Autor Thema: Holz  (Gelesen 7012 mal)

Richard von Vellberg

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Holz
« am: 04. April 2010, 18:33:49 »
Hat einer von euch Ahnung welches Holz im Mittelalter verwendet wurde um z.B. einen Tisch oder ähnliches zu bauen?
Also ich denke man hat das Holz genommen, welches im heimischen Wald bereit stand, aber sicher bin ich mir eben nicht.

Wurde das Holz wie heute getrocknet oder direkt verarbeitet?

Mich interessiert das, da ich mir vorgenommen habe, Holz aus einem Sägewerk zu kaufen und damit dann ein paar Sachen zu fertigen.

Gruß

Richard
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Linhart de Pildenaw

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Holz
« Antwort #1 am: 04. April 2010, 22:52:49 »
Also ich würd mal sagen das das einfache volk holz aus der gegend verwendet haben eird werden der Adel, Klerus und Reiche Händler auch mal selterne oder besondere Hölzer importiert haben werden.

Auf jedenfall wird das holz getrocknet worden sein, warscheinlich durch lagern im freien wie es heute auch noch gemacht wird.

Bin aber in den Gebiet kein Experte also sind Irrtümer nicht ausgeschlossen.

Gruß Bruder Linhart
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Thytus

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Holz
« Antwort #2 am: 05. April 2010, 00:24:33 »
Hallo

ich kann dir aus meinen erfahrungen als Zimmermann erzahlen das früher das holz sehr lange und in großen balken oder als gatterschnitt (atwa 5-6 cm stakre bohlen aus eine kompletten baumstamm mit rinde) gelagern wurde etwa so 25 jahre an der luft so was wirst du kaum finden und wenn wird es sehr teuer werden und auf keinen fall findest du so was im baumarkt und normallen holzhändler ausser ist eine sehr alter betrieb und dann am besten gleich senior und Großvater !!! und die holz sorten waren wohl wirklich einheimische hölzer, sehr wenig exzotisches holz kann erst ab dem 15-16 jahrhundert auf und nur bei sehr betruchten leuten, reiche leute vor dem 15 jahrhundert verwendten hartholz esche, eiche, buche ect.

Wedumir

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Holz
« Antwort #3 am: 05. April 2010, 00:27:25 »
Ich denke mal, da im Mittelalter die Holzbearbeitung sehr viel mühsamer war als heute, wird man für gewöhnlich eher weiches Holz verwendet haben: Fichte, Tanne, Kiefer, Linde, Pappel, Birke.
Größere Gegenstände aus Hartholz (Eiche, Ahorn, Buche, Nussbaum) waren wegen der schwierigeren Bearbeitung sicherlich teurer und damit eine Sache der Reichen.
Robinie (die vielfach falsch Akazie genannt wird) gab es damals noch nicht, die kam erst im 17. Jhdt. aus Amerika.

Wahrscheinlich hat man die Bretter aus dem frischen Baum gespalten (nicht gesägt) und dann an der Luft trocknen lassen. Ich glaube, das macht man auch heute noch so, nur dass heute eben maschinell gesägt wird.
Suilad o Wedumir - Grüße vom Waldschrat

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Bruder Markus von Rotenburg

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Holz
« Antwort #4 am: 05. April 2010, 09:42:59 »
pax bonum,

da mitteleuropa in der zeit des ma ein sehr waldreiches gebiet war, war holz der werkstoff nr1. vorwiegent wurden einheimische hölzer verabeitet. wie ein vorredner richtig bemerkt hat, mussten diese hölzer gut abgelagert werden. da sich das holz ansonsten beim fertigen werkstück verformt hätte. die heimischen mischwälder bestanden vorwiegent aus buche, eiche und div. nadelhölzer w. z. b. : fichte, tanne und kiefer. bei uns in der region (nordhessen) waren vorwiegent buchen und eichenwälder.
ich hoffe ich konnte einwenig weiterhelfen.
ille respondens dixit diliges Dominum Deum tuum ex toto corde tuo et ex tota anima tua et ex omnibus viribus tuis et ex omni mente tua et proximum tuum sicut te ipsum (Evangelium secundum Lucam 10,27)


Bruder Markus von Rotenburg

Richard von Vellberg

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Holz
« Antwort #5 am: 09. April 2010, 11:12:41 »
Vielen Dank euch allen für die Infos

Gruß
Richard
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Eusebius von Cammin

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Holz
« Antwort #6 am: 09. April 2010, 11:56:17 »
Zur nKunst der Schreiner und anderen Holzhandwerker gehörte und gehört auch heiute noch, die Ve4rformung des Holzes bei Feuchtigkeit, Trockenheit, Kälte und Wärme anhand der struktur vorherzusehen und es so zu verarbeiten, dass sich diese Verformungen nur unwesentlich auf das stück auswirken.

Die Figuren des Rostocker Rochusaltars zum Beispiel bestehen aus den Kernholz von Eichen, das als kompletter Stamm getrocknet worden war. dadurch hat das Holz nahezu keine Risse und arbeitet auch nicht. Man kann sich die Kunstfertigkeit der Handwerker damals lebhaft vorstellen, wenn man bedenkt, dass die überlebensgrossen Figuren aus einem Stück geschnitzt sind, aus etwa 1,5m dicken Eichenstämmen. Heute ist sowas absolut unbezahlbar.

Auch für möbel wurde gerne Hartholz verwendet, der längeren haltbarkeit wegen, erhaltene Möbel bestehen nahezu ausschliesslich aus Eiche oder Buche.

Buchenholz wurde auch für die Herstellung von Druckplatten für Bücher verwendet, wovon auch der name des baumes noch zeugt.
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Richard von Vellberg

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Holz
« Antwort #7 am: 09. April 2010, 19:52:24 »
Eusebius, hast du zufällig ein schönes Foto von diesem Altar?
Hab bei Google mal gesucht gehabt, aber da finde ich entweder nur ziemlich kleine Bilder oder viel zu starl belichtete Bilder.

Das mit dem Buchenholz wusste ich nicht und finde es auch sehr interessant.

Besten Dank

Gruß
Richard
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Niclais van Poele

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Holz
« Antwort #8 am: 09. April 2010, 21:08:46 »
gelöscht vom Author

Eusebius von Cammin

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Holz
« Antwort #9 am: 12. April 2010, 14:03:22 »
Sorry, Truhen hatte ich irgendwie vergessen, meine Betrachtung bezog sich primär auf Sitzmöbel. Hätte ich dazuschrteiben müssen.

Richard, ich hab einiges bildmaterial von dem altar, muss das allerdings erst suchen. Ich habe da mal einen Aufsatz drüber geschrieben, in dem ich versucht habe zu beweisen, dass der Altar aus süddeutschland (Franken) kommt und nicht, wie in der Literatur verbreitet vertreten aus Lübeck (B. Dreyer) oder vom Niederrhein.
wenn ich die Bilder habe, stelle ich sie hier ein. Zum Rochusaltar habe ich schon deswegen ein besonderes Verhälnis, weil mit dem Hl. Sebastianus mein persönlicher Schutzheiliger dargestellt iat, der ja auch zu den Schutzheiligen unseres Ordens gehört.
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