Und noch ein sehr seltenes Bild, wo Waffenhemd und Waffenrock gemeinsam getragen werden - 13. Jhrdt. (verdeutlicht nochmal den Unterschied in der Bezeichnung und das es sich tatsächlich um verschiedene Kleidungsstücke handelt!)
Das bedauerlicherweise seit Mitte des 19. Jahrhunderts verschollene Grabbild geben zwei um 1800 entstandene Tuschfederzeichnungen (siehe 1. & 2.), die bei dem Hoge Raad van Adel in Den Haag aufbewahrt werden, wieder. Der Graf ist auf den etwas laienhaft gezeichneten Bildern jugendlich idealisiert dargestellt. Es handelt sich um eine für das europäische Festland ungewöhnliche Darstellung in Form eines sogenannten gisant, den die representacion au vif (lebendige Darstellung als ein dem Verfall nicht unterworfener Mensch) ist hier, vermutlich in Anlehnung an englische Rittergräber ins Extreme getrieben. Der Graf hat seine Augen weit geöffnet, er scheint im Begriff, mit seiner Rechten das Schwert zu ziehen. Mit seiner Linken hält er den Schild, der von einem nach rechts gewandten klimmenden Löwen zwischen kleinen Rechtecken geziert wird. Über dem Waffenhemd trägt der Graf einen lose gegürteten Waffenrock. Zu seinen spitzbeschuhten Füßen ruht ein Löwe. Über der Figur erhebt sich ein flacher Baldachin mit gotischem Stab- und Maßwerk, in dessen Zwickeln (vermutlich Rauchfässer haltende) Engel sitzen und an dessen Rändern betende Engel stehen. Die lateinische Inschrift lautet: "Im Jahre 1255 nach Christi Geburt veranlasste Otto III., der 7. Graf von Geldern und Zutphen, den Bau dieses Klosters. Er verstarb am 10. Januar 1271 und ruht unter diesem Grabmal."