Autor Thema: Brot  (Gelesen 18194 mal)

Migo

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Brot
« am: 14. Januar 2011, 21:04:11 »
Ich habe heute Brote nach Art eines Schüttelbrotes gebacken. Die Zutaten sind Weizen- und Roggenmehl, Wasser, Hefe, Salz, Zucker, Kümmel, Fenchel und Anis. Ich habe Fladenbrote gebacken, die anschließend getrocknet werden und dann über lange Zeit haltbar sind (Es handelt sich um ein sogenanntes Dauerbrot). Von den Zutaten her denke ich, dass es ähnliche Rezepte auch zur Zeit der historischen Templer gegeben haben könnte. Vorteilhaft ist vor Allem die lange Haltbarkeit und einfache Herstellung. Auch optisch machen sie etwas her... Was haltet Ihr davon?
Bruder Migo
Ritter des Freien Ritterordens der Templer

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Linhart de Pildenaw

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Brot
« Antwort #1 am: 14. Januar 2011, 21:14:46 »
und wie schmeckts?
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Jorge von Brunswik

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Brot
« Antwort #2 am: 14. Januar 2011, 21:26:00 »
Hallo Migo!

Das sieht ja recht lecker aus.Ich enne das Schüttelbrot von einem Hersteller aus Südtirol. Ein recht sättigendes, lange haltbares Brot. Kann mir auch vorstellen, daß es solche Art Brot zu unserer Darstellungszeit, dem Hochmittelalter bereits gab, mir liegen aber leider keine Erkenntnisse vor. Sollte man sich echt mal drin vertiefen.

Guten Hunger, Jorge
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Migo

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Brot
« Antwort #3 am: 14. Januar 2011, 21:34:07 »
Durch die Gewürze sehr lecker, bekömmlich und angenehm. Ich kann mir das Zeug auch sehr Gut als "Snack" zu einem Glas Rotwein vorstellen. nach dem zweiten Fladen (Durchmesser ca. 20 cm, 1 cm dick) bin ich total satt.
Bruder Migo
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Jorge von Brunswik

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Brot
« Antwort #4 am: 14. Januar 2011, 21:58:08 »
Gut , daß Du die Zutaten genannt hast, habe bislang noch nie ein Rezept dafür gefunden. Das Brot eignet sich hervorragend, wennman länger unterwegs ist, so für zwischendurch. Schmeckt auch mit Kräuterfrischkäse vorzüglich.

Jorge
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Migo

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Brot
« Antwort #5 am: 14. Januar 2011, 22:07:39 »
hier das genaue Rezept, das ich verwendet habe (ca.-Angaben):

350 g Weizenmehl
350 g Roggenmehl
Salz
etwas Öl
30 g Hefe
1 EL Kümmel
1 EL Anis (gemahlen)
2 EL Fenchel (Samen)
1/2 l Wasser
1 EL Zucker

Alles miteinander verkneten, 1/2 Stunde ruhen lassen, dann Fladen machen und auf ein Backblech legen, noch einmal 15 Minuten ruhen lassen und dann bei 200 Grad 10 - 15 Minuten backen.
Bruder Migo
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Jorge von Brunswik

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Brot
« Antwort #6 am: 14. Januar 2011, 22:24:38 »
Bestens, Danke Dir für`s ausführliche Rezept. Ich werde mal ein wenig recherchieren,
ob es da irgendwelche Quellen gibt, in Bezug auf den Zeitraum, wann`s die Brote gab.

Jorge
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Migo

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Brot
« Antwort #7 am: 14. Januar 2011, 22:29:21 »
nach meinen ersten Recherchen bereits mehrere tausend Jahren - da lägen wir dann sowas im grünen Bereich... obwohl, im Mittelalter wurden auch einige Errungenschaften von zuvor wieder "vergessen" - Bei Brot glaube ich das aber nicht.
Bruder Migo
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Bruder Kevin

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Brot
« Antwort #8 am: 15. Januar 2011, 05:00:10 »
Zumindest um das Jahr 1094 hat es Brote, damals als Leib bezeichnet, gegeben. Die Schreibweise mit "ai", sprich Laib, schlich sich erst im 17 Jahrhundert ein, um sich von dem Leib zu unterscheiden.

Rodrigo Díaz de Vivar, spanischer Nationalheld, hatte zum hiesigen Zeitpunkt im Rahmen der Reqonquista die Stadt Vanlencia belagert und das dortige Volk ausgehungert. Nachdem er erkannte, dass er die Stadt so nicht einnehmen konnte, entschloss er sich das ausgehungerte Volk mit Laiber zu versorgen. Diese wurden mittels Katapulten über die Stadtmauern geschossen. Im Inneren gab es nun Aufstände, das Volk schlug sich auf die Seiten des El Cid und die Stadt fiel in seine Hände.

Seit wann genau es jedoch solche und andere Brote gibt, ist mir nicht bekannt. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es darüber irgendwelche zeitgen. Angaben gibt.
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Lancelot Graf von Rothenfels

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Brot
« Antwort #9 am: 15. Januar 2011, 08:46:20 »
Zitat
Seit wann genau es jedoch solche und andere Brote gibt, ist mir nicht bekannt. Kann mir aber auch nicht vorstellen, dass es darüber irgendwelche zeitgen. Angaben gibt.


