Autor Thema: Dokument von Chinon  (Gelesen 7242 mal)

Humpiß von Praßberg

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Dokument von Chinon
« am: 25. Januar 2010, 22:15:13 »
Gott zum Gruße Ihr edlen Templersleut,

wollt Euch nur mal das Dokument von Chinon(1308) zeigen,weches die Absolution Papst Celems V. enthält.Der Freispruch der Templer und somit des Ordens.
Ich befinde es als das wichtigste Schriftstück für den Orden überhaupt.
Das Original befindet sich im Geheimarchiv des Vatikan in Rom.
Was Ihr hier seht ist ein Faksimil davon,welches sich in meinem Besitz befindet.
Freu mich über Eure Meinungen dazu....

Gehabt Euch wohl

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Die Stauffer


volfing

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Dokument von Chinon
« Antwort #2 am: 26. Januar 2010, 07:39:22 »
Zitat
Original von Humpiß von Praßberg
Gott zum Gruße Ihr edlen Templersleut,

wollt Euch nur mal das Dokument von Chinon(1308) zeigen,weches die Absolution Papst Celems V. enthält.Der Freispruch der Templer und somit des Ordens.
Ich befinde es als das wichtigste Schriftstück für den Orden überhaupt.
Das Original befindet sich im Geheimarchiv des Vatikan in Rom.
Was Ihr hier seht ist ein Faksimil davon,welches sich in meinem Besitz befindet.
Freu mich über Eure Meinungen dazu....

Gehabt Euch wohl

[/URL][/IMG]

Das Dokument enthält nach dem Geständnis der Ordensoberen deren Absolution durch die bischöfliche Kommission, sowie die Wiederzulassung der Ordensoberen zu Abendmal. Sonst nichts, schon gar nicht den Freispruch des Ordens. Nur damit nicht nochmals Mißverständnisse aufkommen.
der volfing

Charles v. säbelberg

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Dokument von Chinon
« Antwort #3 am: 26. Januar 2010, 09:03:48 »
Weehrter Wolfing,

genau so ist es,es ist absolut kein freispruch fuer die Templer.Der Papst hätte das Dokument auch in die Tonne hauen können,den es war keine hilfe fuer den Orden.

Gott zum Grusse

Charles

Daniel

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Dokument von Chinon
« Antwort #4 am: 26. Januar 2010, 09:58:05 »
Hallo

das hier wäre dann der vierte Thread zu diesem Thema:

klick mich

klick mich²

klick mich³

Lest die drei Threads erstmal quer bevor ihr hier schon wieder von vorne Anfangt :)


Gruß
Daniel
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Eusebius von Cammin

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Dokument von Chinon
« Antwort #5 am: 26. Januar 2010, 11:36:49 »
Der papst konnte den Orden gar nicht freisprechen, weil er nicht Prozessführende stellre war. Freisprechen konnte den Orden nur die französische krone. Und die hat das unter Napoleon Bonaparte getan, spät aber besser spät als nie.
Te Deum laudamus. Te Dominum confitemur.
Te aeternum patrem omnis terra veneratur.
Tibi omnes Angeli, tibi caeli et universae potestates:
Tibi cherubim et seraphim incessabili voce proclamant:
Sanctus Dominus Deus Sabaoth.

Heinrich von der Losheide

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Dokument von Chinon
« Antwort #6 am: 26. Januar 2010, 13:37:38 »
seit wann kann ein kirchlicher orden,der unter die gerichtsbarkeit der kirche fällt, durch eine weltliche macht angeklagt werden....also "rechtsgültig"?
Nie zu Fall und nie aufs Knie, es lebe die Templer Infantrie!

William

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Dokument von Chinon
« Antwort #7 am: 26. Januar 2010, 14:11:12 »
@Heinrich

Vollkommen richtig!

Mit der Bulle von 1139 war der Orden von jeglicher weltlichen und kirchlichen Gerichtsbarkeit und Obrigkeit befreit - er unterstand nur noch dem Papst!

Da aber weder eine päpstlich angeordnete Inquisition, noch ein Kirchentribunal die Templer verhaftet und verurteilt hatte, kann man sagen es war ein Justizskandal und rechtlich nicht haltbar.
Aber der Papst war zu schwach sich gegen Philipp durchzusetzen und selbst ein "Fluchtversuch" wurde durch des Königs Truppen vereitelt.

Da aber weder die Verhaftung, noch die Anklage die besonders autarke Stellung des Ordens berücksichtigte, sind wohl alle folgenden Verfahren ebenso wenig rechtskräftig - also kann auch ein Napoleon den Orden nicht rehabilitieren - ebenso wie er ihn nicht hätte auflösen können.

Insofern sehe ich schon in dem Chinondokument den verzweifelten Versuch des Papstes wenigstens die Seelen seiner Schafe zu retten und zumindest im stillen gegen Phillip zu revoltieren.

