Autor Thema: Feldhabit und Schwert  (Gelesen 11502 mal)

Johannes vom Gollenstein

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Feldhabit und Schwert
« am: 03. Dezember 2010, 11:06:25 »
Ich möchte hier gerne eine Frage zur Diskussion stellen, die mich schon länger beschäftigt:

Wenn ein Templerbruder unterwegs war (Im "Feldhabit" dann wohl, also nicht miit dem Ordensgewand), sei es als Bote, sei es als Pilger, wird er dann wohl ein Schwert mitgeführt haben?
Oder darf man ein Schwert nur im Kontext mit Rüstung und Waffenrock tragen?
(Schwert plus Haushabit geht gar nicht, das versteht sich von selbst.)

Hermann von Redentin

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #1 am: 03. Dezember 2010, 21:16:45 »
Was ist denn ein Feldhabit?  Ist der Habit nicht eigentlich nur der Mantel?
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William

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #2 am: 04. Dezember 2010, 13:59:45 »
Feldhabit würd ich mal sagen = Cappa (da mit Kreuz auch Mantelersatz)

Auf längeren Reisen werden die Brüder wohl sicherlich das Schwert dabei gehabt haben - die Wege waren nunmal sehr unsicher! *ak47*

Kurz im Dorf nebenan mal einkaufen - da dann sicher nicht! *jokely*

Generell nur mit Erlaubnis/Befehl  *pope*

Hing also wohl sehr von der Dauer und Art der Reise ab - ich denke mal eine allgemeingültige Aussage kann man da nicht machen.

Bei "offiziellen" Besuchen/Empfängen außerhalb einer Komturei/Kloster etc. werden wohl die Ritter das Schwert "getragen" haben.

Wie im weltlichen dann als Standeszeichen, aber dann evtl wirklich genauso wie auch im weltlichen - also evtl nicht gegürtet, sondern "lässig" im Armwinkel oder gar von dem Knappen hinter dem Ritter getragen. *smoky*

Aber das sind natürlich alles Spekulationen, bzw aus dem weltlichen Rittertum abgeleitete Möglichkeiten..........

Edit: Im Streit zwischen "Tauben" und "Falken" haben sich Templer und Johanniter Straßenschlachten geliefert - daraus könnte man evtl. ableiten, das sie - zumindest im heiligen Land - das Schwert dabei hatten.
Aber auch das ist Auslegungssache und somit spekulativ!
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

Johannes vom Gollenstein

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #3 am: 04. Dezember 2010, 17:54:13 »
@Hermann
Mit "Feldhabit" meine ich Reisekleidung, eine Cotta plus Cappa oder Carnache.
Auf Reisen wird man kaum die Tunika (Ordensgewand) getragen haben, und mit Rüstung war man ja auch nicht ständig unterwegs.
Guck mal auf der Seite von Benipedia, er hat das sehr schön dargestellt.

@William
So ähnlich dachte ich mir das auch schon. Schlüssige Belege wird man da wohl nicht finden, es ging mir eher um "Wahrscheinlichkeiten" nach dem Motto "so könnte es gewesen sein".

Hintergrund ist der: ich habe mir so einen Feldhabit zugelegt, damit ich nicht immer in Rüstung laufen muss, nehme aber auch gerne mal mein Schwert mit. Sonst ist man so nackt um die Hüfen.  *smoky*

Lord Walli

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #4 am: 05. Dezember 2010, 23:26:47 »
mh interessant ;O)
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Randolf

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #5 am: 06. Dezember 2010, 08:28:47 »
Zitat
Original von Johannes vom Gollenstein

Hintergrund ist der: ich habe mir so einen Feldhabit zugelegt, damit ich nicht immer in Rüstung laufen muss, nehme aber auch gerne mal mein Schwert mit. Sonst ist man so nackt um die Hüfen.  *smoky*


Ja, so ist das. Hollywood sei dank ist man heute bei den Beduchern aber auch vielen Mitwirkenden ohne Schwert einfach kein Ritter oder Kämpfer ;)
Matthäus 7,3: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Johannes vom Gollenstein

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #6 am: 06. Dezember 2010, 10:47:06 »
@Randolf
Leider hast du nur allzu Recht...

Wir waren am WE auf einem Weihnachtsmarkt unterwegs, ich in ebendieser Gewandung, ohne Schwert. Unser Kumpel aus der A-Fraktion war begeistert, die Besucher des Marktes hielten uns eher für die Heiligen Drei Könige...

Aber ansonsten hat sich die Klamotte SEHR bewährt! Sieht gut aus, hält klasse warm und ich brauche nicht immer die Rüstung mitschleppen. Passt auch nicht wirklich zu Weihnachten so ein Kettenhemd und Schwert...

