Autor Thema: kleiner Wollgürtel  (Gelesen 14360 mal)

Stephanus de Flozze

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kleiner Wollgürtel
« am: 25. Dezember 2010, 20:53:58 »
Benedikt hat ja in seinem Buch und in diversen Threads hier im Forum auf den kleinen Wollgürtel verwiesen, der ständig um das Unterhemd getragen wurde. Wie sehen die bei Eueren Darstellungen aus?

Habe mal gehört, dass dieser Gürtel auch eine Rolle bei den Prozessen spielte, hat jemand hierzu vielleicht weiterführende Literaur/Quellen? Bildliche Darstellungen dieser Art Gürtel, die ja gleichsam die monastische Keuschheit symbolisieren habe ich bisher auch noch nicht gefunden.

Anbei Bilder von meinem Gürtel, der aus einer zweilagigen brettchengewebten Wollborte und einer D-Schnallen-Replik von Reenactors besteht.


Vorab schon mal vielen Dank und noch geruhsame Feiertage!

Heinrich von der Losheide

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #1 am: 26. Dezember 2010, 00:43:07 »
die kreuze ,als verzierung lassen den gürtel wohl unten durchfallen
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!

Veturius

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #2 am: 26. Dezember 2010, 12:09:18 »
Ein Bild habe ich leider nicht. Ich nehme mal an brettchengewebte Wollborte wäre schon o.k.. An der Vielzahl der Kreuze zweifle ich allerdings insbesondere da der Gürtel ein Teil der Unterbekleidung ist. Ich denke nicht, daß da jemand großen Wert auf Kreuze gelegt hätte.

Allerdings sind Kreuze im Mittelalter keine" verzierung" sondern Symbol religiöser Inbrunst.

Berthold von Krukow

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #3 am: 26. Dezember 2010, 13:08:52 »
Ich hab auch so eine webborte mit lauter roten kreuzen drauf, alledings knote ich den nur zusammen.
Ich denke die Schnalle ist da eher der unlautere Zierrat.
Wenn wir vergessen wer wir waren, hören wir auf zu sein wer wir sind.

Alesandro von Hainichen

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #4 am: 26. Dezember 2010, 13:21:40 »
Servus,

also ich denke auch das hier sowohl die Kreuze als auch die Schnalle fehl am Platz sind. Eine einfache Brettchen gewebte Borte oder eine geloopte Kordel währen hier mehr als ausreichend.

Wenn schon ein Muster dann auch eins das bildlich belgt ist: Ich nutze z.B. bei meiner herzoglichen Bekleidung einen Brettchengewebten und pflanzen gefärbten Seidengürtel mit einem Muster das seine Ursprünge bei Roger II von Sizilien hat - für einen Templer aber wohl ein absolutes nogo. Deswegen einfarbig/ weiß und ganz schlichte Webart.


Gruß
Alesandro von Hainichen


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Eusebius von Cammin

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #5 am: 26. Dezember 2010, 17:03:11 »
Kreuze waren sehr wohl Symbol religiöser inbrunst, aber auch diese konnten eine ablehnenswerte qualität annehmen, so beschwehrte sich der Heilige Franziskus in einem Traktat über überdimensionierte Paternoster, die nur der eitlen zur Schau stellung der eigenen frömmigkeit dienten. daher würde ich auf diesen Kreuzgürtel auch verzichten.

Ich selbst verwende eine lange, einfarbig weisse, geflochtene Kordel, die ich mir einem Knoten schliesse.
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Stephanus de Flozze

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #6 am: 26. Dezember 2010, 21:25:31 »
Nun meine Frage(n) beantwortete das zwar bis dato nicht in Gänze, trotzdem vorab ein paar grundsätzliche Anmerkung meinerseits:

Ich stehe noch am Anfang mit meiner Darstellung und bin über jedes feedback dankbar, solange es sich im konstruktiven Rahmen bewegt.
An dieser Stelle daher vielen Dank für die bisherigen Beiträge.
Was ästhetische Belange betrifft halte ich mich ohnehin an die alte Sentenz

De gustibus non disputdandum est.

 
Die Artgumentation bez. der Vielzahl der Kreuze kann ich aber z.T. nachvollziehen. Andererseits habe ich die Kreuze jedoch auch nicht genuin als Verzierung gedacht, noch zumal der Gürtel ja nur in wenigen Momenten überhaupt für andere Ordensbrüder sichtbar ist.

Es war jedoch nicht einfach, überhaupt ein Kreuz zu weben und gestaltet sich in der angewandten Technik leider unmöglich, einen Abstand zwischen den Kreuzen zu lassen.

Was an einer einfachen, schwarzen D-Schnalle aus Gusseisen Zierat sein erschließt sich mir aber nicht. Wer sagt denn überhaupt, dass der Gürtel geknotet sein musste, bzw. wäre es dann nicht besser von einer Binde, oder Schnur zu sprechen? In den Quellen zu mönchischer Kleidung ist halt immer  nur die Rede vom cingulum, das z.B. auch den Strick der Franziskaner oder Klarissen bezeichnete.
 