Daher doch ein wichtiges Dokument, zumal es zeigt, das der Papst nur unter Zwang in Phillips Sinn gehandelt hat - insofern also doch eine "leise" Rehabilitierung, des Ordens,  seitens des Papstes.

Eine Absolution durch die bischöfliche Kommission, sowie die Wiederzulassung der Ordensoberen zu Abendmal, wiederspricht heftigst den im Prozeß erbrachten "Beweisen" und den durch Folter erzwungenen Aussagen, denn hätte der Papst die Schuld der Ketzerei anerkannt, wäre es selbst ihm nicht möglich gewesen einem geständigen Ketzer zum  Abendmahl zuzulassen - ergo ein stiller Freispruch für die Ordensoberen, stellvertretend für den Orden.

Mehr konnte er halt nicht für sie tun......
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?

volfing

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Dokument von Chinon
« Antwort #8 am: 26. Januar 2010, 19:50:01 »
Zitat
Original von William
Eine Absolution durch die bischöfliche Kommission, sowie die Wiederzulassung der Ordensoberen zu Abendmal, wiederspricht heftigst den im Prozeß erbrachten "Beweisen" und den durch Folter erzwungenen Aussagen, denn hätte der Papst die Schuld der Ketzerei anerkannt, wäre es selbst ihm nicht möglich gewesen einem geständigen Ketzer zum  Abendmahl zuzulassen - ergo ein stiller Freispruch für die Ordensoberen, stellvertretend für den Orden.

Mehr konnte er halt nicht für sie tun......

Man muß über das Dokument von Chinon nicht spekulieren. Ich habe vom Archiv-Verlag ein Faksimile der Urkunde vor längerer Zeit gekauft (Euro 19,90).
Enthalten: Das Faksimile, eine Transkription in lateinischer Fassung und eine deutsche Übersetzung. Darin steht ausdrücklich, daß die Bischöfe im Auftrag des Papstes bei den Großwürdenträgern des Ordens ermittelt haben.
Zu Ende des Dokumentes steht eindeutug: Nachdem der Ordensgroßmeister die eingestandene und jede andere Irrlehre abschwor, und die Vergünstigung der Absolution von diesen Dingen erbat.......  ihm die Absolution erteilen zu können und ihn der Gemeinschaft der Gläubigen und der kirchlichen Sakramente zurückgeben zu können.
Das sind die Fakten. Es wurde ihm und den anderen Großwürdenträgern, nach Eingeständnis und abschwören, die Teilnahme an den Sakramenten gestattet. Nicht mehr und nicht weniger.

Nachzulesen in der Faksimileausgabe. Kein Freispruch, keine Begünstigung durch den Papst oder sonst irgendetwas.
der volfing

Humpiß von Praßberg

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Dokument von Chinon
« Antwort #9 am: 26. Januar 2010, 19:56:21 »
Seyd gegrüßt,

hab auch noch ne kleine Weltkarte aus der Zeit 1308.
Weiß jemand ob diese Faksimle was Wert sind?
Würd Sie mir schön einrahmen und an die Wand hängen...
Die Stauffer

volfing

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Dokument von Chinon
« Antwort #10 am: 27. Januar 2010, 11:07:13 »
Hab ich doch schon erwähnt: Euro 19,90

Schöne Grüße
der volfing

William

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Dokument von Chinon
« Antwort #11 am: 27. Januar 2010, 13:25:00 »
Zitat
Original von volfing
...............
Das sind die Fakten. Es wurde ihm und den anderen Großwürdenträgern, nach Eingeständnis und abschwören, die Teilnahme an den Sakramenten gestattet. Nicht mehr und nicht weniger.

Mit den Fakten hast du natürlich völlig recht, aber mir ging es um die Intention des Papstes.

Einerseits gibt er unter dem Druck Philips nach und fordert die anderen europäischen Monarchen auf in allen Ländern wie in Frankreich zu verfahren und den Orden - gemäß der aus den Fingern gesogenen Anklagepunkte des französichen Königs - aufzulösen, andererseits erteilt er den Ordensoberen Absolution! (Ich erspare mir weitere bekannte Details, wie den mißglückten Fluchtversuch des Papstes, den Versuch den Prozeß in die Hände der Kirche zu bekommen etc...)

Das paßt nicht in das Bild eines von der Schuld des Ordens überzeugten Papstes, sondern, wie ich oben schon geschrieben habe, mehr zu einem machtlosen und handlungsunfähigen Papst - eben daher meine ganz persöhnliche Interpretation, das es sich bei dem Schreiben um eine "stille" Rehabilitation handelt - eben als einzige Möglichkeit, die dem Papst noch bleib..... *smoky*
Ist es nicht klüger zu akzeptieren, dass man nichts Genaues weiß, als sich auf tönernen Füßen Wahrheiten aufzubauen?