Benedikt von Söllbach

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #7 am: 06. Dezember 2010, 10:47:34 »
Ich sehe das ähnlich wie William, die Ordensregel gebietet ja, dass das Schwert tagsüber ohne Erlaubnis nicht angelegt werden durfte.
Wir können, denke ich, aber davon ausgehen, dass eine entsprechende Erlaubnis entweder explizit oder "still" für Fälle gegolten hat, in denen das Leben der Brüder gefährdet war, d.h. z.b. auf Reisen in unsicherem Gebiet.
die Straßenschlachten könnten ein Indiz dafür sein, dass auch ein Besorgungsgang in der Stadt als "unsicher" angesehen wurde und sich demnach das Waffentrageverbot im Falle Jerusalem nur auf den Templerbezirk beschränkt hat.
Das ist aber Spekulation, um das lösen, müsste man sich solche Situationen näher anschauen.
Probate spiritus si ex Deo sunt. ("Prüfet den Geist, ober er von Gott kommt" - Paulus)
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Feldhabit und Schwert
« Antwort #8 am: 16. Dezember 2010, 16:19:44 »
So sehe ich das ähnlich.Das Schwert am Tage anzulegen ohne die Aufforderung ist gegen die Ordensregeln,aber damals wie heute sind ja nicht nur Freunde unterwegs.Darum denke ich mal das
es auch besimmte ausnahmen gab so od.so.
Kette u.Schwert an der Krippe,wenn man`´ s braucht,und sonst nichts hat*jokely* Da hast du gut getan was anderes anzulegen .

Tja ,Filme machen viel kaputt!!!

Einen Feldhabit kenn ich auch nicht,denke aber das damit der Mantel wahrscheinlich gemeint war.
Gott mit Euch

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Benedikt von Söllbach

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« Antwort #9 am: 17. Dezember 2010, 12:08:22 »
Zitat
Einen Feldhabit kenn ich auch nicht,denke aber das damit der Mantel wahrscheinlich gemeint war.
So wie ich die Beleglage und vor allem die Ordensregel interpretiere, wurde im Feld der Mantel gegen die Capa getauscht, und die Tunika durch einen kürzeren (=etwa Kniuelang) Leibrock mit Geren.
Der Feldhabit ist also die Capa als "Mantelersatz".
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Charles v. säbelberg

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #10 am: 17. Dezember 2010, 15:03:19 »
Weehrte Brueder,

es ist richtig,die Templerregeln geben vor,wie und wann das Schwert zu tragen ist.
Aber ich glaube man muss doch starke regionale Unterschiede feststellen,ein Templer im heiligen Land oder Spanien,waren so zusagen immer Kampfbereit,egal wo,man musste immer mit einem Angriff rechnen.
Auch auf langen reisen in Europa,oder ueberhaupt bei reisen kann ich mir vorstellen das das Schwert angelegt wurde,war ja eine gefährliche Zeit.
Nur in der Komturey,mach die Templerregel mit dem anlege verbot einen Sinn.

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Charles

Lancelot Graf von Rothenfels

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #11 am: 18. Dezember 2010, 08:52:27 »
Wieder mal ein Thema wo ich persönlich denke, daß es nicht überregional geregelt war sondern ( obwohl in den regeln bedacht ) regional verschieden gehandhabt wurde.
So wie Charles bereits gesagt hat macht es in Outremer einen anderen Sinn als in einer Komturei in Frankreich.......
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Migo

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #12 am: 18. Dezember 2010, 16:20:52 »
Ich kann mir gut vorstellen, dass in Gegenden mit "kriegsähnlichen Zuständen" (wie man so schön sagt) befohlen wurde, grundsätzlich bewaffnet zu sein. Möglicherweise um ein "innerhalb z.B. der Stadtmauern nicht" ergänzt. Belege habe ich keine - rein spekulativ
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Feldhabit und Schwert
« Antwort #13 am: 19. Dezember 2010, 10:01:13 »
Ich sehe das wie du Br.Migo,es gab die strengen Ordensregeln ,aber ich kann nicht glauben das im Kriegsfall das Schwert in diesen umständen nicht angelegt werden durfte.

Wie schon oft erwähnt,leider giebt es für viele Sachen keine Belege an denen man orientieren kann.

@ Benedikt.Danke ,das die Capa der Mantelersatz war ist mir bis jetzt noch nicht in den Sinn gekommen.
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Wedumir

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Feldhabit und Schwert
« Antwort #14 am: 19. Dezember 2010, 21:35:10 »
Vielleicht liegt das Problem eher im Verständnis des Wortes "Befehl". Es bedeutet ja nicht ausschließlich, dass grade jemand vor einem steht und einen Befehl für die grade aktuelle Situation gibt.
Ein Befehl kann ja auch grundsätzlich und auf längere Zeitdauer gegeben werden. Vielleicht, als Beispiel: "Wer den geschützten Bereich/Bezirk verlässt, hat das Schwert anzulegen." oder "Bei Alarm gilt für alle der Befehl, das Schwert anzulegen" oder so ähnlich.
Auf einem Feldzug galt das wahrscheinlich grundsätzlich; ich muss da grade an die römischen Legionen denken, bei denen es schwerste Strafen dafür gab, wenn ein Legionär bei der Schanzarbeit zur Erleichterung seine Waffen ablegte (irgendwo mal gelesen).

Genauso kann der Befehl zum Schwert anlegen mit dem Befehl zur Reise verknüpft worden sein. Ein Templer wird ja nicht mal eben eine Reise zum Spaß angetreten haben, sondern eben auch nur auf Befehl hin.
Suilad o Wedumir - Grüße vom Waldschrat

*Die Feder ist ... schmächtiger als das Schwert*