Autor Thema: Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic  (Gelesen 7693 mal)

Nicolas von Holzhuuse

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« am: 01. Juni 2009, 20:07:47 »
Dortmund.
Eigentlich wollten sie nur mit Schaumstoffschwertern aufeinander losgehen, ein bisschen ums Lagerfeuer sitzen, natürlich in mittelalterlicher Kleidung, als Teilzeit-Ritter und -Burgfräulein. Doch das Dortmunder Jugendamt hat den Ferienspaß untersagt, "Gewaltprävention" ist das Stichwort.

Das Jugendamt in Dortmund hat am Donnerstag ein mittelalterliches Spektakel abgesagt, das in der ersten Osterferienwoche in der Jugendfreizeitstätte Hombruch laufen sollte. „Nach dem Amoklauf von Winnenden”, so Fachbereichsleiterin Elisabeth Hoppe, „muss das Konzept noch einmal auf den Prüfstand”.„Tremonias Erben III” stand ursprünglich auf dem Spielplan.

Alternative zu Handy und Computer
In den Osterferien 2008 schlug die Geburtsstunde von "Tremonias Erben". Damals fand das erste Ritter-Rollenspiel in der Jugendfreizeitstätte Hombruch statt. Es wurde ein großer Erfolg.

Kinder von sieben bis zwölf Jahren sollten Handy, MP3-Player und Gameboy zu Hause lassen und in die Welt des Mittelalters eintauchen. Ein buntes Treiben in altertümlichen Gewändern war geplant, ein so genanntes LARP. Das Kürzel steht für „Live Adventure Role Play”. Bei solchen Rollenspielen versetzen sich die Teilnehmer in Fantasiegestalten und tauchen ein in eine Abenteuerwelt.

„Weg vom Computer, raus in die Natur”, hieß in Hombruch die Devise. Pädagogische Ziele: die Entwicklung von Kreativität und Gemeinschaftssinn. Stilecht – mit edlen Rittern, fiesen Schurken, Magiern, Waldwesen und schönen Prinzessinnen. Ein Hauch von König Artus: Rustikales Lagerfeuer-Ambiente, samt Bogenschießen und Schwertkampf, letzterer mit Schaumstoffwaffen.

Genau diese Einlagen sind dem Jugendamt nicht geheuer. Die Folge: „'Tremonias Erben' liegen auf Eis”, so Elisabeth Hoppe. Ihre Bedenken gehen „in Richtung Gewaltprävention”. Das Konzept müsse überarbeitet werden. „Den Schwertkampf müssen wir noch mal unter die Lupe nehmen.”

Das Rollenspiel habe einige Facetten: „kämpfen, kochen, leben und feiern”. Die entscheidende Frage: „Zeigt die Aktion das Mittelalter so, wie es war?” Nein, glaubt das Jugendamt.

Erfolgreiche Vorläufer-Aktionen
„Tremonias Erben” trauern. Bereits in den Oster- und Herbstferien 2008 hatten sie die JFS bevölkert. Rund 70 Kinder nahmen an den ersten beiden Auflagen des Spektakels teil. Seit Monaten liefen die Vorbereitungen für Teil III. Gewänder wurden selbst geschneidert, Wappen gemalt, Werkzeuge gefertigt, Waffen gebastelt.

JFS-Leiter Roland Holze hätte den mittelalterlichen Clan angeführt – in der Rolle des Ritters „Roan Mondragon”. Der war am Donnerstag nicht zu sprechen. „Kein Kommentar”, ließ er ausrichten und verwies ans Jugendamt.

Unterschriftensammlung geplant
Das schaltete Mittags die Internetpräsentation des Spiels ab. Die Betroffenen sind geschockt. Abends trafen sich Tremonias kalt gestellte Erben vor der JFS. Eine Unterschriftensammlung soll organisiert werden. Im Internet hagelte es Kritik an der Absage.

Ekkehard von Lemberg

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« Antwort #1 am: 01. Juni 2009, 22:29:06 »
Habe das, weil in der Nachbarschaft passiert, natürlich verfolgt.
Üble Sache aus meiner persönlichen Sicht. Scheinbar wollte sich da jemand mit blindem Aktionismus ein kleines Denkmal setzen.
Dann sollen eben die Kiddies wieder an den heimischen Computer und sich da in Ego-Shootern "die Rübe ammetzeln"...wenn es so besser gefällt...
Sich erheben...immer und immer wieder, bis die Lämmer zu Löwen werden!

Nicolas von Holzhuuse

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« Antwort #2 am: 01. Juni 2009, 22:36:21 »
Aus Aktionismus entstehen Diktaturen! Jeder noch so kleine Vorfall gibt Anlass für neue Gesetze die die Freiheit einschränken.
Ist nur eine Frage der Zeit bis Schaukampfschwerter verboten werden. Und anschließend die Kreuze auf unseren Mänteln...

Alesandro von Hainichen

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« Antwort #3 am: 01. Juni 2009, 23:24:30 »
Hallo,

Zitat
„Weg vom Computer, raus in die Natur”, hieß in Hombruch die Devise. Pädagogische Ziele: die Entwicklung von Kreativität und Gemeinschaftssinn. Stilecht – mit edlen Rittern, fiesen Schurken, Magiern, Waldwesen und schönen Prinzessinnen. Ein Hauch von König Artus: Rustikales Lagerfeuer-Ambiente, samt Bogenschießen und Schwertkampf, letzterer mit Schaumstoffwaffen.