3.Buch Moses 24 / Vers 15

 "Lass zwölf Brote backen, jedes aus 2/10 Efa (2,5 Kilo) Weizenmehl,  und lege sie in zwei Stapeln zu je sechs auf den goldenen Tisch vor dem Vorhang im Heiligtum.
 Lege auf jeden Stapel reinen Weihrauch. Der Weihrauch wird als Zeichen, dass die Brote mir gehören, verbrannt.
 Jeden Sabbat soll Aaron die Brote neu auflegen. Dazu sind die Leute von Israel für alle Zukunft verpflichtet.
 Die abgeräumten Brote gehören Aaron und seinen Nachkommen; sie stehen den Priestern für alle Zukunft als Anteil an meinen Opfern zu. Sie sind etwas besonders Heiliges und müssen deshalb an geweihter Stätte gegessen werden.«

.....wird einwenig über 2000 Jahre her sein ....... *smoky*
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Bruder Kevin

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Brot
« Antwort #10 am: 15. Januar 2011, 12:43:43 »
In der Bibel finden wir viele Abschnitte, die "Brot" zum Inhalt haben

Mt 4,4
„Der Mensch lebt nicht von Brot, sondern von jedem Wort...“

2. Mose 23,15
"Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten: sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen zur bestimmten Zeit im Monat Abib, so wie ich es dir befohlen habe; ..."

2. Mose 29,23
"Und nimm einen Laib Brot und einen Ölbrotkuchen und einen Fladen aus dem Korb der ungesäuerten Brote, der vor dem Herrn steht,..."

1. Samuel 17,17
"Isai aber sprach zu seinem Sohn David: Nimm doch für deine Brüder dieses Epha geröstetes Korn und diese zehn Brote und bringe sie schnell zu deinen Brüdern ins Lager."


Meine Äußerung bezog sich mehr auf die Art und Weise der Brote, sprich Fladenbrote (2. Mose 29,23?) oder Brote mit Anis, Kümmel, etc. und ob flach (beachte Migos Bild) oder hoch.  *alleswirdguut*
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Brot
« Antwort #11 am: 15. Januar 2011, 15:59:26 »
Ich denke, dass es unbestritten ist, dass es Brot gab. Ich denke auch, dass es unterschiedliche Arten von Brot gab. Das ergibt sich schon durch evtl. regional unterschiedliche Getreidesorten - ich gehe mal davon aus, dass es damals keinen nach DIN oder ISO oder sonstwie zertifiziertes Einheitsgetreide gab. Abgesehen davon gab es mit Sicherheit unterschiedliche Rezepte. Die Beimengung von Gewürzen zu Speisen und Getränken ist bereits belegt. Warum also nicht auch bei Brot?

"Normales" Brot wie wir es kennen, hat den Nachteil, dass es durch seinen Wassergehalt anfängt zu schimmeln. Das getrocknete Fladenbrot ist monatelang haltbar und daher für längere Reisen hervorragend geeignet. Ich werde meine Fladen noch bis Freitag trocken aufbewahren und dann mit in das Winterlager, welches vom 21. - 23.01.2011 im Bayerischen Wald stattfindet, nehmen. Mal sehe was die mitreisenden Brüder und andere Mitlagernden dazu meinen.
Bruder Migo
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Dominic

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Brot
« Antwort #12 am: 15. Januar 2011, 21:26:36 »
Das Brot kam im Mittelalter über Italien weiter nach Europa. Seinen Ursprung wie wir es heute kennen nahm es vor sehr vielen Jahren in Ägypten und kam u.a. über Griechenland nach Europa.
Ich bin ehrenamtlicher Turkopole!

Benedikt von Söllbach

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Brot
« Antwort #13 am: 17. Januar 2011, 09:54:10 »
Also soweit ich weiß, buken schon unsere Steinzeitlichen Vorfahren Brot in Fladenform.
Aber ich glaube, dein Beitrag bezieht sich auf die heute bekannte Laibform?
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
Rule of the day:

Dominic

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Brot
« Antwort #14 am: 17. Januar 2011, 11:21:58 »
Bei unseren Vorfahren wuchsen die Kornpflanzen noch wild und damals wurden die Körner eher gekaut, als gebacken. Da sie gekaut aber weniger gut verdaulich waren, wurden die Körner einzeln aus den Ähren herausgeholt und in Wasser eingeweicht. Der entstandene Brei wurde zunächst so verzehrt und später auf heiße Steine gestrichen und zu einer Art Fladen ausgebacken. Dies ist die Urform des Brotes.
10000 Jahre vor unserer Zeitrechnung begann man Korn systematisch anzubauen. Es dauerte aber noch ca. 7000 Jahre bis das erste Brot in einer ähnlichen Weise wie wir es heute kennen gebacken wurde.
Ca. 300 J.v.C. entdeckten die Ägypter den Sauerteig und hier fiel der eigentliche Startschuss des Brotes.
Von Ägypten gelangte das Brot über die Hebräer und Griechen nach Italien. In Rom gab es 200 J.v.C. bereits Fachschulen zum Bäckereiwesen. Über die Alpen gelang die Backkultur zu den Gallier, die den Sauerteig durch Bierhefe ersetzen und den Teig zu Kugeln formten. Daher auch die Bäckerbezeichnung "boulangers" (Kugeldreher) in Frankreich.
Meinem Wissen nach, fand das Brot in Deutschland im frühen Mittelalter immer mehr Abnehmer und wurde durch die Klöster verbreitet. Sie gaben es den Hungernden aus christlicher Nächstenliebe, auch wenn dies mit Sicherheit nicht immer so gehandhabt wurde.
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