Original von Nicolas
Mehrere inhaltliche Fehler ("der Templerorden war der erste Ritterorden") und nichtssagendes Bildmaterial. Die "Templer" würden hier wohl für ihre Ausrüstung ausgelacht werden ;-)
- Zur Sodomie: dass die Ritter sich von Frauen fernhalten sollen erklärt sich aus ihrem Status als Ordensmitglied. Dass es eine Anweisung gab, sich im Falle des Bedarfs an Ordensbrüder zu halten ist mir völlig neu.
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Lieber Nicolas!
Ich habe den Beitrag nicht gesehen, aber ich erlaube mir, zwei deiner Anmerkungen zu beantworten:
Die Templer waren der erste
Ritterorden, das ist kein inhaltlicher Fehler. Die Johanniter sind zwar als Ordensgemeinschaft älter, haben sich aber erst
nach dem Vorbild der Templer zum militärischen Orden formiert.
Zur Sodomie: Alle diese Unterstellungen über institutionalisierte Homosexualität und deren Festlegung in den Statuten sind Erfindungen der Ankläger in den Verfahren gegen die Templer. Obwohl seitdem vielfach festgestellt wurde, daß diese Anklagepunkte jeglicher realer Basis entbehren, werden diese Geschichten bis Heute kolportiert.
Dazu empfehle ich: Christian Vogel, "Das Recht der Templer", Vita Regularis, Abhandlungen 33, LIT Verlag 2006 (Dissertation). Dem Buch liegt eine Beispielsammlung aus dem Orden bei.
S. 356 Curzon, Regle § 573 Vergehen wider die Natur
"Drei Männer wurden der Homosexualität überführt. Der Meister ließ die Sache nicht im Kapitel beraten, weil sie zu anstößig war, und ließ die Brüder in Ketten legen. Einer, Lukas mit Namen, entkam und floh zu den Sarazenen. Die anderen Beiden ( Gi de la Permenteria und Vicent) wurden im Pilgerschloß eigekerkert. Einder von diesen floh (und kam ums Leben), als der Meister ihn nach langer Zeit nach Akkon kommen lassen wollte."
S. 362 Curzon Regle § 625
"Als der Konvent im Quartier lag, suchte ein Bruder über Nacht eine Frau auf und wurde zum Verlust des Habits verurteilt, aber wegen seines guten Rufes begnadigt."
Weder gab es also eine Anweisung zur Homosexualität im orden, noch wurde sie toleriert. Gelegentliche "Fehltritte" mit Frauen wurden dagegen, weil nicht wider die Natur, relativ gering bestraft.