Mal Hand aufs Herz. Die Begründung mit Winenden kann ich auch nicht wirklich nachvolziehen, genausowenig aber was Magier und Waldwesen mit Mittelalter zu tun haben. Genauso erschließt es sich mir nicht warum siebenjährige Schwertkampf und Bogenschiesasen betreiben müssen. Für die Kids ist es schade, aber wenn sie das wirklich interessiert werden sie sich weiter mit dem Thema auseinandersetzen. Das ist meine persönliche Meinung.


Jetzt noch was als Moderator.


Wenn ihr was postet bitte die Ganze Geschichte und nicht nur den Teil der Stimmung macht. Denn die Geschichte ging ja noch weiter:

http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/dortmund/sued/2009/4/8/news-116715138/detail.html

Gruß
Alesandro von Hainichen


Fummeln tötet.....

Charles v. säbelberg

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« Antwort #4 am: 02. Juni 2009, 07:58:27 »
Weehrte Brueder,

die Aktion des Jugendamtes kann ich persönlich nicht nachvollziehen,auch mit Winnenden im Hinterkopf.Ich habe das gefuehl das in Teutonien immer an der falschen Seite gedocktert wird.
Hier in Schweden gehen viele Jugendliche mit auf die Jagd,mit eigenen Waffen,viele sind in Mittelalter Gruppen und tragen Schwert oder Bogen,aber so Vorfälle wie in Winnenden gab es hier nicht.
Man geht in der Gesellschaft und in der Schule ganz anders mit den Kids um,sie werden wie kleine Erwachsene behandelt,Z.b. in der Grundschule geht es zu wie in der Uni,jeder weisst welche Std. fuer ihn wichtig ist,hat er defizite kann er seinen Förderlehrer aufsuchen.
Aber auch wenn es Probleme gibt wird gemeinsam gehandelt.Daneben hat jedes Kind einen Förderlehrer und einen Mentor,der fruehzeitig Probleme erkennt.
Mann kann also nicht das Problem lösen in dem man was verbittet(das macht das ganze erst interressant)sondern muss im Bereich der Erziehung und des Miteinander mt Kids was ändern.

Gott zum Grusse

Charles

Suse

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« Antwort #5 am: 02. Juni 2009, 07:58:53 »
Auch wir wollten, auf Anfrage einer Schule,  ein Schulfest mit unserer Mittelaltergruppe bereichern. Bedingung war, dass wir OHNE Waffen kommen sollen.
Argument: Wegen dem Amoklauf in Winnenden.
Wir haben dann abgelehnt, denn was ist ein Ritter ohne Schwert?
und haben wir wirklich 15 Jahre lang Mittelalter gemacht,nur um dann auf einem Schulfest evtl. Amok zu laufen???
Wir haben schon an so vielen Schulen, Kindergärten und Veranstaltungen die Kinder begeistern können, in dem sie ein Schwert, Kettenhemd, oder Helm anfassen, "begreifen" durften. Und denen wurde aufgrund der Schwere der Waffen schon klar, dass man damit einen verletzen, bzw auch Töten kann.
Wir wissen auf unsere Sachen aufzupassen, so dass keiner auf die Idee kommt, schwertschwingend durch die Menge zu laufen, aber irgendwie hatte die Schulfestorga kein Vertrauen zu uns, bzw zu ihren Schülern.
Traurig, traurig, sag ich da nur.

Bruder R

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« Antwort #6 am: 02. Juni 2009, 10:52:05 »
Mir hat ein Direktor hier aus der Stadt erzählt, dass seine Schule von Polizei umstellt war und das die beginnen wollten die Schule zu evakuieren, weil gerade ein Amoklauf in der Schule stattfand.
Was war wirklich passiert: einige Schule wurden auf dem Schulhof gesehen wie sie Mäntel trugen die sie für eine Theaterprobe angezogen hatten. Erst durch einen Anruf der Presse erfuhr der Direktor in seinem Büro von dem „Amoklauf“ und dem Polizeieinsatz.

Charles v. säbelberg

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« Antwort #7 am: 02. Juni 2009, 11:23:22 »
Die beruehmte"Massenhysterie" nach solchen Taten wie Winenden,und danach kommen noch die Trittbrettfahrer und schon ist die Panik gross und es wird nur noch agiert und nicht mit bedacht reagiert.

Gott zum Grusse

Charles

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Suse

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Jugendamt entwaffnet Ritter/ leicht off-topic
« Antwort #8 am: 02. Juni 2009, 14:11:34 »
Achja, die Schule war auch eine weiterführende Schule.

Bei unserer Tochter (Grundschule) ist das überhaupt kein Problem, dass wir aufbauen und unsere Waffen dabei haben.
Die Lehrer waren sogar schon bei uns im Hof, mit den Klassen gestanden und wir haben ihnen dort alles erklärt.
Da stimmt eben das Verhältnis zwischen Schule/ Eltern/ SChüler