Hallo Jorge,
worum geht es beim Fasten? Traditionell geht es darum Jesus zu ehren und ihm nachzueifern. Auch er hat 40 Tage in der Wüste gefastet.
Letztendlich geht es aber darum Läuterung zu finden. Und das bedeutet in unserer Zeit - mehr als damals - eine gewisse Psychohygiene zu betreiben. Die Seele zu entschlacken.
Wir haben heutzutage, einen so enormen "input" an Informationen, daß wir es kaum noch verarbeiten können. Das typische Bild dazu, ist der Burn out.
Eine geistige Läuterung im eigentlichen Sinne ist da gar nicht mehr möglich. Auf Fernsehen, Radio, und Zeitung zu verzichten, fällt mir nicht schwer. Das hab ich aus eben diesem Grund schon drastisch eingeschränkt. Mit dem Computer ist es etwas anderes. Den brauche ich privat derzeit eher verstärkt, weil es viel zu organisieren gibt, was nicht auf die lange Bank geschoben werden kann.
Außerdem habe ich einen PC auf meinem Schreibtisch zu stehen und arbeite sehr viel damit. Computerkarenz wäre also Arbeitsverweigerung.
Insofern hat Eusebius schon recht. Aber es ist wie bei allem - die Dosis macht das Gift. Und die Fastenzeit kann ein guter Ein- oder Ausstieg sein, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.
Inzwischen hat sich meine Umgebung auch daran gewöhnt, wenn ich bestimmte Dinge ablehne wie das Stück Kuchen zum Kaffee, oder das Gläschen Wein zum Mittag, wenn ich sage, daß für MICH grad Fastenzeit ist.
Das "für mich" ist wichtig. Ich dränge das niemandem auf und verachte niemanden, der damit nichts am Hut hat. Leben und Leben lassen.
Gruß
Berthold