Eine Alternative Bezeichnung für Roc oder Cote ist auch Kittel.
Es spricht aus meiner Sicht der Fund des Kragelundkittels (eine "normale" Kotta) dafür, dass die Cote nicht die Kutte bezeichnet, sondern einen Leibrock; der Kragelundfund hat ebenfalls Geren vorne und hinten (man könnte ja auf die Idee kommen, und diese Geren vorne und hinten bevorzugt bei langen Gewändern zu vermuten, dem ist aber nicht so).
Im Capbreu sehe ich eine Tunika (=Kutte) als Obergewand unter dem Mantel; darunter wird entweder ein gleichfarbiges Leibhemd getragen, oder ein Leibrock, der das Leibhemd verdeckt (man könnte vermuten, dass in dem Fall das Hemd ein ganz klein wenig am Ärmel herauslugt, wegen den zwei Strichen). Die Knöpfe sind mir übrigens bisher noch nie aufgefallen.
Ich glaube, dass es in dem Fall vielleicht gefährlich ist, sich auf die Reihenfolge der Nennung festuzulegen; wer weiß, ob nicht upton Ward hier versehentlich etwas vertauscht hat. Wesentlicher ist doch die Position der Kleidungsstücke im Regelkontext:
§138 beschreibt nach dem militärischen und dem Pferdezubehör zuerst die Unterbekleidung, dann der Leibrock, dann die Mäntel.
§139 setzt die Mäntel fort mit der Capa und kehrt dann zurück zur Oberbekleidung, indem Kutte und Gürtel (!) angefügt werden. Der Gürtel ist in meinen Augen das wichtige Indiz, dass es sich bei der Kutte um ein Oberkleid, und nicht einen Mantel (wie die Garnache einer währe) handelt; man könnte hier auch annehmen, dass die Kutte nach der Capa die erste (verdeckte) Erwähnung der Garnache der späteren Artikel ist.
Um wieder zur ursprünglichen frage zurückzukehren: "Jupel entspricht einer Mönchskukulle?"
Ich glaube, dass du eher meintest "Jupel entspricht einer Kutte?"
Die Kukulle war bei den benediktinischen Orden nicht die Kutte, sondern ein darüber getragenes Obergewand, das auf den ersten Blick gern mit der Kutte verwechselt wird, aber keine Kutte ist.
Wegen dem Äußeren Erscheinungsbild der Templer ist noch zu sagen, dass es wohl bei den Templern, wie bei vielen anderen Orden, vom Wetter und der Situation abhing, was man anzog. Es war nur auf vollständige Bekleidung zu achten, d.h. dass man nicht nur im bloßen Hemd herumlaufen durfte (die einzige Ausnahme bildet die Matutin).