleimt werden. Wichtig ist das man den Schild nach dem Aufnageln der Rohhaut wieder auf die Form spannt, weil sonst der Zug in der Rohhaut wenn sie trocknet, den Schild zerbrechen kann bzw die Wölbung rausziehen. Der fertige schild wiegt gut 5-6 Kg und ich benutze ihn wirklich nur zum zeigen, weil der Kostenund arbeitsaufwand ist schon ziemlich hoch wenn man so nah wie möglich ans Original will. Alleine das Anfertigen von Unterlegscheiben :-) etc.
Natürlich dann auch die Bemalung original mit Kreidegrund und Eitempera Farben machen, es gibtim Künstlerbedarf schon fertig vorgemichte DammarharzLösungen sodaß man nicht wie Kohlmorgen angib alles einzeln selber mischen muß. Und Die Mischungsverhältnisse auf jeden Fall so machen wie die Künstlerfarben Firma das angibt, ich hatte mich da von Kohlmorgen in die Irre führen lassen und hab das erstemal das Material wegschmeißen können und die Oberfläche ist deswegen etwas schorfig geworden :-( aber so ises nun mal. Ich habe mit Unterbrechungen und trocknungszeiten etwa 7 Monate für meinen Schild gebraucht.
Gott zur Ehr demnächsten zur Wehr
Raimundus von Bilicis
Man kann nicht jedes Problem mit dem Schwert lösen, manchmal braucht man die Axt dafür.