Nochmals, ich sehe mich als Lernender und somit ist der von mir präsentierte Gürtel auch sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss...

Veturius

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #7 am: 27. Dezember 2010, 13:12:06 »
Das was vom cingulum im Zusammenhang mit Mönchen liest, meint einen Gürtel der außen über der Kleidung zu tragen ist.

Der kleine Wollgürtel den du meinst hält aber im Prinzip nur das Hemd am Körper.
In einer einfachen D Schnalle würde ich keinen Zierrat sehen... Allerdings finde ich das nicht praktisch. Ich bin froh über jede Schnalle die dort nicht sperrt da man dort schon ohnehin eine Menge trägt (wulst von der Bruche, Hemd, Wollgürtel, Gambi, Kettenhemd, gürtel der das Kettenhemd hält, tunika, Gürtel, Schwertgurt... u.s.w. )
Das sind schon ein haufen Knäule und Schnallen. irgendwas drückt fast immer und Schnallen dicht am Körper ganz besonders :-D

Johannes vom Gollenstein

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #8 am: 27. Dezember 2010, 14:43:34 »
Ich würde mich auch gegen diese Schnalle aussprechen, eben weil es unpraktisch ist. Dieser kleine Gürtel hält ja lediglich das Unterhemd bzw. wird aus "rituellen" Gründen benutzt. Ich würde mir daher eher einen einfachen Knoten denken, eine Schnalle drückt unnötig (vor allem, wenn man sich die Rüstung oben drüber denkt...).
Die Kreuze würde ich auch eher weglassen (allein schon aus Kostengründen, rote Wolle muss gefärbt werden).

Benedikt von Söllbach

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #9 am: 28. Dezember 2010, 13:09:17 »
Ich trage ein einfaches, Kammgewebtes Band als Gürtel.
In den Prozessen ist auch die Rede von einer Kordel, der "kleine Gürtel" war wohl nicht Standardisiert. Er war allerdings bei anderen Orden ebenfalls bekannt und teilweise sogar reglementiert (z.B. die Breite so breit wie ein Daumen).
Ein Bild: http://beni.hallinger.org/gallery2/v/history/equipment/Zivile_Bekleidung/Unterw__sche/Hemd_Bruche.jpg.html?g2_imageViewsIndex=4

In den Prozessakten ist zu lesen, dass angeblich der Gürtel um Götzenidole geschlungen worden wäre, dabei handelte es sich vermutlich aber um ganz normale religiöse Handlungen wie das Auflegen auf einen Altar oder das Umwinden einer Marienstatue, um den sarkalen Wert des Gürtels zu erhöhen.
Der Gürtel hatte aber nicht nur gürtende Funktion, sondern schon auch eine gewisse Symbolik - schließlich sollte er nie abgelegt werden und auch die Farbgebung  weiß ist sicher kein Zufall.
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« Antwort #10 am: 28. Dezember 2010, 14:40:55 »
Hier eion paar Bibelstellen, auf die sich der Leibhemdgürtel bezieht:

Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen. Und wenn er kommt in der zweiten oder in der dritten Nachtwache und findet's so: selig sind sie. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausherr wüsste, zu welcher Stunde der Dieb kommt, so ließe er nicht in sein Haus einbrechen. Seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr's nicht meint. (Lukas 12, 35-40)

Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel. Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt.
So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit und angetan mit dem Panzer der Gerechtigkeit und an den Beinen gestiefelt, bereit einzutreten für das Evangelium des Friedens. Vor allen Dingen aber ergreift den Schild des Glaubens, mit dem ihr auslöschen könnt alle feurigen Pfeile des Bösen, und nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes. (Epheser 5, 10-17)

Und es wird ein Reis hervorgehen aus dem Stamm Isais und ein Zweig aus seiner Wurzel Frucht bringen. Auf ihm wird ruhen der Geist des HERRN, der Geist der Weisheit und des Verstandes, der Geist des Rates und der Stärke, der Geist der Erkenntnis und der Furcht des HERRN. Und Wohlgefallen wird er haben an der Furcht des HERRN. Er wird nicht richten nach dem, was seine Augen sehen, noch Urteil sprechen nach dem, was seine Ohren hören, sondern wird mit Gerechtigkeit richten die Armen und rechtes Urteil sprechen den Elenden im Lande, und er wird mit dem Stabe seines Mundes den Gewalttätigen schlagen und mit dem Odem seiner Lippen den Gottlosen töten.
Gerechtigkeit wird der Gurt seiner Lenden sein und die Treue der Gurt seiner Hüften. Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Ein kleiner Knabe wird Kälber und junge Löwen und Mastvieh miteinander treiben. Kühe und Bären werden zusammen weiden, dass ihre Jungen beieinander liegen, und Löwen werden Stroh fressen wie die Rinder. Und ein Säugling wird spielen am Loch der Otter, und ein entwöhntes Kind wird seine Hand stecken in die Höhle der Natter. Man wird nirgends Sünde tun noch freveln auf meinem ganzen heiligen Berge; denn das Land wird voll Erkenntnis des HERRN sein, wie Wasser das Meer bedeckt. (Jesaja 11, 1-9)

Ich habe absichtlich etwas ausführlicher zitiert, damit sich der Zusammenhang erschliesst. Der Text ist aus der Lutherbibel von 1984.
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Stephanus de Flozze

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #11 am: 30. Dezember 2010, 21:37:10 »
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und informativen Inputs!

