Sich dazu zu äußern und dabei den religiösen Aspekt außen vor zu lassen ist schwierig für mich. Ich bin immer noch ohnmächtig. Ohnmächtig vor Trauer über die vielen Opfer sexueller Übergriffe, die in den letzten Monaten bekannt wurden. Ohnmächtig vor Trauer, wenn ich daran denke, wie viele Opfer es dann wohl in den letzten 100, 200, 300, 400, 500 o.m. Jahren waren, die alle nicht mehr sprechen können! Ohnmächtig vor Wut über diese vermeintlichen Hirten, die sich Priester, Pfarrer oder Diakone schimpfen, und Ihre Schützlinge so auf das Schlimmste und Übelste verletzt und sich und die Kirche verraten haben. Ohnmächtig vor Wut über Funk/Fernsehen und die Presse, die ihre Auflagen und ihre Absatzzahlen mit dem Leiden der Opfer nach oben treiben, koste es was es wolle. Zur Not opfern sie eben auch die ganze Kirche oder zehntausende ehrbare Gläubige, die sich von der Kirche abwenden. Ganz egal, Hauptsache der Cash Flow geht steil nach oben. Wo ist ein Journalistischer Auftrag, der der Wahrheitsfindung und Aufklärung dienen soll? Dieser wird dann als Deckmantel über die ganze Kotze gelegt, damit die Außenwirkung auch ja stimmt.
Ich kann nur eins sagen. Mein Gott, meine Kirche und mein Vaterland sind mein fester Glaube. Die Kirche hat in ihrer Vergangenheit Gutes getan und unterlassen. Die Kirche hat auch Schlechtes und Übles getan. Aber wenn es etwas Schlechtes war, dann lag es meißtens an einem Einzelnen oder einer kleinen Zahl von Menschen (nie an der ganzen Gemeinschaft), die durch Machtmißbrauch und/Engstirnigkeit geleitet wurden. Jedoch werden die guten und schönen Dinge durch die weltweite christliche Gemeinschaft getragen. Und zwar dadurch das jeder seinen eigenen guten Glauben in sich trägt.
Grüße
Siegfrud