Das Pauluszitat fand ich übrigens besonders schön und treffend!

Werde den Januar nutzen, mich an einem schlichteren Cingulum

(habe hier verschiedene Quellen gefunden, die hierunter auch liturgische Gürtel aus Stoff oder in einem Fall sogar dezidiert "die Kordel der Templer" -->http://www.proema.uni-hamburg.de/index.php?option=com_content&view=article&id=694&catid=38:c&Itemid=60 subsumieren)

zu versuchen.

Habe  nun schon einiges zu Einkleidungsriten bei diversen Orden gelesen, wo das Cingulum immer Kernbestandteil ist.  Ein Bekannter von mir ist Diakon und hat mir erklärt, dass die katholische, liturgische Kleidung sich diverser Cingula bedient. Jeder katholische Priester gürtet seine Albe (entspricht in etwa unserem Untergewand/Leibhemd) mit einem weißen, kordelartigem Stoffcingulum, das in Quasten, z.T. aber auch in Fransen ausläuft. Bei den breiten Stoffcingula der Obergewänder spielen neben den liturgischen Farben noch die Ausgestaltung der Fransen ein Rolle, um Hierarchieunterschiede darzustellen.
Die Gürtung ohne Schnalle aus den hier aufgeführten pragmatischen Gründen werde ich beim nächsten Mal umsetzen.

Euch allen an dieser Stelle Gottes Segen und die besten Wünsche für das kommende Jahr!

Stephanus de Flozze

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #12 am: 05. Januar 2011, 21:03:24 »
Der Vollständigkeit halber der aktuelle Sachstand zum Thema Cingulumg/kleiner Wollgürtel:
Der erwähnte Diakon hat mir aus dem Fundus seiner Unterlagen vom Studium (liturgische Realienkunde) eine kleine Grafik zur Anlegeweise des Cingulums geschickt und angemerkt, dass diese wohl schon seit dem frühen Mittelalter so üblich sei, einen Quellenbeleg hierfür liefere er noch nach. Die Schlaufe hat immer auf der linken Körperhälfte zu sein, die Enden kann man entweder herunterhängen lassen oder jeweils links und rechts unter das Cingulum hochschlagen.
Der neue, schlichtere Wollgürtel in für die damalige Zeit belegbarer brettchengewebter Webtechnik (Bilder, Funde / Überreste gibt´s -soweit ich das bisher feststellen konnte- aus dem säkulären wie liturgischen Bereich nur in prunkvollen Varianten/Mustern, z.B. aus Seide und Brokat/Silberfäden, etwa das Memmelsdorfer Band aus dem Bamberger Dom, 12. Jhr.) ist ebenfalls schon fertig. Die Quasten werde ich noch kürzen.

Benedikt von Söllbach

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kleiner Wollgürtel
« Antwort #13 am: 09. Januar 2011, 21:19:31 »
Hallo,
schöner Gürtel!

Zitat
dass diese wohl schon seit dem frühen Mittelalter so üblich sei, einen Quellenbeleg hierfür liefere er noch nach.
Da bin ich gespannt, weil meines Wissens der Habit der Orden im 12. Jhd. noch nicht "standardisiert" war und verschiedene Orden zum Habit auch ganz verschiedene Auffassungen hatten. Insofern kann ich mir gerade fast nicht vorstellen, dass das Cingulum Ordensübergreifend dermaßen reguliert war und wir gleichzeitig nichts darüber in den verschiedenen Statuten (besonders interessant natürlich bei uns die Templerregel) finden.
Die Quellen, die er nachreicht, erwarte ich brennend, außerdem sind die sicher auch für andere Forschungen interessant. Bitte bleib dran!
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kleiner Wollgürtel
« Antwort #14 am: 11. Januar 2011, 04:56:12 »
Ich vermute in diesem Falle, dass die Quelle die Tridentinischen Konzilsakten sind, die die Gegebenheiten der Heiligen Mutter Kirche "so, wie sie seit den Anfangstagen vom Heiligen Geiste inspiriert Brauch sind" festschreiben. Leider ist auf diese Formulierung kein Verlass, denn sie wurde zur nachträglichen Legitimierung der Vereinheitlichung in der Kiche verwendet. Leider sitzen noch immer vor allem traditionelle Geistlichze dem Irrtum auf, in Trient wäre nur aufgeschrieben worden, was tatsächlich schon immer Usus gewesen sei. Das trifft zwar weitgehend auf die stadtrömschen Gemeinden zu, nicht aber auf den Rest der Kirche, der nach dem Konzil die Bräuche Roms aufs Auge gedrückt bekommen hat.

Was das Zingulum angeht, so kann ich auch aus nachtrdentinischer Zeit mehrere verschiedene Bindeweisen anhand von Abbildungen nachweisen, und das fast nur bei Weltgeistlichen. die Vielfalt in den Orden dürfte aber noch grösser gewesen sein.
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